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Abiturvorbereitung
Geschichte / Historik

Kolleg Speyer

2016

Silvia M. ©
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ID# 67041







Der Beginn der

europäischen Neuzeit


8/19/17

Seite 236

Kunst, Kultur, Wissenschaft, Erfindungen und Entdeckungen im 15. und 16. Jahrhundert

Die Renaissance- an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit

  • von der Mitte des 14. bis Ende des 16. Jahrhunderts Umbrüche in der Entwicklung der europäischen Zivilisation

  • das Leben der Menschen wurde in vielen Bereichen neu gestaltet

  • Einteilung der Epochen ist für europäische Geschichte von Bedeutung

  • Renaissance ist ein umfassender Wandlungprozess der Kunst, Kultur, Moral, Religion, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft


Seite 237

Die Renaissance in der Kunst

  • „Neue Zeit“ in der das Erbe der Antike nach einer tausendjährigen Epoche der Finsternis wieder ans Licht gerückt wird (Wiedergeburt der Kunst)

  • Künstler dieser Zeit: Leonardo da Vinci, Michelangelo und Raffael

  • Mittelalter: der Mensch war ein Teil einer umfassenden und von Gott gegebenen Ordnung, indem der Platz des Einzelnen durch soziale Herkunft bestimmt war

  • Neuzeit: der Mensch als Wesen, dass für sich selbst steht und das seinen Zweck in sich hat: Individuum

  • Ich-Bezogenheit des Menschen fand ihren Künstlerischen Ausdruck in der perspektivischen Konstruktion des Bildraums

Siehe M1

8/19/17

Seite 238-239

Petrarch und der Humanismus in Italien

  • Das Menschenbild der Renaissance entstand zuerst in Italien (Aufgrund der besonderen Lage, Handel zwischen Morgenland/ Abendland, Wirtschaftlichen Aufstieg der Städte und des Bürgertums

  • Francesco Petrarca der „Vater der Renaissance“

  • Trotz Neuorientierung blieb das Daseinsverständnis an christliche Glaubensvorstellung gebunden

  • Vertrauen in die Macht der Bildung - humanistische Bildung

  • Sensation: Konstantinische Schenkung: gefälschte Urkunde

  • Leitbild der Epoche: Universalmensch

  • In Italien: desolaten politischen Verhältnis -> Zweifel und Pessimismus

  • Niccolo Machiavelli: Werk „Der Fürst“: Notwendigkeit eines politischen Handelns, das sich einzig und allein am Interesse des Machterhaltes orientieren müsse. Grundlagen für modernen Gedanken der Staatsräson

Siehe M2/M3/M5


Seite 240

Die Erfindung des Buchdrucks

  • Einführung des beweglichen Lettern im Buchdruck, traten mechanische vervielfältigte Texte an Stelle der teuern Handschriften

  • Erfinder vermutlich: Johannes Gutenberg 1450 Mainzer Goldschmied)

  • Bildung nicht mehr Privileg für Elite, sondern für bereiteren gesellschaftlichen Schichten möglich (-> Hohe Nachfrage nach Abschriften von Büchern)

  • Neue Ideen/ Kenntnisse -> beschleunigten geistige Kommunikation für größeren Personenkreis -> Ermöglichung vieler andere Erfindungen und Ereignisse wie Reformation oder Bauernkrieg wären ohne Buchdruck in ihrer Breitenwirkung nicht denkbar gewesen

8/19/17

Seite 240

Der Humanismus in Deutschland

  • 16. Jahrhundert Höhepunkt

  • Interesse der Humanisten:

  • griechischen-lateinischen Bildungsgut

  • biblisch- christlichen Traditionen

  • nationale Haltung (Interesse an der deutschen Geschichte)


  • Vorkämpfer der politischen und nationalen ausgerichteten Geistesbewegung: humanistisch gebildete Ritter Ullrich von Hutten (Einstellung: antirömisch und antikerikal) dieser nährte sich bald der Reformation und solidarisierte sich mit Luther, dessen religiöse Motive fremd blieben

  • Humanist Erasmus von Rotterdam: Ãœbersetzung des Evangelium in in griechischer und lateinischer Ãœbersetzung-> von Ãœbersetzungsfehler reinigen

  • Seine Absicht: tiefergehende innere Reform des Christentum und Kirche (Sah die Möglichkeit die gute Natur des Menschen wiederherzustellen)

  • Erasmus -> Vorbereiter der Reformation (Luther wandte sich von ihm ab, da er jegliche Radikalität und Gefährdung der christliche Einheit ablehnte)


Seite 241

Die Entstehung des modernen naturwissenschaftlichen Denkens

  • Mittelalter keine Naturwissenschaften

  • Thomas von Aqiun begriff die göttliche Offenbarung und die menschliche Vernunft noch als widerspruchsfreie Einheit

  • Kritik an diesem theologisch geprägten Verständnis von Naturwissenschaften

  • Oxforder Franziskaner Roger Bacon erklärte die genaue Beobachtung der Natur als Weg zur Erkenntnis der Naturwahrheit, jedoch nicht die Spekulation

  • Kennzeichen für die Renaissance: auf empirische (Erfahrung beruhende Methode) einer rationalen Naturwissenschaft


    8/19/17

    Seite 242

    Astronomie und neues Weltbild

    geozentrisches Weltbild:

    • bis 16. Jahrhundert galt die Vorstellung, dass die stillstehende Erde das Zentrum des Kosmos bilde

    • Umstritten ob die Gestalt der Erde eine Schiebe / Kugel ist

    heliozentrisches Weltbild (polnischer Astronom Nikolaus Kopernikus)

    • Zentrum des Kosmus ist die Sonne, die von der Erde und anderen Sternen umkreist wird

    Zusammenstoß zwischen der katholischen Kirche und der Forschung:

    • Galileo Galilei Begründer der modernen Naturwissenschaften -> formulierte Naturgesetzte

    • 1633 römische Inquisition zwang ihn zum Widerruf


    Seite 243

    Anatomie

    • zweite Hälfte des 15. Jahrhundert neue Beobachtungen in der Medizin durch: Leonardo da Vinci, Andrea Vesalius, William Harvey

    • Da es zum ersten Mal eine genaue anatomische Beschreibungen des Körpers gibt, verbesserte sich die Diagnose und Behandlung sog wie die Ausbildung der Ärzte

    • Diese Erkenntnisse haben auch die Frage aufgeworfen, ob das, was wissenschaftlich-technologisch machbar ist, ethisch verantwortet werden kann.


    8/19/17


    Seite 244

    Ursachen der geographischen Entdeckung


    daneben: Verbreitung des christlichen Glaubens (Spanien und Portugal)


    8/19/17


    Seite 245

    Portugiesische Unternehmungen

    • Königssohn Heinrich der Seefahrern, begann entlang der Westküste Afrikas nach Süden vorzudringen, ohne Einnahme des Landesinneren -> durch Verbesserung der Navigationsinstrumenten

    • 1487 umsegelte Bartolomeu Diaz die Südspitze Afrikas und erreichte den Indischen Ozean

    • Vasco da Gamas gelangte bis an die indische Küste

    • Durch Anlage eines Systems von Handels- und Versorgungsstützpunkten und durch die gewaltsame Ausschaltung des bislang vorherrschenden arabischen Handels in Indien konnte die Portugiesen ihr Handelsimperium aufbauen. Es bleib bis zum 17. Jahrhundert konkurrenzlos


    Seite 245-246

    Spanische Unternehmungen und die Aufteilung der Welt

    • Spanischen Könige waren mit der Vertreibung der mohammedanischen Mauern beschäftigt

    • Mit der Eroberung Granadas war die Reconquista Anfang 1492 abgeschlossen

    • Da der König von Portugal das Projekt der Erreichung Indiens auf dem Seeweg nicht unterstützte wandte sich Kolumbus an das spanische Königspaar.

    • 1492 stellte Spanien Kolumbus durch einen Vertrag:

    • 3 Karavellen zur Verfügung,

    • ebenso wurde Kolumbus den Admiralstitel verliehen

    • und zum Vizekönig der von ihm künftigen entdeckten Gebieten ernennen

    • außerdem ließ er sich einen zehnprozentigen Gewinnanteil von Reinertrag aller Gebieten gehandelten Waren zusichern

    • Nach 4 überseeischen Expeditionen starb Kolumbus, noch im Glauben Asien auf dem Seeweg erreicht zu haben

    • Florentiner Amerigo Vespucci erkannte den neunen Erdteil und später nanntet man ihn Amerika

    • Aufteilung der Welt zwischen Spanien und Portugal

    • 1494 Vertrag von Tordesilla einen Linie auf 300 Meilen westlich der Kapverdischen Inseln verschoben, nach weiteren Entdeckungen wurde der Vertrag von Saragossa 1529 neu abgegrenzt

    • 1588 wurde die Aufteilung der Welt wurden von den übrigen europäischen Mächten nicht akzeptiert und verlor seine Bedeutung

    • Ozeane galten seither als frei und sollten dem Handelsverkehr aller Nationen offen stehen


    8/19/17

    Seite 247

    Die Begründung der spanischen Kolonialherrschaft

    • Auswanderung von Beamte, Soldaten Missionare und Siedlerin die eroberten Gebiete nach Süd-und Mittelamerika -> zur Ermunterung erhielten sie kostenloses und steuerfreiesland

    • Konquistadoren (Eroberer) gingen mit Brutalität gegen die Infos vor

    • die Spanier betrachteten die eroberten Gebiete als Teilreiche der spanischen Monarchie, nicht als Kolonien


  • 8/19/17

    Seite 247

    Kolonialherrschaft in der Frühen Neuzeit

    Formen und Folgen

    KOLONIALISMUS


    Veränderung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen

    • Einrichtung von Plantagen; Massenproduktion

    • Krankheiten

    • Zwangsarbeiten / Sklaverei


    8/19/17

    Seite 260/261 M12 Bewertungen

    Indianer und Entdecker

    De las Casas

    • Massenmord

    • Tyrannei der Christen

    • fehlender Respekt vor Einwohner

    • Indios angemessenes Verhalten gegen Eroberer

    • Kritische Position gegen Kolonialismus

    Fernandes Oviedo

    • Indios als Arbeitskräfte

    • Charakterisierung: faul, müßig, feige, laserhaft

    • schlechte Eigenschaften

    • Tod als zwangsläufige Folge

    • Schuld der Indianer

    • verharmloste Sprache


    8/19/17

    Neuzeit

    • Ende des Mittelalters ~1500 n.Chr. => Umbruch


    • ~ 1450 Buchdruck mit beweglichen Lettern


    • 1453 Ende des Oströmischen Reichs


    • 1492 Entdeckung Amerikas

    • 1492 Reconquista beendet


    • 1517 Reformation (Luther) => Bauernkrieg

    - Kolonialismus

    • Veränderung des Weltbildes durch Naturwissenschaften

    (Nikolaus Kopernikus, Galileo Galilei)


    • Renaissance => Wiedergeburt der Antike

    8/19/17

    Seite 248 M1

    1. Charakterisieren sie den Stil der Darstellungen in den 3 Abbildungen

    Die mittelalterliche Darstellung ist eine sehr flächige Darstellung. Die drei Frauen wirken gerade zu identisch und stehen in gleicher Haltung nebeneinander. Der Saum des Gewandes, das sie jeweils mit der linken Hand über die Rechte Schulter heben, scheint die Frauen zu verbinden, da er nahtlos ineinander übergeht.

    Die Antike Darstellung lässt die drei Frauen schon etwas menschlicher aussehen. Sie sind unbekleidet, stehen in einer Art Kreis und legen sich die Hände auf die Schultern. Ihre Köpfe schmücken Kränze und in der Hand halten sie Getreide. Der Darstellungsstil ist im ganzen wesentlich flächiger als bei der mittelalterlichen Darstellung.

    Die Abbildung von 1500 kommt der Realität wohl am nächsten. Die Aufstellung ist identisch mit der Antiken Darstellung, aber in den Händen halten sie Kugeln und durch die flächige Darstellung und Schattierung wirkt der Stil sehr lebendig.


    1. Skizzieren sie die in den Abbildungen sichtbar werdenden Veränderungen des Menschenbildes.

    Im Mittelalter sah man den Mensch als kollektiv, jedoch nicht als Individuum.

    Die Menschen sahen alle gleich aus und man malte die Menschen so, wie man sie gerne haben wollte, jedoch nicht so, wie sie wirklich waren. Die Abbildung von 1500 ähnelt sehr stark der Antike, man stellte den Mensch so dar, wie er wirklich war, eine flächige Darstellungsweise, bei der auch die Gefühle besser zum Ausdruck kommen können. Jede der drei Figuren steht hier als Individuum.

    Alle drei haben Frisuren/ Schmuck, außerdem sieht man, dass sie in Bewegung sind, anders als bei dem mittelalterlichen Bild, bei dem die Frauen bewegungslos dazustehen scheinen.


    1. Erklären sie am Beispiel der Abbildungen den Begriff der „Renaissance“.

    In der Renaissance wollte man sich gegen das bestehende Weltbild auflehnen und berief sich auf die Antike. Mit den Bildern lässt sich deutlich veranschaulichen, dass man sich vom Mittelalter abwandte und die Antike erneuerte, da sich der Stil von Antike und der Darstellung von 1500 sehr ähneln, jedoch von der mittelalterlichen sehr differenzieren. Das Menschenbild der Renaissance sieht jeden als Individuum, was auch durch die Unterschiede der Frauen deutlich wird und zeigt den Menschen so, wie er ist.


    8/19/17

    Seite 250 M3


    Ernesto Grassi: Erneuerung der Antike

    1. Wie erklärt Grassi das Entstehen der Renaissance, Kultur und die Hinwendung zur Antike?

    Die mittelalterliche Welt- und Lebensauffassung war nicht mehr imstande, den sich allmählich von Grund auf verändernden wirtschaftlichen Verhältnissen noch die entsprechende Ideologie zu bieten. Die Welt war mehr und mehr durchsetzt worden mit bürgerlichen Elementen, Gewerbe, Handel, Geldwirtschaft in städtischen Geheimwesen. Dem stand die bisherige Ordnung im Wege, also lehnte man sich gegen diese Welt und ihre Ideologie auf, was zunächst Anarchie bedeutete, jedoch gleichzeitig das Verlangen nach einer neuen Ideologie hervorrief.

    In dieser Unsicherheit, bei dem Versuch etwas neues anzufangen, bot sich die Antike als etwas vermeintlich „altes Wahres“ an, auf das man nun wieder zurückgriff.

    Die Antike ist Bestandteil einer Auseinandersetzung, welche die Gegenwart klären und damit das geistige und politische Leben neu gestalten will.


    1. Welche geschichtliche Veränderungen und Bewegungen liegen für Grassi dem kulturellen und ideologischen Wandel zu Grunde?

    Die mittelalterliche, auf bäuerliche Naturwirtschaft beruhende, lebensrechtlich geordnete, von Kaiser und Papst hierarchisch beherrschte Welt, welche mehr und mehr bürgerlichen Elementen, Gewerbe, Handel, Geldwirtschaft im städtischen Geheimwesen durchsetzt war, lehnte sich gegen die bisherige Ordnung und ihre Ideologie auf, was zunächst Anarchie bedeutete. Doch um aus der Anarchie herauszukommen, schuf man neue Ideale /eine neue Ideologie.

    1. Gibt es noch weiter Gründe für Ablösung der mittelalterlichen Kultur, die der Autor nicht nennt?

    • reformatorisches Gedankengut

    • heliozentrisches Weltbild


    8/19/17

    Hausaufgabe

    Seite 250 M2

    Das Selbstverständnis der Humanisten

    1. Charakterisieren Sie das Menschenbild Marsilios:

    Dem Menschen ist weder der Himmel zu hoch noch die Mitte der Erde zu tief. Er weiß genau über die Himmelskörper Bescheid (Umfang usw.) Er kommt dem Schöpfer der Himmelskörper fast gleich und könnte diese auf seine Weise erschaffen. Er versucht alle Dinge zu beherrschen und verlangt für seine Arbeit Dank.

    Er ist wie Gott, somit beansprucht er auch die Unsterblichkeit.


    1. Was ist neu an den Thesen Marsilios?

    Im Mittelalter hielten die Menschen an einem theologischen-determinierten Geschichtsverständnis fest. Gott würde am Ende über Gut und Böse richten und somit war auch das Menschenbild in der damaligen Zeit ein anderes. Der Mensch galt als Kollektiv und hatte wenig Einfluss auf die Geschichte.

    Marsilio dreht dieses Menschenbild ins Gegenteil um, indem er den Menschen über alle Dinge stellte und als ein Gott beschrieb, er stellte ihn als Gestalter der Geschichte in den Vordergrund, wodurch nicht nur das Menschenbild, sondern auch das Geschichtsverständnis deutlich verändert wurden. Das Geschichtsverständnis war nun ein offenes, indem der Mensch Aufgabe der Gestaltung aber auch Verantwortung übernimmt.


    1. Vergleichen sie Marsilios Menschenbild mit dem Machiavellis.

    Marsilio sieht den Menschen als einen allen andern überlegenen Gott, der auch keinen über oder neben sich haben will.

    Das Menschenbild Machiavellis stimmt insofern mit dem Marsilios überein, dass es vor allem gilt seine Herrschaft über allen andern zu wahren. Damit ihm dies gelingt muss er, so Machiavelli, sowohl alle Guten Eigenschaften besitzen und zeigen. Er darf jedoch, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, auch nicht davor zurückschrecken die guten Eigenschaften ins Gegenteil zu verkehren.

    Machiavelli: negatives Menschenbild; Mensch muss beherrscht werden

    Kritik: er überschätzt Fähigkeiten der Menschen


    8/19/17

    Seite 251 M5

    Florentinischer Diplomat Niccola Machiavelli (1469-1527) Der Fürst

    • beschreibt in seinem Werk „Der Fürst“ die Notwendigkeit eines politischen Handelns, dass sich einzig und allein am Interesse des Machterhaltes orientieren müsse

    • schuf damit die Grundlage für den modernen Gedanken der Staatsräson

    => in bestimmten Situationen entscheidet man sich für den Staat und

    anstatt für das Individuum


    Was ist für Machiavelli die oberste Maxime des politischen Handelns

    • ein Fürst muss imstande sein, nicht gut zu handeln und das Gute zu tun und zu lassen, wie es die Umstände erfordern

    • man muss geliebt und gefürchtet sein

    => es ist aber sicherer gefürchtet zu sein, als geliebt

    • man kann gefürchtet sein, ohne gehasst zu werden, indem man

    das Eigentum und die Frauen seiner Untertanen nicht anrührt

    • man muss Milde, Treue, Menschlichkeit, Redlichkeit und Frömmigkeit zur Schau tragen

    => aber wenn es nötig ist, sie in ihr Gegenteil zu verkehren

    • man muss drehbar und wendbar sein


    Diskutieren sie das Verhältnis von Moral, Macht und Recht bei Machiavelli.

    Seiner Meinung nach wäre es am besten geliebt und gefürchtet zu werden und da sich das schwer vereinigen lässt, sei es jedoch sicherer gefürchtet zu werden. Wenn man sich als Fürst gefürchtet macht, muss man, so Machiavelli, wenn man schon nicht geliebt wird, darauf achten nicht gehasst zu werden. Das es gut für einen Fürsten ist treu und redlich zu leben, findet Machiavelli auch, jedoch weist er auf die großen Taten jener hin, die nicht immer treu waren.

    Es gebe die Waffe des Menschen, das Recht und die des Tieres, die Gewalt. Seiner Meinung nach sei der ein guter Fürst, der solange es möglich ist am Guten festhält, wenn es darauf ankommt aber auch nicht davor zurückschreckt sich die Waffe des Tieres eigen zu machen.


    Worin sehen sie die „Modernität“ Machiavellis?

    Er hat verstanden, dass der Mensch sowohl gute als auch schlechte Eigenschaften hat und dass nicht jeder Mensch für sich leben und tun und lassen kann was er will, sondern, dass jemand reagieren muss. Dabei will er solange es möglich ist am Guten festhalten.





    8/19/17

    Seite 262

    Die Reformation und ihre Auswirkungen auf Kirche, Gesellschaft und Staat

    Die kirchliche Einheit

    • Mit der Reformation zerbrach die mittelalalterrische Einheit der lateinischen Christenheit, welche durch die mächtige katholische Kirche verkörpert wurde

    • Die Reformation bestimmte den den weiteren Verlauf der Kirchengeschichte, sie beeinflusst die politische Geschichte Europas und löste schwere gesellschaftliche Konflikte aus und sorgte für eine verschärfte Intoleranz und blutige Religionskriege

    • sie war weder das Ereignis eines Zufalls noch das Werk eines Einzelnen, bereits seit Jahrhunderten hatte eine tiefe Unzufriedenheit mit der Kirche bestanden


    Tradition der Kirchenkritik

    • Während des gesamten Mittelalters befand sich die Kirche in einer Krise, die gekennzeichnet war durch Missstände verschiedenster Art

    • 14 Jahrhundert wurde der päpstliche Machtanspruch in Frage gestellt (Gesetzt Gottes über dem Papst steht)

    • Kampf gegen Kirchenbesitz sowie Verweltlichung des Klerus und der Klöster

    • 15. Jahrhundert Kritik am lasterhaften und unchristlichen Leben der Kirchenvertreter

  • ebenso wurde beklagt, dass die Kirchenämter vorrangig als Einnahmequellen betrachtet wurden

  • die geistlichen und seelsorgerischen Pflichten wurden meist mangelhaft und schlecht bezahlten Vikaren übergeben


    8/19/17

    Seite 263

    Der Ablasshandel

    • seit dem 15 Jahrhundert wurde der Ablass kommerziell von der Kirche aufgrund steigendem Geldbedarfs ausgebeutete

    • die Sünden wurden in abgestufte Ablasstarife eingeteilt

    • So entstand die Vorstellung: mit Kauf von Ablassbriefen könne der Christ von seinen Sünden oder zukünftigen Sünden loskaufen


    8/19/17

    Hausaufgabe

    Seite 264 -265


    1515 schrieb Papst Leo X. einen Ablass, für den Weiterbau der Peterskirche zu finanzieren.


    diesen Ablass ließ er in Norddeutschland durch Albrecht von Brandenburg verkaufen


    Albrecht von Brandenburg:

    • Bischof von Magdeburg

    • Erzbischof von Magdeburg

    • Erzbischof von Mainz

    • ->Wahl 29 000 Gulden

    Dreiecksgeschäft zwischen Papst, Erzbischof und dem Handelshaus Fugger


    Diese Summe, die sich Albrecht beim Augsburger Bankier Jakob Fugger leihen musste, verlangte der Papst für das Verbot der Ämterhäufung



  • Martin Luther

    • geboren 1483 im thüringischen Eisleben

    • zunächst ein Jurastudium in Erfurt

    • 1505 Abbruch des Studiums (hatte Bekanntschaft mit der Idee des Humanismus)

    • Mönchsgelbe bei den Augustinern abzulegen

    • 1512 machte er Karriere mit Professur für das Alte und Neue Testament an der UNI in Wittenberg

    • Forschung an der „Rechtfertigungslehere“ Kirche lehrte: Pilgerfahrt oder Kauf von Ablassbriefen

    • Luther stellte fest: Um Gottes Gnaden zu erhalten benötigt man eine Beziehung zwischen dem einzelnen Mensch und Gott

    • Für Luther war das Evangelium die Quelle des Glaubens aber nicht die theologische Auslegung und päpstlichen Dekrete


    Konflikt in Rom

    • Rom befiehlt Luther Ablass

    • Antwort Luthers 31.10.1517 mit 95 Thesen (wollte Disputation)

    • ohne sein Wissen wurden diese von seinem Freund auf Deutsch übersetzt

    • 1518 beginn des Ketzerprozesses-> keine Auslieferung

    • Luthers 3 reformatorische Schriften

    • Aufforderung von Luther an den christlichen Adel deutscher Nation: Reform der deutsche Kirche ein Konzil einzuberufen und diese von der römischen Papstkirche zu lösen -> Damit war der Bruch vollzogen


    8/19/17


    Vorstellungen von Luther

    3 Prinzipien


    sola fide => allein durch den Glauben

    sola gratia => allein durch die Gnade Gottes

    sola scribtur => allein durch die Schrift /Ãœbersetzung


    Seite 281 M2


    Luthers Vorstellungen vom allgemein Priestertum


    -> jeder ist „Priester“

    -> Gleichheit aller vor Gott

    -> jeder ist dem anderen nützlich durch sein Werk

    -> „Arbeit“ des Einzelnen dient der Gesamtheit


        • Machtverlust der Kirche

        • Auflösung der Ständeordnung

        • Auswirkung auf alte Hierarchien

        • —> gleiche Rechte für alle

        • Zusammenwirken zum Wohle aller


    Seite 267

    Kurz zusammen gefasst:

    Die Menschen war vor den Thesen unzufrieden.

    Lehnsherren unterdrückten die Bauern, durch die Thesen hatten die Bauern einen Grund sich dagegen aufzulehnen.


    Seite 267

    Glaubensspaltung im Reich

    • Reichsrecht: Kaiser als Schutzherr der Kirche

    • Kaiser gab Luther, sich am Reichstag zu Worms von seinen Schriften zu distanzieren

    • Luther jedoch: Berufung auf Gottes Wort

    • Er wurde mit seinen Anhänger im Wormers Edikt von 1521 geächtet, d.h. für „vogelfrei“ erklärt

  • dort übersetzte Luther das Neue Testament und Erasmus auf Deutsch

  • In Deutschland konnte Luther Sympathie und Solidarität finden

  • Magistrate und Landesherren hofften, dass das Vermögen der Kirche in ihre Territorien falle (da Luther materiellen Besitz der Kirche als Unrecht verurteilte)


    Vorläufer und Ursachen des Bauernkrieges

    • Luthers standhafter Kampf gegen die römische Kirche ermutigte bald auch andere gesellschaftliche Gruppen, ihrer Unzufriedenheit Ausdruck zu verleihen

    • 1524 „Bauernkriege“ ländliche Aufstandsbewegung (dabei waren auch einige Städte und die städtische Unterschichten beteiligt)

    • 1476 predigte der Dorfmusiker Hans Böheim von der Gleichheit der Stände und forderte die Befreiung von Steuern und Abgaben an den adligen Grundherren —> Aufstand scheiterte an konkreter Zielvorstellung und Planung

    • Geheimorganisation des „Bundschuh“ (am Oberrhein schlossen sich Bauern zusammen)

    • Bundschuhführer: Joß Fritz (Leibeigner des Bischofs von Speyer)

    • Das Bündnis hatte ein politisches Programm entworfen dennoch scheiterten alle Aufstände des Bundschuh


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