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Reflexion

Der Berg der Bedeutung in Janne Teller - `Nichts: was im Leben wichtig ist`

732 Wörter / ~2½ Seiten sternsternsternsternstern Autorin Helene C. im Jan. 2017
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Dokumenttyp

Reflexion
Deutsch

Universität, Schule

Heinrich-Böll-Schule

Note, Lehrer, Jahr

2016/17

Autor / Copyright
Helene C. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.03 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 61841







Deutsch E Janne Teller: Nichts



Der Berg der Bedeutung


Die Sammlung für den „Berg aus Bedeutung“ nimmt einen großen Teil des Romans ein. Sie nimmt dabei stufenweise immer unheimlichere Züge an.


  1. Trage während des Lesens in der Tabelle zusammen, wer was in den Berg der Bedeutung einbringt.


Seite

Wer gibt ab?

Was?

Stufe

28

Dennis

Komplette Serie der Dungeons and Dragons-Bücher

1

28

Sebastian

Angelrute

1

28

Richard

Schwarzer Fußball

1

28

Laura

Afrikanische Papageienohrringe

1

29

Agnes

Halbhohe grüne Sandalen

1

33

Gerda

Hamster „Klein Oskar“

2

36

Maike

Teleskop

2

36

Frederik

Dannebrog

2

38

Dame Werner

Tagebuch

2

39

Anna-Li

Adoptionsurkunde

2

40

(kleine) Ingrid

Neue Krücken

2

40

Henrik

Schlange in Formalin

2

44

Ole

Boxhandschuhe

2

45

Elise

Toter kleiner Bruder

3

66

Marie-Ursula

Blaue Zöpfe (Haare)

3

68

Hussein

Gebetsteppich

3

72

Sofie

Unschuld

4

75

(frommer) Kai

Jesus am Kreuz

4

85

(hübsche) Rosa

Aschenputtels Kopf (Hund)

5

88

Jan-Johan

Rechter Zeigefinger

6










  1. Wie entwickelt sich der Berg der Bedeutung? Warum entwickelt sich eine Gewaltspirale?

Notiere deine Vermutungen und erläutere an einem Beispiel.


Jeder der etwas abgeben muss, ist gekränkt und/oder fühlt sich persönlich verletzt (was sich nicht auf die tatsächlichen Verletzungen bezieht). Statt also einen Gegenstand zu fordern, der auf gleicher Stufe mit dem eigenen Opfer steht, verlangt es jeden nach Rache, also fordert jeder mehr als er selbst gegeben hat.

Besonders gut kann man das an der Reihenfolge von Lauras, Agnes und Gerdas Opfern sehen. Laura muss ihre Ohrringe abgeben, Gerda schlägt vor das Agnes ihre Sandalen opfern muss, obwohl Laura an der Reihe ist zu bestimmen. Aus Ideenlosigkeit stimmt sie Gerdas Vorschlag zu. Agnes ist nun wütend auf Gerda, schließlich hätte sie ohne Gerda wahrscheinlich ein wesentlich geringeres Opfer geben müssen. Sie will es Gerda heimzahlen und verwendet relativ viel Zeit darauf, Gerdas wunden Punkt, das was ihr am wichtigsten ist, zu finden. Durch die Opferung von Gerdas Hamster nimmt die Gewaltspirale.

Von hier an ist der jeweils Bestimmende vorallem daran interessiert, sein eigenes Opfer „wett“ zu machen und am besten noch etwas daraus zu „gewinnen“. Das alles verläuft nach dem Motto „ja, mein Opfer tat weh, aber nicht so sehr wie das des Nächsten“.


  1. Die Gewalt steigert sich im Verlauf des Romans. Passiert dies kontinuierlich oder unterschiedlich schnell?

Äußere deine Meinung und erläutere an einem Beispiel.


Meiner Meinung nach steigert sich die Gewalt unterschiedlich schnell. Zu Anfang steigert sich die Gewalt eher sprunghaft, es gibt eine enorme Steigerung dann verweilt sie für eine Weile auf diesem Niveau (bis Stufe 3).

Ab hier verändert sich die Entwicklung und die Form der Gewalt. Mit der Opferung von Elises totem Bruder weitet sich der Kreis der Betroffenen aus. Bis hier war immer nur der Opfernde selbst betroffen, nun werden auch Unbeteiligte (Eltern, Gemeinde etc.) mit geschädigt.

Außerdem ändert sich die Richtung der Gewalt. Für Elise selbst ist die Opferung ihres toten Bruders nicht so bedeutungsvoll wie für die Um- und Außenstehenden. Die Umstehenden (Klassenkameraden) erleben eine grobe Missachtung ihrer Werte (Tote sollen ungestört ruhen). Die Außenstehenden (Elises Eltern, Gemeinde) kennen die Hintergründe und die Tat an sich nicht, aber auch sie sind von einer groben Verletzung ihrer Werte betroffen.

Gegen Ende der Opferungen steigt die Gewalt immer schneller an. Die Opfer werden immer größer, ebenso wie die darauf folgenden Forderungen. Es werden immer mehr Umstehende in den Opferungsprozess einbezogen und rücken so in den Fokus der Fordernden.



  1. Schließlich fliegt die Klasse auf und der Berg der Bedeutung wird zum Gegenstand reger Diskussionen der weltweiten Presse. Ein New Yorker Museum will den Berg kaufen. Die Klasse beschließt, den Berg zu verkaufen.

Als die Abholung näher rückt machen sie sich Gedanken darüber, ob Bedeutung verkauft werden kann und kommen zu dem Schluss, dass der Berg seine Bedeutung verloren hat, weil Bedeutung immer mit Einzelpersonen zusammenhängt.


Was sind deine Gedanken zum Verhalten der Klasse und ihrer letztendlichen Erkenntnis?



Ich denke dass das Verhalten der Klasse ihre mentale Unreife wiederspiegelt. Daraus würde ich ihnen aber aufgrund ihres Alters keinen Strick drehen wollen. Sie waren von der Äußerung und dem Verhalten Pierre Anthons überrumpelt und verwirrt.

Die Erkenntnis, dass Bedeutung etwas Personenbezogenes ist, hatten sie ja schon ganz am Anfang. Erst dadurch begann ja die eigentliche Entwicklung des Bergs der Bedeutung.

Auch das die Klasse am Ende wieder zu ihrer anfänglichen Erkenntnis zurückkommt zeigt für mich die geistige Unbeständigkeit, die in diesem Alter noch vorherrscht. Allerdings haben die Schüler während des Prozesses etwas dazu gelernt, sie blicken jetzt von einem anderem Standpunkt auf die Erkenntnis als zu Anfang des Prozesses.


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