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Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Gymnasium Dingolfing

Note, Lehrer, Jahr

1, Wurzer, 2002

Autor / Copyright
Andreas W. ©
Metadaten
Preis 2.40
Format: pdf
Größe: 0.17 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 56394







1)  Inhalt / Aufbau: Die vorliegende Glosse aus der Süddeutschen Zeitung vom 11. Juni 2002 zum Thema Fußballweltmeisterschaft und deren Auswirkungen auf die Arbeitswelt weist die typische Dreigliederung des sog. Streiflichts auf.


Im ersten Absatz wird das Thema Arbeit im Allgemeinen und deren Entlohnung angeschnitten. Dabei werden zwei Bibelstellen erwähnt und ein aktueller Bezug zur Fußballweltmeisterschaft hergestellt.

Laut dem Buch Mose ist dem Menschen auferlegt, sechs Tage hart („im Schweiße seines Angesichts“ – Z. 3) zu arbeiten, der siebte Tag der Woche ist dann bekanntlich der Ruhetag. Das klingt fast axiomatisch, d. h. selbstverständlich, wohingegen die zweite zitierte Bibelstelle, das Gleichnis vom Weinberg des Herrn, nach dem die Arbeiter im Weinberg, egal ob sie 10 Stunden oder nur eine gearbeitet haben, alle denselben Tagelohn erhalten, auf den ersten Blick nicht so einfach nachvollziehbar scheint.

Hier schlägt der Autor eine Brücke zur laufenden Weltmeisterschaft im Fußball. Viele Arbeitnehmer schauen während der Arbeitszeit Fußball, vielleicht sogar heimlich, erwarten aber, dass das nicht von der bezahlten Arbeitszeit abgezogen wird.


Gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts erfährt der Leser den wirklichen Anlass zu dieser Glosse: Deutsche Unternehmensberater haben berechnet, dass durch Fernsehen während der Arbeitszeit der Wirtschaft ein Milliardenschaden entsteht (Z. 9ff.). Wenn man das – so der Autor – nationalökonomisch weiter verfolgt, wäre es besser, wenn Deutschland das anstehende Spiel gegen Kamerun verlöre, denn dann wäre das Turnier für die deutsche Mannschaft beendet und die Arbeiter könnten sich wieder der Arbeit widmen, volkswirtschaftlicher Schaden wäre abgewendet.

Aber, so argumentiert der Autor, das Problem hat nicht nur eine volkswirtschaftliche, sondern auch eine betriebswirtschaftliche bzw. arbeitspsychologische Seite. Verlören die Deutschen, wären viele Arbeiter traurig, deprimiert und würden so schlechtere Arbeit abliefern („Was hätte der Chef davon, wenn wir unserer Arbeit verschleierten Auges  und gebrochenen Herzens nachgingen?“ – Z. 15f.). Im Extremfall gehen frustrierte Arbeiter sogar auf die Straße, um zu demonstrieren, wie der Autor mit dem Moskauer .....[Volltext lesen]

Download Das Streif­licht: Analyse einer Glosse - Die Fußball­welt­meis­ter­schaft und deren Auswir­kung auf die Arbeits­welt. Süddeut­sche Zeitung, 11 Juni 2002
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d)    Eine Glosse ist ein relativ kurzer Text, der eine persönliche Meinung wiedergibt und auch meinungsbildend wirkt. In diesem Fall, zum Beispiel die Meinung des Autors, dass man menschliches Verhalten nicht nur einseitig unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten bewerten solle (Z. 16 f.).

e)    Die Glosse regt zum Nachdenken an. Das erreicht der Autor des vorliegenden Texts unter anderem durch seinen Vorschlag am Schluss des Textes, als er anregt, dass es besser sei, in der Bibel zu lesen als sich mit der eigentlichen Nichtigkeit Fußball abzugeben und sich vielleicht auch noch zu ärgern.


3)  SprachlicheMittel:

a)    Satzbau: hypotaktisch, d. h. Schachtelsätze, komplexe Satzgefüge überwiegen. So zwingt der Autor den Leser, das Geschriebene genau, u. U. sogar mehrmals zu lesen, um Nuancen zu erfassen.

b)   Wortwahl: einerseits Benutzung von Fachtermini („Tarifpartner“, „nationalökonomisch“), Fremdwörtern („spirituell“, „Manufaktur“) und geradezu lyrischer Ausdrucksweise („behende“), andererseits Verwendung von umgangssprachlichen Wörtern („Kicker“) bis hin zum Vulgären („Verdammt …“).

So zeigt der Autor, dass er sich in praktisch allen Lebensbereichen auskennt und er dem komplizierten Sujet ‚Fernsehen während der Arbeitszeit‘ durchaus gewachsen ist.

c)    Stilmittel:
àIronie (1) durch antagonistische Einschübe: „…, nicht wahr, …“ (Z. 2) und „Schon wahr, …“ (Z. 9). Durch diesen Antagonismus erreicht der Autor, dass die eigentlich bedeutungslose Floskel „nicht wahr“ zu ihrer Bedeutung im Wortsinn zurückkehrt.

In diesem Fall heißt das, man sollte vielleicht nicht alles, was in der Bibel steht im Wortsinne auffassen. Eine sehr witzige und geistreiche Pointe des Autors, da er durch diese Pointe erreicht, dass der Leser Floskeln in der Sprache, die normalerweise  nicht im Wortsinn erfasst werden, in diesem Fall aber im W.....

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