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Seminararbeit / Hausarbeit

Der Einsatz von chemi­schen Waffen im 1. Weltkrieg

3.960 Wörter / ~19 Seiten sternsternsternsternstern Autor Robert K. im Feb. 2014
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Seminararbeit
Geschichte / Historik

Universität, Schule

Barnim Gymnasium Bernau

Note, Lehrer, Jahr

07, Boenisch, 2013

Autor / Copyright
Robert K. ©
Metadaten
Preis 5.00
Format: pdf
Größe: 0.67 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 37446







Der Einsatz von Chemischen Waffen im 1. Weltkrieg


Inhaltsverzeichnis

Vorwort2

Definition und Historie chemischer Kampfstoffe. 3

Arten chemischer Kampfstoffe. 5

Kurzbiografie Fritz Haber9

Einführung als Massenvernichtungsmittel im 1. Weltkrieg. 10

Fortentwicklung der chemischen Kampfstoffe während des 1. Weltkrieges. 12

Ende des Krieges und Genfer Giftgasprotokoll14

Einsatz chemischer Kampfstoffe bis zur Gegenwart15

Fazit des Gaskrieges. 18

Definition und Historie chemischer Kampfstoffe


„Chemische Kampfstoffe sind chemische Substanzen für den militärischen Einsatz mit folgenden Zielen:

  • den Gegner zu töten, zu schädigen oder zeitweilig gefechtsunfähig zu machen,
  • das Leben im Hinterland zu stören,
  • den Nachschub zu verzögern oder zu unterbrücken,
  • die Kampfmoral zu brechen,
  • Panik, Angst und Schrecken unter der Zivilbevölkerung auszulösen.

Definition gem. HMV
- sind feste, flüssige oder gasförmige Chemikalien, die derart giftige (toxische) Eigenschaften besitzen, dass sie bei der Freisetzung aus eigens dazu entworfenen Geräten oder aus dazu entworfener Munition,
den Tod oder sonstige Körperschäden herbeiführen“
[1]

Die Anfänge des Einsatzes von chemischen Substanzen waren zunächst in Gift getränkte Pfeilspitzen in der Jagd. Später kam es zum gezielten Einsatz von chemischen Waffen im Konflikt. Anfangs diente der Einsatz von Rauch und Nebelschwaden dazu, dem Gegner die Sicht zu nehmen und sich dadurch einen strategischen Vorteil zu verschaffen.

Bereits „im Pelloponesichen Krieg (431-404 v. Chr.) setzten die Spartaner Schwefelrauchkörper ein, die durch das so entstehende Schwefeldioxid als Reizmittel dienten. Ebenso wurden, um die Festung Platäa zu erobern, giftige Gase verwendet, die entstehen, wenn man mit Schwefel und Pech getränktes Holz anzündet.“[2]Dies zeigt, das bereits vor Beginn des Christentums chemische Mittel verwendet wurden, um den Gegner gezielt zu schwächen.

Mehrere Beispiele zeigen, dass dieses Ziel auch durch die Vergiftung von Trinkwasser erreicht wurde, da dies beim Feind zum Erbrechen führte. Die Kriegsherren kannten damals schon unzählige Pflanzen und Tiere aus denen sie Gift gewinnen konnten und sie schreckten nicht davor zurück, diese auch einzusetzen.

Die Herstellung der chemischen Hilfsmittel war mitunter sehr gefährlich, weil das Wissen über deren Gewinnung, Wirkung und die Konsequenzen des Einsatzes sehr begrenzt war.

Als viel effektiver betrachtete man daher in der Folgezeit die Nutzung des Feuers, was dazu führte, dass die Verbreitung der chemischen Kampfstoffe in den Hintergrund trat.

Erst die rasante Entwicklung der Chemieindustrie im 19. Jahrhundert führte zur Erforschung von chemischen Verbindungen, die sich aufgrund ihrer Toxizität als Kampfstoffe eigneten.

1845 töteten französische Truppen während des französisch-algerischen Krieges über 1000 Kabylen mit giftigem Rauch. 1862 wurde Chlorgas als Kampfmittel im amerikanischen Bürgerkrieg verwendet.

 In Folge der Weiterentwicklung von Kampftechnologien kam es zu den Haager Friedenskonferenzen 1899 und 1907.

„Die Haager Erklärung vom 29. Juli 1899 untersagt es, solche Geschosse zu verwenden, deren einziger Zweck ist, erstickenden oder gifte Gase zu verbreiten. Dem folgt 1907 das in Art. 23(a) HLKO enthaltene Verbot der Verwendung von Gift oder vergifteten Waffen.“[3]

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Bei großflächiger Kontamination werden Amputationen der Gliedmaßen notwendig. Senfgas zerstört jedoch nicht nur die Haut, sondern kann auch in den Körper eindringen und die inneren Organe schädigen. Dadurch werden die Nerven und das Herzkreislauf-System geschädigt, was zum Tod führen kann. Wird das Senfgas zudem noch eingeatmet, greift es auch die Lunge an und zerstört das Lungengewebe, was ebenfalls tödlich enden kann.

Betroffene, die einen Senfgasangriff überlebt haben, sind einem erhöhten Krebsrisiko ausgesetzt, da die Stoffe im Körper als alkylierende Verbindungen auftreten und so das Erbgut der betroffenen Zellen angreifen und schädigen.

Senfgas wurde bereits 1886 in Deutschland entwickelt, jedoch erstmals im Jahre 1917 eingesetzt. Gelbkreuz eignet sich zudem für eine langfristige Geländekontamination (Abbildung 1).

Ein weiterer, noch nicht im Ersten Weltkrieg verwendeter Hautkampfstoff ist Lewisit. Beide Stoffe sind farb- und geruchlos.


Blutkampfstoffe


Blutkampfstoffe dringen durch die Haut und gelangen so ins Blut. Dort hemmen sie ein Enzym, welches für die Sauerstoffversorgung im Körper notwendig ist, wodurch es zu einer inneren Erstickung kommt. Viele Blutkampfstoffe enthalten Cyanidverbindungen.

Im Ersten Weltkrieg wurde von der französischen Armee 1916 Blausäure eingesetzt, welches die Blutzellen daran hindert, den Sauerstoff an die Zellen abzugeben. Schon nach einer leichten Blausäurevergiftung kann es zu akuter Atemnot und zu Muskelverkrampfungen kommen, was bis zum Tod führen kann.

Blausäure ist eine farblose und nach Bittermandeln riechende Flüssigkeit. Aufgrund seiner hohen Flüchtigkeit blieb der erhoffte Erfolg jedoch aus.


Nervenkampfstoffe


Nervengifte hemmen ebenfalls ein Enzym im Körper. Sie behindern die Weiterleitung von Nervensignalen im Gehirn und den Muskeln. Betroffene haben zuerst einen verstärkten Speichelfluss, anschließend Erbrechen und Muskelverkrampfungen. Am Ende kommt es zur Atemlähmung, welche unweigerlich bei vollem Bewusstsein zum Tod führt.

Nervengifte wurden im Ersten Weltkrieg nicht eingesetzt. Das erste Nervengift wurde erstmals 1936 von der Firma Bayer hergestellt.

Zu den Nervengiften zählen unter anderem Sarin und Tabun. Beide sind farblose Flüssigkeiten mit hoher Flüchtigkeit. Sarin ist leicht löslich in Wasser und kann infolgedessen zur Kontamination von Nahrungsmitteln dienen.


Störende Kampfstoffe

Reizkampfstoffe


Die im Ersten Weltkrieg verwendeten Reizkampfstoffe waren Clark 1-3, auch Blaukreuz genannt. Diese wurden hauptsächlich als Maskenbrecher eingesetzt, da die damaligen Filter der Masken keinen Schutz boten. Blaukreuz führte zu einem starken Hustenreiz, bei hoher Dosis zusätzlich zu Erbrechen und starken Kopfschmerzen.

Diese äußerst starke Reizwirkung veranlasste den Betroffenen dazu, die Gasmaske abzusetzen. Blaukreuz wurde oft zusammen mit Grünkreuz verwendet, da der Gegner durch den Maskenbrecher dem Grünkreuz schutzlos ausgeliefert war.

Tränengas fällt ebenfalls in die Gruppe Reizkampfstoffe, fand im Ersten Weltkrieg jedoch keine große Verwendung. Lediglich die Franzosen benutzten 1914 Tränengas gegen die Deutschen, jedoch ohne großen Erfolg. Es führt zu starkem Tränenfluss, was die Sehfä.....[Volltext lesen]

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Nach dem der Krieg für die Deutschen verloren war, versuchte Haber aus Patriotismus zum deutschen Staat ab 1919 sechs Jahre lang vergeblich, aus dem Meer Gold zu gewinnen, um die deutschen Reparationszahlungen zu begleichen.

Aufgrund seiner jüdischen Abstammung war Haber nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 gezwungen, Deutschland zu verlassen.

Am 29. Januar stirbt Fritz Haber schwer krank auf einer Erholungsreise in Basel.


Einführung als Massenvernichtungsmittel im 1. Weltkrieg


„Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges dachte zunächst wohl keiner der involvierten Staaten ernsthaft daran, chemische Giftstoffe einzusetzen, zumal durch die Haager Konferenzen vom 29. Juli 1899 und 1. Oktober 1907 den Kriegsführenden diesbezüglich Beschränkungen auferlegt waren. Diese betrafen gemäß Artikel 23 a. der Haager Landkriegsordnung die Verwendung von Giften und vergifteten Waffen (interpretiert im Sinne der Anwendung von Giften zur Trinkwasser- und Lebensmittelvergiftung sowie vergifteter Waffen im Sinne von Pfeilen und Stichwaffen), b. die Verwendung von Waffen, Geschossen und Stoffen, die geeignet sind, unnötige Leiden zu verursachen und c. die Verwendung von Geschossen, deren einziger Zweck es ist, giftige oder erstickende Gase zu verbreiten.

Es war gefordert, dass die Splitterwirkung immer die Giftwirkung übertreffen muss.“[8]

Deutschland war Vorreiter auf dem Gebiet der chemischen Kriegsführung. Die Idee, chemische Kampfstoffe zu verwenden, wurde während des Stellungskrieges von Fritz Haber unterbreitet. Der erste Einsatz erfolgte bei der sogenannten zweiten Flandernschlacht am 22. April 1915 bei Ypern. Mithilfe des sogenannten Blasverfahrens wurde das Chlorgas von den deutschen Heeresgruppen unter wissenschaftlicher Beobachtung von Fritz Haber aus Gasflaschen entlassen.

Diese mussten von den eigenen Truppen an die Front gebracht werden. In dem Augenblick, indem 160 Tonnen flüssiges Chlor aus den insgesamt 6000 Gasflaschen wich und es mit der Luft in Berührung kam, verdampfte es sofort und bildete dichte Wolken, die durch den herrschenden Nordwind in die alliierten Stellungen getrieben wurden (Abbildung 2). Schon bei einem Chlorgasanteil von nur 0,003 Prozent in der Luft kommt es zu einem brennenden Hustenreiz, die tödliche Dosis .....

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Das Blasverfahren war eine Notlösung, nachdem es in den Wintermonaten 1914-15 unmöglich war, Schießgeräte und Treibpulver in dem Umfang anzuschaffen, wie es eine Verwendung ähnlicher Gasmassen nach einem Schießverfahren benötigt hätte.

Der größte Nachteil des Blasverfahrens war, dass die Gasbehälter durch Männer der eigenen Truppen bedient werden mussten und in den eigenen Stellungen nur ganz vorn untergebracht werden konnten. Das Schießverfahren hatte den Vorteil, dass die Gasbehälter nicht an die Front gebracht werden mussten. Da die Gasbehälter beim Aufschlagen detonierten und das Gas inmitten des Feindes freigesetzt wurde, waren die eigenen Truppen weniger als beim Blasverfahren gefährdet.

Ein weiterer Nachteil ist die Abhängigkeit der Windrichtung des Blasverfahrens. Diese Schwachstelle machte sich vor allem an der Westfront auf deutscher Seite bemerkbar.

„Die geografische Lage Deutschlands bringt es mit sich, dass wir an der Westfront mehr einströmenden Wind haben. Unsere Abgeschlossenheit von den ozeanischen Wettermeldungen störte uns zudem empfindlich in der Wetterprognose, denn das Wetter, das im Anziehen ist, beurteilt sich in Belgien und Nordfrankreich im allgemeinen nach den Messungen, die weiter westlich angestellt werden.

Nun verlangt das Blasverfahren unter allen Umständen einen Wind, der feindwärts gerichtet ist, während beim Schießen auf weite Entfernungen mit Gasmunition die Windrichtung halbwegs belanglos ist. Die Gelegenheit, einen Blasangriff so auszuführen, daß der Erfolg durch Nachstoßen wie bei Ypern militärisch ausgewertet werden konnte, war unter diesen Verhältnissen auf unserer Seite schwierig wahrzunehmen.“[11]

Chemische Kampfstoffe


In der Wahl der Kampfstoffe gab es im Verlaufe des Krieges Veränderungen. Die Effizienz war von großer Bedeutung. Es war „ […] in erster Linie maßgeblich, daß der verwendete Gaskampfstoff schon in möglichst kleiner Menge die gegnerische Kampfleistung zeitweilig unmöglich machte“[12]. Mit der Entwicklung der Gasmasken kam die Entwicklung immer stärkerer Gaswaffen zum Durchdringen von Gasmasken. „Da aber in dem Wettstreite der Auffindung besser durchdringender Gaskampfstoffe mit der Konstruktion besser wirkender chemischer Filter der Vorteil sichtlich auf Seite der Filter neigte, so trat der Gesichtspunkt der Überraschungswirkung in den Vordergrund.“[13] Es war also erforderlich das die Gasgeschosse sich weder durch das Fluggeräusch noch durch die Detonation von Brisanzgeschossen unterscheiden lassen.

Für die Überraschungswirkung ist jedoch auch der verwendete Kampfstoff relevant. Es musste ein Kampfstoff entwickelt werden, der sich nicht über die Augen und Schleimhäute bemerkbar macht und so den Betroffenen davon abhält, die Gasmaske aufzusetzen. Und so stand ein Kampfstoff im Vordergrund, dessen Wirkung sich nicht auf Auge und Atemorgane beschränkte, sondern auch die Haut angriff und somit ein kompletter Sc.....

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Bei der Ostfront ist es aufgrund von mangelnder Statistik nicht möglich eine Zahl der Gastoten bzw. –vergifteten zu nennen, jedoch schätzen Historiker, dass allein Russland Verluste von 56.000 Toten und 420.000 Verletzte zu beklagen hatte.

Um den Einsatz chemischer Kampfstoffe zu unterbinden, wurde im 4. Mai 1925 unter der Schirmherrschaft des Völkerbundes in Genf eine Konferenz einberufen. Angeführt von den USA kamen die Delegationen überein, das Problem der chemischen Kriegsführung anzugehen und Lösungen auszuarbeiten. Die polnische Delegation blickte weit voraus und so wurde, abgesehen von chemischen Kampfstoffen, ebenfalls die Anwendung von bakteriologischen Kampfstoffen, obwohl sie noch nicht sehr weit entwickelt waren, verboten.

In der Erwägung, daß die Verwendung von erstickenden, giftigen oder gleichartigen Gasen sowie allen ähnlichen Flüssigkeiten, Stoffen oder Verfahrensarten im Kriege mit Recht der allgemeinen Meinung der zivilisierten Welt verurteilt worden ist, […] daß das Verbot dieser Verwendung in den Verträgen ausgesprochen worden ist, an denen die meisten Mächte der Welt beteiligt sind [und] in der Absicht, eine allgemeine Anerkennung dieses Verbots, […] als eines Bestandteils des internationalen Rechts zu erreichen, erklären die unterzeichneten Bevollmächtigten im Namen ihrer Regierungen:

Die Hohen Vertragsschließenden Parteien erkennen, […] dieses Verbot an. Sie sind damit einverstanden, daß dieses Verbot auch auf die bakteriologischen Kriegsmittel ausgedehnt wird […].

Die Hohen Vertragsschließenden Parteien werden sich mit besten Kräften bemühen, die anderen Staaten zum Beitritt zu dem vorliegenden Protokoll zu veranlassen. […][14]

 Am 17. Juni 1925 wurde das Genfer Protokoll von 38 Staaten unterzeichnet, darunter die USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan und Kanada. Die UdSSR gehörte nicht dazu, welche erst 1934 dem Völkerbund beitrat. In Europa ratifizierte zuerst Frankreich das Protokoll, 1926. 1928 folgte Italien und zwei Wochen später die Sowjetunion.

Großbritannien ratifizierte am 9. April 1930 erst nach Deutschland, 1929. Aufgrund von Kritik und starkem Widerstand in den USA wurde das Genfer Protokoll erst 1970 dem Senat zum Ratifizieren vorgelegt, jedoch dauerte es weitere 5 Jahre, bis dieses Ziel erreicht war. Japan weigerte sich ebenfalls zuerst, ratifizierte jedoch schließlich im Mai 1970.



Einsatz chemischer Kamp.....


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So wurden neben den Soldaten auch das Vieh, die Felder, die Flüsse und Seen verseucht.

Das Konzentrationslager in Harbin wurde während des Zweiten Weltkrieges von Japan zur Forschung an Bio- und Chemiewaffen genutzt. Dort waren 1300 Soldaten stationiert, des weiteren hielten sich dort rund 1400 Zivilisten, Ärzte, Wissenschaftler und Krankenschwestern auf. Zwischen 1930 und 1945 produzierte Japan 4991 Tonnen Lost, 255 Tonnen Blausäure, 172 Tonnen Chloracetophenon und 1957 Tonnen Diphenylcyanoarsin – Giftgase, die ab 1937 im Krieg gegen China eingesetzt wurden.[17]

In dem Vietnamkrieg von 1961 bis 1971 wurde zwar kein Giftgas benutzt aber in diesen 10 Jahren, bei der US-Luftwaffe unter „Operation Ranchhand“ bekannt, durch C-123-Spezialflugzeuge rund 72 Millionen Liter Entlaubungs- und Erntevernichtungsmittel. Die Kampfmittel hießen nach dem militärischen Farbcode „Agent Orange“, „Agent Purple“, „Agent White“ und „Agent Blue“. Eltern, die mit Agent Orange in Verbindung kamen, gebaren Missbildungen.


Fazit des Gaskrieges


Während des Ersten Weltkrieges gab es etliche Gaseinsätze und es wurden Millionen Gasgranaten verschossen. Doch die Anzahl der Todesopfer und Verletzten durch Giftgas sind verhältnismäßig gering. So fallen auf rund 9,5 Millionen Tote nur 90.000. So sind nur ca. 1 % der getöteten Soldaten durch Giftgas verendet.

Von rund 22 Millionen Kriegsgeschädigten sind 1 Million, ca. 4,5 %, durch Giftgas geschädigt worden. Wie kommt es, trotz des massiven Einsatzes von Giftgas, zu nur einem so geringen Anteil?

 Mit der Entwicklung der chemischen Kriegsführung kam die Entwicklung der Gasmasken und Schutzkleidung. So war die chemische Kriegsführung am Anfang des Krieges am effektivsten, da die notwendigen Schutzmaßnamen fehlten. Chemische Kampfstoffe hatten aber den nicht vorrangig den Sinn, den Gegner zu töten.

Es ist strategisch günstiger, den Feind nur zu schwer zu verletzen, damit er über längere Zeit oder sogar dauerhaft der Pflege bedürft. Infolgedessen werden gegnerische Ressourcen gebunden, welche dann nicht der Kriegsführung zur Verfügung stehen.

Zudem war die Kriegsführung mithilfe von Gas eine enorme psychische Belastung für den Soldaten. Es forderte ein großes Maß an Disziplin und Aufmerksamkeit, damit bei einem Gasangriff schnellstmöglich gehandelt werden konnte, um nicht diesem zu erliegen, zumal die Gefahr bestand, beim Schlafen durch einen Gasa.....

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[12] Brauch, H. G. & Müller, R.-D. (1985). Chemische Kriegsführung – Chemische Abrüstung, Dokumente und Kommentare, S. 77

[13] Brauch, H. G. & Müller, R.-D. (1985). Chemische Kriegsführung – Chemische Abrüstung, Dokumente und Kommentare, S. 78

[14]Zugriff am 08.10.2013. Verfügbar unter

[15]SIPRI, The Problem of chemical and biological Warfare, Volume 1: The Rise of CB Weapons, Stockholm, New York 1971, S. 125 ff. Angaben nach öffentlich zugänglichen Berichten, die SIPRI zusammengetragen hat. Zum Teil wurden diese Berichte von den jeweils des C-Waffen-Einsatzes angeklagten Staaten dementiert.

[16]Angerer, J. (1985). Chemische Waffen in Deutschland. Darmstadt: Luchterhand, S. 56

[17] Angerer, J. (1985). Chemische Waffen in Deutschland. Darmstadt.....


Quellen & Links

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