word image
Referat

Der Alltag nach dem 1.Weltkrieg

1.438 / ~4½ sternsternsternsternstern_0.5 Holger H. . 2012
<
>
Download

Referat
Geschichte / Historik

Gymnasium, Germany

2009, 1,5

Holger H. ©
2.50

1.04 Mb
sternsternsternsternstern_0.5
ID# 23854







Geschichte GFS bei Dr. Yavuzcan am 21.12.09


Der Alltag verändert sich nach dem Ersten Weltkrieg


Gliederung:

  1. Rationalisierung in der Industrie

  • Neue Techniken aus den USA

  • „Taylor-System“

  • Firma Siemens

  1. Neuerungen zur Verbesserung des Lebensstandards

  2. Arbeit der Frau

  • Arbeitsbereich

  • Gleichstellung

  • Haushaltsarbeit

  1. Kindheit und Jugend nach dem Ersten Weltkrieg


1.Rationalisierung in der Industrie:

Rationalisierung in der Industrie bedeutet allgemein, dass man mit technischen und betriebswirtschaftlichen Neuerungen die Produktion steigert durch einen schnelleren Ablauf der Herstellung. Es soll der gleiche Effekt hergestellt werden wie zuvor nur schneller.

Damit verbunden ist aber oft die Ersetzung menschlicher Arbeitskraft durch Maschinen verbunden. Nach dem Ersten Weltkrieg war es für Deutschland sehr wichtig wieder in die Spur der Wirtschaft zu finden, nachdem der Krieg verloren wurde. Es gelang im Jahr 1924 knapp die Industrieproduktion zu erreichen, die man vor dem Krieg hatte.

Die Arbeitslosenzahlen sind aber nicht gesunken, da man in großen Wirtschaftszweigen eine Rationalisierung durchgezogen hat. Viele Unternehmen schlossen sich zu Konzernen zusammen, wobei sie ihre rechtliche Selbstständigkeit behalten ihre wirtschaftliche aber verlieren.

Zweck dieser Konzernbildungen war zusammen wirtschaftlicher arbeiten zu können und dabei Konkurrenten auszuschalten.

  • Neue Techniken aus den USA

Die Betriebe in Deutschland wurden mit neuen Techniken und Maschinen ausgerüstet. Dies waren Anleihen in der Elektro- und Chemieindustrie aber vorallem genutzt in der Automobilindustrie angetrieben vom amerikanischen Henry Ford. Da André Citroën bereits 1912 und ein zweites Mal schon 1918 Henry Ford in Detroit Besuche abstattete, er weiters die amerikanischen Arbeitsmethoden in Europa populär machte und sich bereits im Ersten Weltkrieg mit der Zerlegung des Produktionsablaufes in einzelne Arbeitsschritte befaßte, läßt sich die Idee der Spezialisierung wohl am besten mit den Gedanken von Henry Ford darstellen.

Ein weiterer Grund dafür ist zweifellos, dass Ford dem bis 1913 eher noch unpopulären Fließband zum Durchbruch verhalf. Über die Arbeitsabläufe vor der Zerlegung in einzelne Arbeitsschritte und vor der Einführung der Fließfertigung schrieb Ford: "Meist machte ein und derselbe Arbeiter sämtliche Verrichtungen, die zur Herstellung eines kleinen Teiles erforderlich waren.

Das rasche Wachstum und Tempo der Produktion machte jedoch sehr bald das Ersinnen neuer Produktionspläne erforderlich, um zu vermeiden, dass die verschiedenen Arbeiter übereinander stolperten." Daraus ergab sich die Notwendigkeit, die Arbeit stärker zu zerlegen, worauf sich bald Erfolge einstellten: "Der erste Fortschritt in der Montage bestand darin, dass wir die Arbeit zu den Arbeitern hinschafften, statt umgekehrt.

Heute befolgen wir zwei große allgemeine Prinzipien bei sämtlichen Verrichtungen - einen Arbeiter, wenn irgend möglich, niemals mehr als nur einen Schritt tun zu lassen und nirgends zu dulden, dass er sich bei der Arbeit nach den Seiten oder vornüber zu bücken braucht." Dies galt als Vorbild für Europa und vorallem durch Fließbänder konnten in den Betrieben nun Rohstoffe, Energie und Arbeiter gespart werden.

  • „Taylor- System“

Durch straffste Zeitausnutzung, technische Vervollkommnung der Fertigung und durch sorgfältig ausgeklügelte Formen der Lohnstaffelung sollte eine maximale Wirkung erreicht werden. Spezialisten wie Arbeitsver-

teiler, Unterweiser, Prüfer, Instandhalter, Geschwindigkeitsüberwacher u. a. ersetzten

dabei die Werkmeister alter Prägung und schufen eine klare Trennung zwischen geistiger

und manueller Arbeit. Doch die hohe Arbeitsintensität und die Arbeiten an nur einem Schritt, der kein Denken mehr erforderte, machte viele Arbeiter unzufrieden und einige bekamen durch die Arbeitsintensität gesundheitliche Probleme.

Die Einführung des Taylor-Systems

Erste Versuche fanden in Großbetrieben der USA und Europa statt, u.a. bei der Massenproduktion von Zündkerzen der Firma Bosch im Jahre 1906. Zwischen 1911 und 1925

Ford setzte es beispielsweise bei der Installierung der Fließbandproduktion ein und re-

duzierte damit die Zusammensetzung des (Standard-) Automobils "Ford T" auf nur 7885(!) Handgriffe. Durch weitere Ergänzungen und einer Erhöhung der Bandgeschwindigkeit

steigerte Ford dann die Produktionszahlen binnen weniger Jahre von 20 000 auf 250 000(!) Wagen.


  • Firma Siemens

Nach den Verlusten des Erstens Weltkrieges gehörte Siemens schon Mitte der 1920er Jahre wieder zu den fünf weltweit führenden Elektrokonzernen. 1939 war Siemens mit 187.000 Beschäftigten der größte Elektrokonzern der Welt.

Neue Anwendungsbereiche wie die Medizintechnik, die Rundfunktechnik, elektrische Wärme- und Haushaltsgeräte oder auch das Elektronenmikroskopgewannen rasch an Bedeutung für das Unternehmen.

Später wurden einzelne Produktbereiche in spezialisierten Tochter- und Beteiligungsgesellschaften ausgegliedert. Auch im Ausland baute Siemens seine Position wieder aus. 1936 gab es in Europa 16 Fertigungsstätten. In die Zwischenkriegszeit fallen auch eine Reihe von internationalen Großprojekten, etwa der Bau der U-Bahnen in Athen (1926–8) und Buenos Aires (1933–38).

Besonders prestigeträchtig war das Wasserkraftwerk Ardnacrusha am Shannon (1925–1929) und die damit verbundene Elektrifizierung Irlands. Möglich war dieser wirtschaftliche Aufschwung nur durch Rationalisierung am Beispiel Fords, vor allem die Nutzung des Fließbandes, und auch die Konzernbildung mit Unternehmen aus anderen Bereichen.

2.Neuerungen zur Verbesserung des Lebensstandards:

1919: Die Gewerkschaften bekommen Tarifautonomie, das Grundrecht der Jugend auf Erziehung und Bildung wird festgeschrieben.

1920: Das Betriebsrätegesetz garantiert Mitsprache der Arbeitnehmer in Betrieben mit mehr als 20 Mitarbeitern.

1923: Das Mieterschutzgesetz schützt vor willkürlicher Kündigung.

1924: Heimarbeiterinnen erhalten Anspruch auf staatliche Armenfürsorge, Mindestlöhne und Sozialversicherung.

1926: Arbeitsgerichte werden eingerichtet.

1927: Das Arbeits- und Kündigungsgesetz für werdende und stillende Mütter tritt in Kraft, die Arbeitslosenversicherung und die Arbeitsvermittlung werden eingeführt.


3.Arbeit der Frau:

Auch wenn durch solche Neuerungen eine Besserung der Lebensstandards bezweckt waren und sich im Durchschnitt die Löhne im Vergleich zur Vorkriegszeit steigerten, sanken in den meisten Haushälten die Lebensbedingungen, weil hochwertige Lebensmittel wie Butter, Fleisch oder Früchte viel teurer wurden.

  • Arbeitsbereich

Ungelernte Arbeiterinnen wurden für die Montage in Fabriken eingesetzt, vorallem in den aufstrebenden Industrien wie der Elektroindustrie oder der Textilindustrie aber z.B. auch in der Konsumindustrie.

Im Jahr 1925 gab es dann schon 1,5 Millionen weiblicher Arbeiter – 3 mal so viele wie es vor dem Krieg waren. Sie arbeiteten als Sekretärinnen oder als Verkäuferinnen und Kassiererinnen in den großen Warenhäusern. Dabei war die Mehrheit noch unter 25 Jahren alt.


  • Gleichstellung

Die Weimarer Verfassung sah vor, Frauen den Männern grundsätzlich gleichzustellen. So konnten Frauen ganz neue Berufe einnehmen und Mädchen wurde die Chance gegeben, alle Bildungseinrichtungen zu nutzen, was ihnen vorher nicht gestattet war.

Doch waren die Frauen den Männern noch lange nicht gleich gestellt, was das Einkommen ganz deutlich zeigt. Sie trauten sich auch nicht in Mutterschutz zu treten, sonst hätten sie ihren Job verloren.


Dadurch dass die Frau arbeiten war, blieb der Haushalt natürlich etwas liegen. Sie konnte sich nur bedingt darum kümmern und wurde somit mit der Situation unzufrieden. Man versuchte durch moderne Erfindungen, wie der Staubsauger oder der Kühlschrank, die Arbeit einer Frau im Haushalt zu verringern, doch diese Gerätschaften waren für viele unbezahlbar und zudem fehlten die nötigen Stromanschlüsse.

Daraufhin wurden die Familien kleiner, es gab im Schnitt weniger Kinder, weil die Frauen sich nicht so sehr darum kümmern konnten, Kinder zu erziehen.

Sie waren damit unzufrieden, wollten wieder ihre Jobs an die Männer abtreten. Doch die älteren Frauen fanden auch immer weniger einen Mann, da die älteren Junggesellen durch den Krieg stark vermindert waren. Doch nach und nach übernahmen die Frauen wieder die unbezahlten Arbeiten im Haushalt, so dass bei den Angestellten und Beamten nur noch 7% der Frauen hauptberuflich erwerbstätig waren, bei Arbeiterfamilien noch 22%, was an dem geringeren Einkommen eines Arbeiters lag.


Sie hatten eine Kindheit inmitten einer politischen Instabilität und mit einer Depression über den verlorenen Krieg. Es gab große wirtschaftliche Unsicherheiten, allerdings hatten sie auch eine höhere Lebenserwartung und eine Familie mit meist nur zwei Geschwistern.

Kinder und Jugendliche werden oft durch ältere betreut und befinden sich häufig in einer Clique. Die Kinder lernen schneller Verantwortung zu übernehmen. Die Pflichterfüllung und die Disziplin waren enorm wichtig. Die Zeit der strengen Erziehung aus dem Kaiserreich gilt auch zum Teil für die Kinder und Jugendlichen der Weimarer Republik.

Den Eltern und Großeltern gebührte Respekt und gehorsam. Die Eltern hatten Recht und ihre Regeln waren verbindlich und einzuhalten.

Die Jugendlichen, die sich ausbilden lassen wollten, haben nur selten keine Ausbildung erhalten. Doch diese Situation wird in den etwas späteren 20er Jahren schlimmer. Die Jugendliche bekamen immer mehr eine deprimierende Grundhaltung.


Quellen:

Klett Geschichtsbuch „Geschichte und Geschehen 4“, S. 32 f.;

alltag/index.html -; ; e-pub.uni-weimar.de/volltexte/2008/1265/pdf/Kristiana_Hartmann.pdf

downloads.kay-strobach.de/ ./sozHistEntwDerErz2005-12-20.pdf (Internetquellen Dez. 09)


| | | | |
Tausche dein Hausarbeiten