Griechischer
Schöpfungsmythos von
Datum: 6.10.2012
Nacherzählung:
Ganz
am Anfang stand das Chaos. Dieser wurde als großer Schlund ohne
Anfang und ohne Ende dargestellt. Dieser bestand aus Nebel und es
waren schon Lebensbestandteile vorhanden, nämlich Luft, Feuer, Erde
und Wasser. Welche in späteren Erzählungen auch als Elemente
beschrieben werden.
Aus
dem Tiefen Schlund traten die Erebos (Finsternis) und Nyx (Nacht)
aus. Diese Urgötter erschufen zusammen den Aiter (Äther=wurde als
oberer Himmel und als Sitz der Götter und des Lichtes bezeichnet)
und Hermana (Tag).
Die erste Göttin
war Gaia, welche oft auch als Erdmutter beschrieben wird. Gaia
erschuf Uranos (Himmel), Pontos (Meer) und Tartaros (Unterwelt).
Durch etliche
Zusammenschlüsse unter den Göttern wurden noch weitere Götter
geschafften, nämlich Okeanos, welcher weitere Okeaniden zeugte,
Tythys, Hyperion, Theia, Helios, Selene und Eos. Eos‘ Sohn
verliebte sich in die Okeanidin Klymene. Zusammen zeugten sie
unteranderem den berühmten Gott Prometheus und neben ihm noch Atlas,
Menoitis und Epimetheus.
Uranos, Sohn der
Erdmutter Gaia, war ein herrschsüchtiger Gott, welcher keinen
anderen Gott neben sich stehen sehen wollte. Das führte dazu, dass
er seine Söhne im Erdinneren gefangen hielt. Gaia, welche seine
Mutter und seine Gattin war wollte ihn davon abhalten und beauftragte
ihren Sohn Kronos, Uranos zu töten.
Noch Uranus
prophezeite vor seinem Tod, dass Kronos später auf gleiche Weise vom
Thron gestoßen werden würde.
Das Attentat gelang
Kronos und er warf Uranos‘ Geschlecht ins Meer. Später entstand
darauf Aphrodite, die schaumgeborene Göttin der Liebe.
Durch das Blut von
Uranus befruchtet, gebar Gaia die gefüchteten Rauchgöttinnen, die
Erinyen und die Giganten.
Da Kronos die
schlimme Prophezeiung seines Vaters nicht mehr aus dem Kopf ging,
bekam er Angst. Auf Grund von dieser Angst tötete er alle seine
Kinder, Hestia, Demeter, Hera, Hades und Poseidon.
Als seine Frau Rhea
erneut schwanger war versteckte sie das Neugeborene, Zeus, auf einer
Insel und gab Kronos einen in Tüchern gewickelten Stein. Kronos
verschlang diesen und fühlte sich seiner Macht sicher.
Als Zeus erwachsen
war, gab er seinem Vater, Kronos, einen Zaubertrank. Dieser musste
würgen und brach alle seine zuvor verschlungenen Kinder wieder aus.
Alle folgten Zeus
und zusammen befreiten sie die hundertarmigen Riesen und die Zyklopen
aus der Unterwelt. Als Dank schenkten sie Zeus die berüchtigten
Donnerkeile, Poseidon seinen mächtigen Dreizack und Hades seine
Mütze der Unsichtbarkeit.
Zusammen traten sie
den 10 Jährigen Kampf gegen ihren Vater um die Weltherrschaft an.
Kronos hatte sich mit dem Titanen verbunden. Doch Kronos und die
Titanen verloren den Kampf und kamen in die Unterwelt.
Untereinander
teilten sich nun die Brüder die Herrschaft über die Welt auf.
Poseidon erhielt die Gewalt über das Meer, Hades herrschte in der
Unterwelt und Zeus bestieg den Himmelsthron. Als Gattin erwählte er
seine Schwester Hera.
Doch
die Erdmutter war sehr wütend über die Bestrafung an ihrem Sohn
Kronos und den Titanen. Sie stachelte die Giganten zum Kampf gegen
Zeus an.
Doch
Zeus, seinen Geschwistern und seinen Kindern war es unmöglich die
Giganten zu besiegen. Nachdem sie das Orakel um Rat befragt hatten,
bittete Zeus seinen sterblichen Sohn Herakles um Hilfe. Mit Herakles‘
Unterstützung gewannen sie den Kampf. Doch die Erdmutter Gaia war
immer noch nicht zu frieden. Somit schickte sie den gefürchteten und
grausamen Typhon gegen Zeus in die Schlacht. Letzen Endes konnte Zeus
ihn besiegen und machte den Berg Ätna zu Thyphons Grab.
Nun
konnte endlich Ruhe in die Götterwelt eintreten und Zeus war der
Obergott auf dem Olymp.
Deutung:
Mir
ist aufgefallen, dass es wie
auch bei anderen Schöpfungs- oder Entstehungsmythen am Anfang das
unvorstellbare „Nichts“ als ein Chaos dargestellt
wird. Ein absolutes „Nichts“ war
damals unmöglich. Also wurde hier eine unendliche Schlucht als Motiv
gewählt.
Bei
dem Griechischen Entstehungsmythos ist auffällig, dass die Götter
die verschiedenen „Elemente“ der Erde darstellen. Im Gegensatz
dazu hat in der Bibel ein einziger Gott alle Elemente erschaffen,
welche nicht durch weitere Götter symbolisiert werden.
Die
Götter spielen hier die zentrale Rolle und nicht die Menschen, ihr
Glaube und ihre Taten.
In
der Griechischen Mythologie können Götter für Elemente, wie
Wasser, aber auch für Eigenschaften wie zum Beispiel Schönheit
stehen.
Auch
sie benehmen sich wie Menschen, sie streben und kämpfen Macht. Die
töten sich gegenseitig und pflanzen sich fort. Auch empfinden sie
Gefühle wie Neid, Eid, Wut, Zank, Lust, Angst, Faulheit, Liebe und
Mitgefühl.
Durch
ihre Taten zeigen sie, was falsch und was richtig ist, denn die
Götter werten auch die Taten der anderen. So wird zum Beispiel das
Töten von Kronos an seinen Kindern als falsch gewertet und er kommt
in die Unterwelt, wo er für immer gefangen gehalten wird.
Aber
auch wird beschrieben, wie sehr Gaia um ihren Sohn trauert oder wie
Kronos Frau ihr Kind vor ihm schützen will, zeigt, dass eine Mutter
ihr Kind lieben sollte.
Man
kann sich somit viele Moralen aus der Geschichte ziehen, ohne dass
diese eine spezielle Moral am Ende hat oder zu irgendetwas aufruft.