Der
Investiturstreit
von
Gliederung
1) –
Die Hauptpersonen
-
König/Kaiser
Heinrich IV
-
Papst
Gregor VII
2) Was
ist der Investiturstreit eigentlich und wie kam es dazu?
3) Die
Folgen des Investiturstreits
4) Gang
nach Canossa
5) Nach
dem Gang nach Canossa
6) Die
Entscheidung beim Wormser Konkordat
Heinrich
IV
Heinrich IV kam schon
im Kindesalter auf den Thron, da sein Vater an Gicht erkrankt war, und selber
nicht mehr regieren konnte. Bei seiner Krönung haben die Fürsten ihm den Eid
gesprochen, ihn zu beschützen und hinter ihm zu stehen. Allerdings waren sie
insgesamt sehr skeptisch, dass ein so junges Kind bereits regieren konnte. Als
Kind begegnete Heinrich dem Papst Gregor VII das erste Mal. Eine gewisse Sympathie
war wohl schon damals nicht vorhanden.
Nach dem Tod seines Vaters übernahm seine Mutter Agnes die Vormundschaft für
ihren Sohn und ließ sich leicht beeinflussen, woraufhin ihr Sohn entführt und
bei einem Bischof aufgezogen wurde. Als er volljährig wurde erhielt er den
Thron und wurde wie auch sein Vater wegen des großen Reiches ein sogenannter
Reisekönig.
Gregor
VII
Gregor VII, auch
bekannt als Hildebrand von Soana, war der damalige Papst. In dieses Amt ist er
durch Missachtung des Papstsekrets (ein Abkommen damit keine Gegenpäpste
gewählt werden können) gekommen. Er war nie davon begeistert, dass der Monarch
das Sagen über die Kirche erlangen wollte, sein Ziel war es viel mehr, der
Kirche wieder mehr Recht zuzusprechen und sich selbst an die Spitze zu stellen
um über den politischen Einflüssen zu stehen. Gestorben ist er im Exil.
Was
ist der Investiturstreit eigentlich und wie kam es dazu?
Der Investiturstreit
ist ein sehr großes Thema im 11. Jahrhundert in der deutschen Geschichte. Papst
Gregor VII und König Heinrich IV waren die Beteiligten. In diesem Streit ging
es um Macht und Herrschaft. Heinrich wollte mit Gregor auf Augenhöhe stehen,
während der Papst viel mehr an der übergreifenden Macht interessiert war und
die geistliche Macht wieder verstärken und stabilisieren wollte. Der ganze
Streit war ein Machtspiel ohne Ende.
Angefangen hat er
bereits, als Heinrich noch ein kleiner Junge war. Gregor besuchte den König,
der sich damals aber noch nicht recht gut benahm. Schon damals gab es
anscheinend einige Spannungen zwischen den beiden. Der Papst hat eine
Forderung, die besagt, dass der Kirche wieder mehr Macht zugesprochen wird. Er
wollte sich den Bischöfen wieder verbundener fühlen und das deutsche Königtum
in seine Schranken weisen.
Als Heinrich IV
volljährig wird und somit auch ein gewisses Recht auf den Thron hat, stellt
Gregor das Recht in Frage, als König eigenmächtig Bischöfe zu erwählen, da
dieses Recht allein der Kirche zustehe. Dagegen sprach allerdings die
Tradition, dass dies die Aufgabe des Königs sei und er den Stab und Ring der
Geistlichen bilde. Außerdem sicherte die Ernennung der Bischöfe dem König Macht
durch Verbündete. Seine Forderungen formulierte er in Form einer neuen
Verfassung, die besagte, dass die Fürsten nur unter ihm standen und niemand das
Recht besaß, ihn zu richten. Er wollte das alleinige Recht Bischöfe in ihr Amt
einzuweisen und einzukleiden, aber auch wieder abzusetzen. Er wollte es als
sein recht ansehen, den Kaiser abzuwählen.
Heinrich wiederum fühlte
sich durch Gott zu seinem Amt auserwählt und wehrte sich gegen den Papst, in
dem er ihn als den „falschen Mönch“ bezeichnet. Er verdeutlicht, dass er zum
Königtum, der Papst aber nicht zur Geistigkeit berufen worden ist. In einem
Brief schrieb er, der Papst sei durch List zu Geld, durch Geld zur Gunst, durch
Gunst zum Schwert, durch das Schwert zum Sitz des Friedens und vom Sitz des
Friedens habe er diesen Frieden gestört. Damit und mit folgendem Zitat
„Ich,
Heinrich, durch die Gnade Gottes König, sage dir mit allen meinen Bischöfen:
Steige herab, steige herab, du auf ewig zu Verdammender[.]“
habe er den Papst zu
seiner Abdankung aufgefordert.
Daraus folgte der
Konflikt.
Die
Folgen
Durch den Konflikt gingen
Predigten gegen den König und die Fürsten waren verzweifelt, ob er noch der
Würde seines Amtes entsprach. Einige wollten ihn absetzen, andere sahen ihn
durch Gottes Macht zu seinem Amt berufen. So kamen sie zu dem Entschluss, dass
der König ein Jahr Zeit bekam, um sich vom Bann des Papstes zu befreien.
Geschehe dies nicht, würde der König abgesetzt werden. Heinrich wollte zum Papst
um seine Gunst zu erlangen, doch dieser verbündete sich mit den Fürsten. Dem
König wurde außerdem die Ausreise verweigert, was es ihm noch schwerer machte.
Seine einzige Möglichkeit war die Buße.
Der
Gang nach Canossa
Durch Freunde kam er
dennoch zu einem Visum und durfte ausreisen. Zu dieser Zeit befand sich Gregor
VII auf der Burg Canossa wo er Zuflucht, wo er auf seinem Weg nach Deutschland,
Zuflucht suchte.
Heinrich zog ihm
entgegen, um zu büßen. Papst Gregor hatte Angst vor einem Angriff und
verschanzte sich in der Burg. Heinrich kam barfuß und nur im Busgewand und bat
um den Segen Gregors. Dieser zeigte sich aber hartnäckig. Man wollte den König
möglichst schwach und den Papst stark dastehen lassen. Heinrich stand laut
Quellen angeblich 3 Tage vor der Burg und hat so einen enormen Druck auf den Papst
ausgeübt, sodass dieser widerwillig seinen Segen aussprechen musste. Ein
strategisch kluger Schachzug Heinrichs.
Diese Handlung ist
bekannt als die Heimkehr des verlorenen Sohnes, Sieger und Besiegter. Eine so
große Niederlage gab es bisher nie in der deutschen Geschichte der Könige und
der größte Erfolg der Päpste.
Nach
dem Gang nach Canossa
Der König war wieder
zugelassen. Ein Gegenkönig wurde ernannt und Heinrich forderte den Papst auf,
diesen zu bannen, da er sonst einen Gegenpapst aufstellte. Der Papst aber
wollte den König wieder zur Abdankung aufrufen, woraufhin Heinrich den
Erzbischof Wibert von Ravenna unter
dem Namen Clemens III als Gegenpapst aufstellte und Gregor somit ins Exil schickte,
wo dieser auch starb. Heinrich wiederum wurde letztendlich vom Papst zum Kaiser
gesalbt.
Das
Wormser Konkordat
Einen Gewinner gibt es
in diesem Streit wohl nicht, aber durch das Wormser Konkordat wurde ein guter Kompromiss
gefunden. Kaiser Heinrich V verzichtet auf das Einsetzen der Bischöfe und somit
auf die Investitur und erlässt jeder Kirche die Wahlfreiheit der Investitur. Im
Gegenzug durfte er jedoch mit über die Wahl abstimmen und die Bischöfe durch
das königliche Zepter belehnt werden.
Diese Rechte gelten bis
heute.
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