Der
demographische Wandel – ein neues Zukunftsproblem Südostasiens?
Südostasien „ergraut“. Nun sind die S-O-asiatischen Staaten
auch von zwei Tendenzen betroffen, die man sonst nur aus den Ländern im Norden
kannte: sinkende Kinderzahlen und eine steigende Lebenserwartung.
Jedoch schreiten diese Entwicklungen je nach Land unterschiedlich schnell
voran. Allgemein kann man jedoch sagen, dass sich der demographische Wandel in
Asien teilweise mehr als doppelt so schnell vollzieht, als er es ab Ende des
19. Jahrhunderts in Deutschland getan hat.
 
SINKENDE KINDERZAHLEN
Ursachen:
- Wirtschaftsaufschwung, Modernisierung
- höheres ildungsniveau
à edeutungsverlust
der Traditionen, veränderte Familienstrukturen:
·
Anstieg des Heiratsalters bei Frauen
·
kleinere Familien durch vermehrte Familienplanung
·
Auflösen der Großfamilie durch Land-Stadt-Migration
·
Familie keine Produktionseinheit mehr in der Landwirtschaft
Abnahme der
jungen evölkerung
2 Diskussionsseiten: Ist hauptsächlich der Staat oder
der freie Markt die Ursache für sinkende Kinderzahlen?
Programmers: staatl. Interventionen (Gesundheits-,
ildungs-, Familienplanungsprogramme) haben Einfluss auf Kinderzahl
Economists: freier Markt führt zu Leistungs- und
Konsumgesellschaft, um dort mithalten zu können, sind kleinere Familien
notwendig
STEIGENDE LEENSERWARTUNG
Ursachen:
- Rückgang der Säuglings- und Kindersterblichkeit
- verbessertes Gesundheitssystem
- verbesserte Ernährungssituation
Zunahme der
älteren evölkerung
eide Tendenzen zusammen (sinkende Kinderzahlen und
steigende Lebenserwartung) führen zu:
insgesamt alternde
evölkerung, Verschiebungen in der Altersstruktur
Folgen des demographischen Wandels:
- Youth-ulge (noch hoher Anteil der 15-30-Jährigen
aus Zeiten mit hoher Kinderrate, nur temporär) à
hohe politische Anforderungen, da während Youth-ulge für diverse
eschäftigungsprogramme gesorgt werden muss; wenn der Youth-ulge verschwunden
ist, stagniert bzw. sinkt der Anteil der arbeitenden evölkerung wieder
- Grey-oom (hoher Anteil der über 60-Jährigen) à Engpässe in der Versorgung
- erheblicher Frauenüberschuss bei 60-80-Jährigen à Alleinstehende kaum abgesichert, sondern
auf Familie angewiesen
- ländliche Regionen altern schneller als die Städte,
da die junge evölkerung vom Land in die Stadt abwandert, und die alte
evölkerung auf dem Land bleibt bzw. dorthin zurückkehrt
- Veränderungen in den Wohnverhältnissen:
·
früher: Großfamilie lebt zusammen, die (Enkel-)Kinder pflegen die
Alten
·
heute: Skip-Generation-Households: Großeltern versorgen
Enkelkinder auf dem Land, während die eigenen Kinder in der Stadt beim Arbeiten
sind à hoher körperlicher,
psychischer, finanzieller Druck im Alter
AUSWIRKUNGEN FÜR STAAT
Die Dringlichkeit des Problems der alternden evölkerung
wurde von den meisten Regierungen erkannt. Die Staaten haben folgende
Möglichkeiten zu handeln:
- Einrichten von Pflege-, Sozial- und Rentensystemen à aber sehr teuer, noch nicht vollends
akzeptiert in der evölkerung
- Erhalt der traditionellen Familienstruktur (vgl.
Singapur: „Maintainance of Parents Act“, ein Gesetz, nach dem die Eltern ihre
Kinder zur Pflege zwingen können) à
sehr rigoros, kaum durchsetzbar in Zukunft; steht im Gegensatz zu
wirtschaftlichem Aufschwung & Modernisierung wegen den zusätzlich hohen
Kosten für die junge evölkerung
Fazit: Der demographische Wandel in den südostasiatischen
Staaten stellt ein großes Zukunftsproblem für die jeweiligen Staaten dar.
Einige sind schon heute davon betroffen (z.. Singapur), andere werden es erst
in einem halben Jahrhundert sein (z.. Laos, Kambodscha). Die Regierungen haben
immer noch keine ausreichenden Lösungen für die Folgen dieser Entwicklung
gefunden, was v.a. die Sicherung der Altersvorsorge betrifft. Das vorrangige
Ziel ist, zu verhindern, dass die alternde evölkerung in unwürdigen
Lebensbedingungen und Altersarmut lebt.