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Diplomarbeit

Der Begriff des Umgreifenden bei Karl Jaspers

14.527 Wörter / ~51 Seiten sternsternsternsternstern_0.25 Autor Wolfram Adenauer im Jun. 2010
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Der Begriff des  Umgreifenden bei Karl Jaspers: Studienarbeit zur Philosophie von Jasper
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Dokumenttyp

Diplomarbeit
Philosophie

Universität, Schule

Leopold-Franzens- Universität Innsbruck

Note, Lehrer, Jahr

1982

Autor / Copyright
Wolfram Adenauer ©
Metadaten
Preis 8.80
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Größe: 0.56 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.25
ID# 1506







Der Begriff des Umgreifenden
bei Karl Jaspers


Inhaltsverzeichnis

1.            Einleitung. 2

1.1.        Vorgeschichte des Begriffs. 2

1.2.        Kant und die Idee des Umgreifenden. 3

1.3.        Die philosophische Logik. 6

2.            Das Sein in den verschiedenen Weisen des Umgreifenden. 11

2.1.        Das  Umgreifendet das wir sind oder sein  können. 13

2.2.        Das Umgreifende, das das Sein selbst ist23

2.3.        Das Band aller Weisen des Umgreifenden in uns. 29

2.4.        Vergleichende Gegenüberstellung der verschiedenen Weisen des Umgreifenden.32

2.5.        Die gegenseitigen Bezüge der Weisen des Umgreifenden. 38

2.6.        Das Umgreifende als Grund u. Vollendung der Wahrheit im Philosophieren. 46

3.            Schlussbemerkungen. 48


1.     Einleitung

1.1.              Vorgeschichte des Begriffs

Wenn wir mit Jaspers sagen Jede Philosophie war in der Tat eine Philosophie des Umgreifenden so bedeutet das selbstverständlich, dass dieser Begriff zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Kulturen je eigentümlich gedacht oder erfahren wurde. In der Philosophiegeschichte ist die unbedingte Realität des Umgreifenden unter sehr verschiedenen Aspekten beschrieben und benannt worden als Atman (das innere, unvergängliche Selbst) und Brahman (Weltgrund) in der alt-indischen Philosophie, als Tao in der altchinesischen Philosophie, als Logos, Unendliches, Wasser, Feuer, Luft, Sein und Gott bei den Vorsokratikern, als Kern der sittlichen Persönlichkeit bei Sokrates, als 'Idee des Guten' bei Platon, als 'unbewegter Beweger' bei Aristoteles, als 'das Eine' bei Plotin, als Gott oder Substanz bei Spinoza, als absolutes Ich bei Fichte, als Gott bei Jacobi, als absolute Indifferenz von Subjekt und Objekt und als Gott bei Schelling, als Geist, Weltgeist oder absoluter Begriff bei Hegel, als das 'Umgreifende' bei Jaspers, als transzendentale Intersubjektivität bei Husserl und als das Sein des Menschen bei Heidegger -

um nur einige der wichtigsten Begriffe und Philosophen zu nennen. Wir sehen also, dass das Philosophieren ein Denken aus dem Ganzen ist und immer in dem Versuch ist, diesen Durchbruch zum Einen und zum Ganzen zu schaffen. Die Bilder der großen Naturphilosophen: alles ist Wasser, Luft, Feuer, Geist usw. drücken ihr Bemühen aus, alles unter einer Ganzheit zu denken.

Verfestigt sich das Denken in diesen ursprünglichen Bildern, so wird es notwendig, das Denken durch seine eigene Reflexion aus dieser Verfestigung wieder herauszuführen. Knauss meint, dies scheint schon bei Anaximander der Fall gewesen zu sein, dessen Begriff des Apeiron dem Umgreifenden schon sehr nahe käme. Abgesehen von der Schwierigkeit, ob das Apeiron zu verstehen sei als Unendliches oder als Unbestimmtes, so scheint doch soviel gesichert zu sein, dass es von Anaximander in der Weise eines Umgreifenden aller in Ihm umfassten Elementarstoffe gedacht wurde.

Und zwar nicht nur als einfache Summierung aller Dinge, sondern so, dass es alles durchdringt, beherrscht regelt. Das Sein wird also wirklich als Sein und nicht als Menge aller seienden Dinge gedacht.  Platon gab dem Denken eine letzte große Einheit unter dem Begriff der Idee, nicht in einem natürlich-kosmologischen Sinn, sondern logisch-ideal. Die Ideen sind nicht Wirklichkeit, sondern gehören zu dem, was wir seither Idealität nennen.

Diese Idealität ist eine umgreifende Einheit des Sinnlichen. Das Denken in Ideen stand für Plato aber noch einmal unter einem Umgreifenden, der höchsten Idee des Einen und Guten. Diese Idee der Ideen ist gewissermaßen auch ein Umgreifendes aller Umgreifenden.

1.2.              Kant und die Idee des Umgreifenden

Die Idee des Umgreifenden in diesem platonischen Sinn hat das abendländische Denken durch die Geschichte hindurch immer wieder zusammengehalten. Die beiden Hauptstationen auf diesem Weg sind Kant und Kierkegaard. Das ist biographisch gesehen auch bei Jaspers so. Als ich in der Jugend Kants Ideenlehre studierte , wurde mir Kants Verfahren deutlich: Die Idee denkt er erstens in ihrer objektiven Bedeutung, zweitens als subjektive Triebkraft, drittens als methodischen Ursprung systematischer Forschung, Diese Idee verschiebt in dieser dreifachen Bedeutung, entsprechend dem Zusammenhang der Erörterungen, ihren Sinn, aber derart, dass ein Ganzes erwächst, in dem die Idee diesen notwendigen Wandel der Bedeutung durchmacht.

Damals schon stellt Jaspers als beherrschendes Prinzip folgende Ideenbildung heraus: das Unbedingte oder das Ganze zum Leitbild zu nehmen. Totalität und Unbedingtheit sind das Wesen der Idee. Dieses Wesen der Idee ist das letztlich Umgreifende von Subjekt und Objekt. Die Idee bildet so gesehen den höchsten Punkt im Kantischen Denken, und diese Bedeutung der Idee wird von Jaspers ausdrücklich gegen die damals übliche Kant-Interpretation hervorgehoben, in der Kant auf die transzendentale Deduktion und die Kategorienproblematik beschränkt wurde.  Für Jaspers ist der Ideenbegriff Kants, der ihn letztlich von Platon ableitet, .....[Volltext lesen]

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Er verwehrt den dogmatischen Empirismus, der den Erfahrungsinhalt zum Sein an sich verabsolutiert. Mit der Einsicht in die Möglichkeit und Gültigkeit der Erfahrungserkenntnis wird auch deren Grenze erkannt und über die Grenze hinaus gefragt. Das philosophische Wissen um die Erscheinungshaftigkeit des Daseins hat ein Seinsbewusstsein zur Folge, das den gewohnten Realismus nicht aufhebt, sondern einschließt, aber hinter sich lässt.

Jaspers sieht sich ganz in der Tradition Kants und bringt das verschiedentlich im Vergleich mit anderen zeitgenössischen Philosophen zum Ausdrucks Vergleicht man uns und unsere Zeltgenossen, obgleich sie so winzig sind, mit den Großen der klassischen Zelt gleichsam als Urbildern, so scheint Klages mit Schelling, Heidegger mit Fichte, Nie. Hartmann mit Hegel vergleichbar, -Jünger v.m. Friedrich Schlegel.

Mir war es eigen, den Spuren Kants zu folgen, daher war ich seit meiner Jugend jederzeit 'altmodisch'.

1.3.              Die philosophische Logik

Der geschichtliche Hintergrund in dem dieses Werk entstand wird von Jaspers als die Zeit bittersten Leides, der Zeit des Nationalsozialismus und seines Krieges bezeichnet. Das Buch wurde geschrieben im Hinblick auf das Unheil der Unwahrheit, der verdrehten Wahrheit, des Bösen. Die Fragwürdigkeiten alles Wahren, das sich selbstgewiss allgemeingültig  ausspricht, der Hochmut des Wahrheitsbesitzes sollten ebenso klar werden wie die  Verlässlichkeit eines Grundes, der sich der direkten Objektivierung entzieht.

Es ging Jaspers darum, die Jahrtausende alten faktisch geübten Methoden des Philosophierens zu finden. Für mich war es fast, als ob ich die Welt des philosophischen Denkens in ihrem Selbstbewusstsein wieder entdeckte. Mit meiner 'philosophischen Logik' suchte ich die Darstellung des Ganzen in systematischem Zusammenhang.

Die philosophische Logik entwarf Jaspers in vier Bänden, von denen nur der erste Von der Wahrheit vollendet wurde. Der zweite über die  Kategorienlehre und der dritte über Methodologie sind entworfen, jedoch nicht mehr zur Druckreife gelangt. Den vierten über die Wissenschaftslehre hat er nicht mehr begonnen.

Jaspers stellte sich den Weg folgendermaßen vor: Aus dem umgreifenden Vorlogischen gehen wir auf Wegen des Erkennens ('Methodologie') in fasslichen Bedeutungen des Gegenständlichen und des im Gegenständlichen klar Werdenden('Kategorienlehre') durch systematische Gestalten der Wahrheit ('Wissenschaftslehre') zurück zum Ursprung ('Wahrheit').

Jaspers nennt seine philosophische Logik abwechselnd einen Grundgedanken, ein Grundwissen, eine prima philosophia, eine Philosophie der Weisen des Umgreifenden oder mit einem Selbstgebildeten Terminus Periechontologie, was Lehre vom Umgreifenden heißt. Die Idee des Umgreifenden bezeichnet Jaspers als den Hauptpunkt seiner philosophischen Versuche.

Die These ist: Wirklichkeit ist weder das Objekt noch das Subjekt, sondern das beide Umgreifende, das sich erhellt in der Spaltung von Subjekt und Objekt. In dieser Spaltung aber haben beide ihre wechselnden Gestalten, die zueinander gehören. Hier steht der erkenntnistheoretisch entscheidende Punkt in Frage.

Wissenschaftliches Erkennen ist gegenständliches Erkennen, das im Gegenstand selber sein Ziel hat. Philosophieren ist in dem stets gegenständlichen Denken ein Transzendieren über das Gegenständliche.''

Jede Philosophie hat einen oder mehrere Grundgedanken. Jaspers Grundgedanke zielt über alles Seiende hinaus auf das Sein. Keine Philosophie ist voraussetzungslos. In jedem Grundgedanken ist gleichsam schon vorgedacht, was seine Entfaltung bringen soll. So geht jedem ursprünglichen Philosophieren, jedem Grundgedanken e.....

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Das, was weder Gegenstand (Objekt) noch  Denkakt (Subjekt) ist, sondern beides in sich fasst, nannte ich das Umgreifende. Dieses spricht weder durch das Objekt noch durch das Subjekt für sich, sondern durch beides in einem als das, was die Transzendenz ist zugleich des Bewusstseins wie des Seins. Das ist ein schwierig zu vollziehender, das Philosophieren selbst erst klärender und eigentlich auch ermöglichender Grundgedanke, der doch wiederum, einmal begriffen, ungemein einfach, das Selbstverständlichste ist.

Dieses in der philosophischen Grundoperation zu vollziehende gleichsam umkehrende Denken ist jenes trans-zendierende Denken, das Jaspers von Kant und mit ihm von allen großen  Philosophen ableitet. Unbefragt leben wir in der Selbstverständlichkeit der Subjekt-Objekt-Spaltung. Erst in der philosophischen Reflexion wird und dieser Tatbestand unseres Daseins bewusst.

Um nun diesen Tatbestand unseres bestimmten, auf Gegenstände gerichtete Erkennens zu überschreiten, hin auf die Bedingung der Möglichkeit alles Seienden, ist jene Grundoperation notwendig, gleichsam als ein Herausschwingen aus der Subjekt-Objekt-Spaltung in den Raum des sie bedingten Umgreifenden.

Das gänzlich unverständlich Erscheinende ist nun folgendes: Der Mensch denkt immer in Gegenständen. Mit dem Umgreifenden ist etwas gemeint, das nicht Gegenstand ist. Wie sollte es möglich sein etwas Ungegenständliches,  ja alle Gegenständlichkeit erst Ermöglichendes, zu denken? Hier steht Jaspers’ These Philosophieren ist in dem stets gegenständlichen Denken ein Transzendieren über das Gegenständliche.

Das Überschreiten des Seienden zum Umgreifenden ist ein einfacher, aber unendlich folgenreicher Gedanke. Mit ihm befreien wir uns aus der Fesselung unseres Seinsbewusstseins an ein bestimmtes Wissen, wir wollen ohne Schranken die Weite des Seienden gewinnen. Es ist ein uns gleichsam umwendender, weil uns aus jedem bestimmten Seienden wieder lösender und uns zur Umkehr aus jeder Verfestigung zwingender Gedanke.

Es ist ein sich selbstüberschlagender Gedanke. Obgleich wir ihn denken müssen, um in ihm über alle Horizonte hinaus das Sein und unser Wesen zu erreichen, scheint er zugleich unvollziehbar. Indem wir in der Umwendung des Umgreifenden innewerden, scheint uns alles verloren zu gehen. Wir sollen einen Gedanken vollziehen in dem uns kein Gegenstand bleibt.

Was im Sinne des gewohnten Erkennens widerspruchslogisch unvollziebar ist, ist doch philosophisch vollziehbar als das Hellwerden eines mit allen bestimmten Wissen unvergleichbaren Seinsbewusstseins• Dieses Seinsbewusstsein ist die Grundstimmung (Grundhaltung, Grundverfassung) des philosophierenden Menschen.

Der Gedanke des Umgreifenden ist ein erstes Klarwerden dieser Grundstimmung. In der philosophischen Logik  entfaltet sie sich zu Gedankenvollzügen, denen sie den  Gehalt gibt. Sie ist ebenso Grund wie Folge dieses Denkens. Wenn Jaspers in seiner Logik von den Weisen des Umgreifenden spricht, macht er eigentlich doch wieder zum Gegenstand, was seinem Wesen nach .....

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Das Umgreifende ist das von Jaspers bevorzugte Wort für das Sein. Das Umgreifende wird nicht selbst zum Gegenstand, aber kommt in der Spaltung von Ich und Gegenstand zur Erscheinung. Das Umgreifende ist also das, was sich im Gedachtsein immer nur ankündigt. Es ist das, was nicht selbst, sondern worin alles andere uns vorkommt.

Das eigentliche Sein, das weder Objekt noch Subjekt ist, sondern im Ganzen der Subjekt-Objekt-Spaltung zur Erscheinung kommt, und die Kategorien erfüllen muss, um ihnen Sinn und Bedeutung zu geben, nannten wir das Umgreifende.

Das Unüberschreitbare, selbst als solches nicht geradezu zu Fassende, das, woraus wir sind, und das wir darum nie Überblicken, das, was immer noch umfassender ist, wie umfassend wir auch immer unseren zu erkennenden Gegenstand bestimmen, nennen wir das Umgreifende .Wir nennen es Ursprung. Dieses Sein, das weder (immer verengender) Gegenstand noch ein in einem (immer beschränkenden) Horizont gestaltetes Ganzes ist, nennen wir das Umgreifende.

Das Umgreifende ist also das, was sich immer nur ankündigt - im gegenständlich Gegenwärtigen und in den Horizonten -, das aber nie Gegenstand und Horizont wird. Es ist das, was nicht selbst, sondern worin uns alles erscheint. Der Gedanke des Umgreifenden ist keine neue Methode, Der Grundgedanke, statt eine neue Methode und einen neuen Gegenstand zu schaffen, soll vielmehr alles Denken durchdringen, dessen Bedeutung verwirklichen und dessen Grenze bewusst machen.

Statt mystisch einen Weg in das Außerweltliche zu gehen, soll er sich vielmehr in allen Weisen des Objektiven, in allen Methoden und Gegenständen vergewissern.

Während der Gedanke uns befreit von der absoluten Unterwerfung unter eine wissbare Ordnung, lässt er uns doch alle sinnvolle Ordnung ergreifen, aber als Werkzeug oder als Weg oder als Schema, nicht als Grundriss des Seins, nicht als Ontologie, Theologie, System. Er lehrt uns im Spiel zu ergreifen, was den Ernst einer Sprache hat, lehrt uns zu schweben, ohne festzuwachsen.

Der Grundgedanke und seine Entwicklung schaffen uns den freien Raum, in dem die philosophische Logik sich entwickeln kann.

2.   Das Sein in den verschiedenen Weisen des Umgreifenden

Vorläufige Gl.....

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Dies ist nur  möglich, wenn  man  den Weg über die Gegenständlichkeit bestimmter Erscheinungen nimmt. Es ist in der Darstellung die Umwendung des Gedankens zu vollziehen aus dem jeweils bestimmten anschaulichen Sein heraus zu  dem, woraus und worin dieses Sein ist. Das ist möglich, weil die Erscheinung unablösbar ist von dem Sein. Das Umgreifende ist nicht ein anderes, schlechthin unzugängliches Sein, sondern in der Erscheinung für uns gegenwärtig, daher durch sie hindurch indirekt spürbar zu machen.

Diese Einteilungen, Unterteilungen und Überschneidungen gehen nicht evident aus einem Prinzip hervor, sondern sie sind Ausdruck der inneren (man könnte sagen operativen) Erfahrung der Grenzen und der verschiedenen Weisen, in denen sich das Sein für uns ursprünglich verwirklicht und gegenwärtig wird.


2.1.              Das  Umgreifendet das wir sind oder sein  können

DASEIN

Dasein ist das Umgreifende, als das ich lebendiges Wesen mit Anfang und Ende bin, als solches der Wirklichkeits-raum, in dem alles ist, was ich bin und was für mich ist.


a) Sinn des Wortes Dasein.

Das Wort Dasein bedeutet im Sprachgebrauch das, was als ein bestimmtes Etwas in  Raum und Zeit vorkommt.  (es ist existentia - Dasein - gegenüber der  essentia - dem Wesen)

Demgegenüber hat Dasein einen grundsätzlich anderen Sinn, wenn das Umgreifende gemeint ist. Es ist das Sichfinden des Seins als Dasein. Dieses Dasein ist ausgesprochen im "ich bin da", "wir  sind ja  da".

b) Grundcharaktere des umgreifenden Daseins.

Dasein ist die Unmittelbarkeit des Sichfindens im Sein, das Empfinden und Erleben eines Lebens in seiner Welt. Dasein ist mein Dasein: Dasein ist immer seiner inne als sein Dasein. Dasein ist Leben in seiner Welt: Dasein ist ein Raum des Merkens, Wahrnehmens, Hineinwirkens.

Dasein ist Entstehen und Vergehen: geboren werden und sterben.

Dasein ist Begehren (Trieb, Drang, Wille): es kennt den Augen.....

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Denn im Ergreifen des immer bestimmten Forschungsgegenstandes ist das Umgreifende nicht als Erkenntnisgegenstand mit ergriffen, sondern preisgegeben, wenn es nicht im Forscher der umfassende Raum seines Wissens bleibt.

An dieser Stelle des Umgreifenden tritt die Unendlichkeit der gegenseitigen Beziehung des in Unterscheidung Erkannten.

Die Erhellung des umgreifenden Daseins dagegen geschieht nicht durch Blick auf ein Anderes, Fremdes, Gegenständliches, sondern durch Innewerden dessen, was ich bin. . . Ich erlebe das Leben."  Im Daseinserhellenden Sprechen verwische ich - an wissenschaftlichen Maßstäben beurteilt - die Grenzen der Gegenstände, überschreite sie und verwirre scheinbar ihren Sinn.

Daher muss die Daseinserhellung in ihren Sätzen vieldeutig und unbestimmt sein Die Erhellung kreist im Ganzen des zu Erhellenden, ohne es als einen bestimmten Gegenstand vor Augen zu bekommen. Das ist jene existentialphilosophische Einstellung, die typisch ist für K. Jaspers und im folgenden Satz noch einmal  zu Ausdruck kommt: "Ich  bin als wirkliches Dasein immer mehr, als ich von ihm weiß und wissen kann.

Der Charakter des Umgreifenden ist festzuhalten gegen die ständige Abgleitung in seine Identifizierung mit einem Erkannten.


d) Die Weisen, in denen Dasein für uns da ist.

1. Unmittelbares Dasein: Das umgreifende Dasein ist unmittelbar da im einzelnen Dasein und in der unreflektierten Gemeinschaft des gemeinsam Umgreifenden. Es ist die Wirklichkeit, aus der hervor und zu der hin alles geht, was wir sind."

2. Als Forschungsgegenstand: Wir können ein Wissen um das umgreifende Dasein gewinnen, aber keine Erkenntnis davon haben im Sinne der Empirie. "Das Wissen um das Umgreifende ist im Erkennen des Lebens Hintergrund und Führung, wenn es auch selber nie Gegenstand werden kann. Was immer an eigentlich Lebendigem gegenständlich ergriffen wird, ist wie Spiegel des Umgreifenden, aus sich selbst nie zureichend zu begreifen.

Das überall Umgreifende des Lebens, das nicht wir sind, kann uns nur als Grenze, als Grund und Ursprung bewusst, aber .....

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