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Der Heckenrosenstrauch. Erwin Strittmatter

1.081 / ~6 sternsternsternsternstern_0.5 Erika T. . 2016
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Russland, Perm

2015, Welitchenko

Erika T. ©
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ID# 59174







Der Heckenrosenstrauch

Erwin Strittmatter

I. Inhaltsangabe

Es handelt sich um eine menschliche Lebensungeschicklichkeit und noch darum, dass wir, Menschen, alles nicht bemerken, was um uns herum geschieht.

Stichworte: Heckenrosenstrauch, Buschbrücke, Stute, Enten, Hagebutten, Lebensungeschicklichkeit.


II. Deutung des Textes

Der Text „der Heckenrosenstrauch“ wurde im Jahre 1967 von Erwin Strittmatter geschrieben. Der Autor dieses Textes ist Erwin Strittmatter. Er wurde im Jahre 1912 in Spremberg geboren, gestorben im Jahre 1994 in Schulzenhof. Er war ein sorbisch-deutscher Schriftsteller, der auf Deutsch schrieb.

Im Laufe seines schriftstellerischen Wirkens wandte er sich den verschiedenen Literaturformen, wie Prosa, Lyrik und Dramatik zu.

Erwin Strittmatter schrieb vom Land und seinen Menschen, weil das Land und seine Menschen seine Welt waren. Er kam vom Land, und konnte nur auf dem Land wirklich leben und schrieb wie vielleicht kaum ein anderer für die «einfachen Leute», aus deren Schicht er stammte. Erwin Strittmatter war immer auf der Suche nach dem Leben und seinem Sinn.

„Der Heckenrosenstrauch“ ist die Kurzgeschichte. Sie beginnt mit der Geschichte eines Menschen, der auf dem Pferd vorbei der Brücke fährt und bemerkt unter der Brücke ein Schof Wildenten („Unter der Brücke versteckte sich zuweilen sommertags ein Schof Wildenten“ – S.2. „Sie gingen hoch, wenn ich mich der Brücke näherte“ – S.3).

Im Winter entdeckt in der Nähe der Brücke einen Heckenrosenstrauch und bewundert seine Schönheit („Eines Tages entdeckte ich in der Nähe der Brücke einen Heckenrosenstrauch“ – S.6. „Der Strauch war voll Hagebutten, deren glänzendes Rot von der dünnen Schneedecke unterm Strauch zum Leuchten gebracht wurde“ – S. 7).

Er begeistert sich lange für Strauchs Samenkapseln und wundert sich darüber, dass er es noch nie gesehen hat („Im Juni aber musste jede Hagebutte eine Blüte in zartem Rosa gewesen sein, und ich hatte nicht eine gesehen“ – S.9).

Er kommt zum Schluss, dass wir, Leute, zu lange im selbstischen Schlafe sind und sehen wir nicht, wie die Natur rund um uns blüht und wie sie endlich schön ist („Aus Sorge um uns selber sehen wir nicht, wie’s rund um uns blüht, die Menschen, die Blumen, und zu spät fahren wir oft aus dem selbstischen Schlafe, und die Wehmut packt uns, mit der nichts getan ist“ – S.10).

Die Figuren: Ich-Person.

Die Hauptgedanken: Wir, Menschen, bemerken nicht, was um uns herum geschieht.


III. Strukturell-semantische Gliederung

Der Text hat 3 Mikrotexte:

  • die Geschichte von den Wildenten unter der Buschbrücke (1. Absatz)

  • die Episode mit dem nicht bemerkten früher Hackenrosenstrauch (2-3 Absätze)

  • das Bedauern über der Vergangenheit (4. Absatz)

Texträumliche Gliederung

Der Text besteht aus 4 Absätzen.

IV. Erzählperspektive

Im Text gibt es personale Ich-Erzählperspektive. Sie hat folgende Merkmale:

  • Der Gebrauch des Pronomens „ich“ und des Pronomens „wir“.

  • Erzähler steht in der von ihm erzählten Welt (Innenperspektive).

  • Der Autor ist Protagonist.

  • Der Ich-Erzähler ist gleichzeitig erlebendes und erzählendes „Ich“.

    V. Rededarstellung

    1. Satz – Gegenstandsbeschreibung:

    Lokale Angaben: hinter den Torfwiesen, unter der Buschbrücke, in den Wiesenplan des Nachbardorfes.

    Wörter mit räumlicher Semantik: Bach

    Prädikatives Attribut:schwarz und geheimnisvoll fließt der Bach

    2-6. Sätze – Erzählen:

    Temporale Beziehungen: sommertags (2)

    Zeitform des Erzählens: Präteritum

    Vorgangsverb: sich verstecken (2), erschrecken (4)

    Geschehensverb: vorkommen (es kam vor)

    Bewegungsverb: hochgehen (3), sich nähern (3), springen (4), kommen (aus dem Sattel kommen – Phraseologismus) (4)

  • Temporale Angabe: im Voraus (5)

    Wörter mit temporaler Semantik: der Winter (6), eines Tages (6)

    7. Satz – Beschreibung des Strauchs:

    Lokale Angaben: unterm Strauch (7), von der dünnen Schneedecke (7)

    Wörter mit lokaler Semantik: der Strauch (7), Hagebutten (7)

    Phraseologismus: zum Leuchten bringen (7)

    Attributnebensatz: „deren glänzendes Rot von der dünnen Schneedecke unterm Strauch zum Leuchten gebracht wurde“ (7)

    Charakterisierendes Epitheta: dünne Schneedecke (7), glänzendes Rot (7)

    8-9. Satz – Erzählen:

    Bei dem Erzählen werden Ereignisse dargeboten. Die Kompositionsform „das Erzählen“ hat zum Ziel das zeitliche Nacheinander.

    Temporale Angabe: im Juni

    Semantische Gruppen der Verben:

    Funktionsverben: versuchen (8), aufgeben (8)

    Tätigkeitsverb: zählen (8)

    10. Satz – Betrachtung:

    Das Objekt der Betrachtung ist ein Problem.

    Kausale Beziehungen sind wichtig: „Aus Sorge um uns selbst sehen wir nicht, wie’s rund um uns blüht, die Menschen, die Blumen, und zu spät verstehen wir das und die Wehmut packt uns, mit der nichts getan ist“ (10)

    Hauptgedanke: menschliche Lebensungeschicklichkeiten (10)

    Generalisierendes Präsens: sehen (10), blühen (10), fahren (10), packen (10).


    VI. Stilmittel.

    Epitheta: „glänzendes Rot“(7), von der dünnen Schneedecke (7), tote Samenkapseln (8), in zartem Rosa (9), mit einer menschlichen Lebensungeschicklichkeiten (10), aus dem selbstischen Schlafe (10).

    Vergleich: „mehr als tausend rote Samenkapseln am Strauch“ (8)

    Phraseologismus: „aus dem Sattel kommen“ (4), „zum Leuchten bringen“ (7)

    Gradpartikeln: fast (4), zu (10)

    Fokuspartikeln: nur (5), einmal (4)


    Stilistische Leistung der Syntax:

    1. Einfacher, erweiterter Satz

    2. Einfacher, erweiterter Satz

    3. Satzgefüge mit Subjektnebensatz und Temporalnebensatz

    4. Satzreihe, konjunktionale Verbindung

    5. Satzperiode: einfacher erweiterte Satz + Temporalnebensatz + gleichartige Prädikate bei einem gemeinsamen Subjekt

    6. Satzreihe, konjunktionale Verbindung

    7. Satzgefüge mit Attributnebensatz

    8. Der zusammengesetzte Satz mit syndetischer Beiordnung, und zwar adversativer Beiordnung + Kausalnebensatz

    9. Satzreihe, konjunktionale Verbindung

    10. Einfacher, erweiterter Satz + Satzgefüge: einfacher Satz + Objektnebensatz + Satzreihe.

    VII. Textverflechtung.

    Textkohärenz

    Die IK des Strauchs

    der Heckenrosenstrauch (0) – Einen Heckenrosenstrauch (6) – der Strauch (7) – unterm Strauch (7) – am Strauch (8),

    6-7 – variierte Wiederholung

    7-7 – variierte Wiederholung

    7-8 – variierte Wiederholung.


    Die IK der Hagebutten

    Hagebutten (7) – glänzendes Rot (7) – die Hagebutten (8) – nach der Hundertsten (8) – rote Samenkapseln (8) – jede Hagebutte (9),

    hyperonym-hyponymische Wiederholung: Hagebutten (7) – glänzendes Rot (7)

    wörtliche Wiederholungen: Hagebutten (7) – die Hagebutten (8) – jede Hagebutte (9)

    synonymische Wiederholung: Hagebutten (7, 8, 9) – rote Samenkapseln (8)

    Zahlwort-anaphorische Verbindung: die Hagebutten (8) – nach der Hundertsten (8).


    Die IK der Brücke

    unter der Buschbrücke (1) – unter der Brücke (2) – der Brücke (3) – der Brücke (5) – in der Nähe der Brücke (6),

    wörtliche Wiederholung: der Brücke (3) – der Brücke (5)

    variierte Wiederholung: unter der Buschbrücke (1) – unter der Brücke (2), der Brücke (5) – in der Nähe der Brücke (6).

    ein Schof Wildenten (2) – die Entenschar (3) – den Enten (5),

    2-3 – synonymische Wiederholung

    3-5 – variierte Wiederholung.


    Die IK der Stute

    meine Stute (4) – die Stute (5) – ihr (5) – den Hals (5),

    4-5 – wörtliche Wiederholung

    5-5 – pronominal-anaphorische Verbindung

    5-5 – hyperonym-hyponymische Wiederholung.


    Wort Pool der Jahreszeit

    sommertags (2)

    der Winter (6)

    eines Tages (6)

    im Juni (9)


    Textkohäsion

    pronominal-anaphorische Verbindung: „Im Juni musste jede Hagebutte eine Blüte im Rosa gewesen sein, und ich hatte nicht eine gesehen“ (9)

    „Seither halt meine Aufmerksam nur den Enten…“ (5)

    „Da hatte ich es mit einer jener menschlichen Lebensungeschicklichkeiten zu tun …“ (10)

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