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Inhaltsangabe
Literaturwissenschaft

Gymnasium Burgdorf

5.4, Janz, 2014

Viola W. ©

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ID# 42580







Der Grossinquisitor; Fragen zum Buch



Was will Jesus für die Menschen, was ist sein Programm?
Was will der Grossinquisitor, was ist sein Programm für die Menschen?

Die drei Versuchungen des Teufels: Stein zu Brot werden lassen (Geheimnis)
Sturz von der Tempelrinne (Wunder)
Macht des Kaisers (Schwert des Kaisers) (Autorität)



Die erste Versuchung lehnte Jesus mit den Worten: „Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.“
Der zweiten Versuchung entgegnete Jesus: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen.“
Auch die dritte Versuchung lehnte Jesus ab.
Was ist nun das Motiv von Jesus?
Jesus will nur die Freiheit der Menschen. Er will nicht, dass sie ihm folgen, weil sie aus irgendeinem Grund dazu gezwungen werden, auch nicht in ihrem Unterbewusstsein.
Er lehnte es ab, die Steine zu Brot zu machen, da die Menschen, welche grossen Hunger hatten und nichts zu essen, ihm nur gefolgt wären da er Brot hatte. Es wäre nicht ihre eigene Entscheidung gewesen, die sie aus tiefstem Herzen gefällt hätten.
Sie wären nur ihren Urinstinkten gefolgt, welche sie am Leben gelassen hätten, die Menschen wären Sklaven ihrer eigenen Triebe gewesen. Jesus wollte kein Tauschgeschäft in dem er dem Menschen etwas gab, um etwas als Gegenleistung zurück zu bekommen(S.21)
Warum wollte Jesus nicht beweisen, dass er Gottes Sohn war? Warum wollte er nicht von der Tempelrinne stürzen?
Es gibt drei Dinge, welche es einem ‚Führer‘ ermöglichen die Menschen zu leiten; Das Wunder, das Geheimnis und die Autorität. Mit diesen drei Dingen würden die Menschen dir überall hin folgen.
Wäre Jesus nun von der Tempelrinne gesprungen, so wäre dies ein Wunder gewesen, da er überlebt hätte. Dies wäre für die Menschen ein Geheimnis gewesen, welches sie niemals richtig hätten begreifen können, Jesus hätte die Autorität somit gehabt(S.26).
Zuletzt die Macht des Kaisers. Wie konnte Jesus sie abweisen?
Jesus wollte keine äussere Macht. Er wollte nicht, dass die Menschen gehorchen mussten, weil es ihnen gesagt wurde, er wollte, dass sie Gott alleine gehören.
Doch sie sollten Gott nicht gehören, weil Gott es ihnen sagte, er wollte, dass sie Gott gehörten, weil sie Gott alleine gehören wollten. Was darauf basiert, dass sie sich für Gott entscheiden und sich zu Gott alleine bekennen(S.30&31).


Ursprünglich bedeutet das Wort ‚glauben‘ (im Sinne von ‚an Gott glauben‘) eigentlich vertrauen, und nicht ‚glauben, dass etwas so ist‘.
Wenn die Menschen nun an Gott glauben sollten, so sollten sie in und auf Gott vertrauen(S.28).
Weil Jesus wollte, dass die Menschen ihm nur aus freien Stücken folgten und gar keinen Grund hatten es aus irgendeinem Zwang heraus zu tun, lehnte er alle diese Versuchungen ab.
Jesus handelt in meinen Augen aber widersprüchlich, da er unter andrem ein blindes Mädchen wieder sehend macht und Tote zum Leben erweckt, was ich meines Zeichens als ein Wunder ansehe.
Im Buch, ‚Der Grossinquisitor‘ von Fjodor Dostojewskij wird klar gesagt, dass das Wunder, das Geheimnis und die Autorität Elemente sind um den Mensch zu fesseln und ihn sich zu unterwerfen.
Da Jesus die Menschen nicht beeinflussen will, sollte er auch nicht einen Toten wieder zum Leben erwecken.
Man könnte es aber auch anders interpretieren.
Man könnte die Wunder, welche Jesus geschehen lässt so analysieren, dass diese Ereignisse einfach so passieren. Das würde bedeuten, dass Jesus sie nicht geschehen lassen will, womit seine Prinzipien wieder erfüllt wären.






























Der Grossinquisitor hingegen vertritt ganz andere Ansichten.
Er wirft Jesus vor, dass es eine Qual ist frei zu sein, ausserdem beschuldigt er ihn, dass er nicht einfach so auf die Erde kommen kann und etwas an seinen bereits gesagten Worten ändern oder ergänzen kann wie es ihm beliebt(S.16).
Jesus hatte der Kirche aufgetragen, den Menschen glücklich zu machen, was die Kirche nun ihres Zeichens mache(S.17).
Die Kirche habe die Versuchungen angenommen, um genau diesen Auftrag zu erfüllen, sie nahm die Sünde auf sich, damit der schwache Mensch nicht in Ungnade fallen musste.
Die Kirche nahm das Angebot mit den Steinen zu Brot werden lassen an, sie bietet somit einen Weg für ein gutes Leben, ohne grosse Entbehrungen.
Den Sturz von der Tempelrinne bejaht sie auch, sie kann so den Menschen fesseln, damit er ihr folgen wird, als sie dann das Schwert des Kaisers annimmt, geht die Kirche den Packt mit dem Teufel ganz ein.
Der Grossinquisitor wirft Jesus im Verlaufe des Buches vor, dass er(Jesus) die Menschen eigentlich gar nicht liebe, und nur die Kirche das Beste für den Menschen will, weil sie nicht nur eine Religion für die die ganz Starken, die Elite bietet.
Da die Kirche dem Menschen im guten Masse Spiel, Arbeit und Sünde bieten kann, ist es nicht schwierig, dem Pfad zu folgen. Man muss sich nicht mit der Freiheit quälen, man weiss, was man darf und was nicht, was zu erstreben ist und was unterlassen werden soll.
Der Grossinquisitor selbst glaubt nicht wirklich an Gott, doch er empfindet Liebe mit den Menschen, ich denke, er empfindet auch Mitleid mit den Menschen und auch mit sich selbst.
Er will sich nicht quälen mit der Frage, was richtig und falsch ist, die Freiheit ist nichts für ihn. Folglich ist auch er eine schwache Seele.
Jesus will den Menschen nicht fesseln oder ihn durch Wunder fügsam machen, er will dass sie ihm aus eigenem Willen folgen.
Der Teufel verfolgt keine solchen Prinzipien.
Also ist meine These, dass der Teufel den Grossinquisitor, welcher die Kirche darstellt, gefesselt hat.
In dem er ihr Wunder, Geheimnis und Autorität geschenkt hat, war die Kirche ihm verfallen.
Die Beweggründe der Kirche mögen nobel gewesen sein, doch am Schluss war sie auch nur der Sklave ihrer eigenen Wünsche.
Was mich zu der Annahme führt, dass die Kirche gefesselt vom Teufel ist, während der Mensch gefesselt von der Kirche ist.
Das würde für mich den Grund ergeben, warum dass Jesus nach all den Jahren noch einmal auf die Welt kommt.
Er will die Menschen noch einmal befreien.
Das würde in meinen Augen auch die Schlussszene erklären, warum Jesus nach all den Vorwürfen dem Grossinquisitor trotzdem einen Kuss gibt; es ist ein Kuss der Vergebung, der Güte und der Grosszügigkeit.




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