Der Beginn der
europäischen Neuzeit
8/19/17
Seite 236
Kunst, Kultur, Wissenschaft, Erfindungen und Entdeckungen im 15. und 16. Jahrhundert
Die Renaissance- an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit
von der Mitte des 14. bis Ende des 16. Jahrhunderts Umbrüche in der Entwicklung der europäischen Zivilisation
das Leben der Menschen wurde in vielen Bereichen neu gestaltet
Einteilung der Epochen ist für europäische Geschichte von Bedeutung
Renaissance ist ein umfassender Wandlungprozess der Kunst, Kultur, Moral, Religion, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
Seite 237
Die Renaissance in der Kunst
„Neue Zeit“ in der das Erbe der Antike nach einer tausendjährigen Epoche der Finsternis wieder ans Licht gerückt wird (Wiedergeburt der Kunst)
Künstler dieser Zeit: Leonardo da Vinci, Michelangelo und Raffael
Mittelalter: der Mensch war ein Teil einer umfassenden und von Gott gegebenen Ordnung, indem der Platz des Einzelnen durch soziale Herkunft bestimmt war
Neuzeit: der Mensch als Wesen, dass für sich selbst steht und das seinen Zweck in sich hat: Individuum
Ich-Bezogenheit des Menschen fand ihren Künstlerischen Ausdruck in der perspektivischen Konstruktion des Bildraums
Siehe M1
8/19/17
Seite 238-239
Petrarch und der Humanismus in Italien
Das Menschenbild der Renaissance entstand zuerst in Italien (Aufgrund der besonderen Lage, Handel zwischen Morgenland/ Abendland, Wirtschaftlichen Aufstieg der Städte und des Bürgertums
Francesco Petrarca der „Vater der Renaissance“
Trotz Neuorientierung blieb das Daseinsverständnis an christliche Glaubensvorstellung gebunden
Vertrauen in die Macht der Bildung - humanistische Bildung
Sensation: Konstantinische Schenkung: gefälschte Urkunde
Leitbild der Epoche: Universalmensch
In Italien: desolaten politischen Verhältnis -> Zweifel und Pessimismus
Niccolo Machiavelli: Werk „Der Fürst“: Notwendigkeit eines politischen Handelns, das sich einzig und allein am Interesse des Machterhaltes orientieren müsse. Grundlagen für modernen Gedanken der Staatsräson
Siehe M2/M3/M5
Seite 240
Die Erfindung des Buchdrucks
Einführung des beweglichen Lettern im Buchdruck, traten mechanische vervielfältigte Texte an Stelle der teuern Handschriften
Erfinder vermutlich: Johannes Gutenberg 1450 Mainzer Goldschmied)
Bildung nicht mehr Privileg für Elite, sondern für bereiteren gesellschaftlichen Schichten möglich (-> Hohe Nachfrage nach Abschriften von Büchern)
Neue Ideen/ Kenntnisse -> beschleunigten geistige Kommunikation für größeren Personenkreis -> Ermöglichung vieler andere Erfindungen und Ereignisse wie Reformation oder Bauernkrieg wären ohne Buchdruck in ihrer Breitenwirkung nicht denkbar gewesen
8/19/17
Seite 240
Der Humanismus in Deutschland
griechischen-lateinischen Bildungsgut
biblisch- christlichen Traditionen
nationale Haltung (Interesse an der deutschen Geschichte)
Vorkämpfer der politischen und nationalen ausgerichteten Geistesbewegung: humanistisch gebildete Ritter Ullrich von Hutten (Einstellung: antirömisch und antikerikal) dieser nährte sich bald der Reformation und solidarisierte sich mit Luther, dessen religiöse Motive fremd blieben
Humanist Erasmus von Rotterdam: Ãœbersetzung des Evangelium in in griechischer und lateinischer Ãœbersetzung-> von Ãœbersetzungsfehler reinigen
Seine Absicht: tiefergehende innere Reform des Christentum und Kirche (Sah die Möglichkeit die gute Natur des Menschen wiederherzustellen)
Erasmus -> Vorbereiter der Reformation (Luther wandte sich von ihm ab, da er jegliche Radikalität und Gefährdung der christliche Einheit ablehnte)
Seite 241
Die Entstehung des modernen naturwissenschaftlichen Denkens
Kritik an diesem theologisch geprägten Verständnis von Naturwissenschaften
Oxforder Franziskaner Roger Bacon erklärte die genaue Beobachtung der Natur als Weg zur Erkenntnis der Naturwahrheit, jedoch nicht die Spekulation
Kennzeichen für die Renaissance: auf empirische (Erfahrung beruhende Methode) einer rationalen Naturwissenschaft
8/19/17
Seite 242
Astronomie und neues Weltbild
geozentrisches Weltbild:
bis 16. Jahrhundert galt die Vorstellung, dass die stillstehende Erde das Zentrum des Kosmos bilde
Umstritten ob die Gestalt der Erde eine Schiebe / Kugel ist
heliozentrisches Weltbild (polnischer Astronom Nikolaus Kopernikus)
Zusammenstoß zwischen der katholischen Kirche und der Forschung:
Seite 243
Anatomie
zweite Hälfte des 15. Jahrhundert neue Beobachtungen in der Medizin durch: Leonardo da Vinci, Andrea Vesalius, William Harvey
Da es zum ersten Mal eine genaue anatomische Beschreibungen des Körpers gibt, verbesserte sich die Diagnose und Behandlung sog wie die Ausbildung der Ärzte
Diese Erkenntnisse haben auch die Frage aufgeworfen, ob das, was wissenschaftlich-technologisch machbar ist, ethisch verantwortet werden kann.
8/19/17
Seite 244
Ursachen der geographischen Entdeckung
daneben: Verbreitung des christlichen Glaubens (Spanien und Portugal)
8/19/17
Seite 245
Portugiesische Unternehmungen
Königssohn Heinrich der Seefahrern, begann entlang der Westküste Afrikas nach Süden vorzudringen, ohne Einnahme des Landesinneren -> durch Verbesserung der Navigationsinstrumenten
1487 umsegelte Bartolomeu Diaz die Südspitze Afrikas und erreichte den Indischen Ozean
Vasco da Gamas gelangte bis an die indische Küste
Durch Anlage eines Systems von Handels- und Versorgungsstützpunkten und durch die gewaltsame Ausschaltung des bislang vorherrschenden arabischen Handels in Indien konnte die Portugiesen ihr Handelsimperium aufbauen. Es bleib bis zum 17. Jahrhundert konkurrenzlos
Seite 245-246
Spanische Unternehmungen und die Aufteilung der Welt
Spanischen Könige waren mit der Vertreibung der mohammedanischen Mauern beschäftigt
Mit der Eroberung Granadas war die Reconquista Anfang 1492 abgeschlossen
Da der König von Portugal das Projekt der Erreichung Indiens auf dem Seeweg nicht unterstützte wandte sich Kolumbus an das spanische Königspaar.
1492 stellte Spanien Kolumbus durch einen Vertrag:
3 Karavellen zur Verfügung,
ebenso wurde Kolumbus den Admiralstitel verliehen
und zum Vizekönig der von ihm künftigen entdeckten Gebieten ernennen
außerdem ließ er sich einen zehnprozentigen Gewinnanteil von Reinertrag aller Gebieten gehandelten Waren zusichern
Nach 4 überseeischen Expeditionen starb Kolumbus, noch im Glauben Asien auf dem Seeweg erreicht zu haben
Florentiner Amerigo Vespucci erkannte den neunen Erdteil und später nanntet man ihn Amerika
Aufteilung der Welt zwischen Spanien und Portugal
1494 Vertrag von Tordesilla einen Linie auf 300 Meilen westlich der Kapverdischen Inseln verschoben, nach weiteren Entdeckungen wurde der Vertrag von Saragossa 1529 neu abgegrenzt
1588 wurde die Aufteilung der Welt wurden von den übrigen europäischen Mächten nicht akzeptiert und verlor seine Bedeutung
Ozeane galten seither als frei und sollten dem Handelsverkehr aller Nationen offen stehen
8/19/17
Seite 247
Die Begründung der spanischen Kolonialherrschaft
Auswanderung von Beamte, Soldaten Missionare und Siedlerin die eroberten Gebiete nach Süd-und Mittelamerika -> zur Ermunterung erhielten sie kostenloses und steuerfreiesland
Konquistadoren (Eroberer) gingen mit Brutalität gegen die Infos vor
die Spanier betrachteten die eroberten Gebiete als Teilreiche der spanischen Monarchie, nicht als Kolonien
8/19/17
Seite 247
Kolonialherrschaft in der Frühen Neuzeit
Formen und Folgen
KOLONIALISMUS
Veränderung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen
8/19/17
Seite 260/261 M12 Bewertungen
Indianer und Entdecker
De las Casas
Massenmord
Tyrannei der Christen
fehlender Respekt vor Einwohner
Indios angemessenes Verhalten gegen Eroberer
Kritische Position gegen Kolonialismus
Fernandes Oviedo
Indios als Arbeitskräfte
Charakterisierung: faul, müßig, feige, laserhaft
schlechte Eigenschaften
Tod als zwangsläufige Folge
Schuld der Indianer
verharmloste Sprache
8/19/17
Neuzeit
1492 Entdeckung Amerikas
1492 Reconquista beendet
- Kolonialismus
(Nikolaus Kopernikus, Galileo Galilei)
8/19/17
Seite 248 M1
Charakterisieren sie den Stil der Darstellungen in den 3 Abbildungen
Die mittelalterliche Darstellung ist eine sehr flächige Darstellung. Die drei Frauen wirken gerade zu identisch und stehen in gleicher Haltung nebeneinander. Der Saum des Gewandes, das sie jeweils mit der linken Hand über die Rechte Schulter heben, scheint die Frauen zu verbinden, da er nahtlos ineinander übergeht.
Die Antike Darstellung lässt die drei Frauen schon etwas menschlicher aussehen. Sie sind unbekleidet, stehen in einer Art Kreis und legen sich die Hände auf die Schultern. Ihre Köpfe schmücken Kränze und in der Hand halten sie Getreide. Der Darstellungsstil ist im ganzen wesentlich flächiger als bei der mittelalterlichen Darstellung.
Die Abbildung von 1500 kommt der Realität wohl am nächsten. Die Aufstellung ist identisch mit der Antiken Darstellung, aber in den Händen halten sie Kugeln und durch die flächige Darstellung und Schattierung wirkt der Stil sehr lebendig.
Skizzieren sie die in den Abbildungen sichtbar werdenden Veränderungen des Menschenbildes.
Im Mittelalter sah man den Mensch als kollektiv, jedoch nicht als Individuum.
Die Menschen sahen alle gleich aus und man malte die Menschen so, wie man sie gerne haben wollte, jedoch nicht so, wie sie wirklich waren. Die Abbildung von 1500 ähnelt sehr stark der Antike, man stellte den Mensch so dar, wie er wirklich war, eine flächige Darstellungsweise, bei der auch die Gefühle besser zum Ausdruck kommen können. Jede der drei Figuren steht hier als Individuum.
Alle drei haben Frisuren/ Schmuck, außerdem sieht man, dass sie in Bewegung sind, anders als bei dem mittelalterlichen Bild, bei dem die Frauen bewegungslos dazustehen scheinen.
Erklären sie am Beispiel der Abbildungen den Begriff der „Renaissance“.
In der Renaissance wollte man sich gegen das bestehende Weltbild auflehnen und berief sich auf die Antike. Mit den Bildern lässt sich deutlich veranschaulichen, dass man sich vom Mittelalter abwandte und die Antike erneuerte, da sich der Stil von Antike und der Darstellung von 1500 sehr ähneln, jedoch von der mittelalterlichen sehr differenzieren. Das Menschenbild der Renaissance sieht jeden als Individuum, was auch durch die Unterschiede der Frauen deutlich wird und zeigt den Menschen so, wie er ist.
8/19/17
Seite 250 M3
Ernesto Grassi: Erneuerung der Antike
Wie erklärt Grassi das Entstehen der Renaissance, Kultur und die Hinwendung zur Antike?
Die mittelalterliche Welt- und Lebensauffassung war nicht mehr imstande, den sich allmählich von Grund auf verändernden wirtschaftlichen Verhältnissen noch die entsprechende Ideologie zu bieten. Die Welt war mehr und mehr durchsetzt worden mit bürgerlichen Elementen, Gewerbe, Handel, Geldwirtschaft in städtischen Geheimwesen. Dem stand die bisherige Ordnung im Wege, also lehnte man sich gegen diese Welt und ihre Ideologie auf, was zunächst Anarchie bedeutete, jedoch gleichzeitig das Verlangen nach einer neuen Ideologie hervorrief.
In dieser Unsicherheit, bei dem Versuch etwas neues anzufangen, bot sich die Antike als etwas vermeintlich „altes Wahres“ an, auf das man nun wieder zurückgriff.
Die Antike ist Bestandteil einer Auseinandersetzung, welche die Gegenwart klären und damit das geistige und politische Leben neu gestalten will.
Welche geschichtliche Veränderungen und Bewegungen liegen für Grassi dem kulturellen und ideologischen Wandel zu Grunde?
Die mittelalterliche, auf bäuerliche Naturwirtschaft beruhende, lebensrechtlich geordnete, von Kaiser und Papst hierarchisch beherrschte Welt, welche mehr und mehr bürgerlichen Elementen, Gewerbe, Handel, Geldwirtschaft im städtischen Geheimwesen durchsetzt war, lehnte sich gegen die bisherige Ordnung und ihre Ideologie auf, was zunächst Anarchie bedeutete. Doch um aus der Anarchie herauszukommen, schuf man neue Ideale /eine neue Ideologie.
Gibt es noch weiter Gründe für Ablösung der mittelalterlichen Kultur, die der Autor nicht nennt?
8/19/17
Hausaufgabe
Seite 250 M2
Das Selbstverständnis der Humanisten
Charakterisieren Sie das Menschenbild Marsilios:
Dem Menschen ist weder der Himmel zu hoch noch die Mitte der Erde zu tief. Er weiß genau über die Himmelskörper Bescheid (Umfang usw.) Er kommt dem Schöpfer der Himmelskörper fast gleich und könnte diese auf seine Weise erschaffen. Er versucht alle Dinge zu beherrschen und verlangt für seine Arbeit Dank.
Er ist wie Gott, somit beansprucht er auch die Unsterblichkeit.
Was ist neu an den Thesen Marsilios?
Im Mittelalter hielten die Menschen an einem theologischen-determinierten Geschichtsverständnis fest. Gott würde am Ende über Gut und Böse richten und somit war auch das Menschenbild in der damaligen Zeit ein anderes. Der Mensch galt als Kollektiv und hatte wenig Einfluss auf die Geschichte.
Marsilio dreht dieses Menschenbild ins Gegenteil um, indem er den Menschen über alle Dinge stellte und als ein Gott beschrieb, er stellte ihn als Gestalter der Geschichte in den Vordergrund, wodurch nicht nur das Menschenbild, sondern auch das Geschichtsverständnis deutlich verändert wurden. Das Geschichtsverständnis war nun ein offenes, indem der Mensch Aufgabe der Gestaltung aber auch Verantwortung übernimmt.
Vergleichen sie Marsilios Menschenbild mit dem Machiavellis.
Marsilio sieht den Menschen als einen allen andern überlegenen Gott, der auch keinen über oder neben sich haben will.
Das Menschenbild Machiavellis stimmt insofern mit dem Marsilios überein, dass es vor allem gilt seine Herrschaft über allen andern zu wahren. Damit ihm dies gelingt muss er, so Machiavelli, sowohl alle Guten Eigenschaften besitzen und zeigen. Er darf jedoch, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, auch nicht davor zurückschrecken die guten Eigenschaften ins Gegenteil zu verkehren.
Machiavelli: negatives Menschenbild; Mensch muss beherrscht werden
Kritik: er überschätzt Fähigkeiten der Menschen
8/19/17
Seite 251 M5
Florentinischer Diplomat Niccola Machiavelli (1469-1527) Der Fürst
beschreibt in seinem Werk „Der Fürst“ die Notwendigkeit eines politischen Handelns, dass sich einzig und allein am Interesse des Machterhaltes orientieren müsse
schuf damit die Grundlage für den modernen Gedanken der Staatsräson
=> in bestimmten Situationen entscheidet man sich für den Staat und
anstatt für das Individuum
Was ist für Machiavelli die oberste Maxime des politischen Handelns
ein Fürst muss imstande sein, nicht gut zu handeln und das Gute zu tun und zu lassen, wie es die Umstände erfordern
man muss geliebt und gefürchtet sein
=> es ist aber sicherer gefürchtet zu sein, als geliebt
das Eigentum und die Frauen seiner Untertanen nicht anrührt
=> aber wenn es nötig ist, sie in ihr Gegenteil zu verkehren
Diskutieren sie das Verhältnis von Moral, Macht und Recht bei Machiavelli.
Seiner Meinung nach wäre es am besten geliebt und gefürchtet zu werden und da sich das schwer vereinigen lässt, sei es jedoch sicherer gefürchtet zu werden. Wenn man sich als Fürst gefürchtet macht, muss man, so Machiavelli, wenn man schon nicht geliebt wird, darauf achten nicht gehasst zu werden. Das es gut für einen Fürsten ist treu und redlich zu leben, findet Machiavelli auch, jedoch weist er auf die großen Taten jener hin, die nicht immer treu waren.
Es gebe die Waffe des Menschen, das Recht und die des Tieres, die Gewalt. Seiner Meinung nach sei der ein guter Fürst, der solange es möglich ist am Guten festhält, wenn es darauf ankommt aber auch nicht davor zurückschreckt sich die Waffe des Tieres eigen zu machen.
Worin sehen sie die „Modernität“ Machiavellis?
Er hat verstanden, dass der Mensch sowohl gute als auch schlechte Eigenschaften hat und dass nicht jeder Mensch für sich leben und tun und lassen kann was er will, sondern, dass jemand reagieren muss. Dabei will er solange es möglich ist am Guten festhalten.
8/19/17
Seite 262
Die Reformation und ihre Auswirkungen auf Kirche, Gesellschaft und Staat
Die kirchliche Einheit
Mit der Reformation zerbrach die mittelalalterrische Einheit der lateinischen Christenheit, welche durch die mächtige katholische Kirche verkörpert wurde
Die Reformation bestimmte den den weiteren Verlauf der Kirchengeschichte, sie beeinflusst die politische Geschichte Europas und löste schwere gesellschaftliche Konflikte aus und sorgte für eine verschärfte Intoleranz und blutige Religionskriege
sie war weder das Ereignis eines Zufalls noch das Werk eines Einzelnen, bereits seit Jahrhunderten hatte eine tiefe Unzufriedenheit mit der Kirche bestanden
Tradition der Kirchenkritik
14 Jahrhundert wurde der päpstliche Machtanspruch in Frage gestellt (Gesetzt Gottes über dem Papst steht)
Kampf gegen Kirchenbesitz sowie Verweltlichung des Klerus und der Klöster
15. Jahrhundert Kritik am lasterhaften und unchristlichen Leben der Kirchenvertreter
ebenso wurde beklagt, dass die Kirchenämter vorrangig als Einnahmequellen betrachtet wurden
die geistlichen und seelsorgerischen Pflichten wurden meist mangelhaft und schlecht bezahlten Vikaren übergeben
8/19/17
Seite 263
Der Ablasshandel
seit dem 15 Jahrhundert wurde der Ablass kommerziell von der Kirche aufgrund steigendem Geldbedarfs ausgebeutete
die Sünden wurden in abgestufte Ablasstarife eingeteilt
So entstand die Vorstellung: mit Kauf von Ablassbriefen könne der Christ von seinen Sünden oder zukünftigen Sünden loskaufen
8/19/17
Hausaufgabe
Seite 264 -265
1515 schrieb Papst Leo X. einen Ablass, für den Weiterbau der Peterskirche zu finanzieren.
diesen Ablass ließ er in Norddeutschland durch Albrecht von Brandenburg verkaufen
Albrecht von Brandenburg:
Bischof von Magdeburg
Erzbischof von Magdeburg
Erzbischof von Mainz
->Wahl 29 000 Gulden
Dreiecksgeschäft zwischen Papst, Erzbischof und dem Handelshaus Fugger
Diese Summe, die sich Albrecht beim Augsburger Bankier Jakob Fugger leihen musste, verlangte der Papst für das Verbot der Ämterhäufung
Martin Luther
geboren 1483 im thüringischen Eisleben
zunächst ein Jurastudium in Erfurt
1505 Abbruch des Studiums (hatte Bekanntschaft mit der Idee des Humanismus)
Mönchsgelbe bei den Augustinern abzulegen
1512 machte er Karriere mit Professur für das Alte und Neue Testament an der UNI in Wittenberg
Forschung an der „Rechtfertigungslehere“ Kirche lehrte: Pilgerfahrt oder Kauf von Ablassbriefen
Luther stellte fest: Um Gottes Gnaden zu erhalten benötigt man eine Beziehung zwischen dem einzelnen Mensch und Gott
Für Luther war das Evangelium die Quelle des Glaubens aber nicht die theologische Auslegung und päpstlichen Dekrete
Konflikt in Rom
Rom befiehlt Luther Ablass
Antwort Luthers 31.10.1517 mit 95 Thesen (wollte Disputation)
ohne sein Wissen wurden diese von seinem Freund auf Deutsch übersetzt
1518 beginn des Ketzerprozesses-> keine Auslieferung
Luthers 3 reformatorische Schriften
Aufforderung von Luther an den christlichen Adel deutscher Nation: Reform der deutsche Kirche ein Konzil einzuberufen und diese von der römischen Papstkirche zu lösen -> Damit war der Bruch vollzogen
8/19/17
Vorstellungen von Luther
3 Prinzipien
sola fide => allein durch den Glauben
sola gratia => allein durch die Gnade Gottes
sola scribtur => allein durch die Schrift /Ãœbersetzung
Seite 281 M2
Luthers Vorstellungen vom allgemein Priestertum
-> jeder ist „Priester“
-> Gleichheit aller vor Gott
-> jeder ist dem anderen nützlich durch sein Werk
-> „Arbeit“ des Einzelnen dient der Gesamtheit
Machtverlust der Kirche
Auflösung der Ständeordnung
Auswirkung auf alte Hierarchien
—> gleiche Rechte für alle
Zusammenwirken zum Wohle aller
Seite 267
Kurz zusammen gefasst:
Die Menschen war vor den Thesen unzufrieden.
Lehnsherren unterdrückten die Bauern, durch die Thesen hatten die Bauern einen Grund sich dagegen aufzulehnen.
Seite 267
Glaubensspaltung im Reich
Reichsrecht: Kaiser als Schutzherr der Kirche
Kaiser gab Luther, sich am Reichstag zu Worms von seinen Schriften zu distanzieren
Luther jedoch: Berufung auf Gottes Wort
Er wurde mit seinen Anhänger im Wormers Edikt von 1521 geächtet, d.h. für „vogelfrei“ erklärt
dort übersetzte Luther das Neue Testament und Erasmus auf Deutsch
In Deutschland konnte Luther Sympathie und Solidarität finden
Magistrate und Landesherren hofften, dass das Vermögen der Kirche in ihre Territorien falle (da Luther materiellen Besitz der Kirche als Unrecht verurteilte)
Vorläufer und Ursachen des Bauernkrieges
Luthers standhafter Kampf gegen die römische Kirche ermutigte bald auch andere gesellschaftliche Gruppen, ihrer Unzufriedenheit Ausdruck zu verleihen
1524 „Bauernkriege“ ländliche Aufstandsbewegung (dabei waren auch einige Städte und die städtische Unterschichten beteiligt)
1476 predigte der Dorfmusiker Hans Böheim von der Gleichheit der Stände und forderte die Befreiung von Steuern und Abgaben an den adligen Grundherren —> Aufstand scheiterte an konkreter Zielvorstellung und Planung
Geheimorganisation des „Bundschuh“ (am Oberrhein schlossen sich Bauern zusammen)
Bundschuhführer: Joß Fritz (Leibeigner des Bischofs von Speyer)
Das Bündnis hatte ein politisches Programm entworfen dennoch scheiterten alle Aufstände des Bundschuh