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Klanggeschichte- E.
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Es war einmal vor langer, langer Zeit da gab es ein Land –das Vier-Farben-Land. Es war rund wie ein Pfannkuchen und bestand aus vier Vierteln. Die Bewohner wuchsen nach vier Farben getrennt auf, getrennt durch eine Grenze aus Kreide.
In diesem Land war etwas Buntes nicht bekannt. Nur eine Farbe kannte man in jedem der vier Teile des Landes. Im Grünland war alles grün. Im Blauland war alles blau. Im Gelbland war alles gelb und im Rotland war alles rot.
Keiner der jeweiligen Bewohner wollte mit den Leuten aus den anderen Teilen etwas zu tun haben, und hielt nur seine Farbe für die Beste.
Wenn die Kinder geboren wurden, waren sie zunächst bunt. Aber sehr schnell wurden sie in die strengen Regeln ihres Landes hineingezogen und verloren ihre Buntheit.
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Bitte Dokument downloaden. Im dritten Viertel ist alles gelb. Die Sonne, der Mond, die Sterne, die Erwachsenen und die Kinder. „Gelben Tag“, sagen die Kinder, wenn sie sich treffen , „Was für ein gelbes Wetter heute!“. Im gelben Land ist es immer sehr warm und alle sind fröhlich und lustig.
Bestimmt liegt das daran, dass alle Zitronen lieben, denn sauer macht lustig. Das ganze Jahr über blühen gelbe Tulpen und Sonnenblumen. Die Kinder spielen Melonenrennen und lassen gelbe Kanarienvögel fliegen. Am liebsten essen sie Bananen und gelben Wackelpudding. Manchmal sitzen sie auch nur da und träumen.
Natürlich träumen sie gelb, denn etwas anderes kennen sie ja nicht. Sie träumen von Löwenzahn, gelben Postautos und Zitroneneis. Und wenn sie ihre gelben Augen öffnen, sind sie immer ein bisschen unzufrieden. Aber sie wissen nicht warum.
Im vierten Viertel ist alles blau. Die Verkehrsampeln, die Möbel, die Brücken, die Zahnbürsten, die Erwachsenen und die Kinder. Am liebsten mag man hier Pflaumen, Veilchen und Blaubeeren. Die Bewohner tanzen leidenschaftlich gern den Pflaumentango, das liegt bestimmt an ihrem blauen Blut.
Wenn sich die Erwachsenen treffen, reden sie oft über das „Blaumachen“- so nennen sie ihren Urlaub. Am liebsten fahren sie ans blaue Meer, eigentlich jedes Jahr.
Doch eines Tages wird in Grünland ein Mädchen geboren, das ihre Eltern "Erbsi" nennen. Die Eltern lieben ihre Tochter über alles. Im Gegensatz zu all den anderen Kindern, die schnell die Farbe ihres Landes annehmen, tut sich „Erbsi“ sehr schwer damit, grün zu werden, auch wenn sie es dann irgendwann wird. „Erbsi“ mag einfach alle Farben- und das ist natürlich nicht gewünscht im Land der Grünen.
"Erbsi" ist sehr unglücklich über den Zustand des ewigen Grüns. Sie träumt von einem roten Kleid mit blauen Punkten und gelben Blumen.
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