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Interpretation

Der Gott der Stadt (Georg Heym): Gedicht­in­ter­pre­ta­tion

813 Wörter / ~2 Seiten sternsternsternsternstern Autorin Annika K. im Jul. 2017
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Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Wied- Tal Gymnasium Neustadt an der Wied

Note, Lehrer, Jahr

2,0, 2010

Autor / Copyright
Annika K. ©
Metadaten
Preis 3.10
Format: pdf
Größe: 0.06 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 66867







Gedichtinterpretation

(Georg Heym) „Der Gott der Stadt“

In dem expressionistischen Gedicht „Der Gott der Stadt“ von Georg Heym wird das Leben in der Großstadt, die von der Industrialisierung beherrscht und zerstört wird, thematisiert.

Formal ist das Gedicht in fünf Strophen à vier Verse aufgeteilt, die jeweils mit einem Kreuzreim enden und in denen als Metrum ein 5-hebiger Jambus vorherrscht.

In der ersten Strophe sitz ein zunächst noch unbekannter Akteur ( es handelt sich um den Großstadt- und Wettergott Baal → zweite Strophe) erhöht auf einem Häuserblock inmitten einer Stadt und blickt in die Ferne. Er sitzt „breit“ (V 1) auf dem Häuserblock, was ihn wie einen Herrscher auf dessen Thron wirken lässt.

Dass er allerdings nur der Herrscher der Stadt ist, wird auch schon in der ersten Strophe deutlich, da er „voll Wut“ ( V 3) in die Ferne, also auf das Land, blickt, welches außerhalb seines Machtbereiches liegt.

Doch hat er eine große Macht über die Stadt und auch über die Elemente, denn „Winde lagern schwarz um seine Stirn“ ( V2). Zum einen verleiht diese Antithese Baal bildlich eine Art schwarzen „Heiligenschein“ und verdeutlicht zum anderen, dass er genug Macht besitzt, um Einfluss auf die Luft zu nehmen ( „Winde lagern“ = logischer Widerspruch).

Diese mächtige Position Baals wird auch in der zweiten Strophe sichtbar, in der Baal auch das erst Mal mit Namen genannt wird.

Es wird beschrieben, dass Ball in der Abendsonne sitzt und sich den Bauch bescheinen lässt, während die personifizierten Städte „um ihn her knien“ (V5) und sogar die Glocken der Kirchen für diesen heidnischen Gott erklingen.

Durch diese beschriebene Huldigung Baals sowie die in dieser Strophe verwendeten Farbadjektive ( „roter Bauch“, „schwarzer Türme Meer“), wird eine hoffnungslose, „dämonische“, fast schon apokalyptische Stimmung erzeugt, welche durch die Verwendung der Metapher „schwarzer Türme Meer“ ( V8) noc.....[Volltext lesen]

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Mit seinem Gedicht nimmt Heym wie viele expressionistische Lyriker Kritik an der Großstadt und der in ihr vorherrschenden Industrialisierung. Das Motiv „Großstadt“ wird im Expressionismus durchgehend als negativ beschrieben. Hauptsächlich wird die Zerstörung der Natur, der in ihr vorherrschende Lärm, das Chaos und der hektische Verkehr, sowie die „Übervölkerung“, bei der jede Individualität verloren geht, kritisiert.

Auch in diesem Gedicht lassen sich solche Kritikpunkte erkennen. Baals wuterfüllter Blick in die Ferne lässt sich daher erklären, dass er auf dem Land keine Macht auf due Menschen ausüben kann, da dort eben noch Individualität des Einzelnen vorhanden ist und auch die Natur noch intakt ist.

Es geht viel ruhiger in ländlichen Gebieten zu, ob nun bezogen auf den Geräuschpegel oder die Hektik. In der Stadt dagegen vernichten „der Schlote Rauch“, also die umweltschädlichen Abgase der Industrien, die Natur.

Das die Menschen in der Stadt nur noch als große Masse und nicht mehr als Einzelpersonen wahrgenommen werden, macht Heym auch noch einmal mit der Metapher des „Korybanten-Tanzes“ bewusst; er spricht hier von „Millionen“ die ihm huldigen, eineruniformen Menschenmenge, die ihn ehrt, aber nicht von Einzelnen.

Abschließend lässt sich sagen, dass Heym durch die Verwendung typisch expressionistischer Stilmittel, wie den düsteren Farben ( schwarz, rot und blau), zahlreichen Metaphern ( z.B. „ein Meer von Feuer“ V18), Personifikationen („ Städte knien um ihn her“ V6), Allegorien ( V17 „Er streckt ins Dunkel seine Fleischerfaust“) und ungewöhnlichen Wortkombinationen („Winde lagern schwarz“ V2; „Wetter schwelt“ V13) seiner Kritik an der Großstadt wirkungsvoll Ausdruck verliehen hat, um die in ihr herrschende Zerstörung und Hoffnungslosigkeit durch das vom Menschen hervorgerufene Verhalten zu verdeutlichen.

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