word image
Seminararbeit / Hausarbeit

Der Erste Kreuzzug und die Laterank­onzilien I-III

3.903 / ~11 sternsternsternsternstern_0.25 Susanna R. . 2012
<
>
Download

Seminararbeit
Religionswissenschaft­en

Otto-Friedrich-Universität Bamberg

2011

Susanna R. ©
5.30

0.14 Mb
sternsternsternsternstern_0.25
ID# 17865







Otto- Friedrich- Universität Bamberg

Institut Geistes- und Kulturwissenschaften

Fakultät für katholische Theologie


Lehrstuhl für Kirchengeschichte

Seminar Kirchengeschichte

Die Zeit der großen Konzilien im Mittelalter


PD Dr. G. Gresser

Wintersemester 2010/2011


Der Erste Kreuzzug und die

Laterankonzilien I-III

24. Januar 2011


Urfersheim 46

91471 Illesheim


Germanistik, Kath. Theologie

9. Semester


Inhaltsverzeichnis


I) Der Erste Kreuzzug 1096- 1099 S.3

1)      Die Umstände des Kreuzzuges …S.3

2)      Die Ursachen des Kreuzzuges ….S.3

3)      Der Auslöser des Kreuzzuges … S.3

4)      Der Verlauf und die Folgen des Kreuzzuges … .S.4

II) Die Laterankonzilien I- III … .S.5

1)      Kurze Vorinformation zu den Laterankonzilien S.5

2)      Das erste Laterankonzil 1123 (Lateranense I) …S.5

a)      Daten und Fakten S.5

b)      Inhalt … .S.5

c)      Verhältnis zwischen Papst und Kaiser/König .S.6

3)      Das zweite Laterankonzil 1139 (Lateranense II) S.7

a)      Daten und Fakten S.7

b)      Inhalt … .S.7

4)      Das dritte Laterankonzil 1179 (Lateranense III) .S.8

a)      Daten und Fakten …S.8

b)      Inhalt … .S.8

c)      Verhältnis zwischen Papst und Kaiser/König .S.9

III) Fazit zu den Laterankonzilien I-III S.9

IV) Bibliographie S.11

I.                  Der Erste Kreuzzug 1096 bis 1099


1)      Die Umstände des Kreuzzuges

Wir befinden uns in der Blüte des Hochmittelalters, als der erste Kreuzzug, der von 1096 bis 1099 stattfand, kurz vor der Durchführung stand. In der Technik machte man große Fortschritte, sodass auch das Militär davon profitieren konnte. Die Erfindung des Rammbockes, der großen Steinschleudern und von Belagerungstürmen sollten auch den Ersten Kreuzfahrern zu gute kommen.

Neben diesen kriegerischen Neuerungen auf der einen Seite, gewann auf der anderen die Kirche immer mehr an Einfluss. Man darf sogar behaupten, dass die Kirche nun die Allmacht schlechthin gewesen ist und die Menschen in einer tiefen Gottgläubigkeit lebten. Dieser Glaube ging so weit, dass alles, was in Gottes Namen geschah, unbedingt richtig war und keinesfalls in Zweifel gezogen werden durfte.

Ein Problem, dem man damals ebenfalls große Aufmerksamkeit widmen musste, war die rasche Ausbreitung des Islam in der europäischen Kultur, vor allem in Spanien. Vor allem die christliche Kirche sah darin eine Bedrohung für Europa und natürlich für sich selbst und wartete nur darauf, etwas gegen die Seldschuken (türkischer Volksstamm) unternehmen zu können und sich dieser Gefahr zu entledigen.

2)      Die Ursachen des Kreuzzuges


Im gesamten mitteleuropäischen Raum herrschten Streitigkeiten zwischen den bedeutenden Adelsfamilien vor, die sich immer mehr zu Privatkriegen ausbreiteten. Wie so oft waren auch hier die einfachen Leute, die Bauern, die Leittragenden, die diese Fehden zu spüren bekamen. Sie mussten tagtäglich um ihren Besitz, ihr Land und ihre Ernte fürchten, die durch jene Kriege nicht selten vernichtet wurden.

Darüber hinaus wechselten ständig die Lehnsherren der Bauern und verlangten unterschiedlich hohe Abgaben, die so manchen kleinen Landwirt in den Ruin trieben.

Der damalige Papst Urban II. wollte diesem unerträglichen Zustand entgegenwirken und forderte von allen, vor allem den verstrittenen Adelsfamilien im Land, den inneren Frieden. Wenn Krieg geführt werden wollte, dann sollte dies bitte nach außen hin geschehen. Jedoch hatte Urban mit dieser Forderung noch ein ganz a.....

Aus diesem Grund mussten hier in den Konzilien ab sofort auch Fälle von außerhalb der jeweiligen Provinz behandelt werden. Daraus ergab sich für die neue Form der Synoden der Name „Päpstliche Generalkonzilien“, welche die Vorläufer der späteren Allgemeinen Konzilien bildeten.

Die Besonderheit der ersten drei Laterankonzilien besteht darin, dass alle drei im Nachhinein als 9.- 12. Ökumenische Konzilien anerkannt wurden, obwohl sie weder die allgemeine, ökumenische Kirche (ecclesia universalis), noch irgendwelche Glaubensfragen zum Thema hatten.

2)      Das erste Laterankonzil 1123 (Lateranense I)


a)      Daten und Fakten


Vorangegangen war dem ersten Laterankonzil der so genannte Investiturstreit zwischen Heinrich V und dem Papst Calixtus II, welcher als Auslöser der Synode gilt. Das Konzil begann laut LThK am 18. März 1123 und endete nach neun Tagen am 27. März 1123. Hubert Jedin datiert das Ende des Konzils in seiner „Kleinen Kirchengeschichte“ jedoch später, nämlich auf den 6. April.

Den Vorsitz der Synode hielt Papst Calixtus II inne, der bei dem Konzil selbst anwesend war, anstatt nur einen Abgesandten zu schicken. Die Anzahl der anwesenden Besucher des Konzils ist leider nicht mehr genau nachzuprüfen. Laut Augenzeugenberichten sollen es um die 300 Teilnehmer gewesen sein, wohingegen aus der Vita des Calixtus II eine Zahl von 997 Anwesenden nachzulesen ist.

Das Problem der genauen Datierung resultiert aus dem Wandel der Papsturkunden, die nun nicht mehr von allen Besuchern des Konzils unterschrieben wurde, sondern nur noch von den Kardinälen. Daher ist die exakte Teilnehmerzahl nicht mehr nachvollziehbar.

Vom Ablauf der Synode wissen wir leider nicht viel, denn es sind keine Protokolle dieses Ereignisses mehr vorhanden. Jedoch geben kurze Notizen, eine Augenzeugenbericht von Gerhoh von Reichsberg und eine ganze Anzahl von überlieferten Synodalbeschlüssen Einblick in den Inhalt des Konzils.

b)      Inhalt

In einem ersten großen Hauptthema ging es um die nochmalige Bestätigung des „Wormser Konkordats“ zwischen Papst Calixtus II und Heinrich V. Hierbei wurde nochmals festgelegt, dass Heinrich auf die Investitur mit den geistlichen Symbolen des Rings und des Stabs verzichtete. Dafür verlieh er das Zepter an den Papst nur, es war also kein Eigentum des Papstes selbst.

Calixtus war damit zwar nicht einverstanden, duldete aber das Übereinkommen, um weiteren Streitigkeiten aus dem Weg zu gehen. Damit würde zwar der aktuelle Zwist zwischen Kaiser und Papst beigelegt, jedoch keine endgültige Lösung des Investiturstreites gefunden.

Der zweite große Abschnitt des Konzils verabschiedete 22 Beschlüsse, die Kanones, die in erster Linie alte Bestimmungen wiederholten, festigten und verschärften, aber auch einige Neuerungen in die Liste mit aufnahmen. So bestätigte Kanon 1 erneut das Verbot der Simonie, also den Kauf von kirchlichen Ämtern und Sakramenten. Die Kanones 7 und 21 verdeutlichten nochmals die Einhaltung des Zölibates für Kirchenleute und Kanon 3 wies auf das Weiheverbot hin, das besagte, dass nur kanonisch Gewählte die Bischofsweihe erteilen dürfen, sonst drohte die Amtsabsetzung von sowohl Spender als auch Empfänger.

Ein Seelsorgeverbot und die Handhabung bei der Verwaltung des Kirchengutes wurde in den Kanones 4, 8 und 12 angesprochen. Beides, Seelsorge und Kirchengüterverwaltung, waren ausschließlich dem Bischof vorbehalten. Laien hätten auf keine dieser Angelegenheiten Anspruch und kein Recht, über Kirchengut zu verfügen. Ein weiteres verbot für Laien folgte in den Kanones 18 und 20, die besagten, dass kein Laie ein kirchliches Amt innehaben dürfte.

Kanon 17 erteilte ein Einmarschverbot für Soldaten in der Stadt Benevent und Kanon 11 regelte die Erbangelegenheiten der Portikaner. Um das Kirchenamt selbst, die Seelsorge im Allgemeinen und um das Mönchswesen kümmerten sich die Kanones 5, 6, 16 und 19. Kanon 22 bestimmte, dass Bischöfe ohne Zustimmung der Kirche keinen Kirchenbesitz veräußern und auch keinen hinzukaufen durften.

Wie bereits erwähnt, sollten aber den alten Bestimmungen auch einige neue hinzugefügt werden. So lieferten die Kanones 10, 14 und 15 Regelungen, die die Kreuzfahrer betrafen. Als Anerkennung für die Teilnahme am Kreuzzug sollte den Beteiligten das Privileg der Sündenvergebung zuteil werden. Darüber hinaus wurde ihnen zugesagt, dass ihre Dörfer und Familien, die sie durch den Kreuzzug zurücklassen mussten, unter dem Schutz des Papstes stehen würden und so gegen Angriffe von außen geschützt waren.

Auch diejenigen, die erst nach Rom pilgern mussten, standen unter dem G.....

Innozenz’ Gegner Anaklet II gehörte noch der älteren, gregorianischen Richtung an und wurde in der Mehrheit von 20 Kardinälen gewählt. Anaklet war ursprünglich Jude gewesen und wurde so unter dem Namen „Der Papst aus dem Ghetto“ bekannt. Unterstützt wurde Anaklet von König Roger II von Sizilien. Jedoch hatte Innozenz die stärkere Rückendeckung und setzte sich gegen Anaklet durch und behielt den Posten des Papstes.

b)      Inhalt

Der Lateran II begann mit einer hitzigen Eröffnungsrede von Papst Innozenz II. Er klagte über die Verwirrung, die das Schisma zwischen ihm und Anaklet bei den Menschen hervorgerufen hatte und veranlasste die Absetzung und sogar die Verbannung aller bischöflichen Anhänger Anaklets. Des Weiteren erklärte Innozenz alle Dekrete, die sein damaliger Gegenpapst erlassen hatte, für nichtig und ungültig.

Das inhaltliche Hauptaugenmerk liegt erneut auf 30 verfassten Kanones, die wiederum die alten gregorianischen Beschlüsse wiederholten und neu bestätigten. Sie enthielten unter anderem das verbot des Wuchers, ein Turnierverbot und die Ablehnung eines Medizin- und Jurastudiums für Kleriker. Aus welchen Gründen diese Art von Studiengang verboten wurde, ist leider nicht ganz klar.

Es gründet vielleicht auf der Besorgnis, dass Kleriker dann zu wenig Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben hätten, oder dass es eventuelle Überschneidungen von Studium und Glaube gegeben hatte, die nicht miteinander vereinbar waren.

Kanon 7 befasste sich noch einmal aufs Neue mit dem Thema Zölibat. Diesmal wurde eine Verschärfung des Gesetzes ausgesprochen, nach der Ehen, die nach einer höheren Weihe eines Klerikers geschlossen wurden, nicht nur für unerlaubt erklärt wurden, sondern sogar für ungültig.

Zur Sprach gebracht wurde auch der Sakramentenmissbrauch in Kanon 23. Hier wurde festgelegt, dass bei der Verwerfung der Eucharistie, der Kindertaufe, des Priestertums und der Ehe der Ausschluss aus der Kirche erfolgen sollte.

Weiterhin beschloss Kanon 28, dass das Domkapitel nun von den Bischöfen mitgewählt wurde, nicht mehr vom Papst alleine.

Anschläge auf Kleriker wurden in den Kanones schwer verurteilt und auch Verwandtschaftsehen, Simonie und Laieninvestitur wurden den Beschlüsse.....

Um das Schisma zu klären, berief Barbarossa 1160 das Konzil von Pavia ein, auf dem über den zukünftig geltenden Papst entschieden werden sollte. Alexander III weigerte sich jedoch, zu diesem Konzil zu erscheinen, da er sich, durch die Mehrheit gewählt und als erster rechtmäßig als Papst eingesetzt, im Recht fühlt. Er beruft sich auf den Grundsatz „Prima sedes a nemine iudicatur!“ Mit der Hilfe des westlichen Klerus setzte sich Alexander schließlich gegen Viktor und Barbarossa durch.

Im Friedensschluss von Venedig 1177 musste Barbarossa Papst Alexander III anerkennen und seine besetzten Kirchengüter wieder an den Papst und die Kirche zurückgeben.

Somit hatte beim zweiten Laterankonzil Papst Alexander III den Vorsitz.

b)      Inhalt

Auch beim dritten Lateranense herrscht das alte Problem vor, dass keine genauen Angaben zum Verlauf des Konzils überliefert sind. Eine Mitschrift, die der Chronist Wilhelm von Tyrus erstellt hatte, ist leider nicht erhalten geblieben.

Zunächst ist zu sagen, dass diese Synode sich nochmals mit dem Schisma zwischen Alexander III und Viktor IV befasst und dies zu einem Abschluss bringt. Auf Grund dieser in der Vergangenheit immer wieder aufgetauchten Papst- Doppelwahlen hat man gleich in Kanon 1 der insgesamt 27 aufgestellten Kanones eine Regelung zur Papstwahl festgehalten.

Das so genannte Dekret „Licet de evitanda“ besagt, dass der Papst zukünftig durch eine Zweidrittel- Mindestmehrheit gewählt werden muss und beinhaltet erstmals in der Geschichte eine Papstwahl nach Köpfen. Dieser Beschluss sollte dazu dienen, in Zukunft potentielle Schismen zu vermeiden. Alle Weihen und Würden der Schismatiker wurden auf diese Weise als ungültig erklärt.

Wiederum bestätigt wurde die Einhaltung des Zölibates und das Mindestalter, das jemand haben musste, um Bischof zu werden, wurde auf 30 Jahre festgesetzt.

Es wurde ebenfalls das Verbot der Pfründenkomulation erlassen, welches besagt, dass niemand mehrere Würden oder Pfarreien gle.....

Dahingegen erscheint Alexander nicht zu dieser kaiserlich abgeordneten Synode und setzt sich somit über die Macht des Kaisers hinweg. Jedoch geht der Papst aus dem Schisma mit Viktor und Barbarossa als Sieger hervor und veranlasst die Rückgabe aller Kirchengüter durch den Kaiser. Hier zeigt sich deutlich das Durchsetzungsvermögen des Papstes gegenüber der weltlichen Macht.

III)           Fazit zu den Laterankonzilien I-III


Alle drei Konzilien befassen sich zwar mit aktuellen Problemen der damaligen Zeit und versuchen, ein kirchliches Siegel auf erschlossene Lösungen zu setzten, aber ändern können sie an den Hauptproblemen, die die Differenzen zwischen geistlichen und weltlicher Macht betreffen, nichts. Die Lateranense befassen sich zwar mit dem Investiturstreit, können ihn aber letztlich nicht endgültig beilegen.

Die vorhandenen Schismen werden aufgelöst und die Ergebnisse in den Konzilien bestätigt. Dennoch gibt diese Tatsache keinen Aufschluss darüber, wer nun in der Macht höher gestellt ist: Papst oder König bzw. Kaiser.

Man kann auch nicht viele Neuerungen entdecken, die durch die drei Laterankonzilien ausgelöst wurden. Neben einigen Ausnahmen zu Kreuzfahrerprivilegien und der Zweidrittel- Regelung bei der Papstwahl, beschäftigen sich die Synoden weitgehend mit alten, schon bereits in vorherigen Konzilien gefassten Beschlüssen. Sie greifen diese erneut auf, bestätigen sie oder verschärfen die Regeln nochmals.

Auch wie bereits anfangs erwähnt, ist hier von einer Art Ökumene der Konzilien noch wenig zu spüren. Es wird nichts Universales, Kirchenübergreifendes besprochen und es werden keine Fragen geklärt, die in irgendeiner Weise den Glauben im Allgemeinen betreffen. Alles was geschieht, ist das Verbot von Laienpredigten, von nicht- christlichen Gruppen, deren Rechte in allen Lebensbereich.....


| | | | |
Tausche dein Hausarbeiten

G 2 - Cached Page: Thursday 18th of April 2024 04:32:39 AM