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Seminararbeit / Hausarbeit

Analyse der Liebe in Shake­speares Romeo und Julia - Semi­nar­ar­beit

3.862 Wörter / ~15 Seiten sternsternsternsternstern_0.5 Autor Mareike Bachmann im Okt. 2010
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Das Thema Liebe in Romeo und Julia: Interpretation zur Variation der Liebesbeziehungen sowie Arbeitsblätter für den Deutschunterricht
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Dokumenttyp

Seminararbeit
Literaturwissenschaft

Universität, Schule

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

Note, Lehrer, Jahr

2010 Wolf Werner

Autor / Copyright
Mareike Bachmann ©
Metadaten
Preis 8.80
Format: pdf
Größe: 0.20 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.5
ID# 2492







Introduction to Literary Studies II
PROSEMINARARBEIT

„Das Thema Liebe in Romeo & Julia


1. Einleitung 3
2. Zeitgeschichtlicher Hintergrund – Liebe in der Elisabethanischen Epoche 4
3. Das Vorbild der Liebeslyrik: Der Petrarkismus 5
4. Implizite Normen 6
5. Die Liebeskonstellationen in Romeo und Julia 8
5.1. Elterliche Liebe 8

5.1.1. Julia - Lady Capulet 8

5.1.2. Julia - Capulet 8

5.2. Liebe zu Verwandten 8

5.2.1. Julia - Tybalt 8

5.2.2. Romeo - Benvolio 9

5.3. Freundschaftliche Liebe 9

5.3.1. Romeo - Mercutio 9

5.3.2. Julia - Amme 10
5.3.3. Romeo - Bruder Lorenzo 10
5.4. Romantische Liebe 10

5.4.1.       Juliet - Paris 10

5.4.2.       Romeo - Rosalinde 11

5.4.3.       Romeo - Julia 11

5.4.3.1. Das Gegenspiel von Licht und Dunkelheit 11

5.4.3.2. Die Vollkommenheit der Liebe 11

5.4.3.3. Die Unsterblichkeit ihrer Liebe 12

6. Sexualität 12

7. Nachwort 14
8. Quellenangabe 15
8.1 Literaturverzeichnis 15

8.2. Elektronische Quellen 15

1. Einleitung

Romeo und Julia gilt bis heute als der Repräsentant der Liebeslyrik. Die reine, unerschöpfliche Herzensliebe blieb durch ihren gemeinsamen Tod für immer erhalten und ihr Mythos dauert bis in die heutige Zeit an. Der Tod von Romeo und Julia, hat nicht nur ihre Familien wieder vereint, sondern rührt seit jeher alle feinfühligen Menschen.


Liebe hat schon immer in vielen Variationen existiert, in literarischer Form und in der Realität. Shakespeares Romeo und Julia fasst all diese Aspekte zusammen und lässt uns die Gestalten von Liebe aus vielen verschiedenen Perspektiven und Blickwinkel betrachten, wobei nach Shakespeare nur eine einzig wahre Art von Liebe existiert: die romantische.

Shakespeare hat mit diesem Werk Unglaubliches geleistet: In dem Stil, wie er Beziehungen und gesellschaftlichen Status mit sprachlichen Mitteln charakterisiert, bis zum Inhalt, die Art und Weise, wie er den geschichtlichen Hintergrund in die Tragödie einfließen lässt und dem Weiterwirken über Jahrhunderte.

In meiner Arbeit habe ich jede Konstellation zwischen den Charakteren einzeln skizziert und analysiert, ganz besonders natürlich diejenige zwischen Romeo und Julia. Als Part des Hauptteils habe ich auch das Thema Sexualität genauer betrachtet.

Bei der Erarbeitung des Themas wurde mir immer mehr bewusst, wie viele Facetten jede einzelne Beziehung hat und wie jede einzelne dazu beigetragen hat, dass es zu der Katastrophe kam.

Ich habe mich vor allem bemüht, so nah wie möglich am Text zu arbeiten und meine Interpretationen anhand von Zitaten aufzuzeigen. Um die impliziten Normen des Textes zu verstehen, musste ich erst einmal die Weltanschauung der Elisabethanischen Epoche und das literarische Vorbild Francesco Petrarkas näher kennenlernen.

2. Zeitgeschichtlicher Hintergrund – Liebe in der Elisabethanischen Epoche

Dieses goldene Zeitalter der englischen Geschichte beinhaltet nicht nur eine politische und wirtschaftliche Vormachtstellung, sondern auch eine Kulturblüte. Zum einen wurde durch die Zurückdrängung Spaniens die See- und Kolonialmacht gefestigt, zum anderen erlebte die englische Literatur einen revolutionären Aufschwung.

Die Themen Liebe und Tod umspinnen seit jeher Literatur und Religion. Viele große Denker philosophierten schon darüber, jedoch wurde die Liebe zu Gott immer über die Nächstenliebe gestellt. Die geistige Liebe wurde nur auf die auditiven und optischen Sinne reduziert und streng von der körperlichen getrennt. Die Liebe zu Gott erfüllt sich in der Liebe z.....[Volltext lesen]

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Petrarca schrieb in seiner Volkssprache (florentinische Umgangssprache) und begründete damit eine neue Art über Liebe zu schreiben, die sehr viele Nachahmer fand und sich zu einer neuen Mode entwickelte. Er war das Vorbild der Elisabthanischen Sonettdichtung und hat auch William Shakespeare wesentlich beeinflusst: Petrarca-Sonette waren sein zeitgebundenes Sprachmittel. Romeo erklärt Rosalinde zu einer unerreichbaren Frau, erhebt sie zu einer Göttin.

Er „genießt“ leidend, da „nur unerfüllte Liebe romantisch sein kann“.

Oft wirkt die Dichtung überladen und gekünstelt, worüber sich Mercutio im Text lächerlich macht:

„[Romeo] schwimmt in Versen, die schon seit Petrarca plätschern. Natürlich, gegen seine Liebe war Laura ein Küchentrampel - …“ (William Shakespeare. Romeo und Julia: 95) Romeo bringt all seine Liebesempfindungen mit Petrarca-Klischees zum Ausdruck und entwickelt erst später seinen persönlichen Sprachstil.

Dass Shakespeare nach Petrarca dichtet, ist aber schon viel früher herauszulesen. Von Beginn an leidet Romeo an der Liebe, in dem er Rosalinde verehrt, die ihm – wie Petrarca’s Laura - keinerlei Aufmerksamkeit schenkt.

Seine tiefer gehenden Gefühle für Julia finden aber jenseits der gesellschaftlichen und literarischen Konventionen ihren Ausdruck.


4. Implizite Normen

Die impliziten Normen werden über den impliziten Autor überliefert. Er kommuniziert nicht direkt mit dem (impliziten) Leser, sondern führt ihn still und passiv durch den Text.


Die impliziten Normen in Romeo und Julia stimmen mit den tatsächlichen Wertvorstellungen des elisabethanischen Zeitalters überein: Der Mann ist überlegen, die Frau Gattin und Mutter, die Ehe eine wirtschaftliche, rationale, fruchtbare Gemeinschaft.


Damals war es noch üblich als zukünftiger Ehemann bei dem Vater der Braut um deren Hand anzuhalten, wie Paris es bei Capulet tat: „Doch nun mein Antrag, Herr, was sagen Sie?“ (William Shakespeare. Romeo und Julia: 29).

Oft bestimmten die Eltern den Ehepartner, denen man sich nicht zu widersetzen hatte: Capulet: „Unseren Entschluss hast du ihr(Julia) mitgeteilt?“ (William Shakespeare. Romeo und Julia: 171)

Julias Vater Capulet hatte es sehr eilig seine Tochter in die Ehe zu führen. Als Julia ihm widerspricht und dafür kämpft Paris nicht heiraten zu müssen, wird sie von ihrem Vater beschimpft:

Geh, laß dich hängen, Biest! Verstockte Schlampe! Ich sag dir eins – am Donnerstag gehst du zur Kirch, sonst komm mir nie mehr vors Gesicht. Sag nichts! kein Widerwort! halt deinen Mund! Mir juckt die Hand. Frau, wars uns nicht ein Fluch, daß Gott uns nur dies eine Kind geschenkt hat, und jetzt wird klar, eins war schon eins zuviel, und unser Fluch ist, daß wir die da haben. Dreckiges Stück! (William Shakespeare. Romeo und Julia: .....

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Mit der (wahren) Liebe von Romeo und Julia beabsichtigt Shakespeare aufzuzeigen, dass reine Herzensliebe Grenzen überschreitet. Egal, ob arm oder reich, oder, wie in deren Fall, Erzfeindschaft zwischen zwei angesehenen Familien.




5. Die Liebeskonstellationen in Romeo und Julia


5.1. Elterliche Liebe

5.1.1. Julia - Lady Capulet

Julias Mutter verkörpert eine dominante Rolle: Sie versucht Julia mit Paris zu vermählen und hat keinerlei Verständnis für ihre Tochter. Sie schenkt Julia keine Liebe und keine Geduld. Für sie basiert „Liebe“ auf Äußerlichkeiten, physisch und politisch, nicht so sehr auf emotionaler Ebene. Deshalb könnte sie Julias Gefühle für den (Feind) Romeo niemals verstehen. Lady Capulet wünscht Julia sogar den Tod, als diese sich ihren Eltern und deren Wunschgedanken, sie mit Paris zu verheiraten, widersetzt: „Ja, doch sie will nicht, sie bedankt sich sehr, soll die sich doch mit ihrem Grab vermählen!“ (William Shakespeare. Romeo und Julia: 171)


5.1.2. Julia - Capulet

Am Anfang scheint es so, als hätten Julia und ihr Vater eine sehr tiefgehende und gute Beziehung, die sich aber durch das paradoxe Verhalten Capulets als oberflächlich entpuppt. Als Paris bei ihm um Julias Hand anhält, gibt er den verständnisvollen Vater: „Doch werben Sie, versuchen Sie ihr Glück, mein Paris, denn mein Wunsch ist nur ein Stück, von ihrer Wahl, und sagt sie ja, wird mein Jawort mit ihrem Wunsch beschlossen sein.“ und möchte nichts überstürzen: „Zwei Sommer wollen wir noch verblühen sehn, eh sie mir reif ist, um als Braut zu gehn.“ (William Shakespeare. Romeo und Julia: 29)

Später aber verändert sich seine Beziehung zu Julia, da er Widerspruch nicht duldet und in seinem Haus Gehorsam erwartet. Seine Hast Julia zu vermählen geht nicht d’accord mit seiner Haltung zu Beginn, sie hat jedoch einen bestimmten Grund: Da der einzige männliche Nachfahre des Hauses Capulet, Tybalt, getötet wurde, liegt es allein an Julia das Weiterbestehen .....

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Später versucht Benvolio immer wieder sich (verbal) vor Romeo zu stellen und ihn vor Kämpfen zu bewahren. Vor dem Fürsten tritt Benvolio als sein Anwalt auf und schickt ihn, um ihn vor dem Tod zu bewahren, aus Verona fort.

5.3. Freundschaftliche Liebe

5.3.1. Romeo - Mercutio

Mercutio versteht Romeos Liebe für Rosalinde nicht und macht sich darüber lustig, als Romeo nach Capulets Feier verschwindet und nicht wieder kommt: „Der Aff spielt tot, da muß ich ihn beschwören. Ich rufe dich bei Rosi's Strahleaugen, bei ihrem Purpurmund und Marmorkopf, beim Küssefuß, bei ihrem Schwingegang, “ (William Shakespeare. Romeo und Julia: 69) und Romeo fühlt sich von seinem Freund missverstanden: Wer über Narben lacht, kennt keine Wunden.“ (William Shakespeare. Romeo und Julia: 71)Mercutio kennt keine wahre Liebe, sie ist für ihn nur Illusion und Trieb, und behandelt Frauen äußerst respektlos.

Er fühlt sich stehen gelassen, als Romeo in der besagten Nacht nicht wieder auftaucht (II,4).

Romeo und Mercutio sind sehr unterschiedliche Persönlichkeiten (wie aus dem extremen sprachlichen Kontrast ersichtlich) und Romeos Verliebtheit bringt eindeutig Spannung in ihre Beziehung. Romeo kann ihm auch nicht von der Liebe zu Julia erzählen, weil Mercutio ihre Freundschaft durch die Liebe zu einer Frau bedroht glaubt.

Mercutios Kampf mit Tybalt bedingt die Schuld an Romeos Verbannung und die damit verbundene Trennung von Julia.

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5.3.3. Romeo - Bruder Lorenzo

Romeos geistiger Vater und Vertrauter, Bruder Lorenzo, verkörpert das Parallel-Konstrukt zur Amme.Romeo spricht zu ihm über seine innersten Gefühle und obwohl er Romeos Unbeständigkeit kritisiert und die Ernshaftigkeit der Liebe zu Julia bezweifelt, willigt er ein, die heimliche Trauung durchzuführen, um die beiden Häuser Capulet und Montague wieder zu vereinigen.

Hier stellt sich die Frage, ob Vater Lorenzo die Heirat als Freund unterstützt, oder im Willen des Friedens Veronas.

Trotzdem ist er eine Vaterfigur für Romeo und hat sein vollstes Vertrauen.


5.4. Romantische Liebe

5.4.1. Julia - Paris

Ironischerweise trifft Julia ausgerechnet an dem Abend Romeo, an dem sie eigentlich ihren auserwählten zukünftigen Ehemann Paris kennen lernen sollte.

Paris wirbt um Julias Liebe und um ihre Hand. Paris „liebt“ Julia nicht als Individuum, sondern ihre Erscheinung. Er glaubt sie sehr zu lieben, trotzdem ist die einzig wahre Liebe im Text, diejenige zwischen Romeo und Julia.

Nicht Paris drängt Julia zur schnellen Hochzeit, sondern ihr Vater. Sie würde jedoch lieber sterben, als Paris zu heiraten. Dennoch ist er davon überzeugt, dass sie seinen Antrag annehmen wird und behandelt sie bereits wie sein Eigen. Paris projiziert seine Gefühle auf Julia und glaubt, dass sie ihn genauso liebt wie er sie.

Er erkennt nicht, dass ihre „Liebe“ nur Illusion ist. Paris hat keine Ahnung von Julias wahren Gefühlen und ihrer heimlich Hochzeit mit Romeo. Als Julia stirbt, ist Paris tief betroffen und bittet Romeo, ihn zu Julia ins Grab zu legen.


.....

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An ihren emotionalen Höhenpunkten sind sie jedoch immer in den Schutzmantel der Nacht gehüllt, der ihre heimliche Liebe bedeckt. Sie brauchen die Nacht für Intimität, das Tageslicht hingegen bedeutet Trennung.


5.4.3.2. Die Vollkommenheit der Liebe

Anfänglich verhält sich Romeo sehr unreif. Julia wirkt zwar rationeller, weiß aber nicht was Liebe ist. Romeo erfährt durch die Zuneigung zu Rosalinde gleichzeitig Schmerz, erlebt aber eine plötzliche Heilung, als Julia seine Liebe erwidert. In ihrer Hingabe und Leidenschaft finden beide ihre Erfüllung und Vollkommenheit.

Ihre Liaison, für die sie sogar ihre Familien verraten, überschreitet Grenzen, scheint aber hoffnungslos, da sie von vornherein ein Scheitern erwartet: Prolog: “Ein Liebespaar, von bösem Stern bedroht.“ (William Shakespeare. Romeo und Julia: 9)


Ihre grand amour beflügelt ihre Charaktere. Vor allem, Julia, die anfangs sehr gehörig und rational war, entfaltet sich zu einer selbstständigen, eigenverantwortlichen Frau. Durch diese Erfahrung war es Romeo und Julia möglich aneinander zu wachsen.

Romeo und Julia spiegeln sich ineinander und existieren im jeweils anderen. Hazlitt:

„[Romeo] ist nur in seiner Julia er selbst; nur sie ist seine Wirklichkeit, seines Herzens wahre Wohnstatt und Göttin. Die übrige Welt ist nur ein flüchtiger Traum.“ (William Hazlitt in Characters of Shakespeare's Plays)

Ihre Verschmelzung macht es unmöglich ohne einander zu leben, sie würden ihre Vitalität verlieren. Die Leidenschaft, in der sie sich verfangen, führt .....

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Quellen & Links

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