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Rezension
Deutsch

Universität, Schule

Gesamtschule Solingen

Note, Lehrer, Jahr

2011

Autor / Copyright
Theresia M. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.05 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.25
ID# 14847







Kurzfassung: Die Rezen­sion "Das Scheusal als Roman­held" von Beatrice von Matt bietet eine kriti­sche Ausein­an­der­set­zung mit Patrick Süskinds Roman "Das Parfum". Die Autorin vergleicht das Werk mit anderen lite­ra­ri­schen Größen und hinter­fragt die Figu­ren­kon­stel­la­tion sowie narra­tive Tech­ni­ken. Ihre ironisch gefärbte Kritik lädt zur Refle­xion über den Best­seller ein.
#Ironische_Kritik#Literarische_Analyse#Figurenkonstellation

Das Parfum von Patrick Süskind

Erörternde (persuasive) Texte analysieren

 

Die Buchkritik „Das Scheusal als Romanheld“ von Beatrice von Matt setzt sich kritisch mit dem Roman „Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders“ von Patrick Süskind auseinander. Die Autorin spricht vor allem interessierte Leser an; ihre Intention ist informativ, zugleich jedoch manipulierend.

Zu Beginn ihrer Rezension macht die Autorin einige Angaben zum Erfolg des Autors; schließlich ist „Das Parfum“ ein Bestseller. Zugleich zeigt sie jedoch schon zu Beginn eine ironisch-distanzierte Kritik, indem sie Süskinds Werk mit Umberto Ecos „Der Name der Rose“ vergleicht und behauptet, „Das Parfum“ fordere dem Leser nicht so viel ab wie das Werk Umberto Ecos.

Ferner schildert sie die Reize des Romans und gibt den Inhalt kurz wieder – auch hier ist jedoch wieder ein ironischer Unterton erkennbar; sie vergleicht das Werk mit Alain Corbins „ Pesthauch und Blütenduft. Eine Geschichte des Geruchs“, da Süskinds Werk ähnliche Elemente aufweist.

Des Weiteren folgt eine Komparation mit anderen erfolgreichen Autoren, wie beispielsweise Heinrich Heine, Günter Grass, Christa Wolf, Adolf Muschg, etc. Ferner lobt sie zugleich ihn, indem sie sagt, er sei ohne Zweifel hochbegabt, doch kritisiert ihn danach gleich wieder, da sein Werk schon gleich am Anfang von zahlreichen Repetitionen geprägt sei. Zur Bestätigung dieses Arguments zitiert sie die gesamte erste Seite des Buches.

Abgesehen davon spricht die Autorin sich noch über die Figurenkonstellationen aus und ordnet diese in literarische Traditionen und Zusammenhänge ein. Sie kritisiert, dass der eigentliche Held des Romans, nämlich Grenouille, ein totalitärer Übermensch sei. Ferner merkt sie kritisch an, dass er, wie es traditionell eigentlich so üblich ist, keinen Gegenspieler (Antagonist) besitzt. Nicht minder zu beachten ist die Tatsache, dass sie sich über das Erzählverhalten auslässt. Sie kritisiert, es sei völlig willkürlich gehandhabt, obwohl durch das gesamte Buch hinweg überwiegend der auktoriale Erzähler mit einem allwissenden Standpunkt zu erkennen ist. 

Zum Schluss vergleicht sie den Roman nochmals mit anderen Werken bekannter Autoren und behauptet, im „Parfum“ fehle auch die leiseste Spur eines utopischen Entwurfs.

Gleich zu Beginn des Lesens dieser Buchkritik fällt auf, dass die Meinung der Autorin ziemlich einseitig geprägt ist. Sie stellt ihre Thesen sofort als Grundhaltung auf; sie behauptet und bestreitet, bewertet positiv und überwiegend jedoch negativ. Im Gesamten wird sehr deutlich, dass sie von diesem Roman abrät.

Ihre Argumente sind überwiegend Wertargumente, die den Verstand des Lesers ansprechen. Ferner stellt sie in der Inhaltsebene die Personen bzw. Figuren und deren Konstellation als unsympathisch und inkompetent dar. Die Wortwahl der Autorin ist definitiv abwertend, jedoch verdeckt und nicht offen, da sie sehr viel Ironie benutzt, um ihre Kritik offen zu legen.

Abschließend und zusammenfassend lässt sich sagen, dass durch das verwendete rhetorische Mittel Ironie, die Kritik der Autorin nicht nur berechtigt kritisch auf den Leser wirkt, sondern schon nahezu missgünstig. Jedoch ist auch zu beachten, dass der Autorin Beatrice von Matt in vielen Punkten definitiv zuzustimmen ist, denn letztlich ist der Roman, meiner Meinung nach, sehr eindimensional gestaltet. Nicht nur dies, sondern es ist ferner Tatsache, dass der Held des Romans, Grenouille, keinen Antagonist besitzt. Dafür, dass der Roman in vielen Medien gepriesen wurde, empfinde ich einige Punkte dieser Kritik als gerechtfertigt, andere wiederrum als überspitzt.


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