<
>
Download

Interpretation
Deutsch

Mailied Gedichtanalyse

BG/BRG Purkersdorf

2, Kaiser, 2018

Laura H. ©
3.10

0.02 Mb
sternsternsternsternstern
ID# 74004







Das Mailied von Johann Wolfgang von Goethe - Textanalyse

Johann Wolfgang von Goethe schreibt in seinem Gedicht „Mailied“ von seiner großen Liebe Friederike. Friederike stammt aus der Familie Brion, die in Ses[s]enheim lebte. Goethe traf sie dort und verliebte sich so dermaßen, dass er einige Gedichte für sie schreibt.

Diese Reihe an Gedichten nennt man deshalb „Sesenheimer Lieder“.

In dem Gedicht erzählt Goethe von seiner Liebe zu Friederike. Er beschreibt seine Gefühle, himmelt seine Geliebte an und kreiert in den Köpfen mit seinen Vergleichen Bilder (Z. 25-28). Er zeichnet mit seinen Worten regelrecht eine Vorstellung vom Frühling „Wie herrlich leuchtet Mir die Natur! Wie glänzt die Sonne! Wie lacht der Flur!“ (Z.1-4).

Zum Text selbst ist zu sagen, dass er aus neun Strophen zu je vier Versen besteht. Das Gedicht ist in einem Kreuzreim geschrieben, der unvollständig ist. Das bedeutet, man kann ein ABAB Schema finden, jedoch nicht durchgehend. Dazu findet man im Text verschiedene Versmaße.

Diese Unvollständigkeit ist störend für den Leser. Es kann kein durchgehender und fließender Lesefluss hergestellt werden. Das führt dazu, dass der Leser oft ins Stocken kommt und erneut lesen muss. Auffällig ist dazu auch, dass sich alle Strophen reimen, bis auf die Verse 17-24. Ebenfalls als störend könnte man das Enjambement (Z. 2) empfinden.

Liest man den ersten Vers mit dem Versmaß Jambus, kommt man im zweiten Vers sofort zum Stocken. Unklar ist also, welches Versmaß vorliegt. Außerdem kennt man Gedichte, die etwas länger sind. Bei diesem Gedicht ist es umgekehrt. Jeder Vers besteht maximal aus vier Worten, meistens nur aus drei Worten.

Johann Wolfgang von Goethe war so in seine Friederike verliebt, dass er gleich eine Reihe an Gedichten für sie geschrieben hat. Auch in diesem Gedicht kann man deutlich herauslesen, dass es sich um seine Geliebte Friederike handelt. Er zieht viele Vergleiche zwischen dem Mädchen und dem Frühling. (Z. 25 ff.). Man könnte fast meinen, er hätte den Frühling gewählt, weil zu dieser Jahreszeit die Blumen zu sprießen beginnen, die Vogel herrlich froh singen und alles neu passiert.

Die Liebe ist ein sehr häufiges Thema der Lyrik und wird von vielen Dichtern als Sujet herangezogen. Bei diesem Gedicht aber, kann man gar nicht oft genug die Wörter „Lieb“ oder „Liebe“ lesen (Z. 13 u. 22 ff.). Allerdings ist eine derartig vermehrte Erwähnung von Liebe gleichzeitig sehr untypisch.

Man bemerkt, dass Goethe dieses Gedicht schrieb, während er verliebt war. Diese pure Liebe würde man in keinem Gedicht finden, das nach einer Trennung geschrieben wurde. In der heutigen Zeit könnte man diesen Liebesbeweis oder dieses Liebesgeständnis als „rosarote Brille“ bezeichnen.

Der Text ist leicht verständlich, entspricht aber nach genauerem Hinsehen sehr der heutigen Realität. Auch heute benehmen sich Verliebte genauso wie Goethe in seinem Gedicht. Er himmelt sie an. Dieses Gedicht ist die Vergegenwärtigung seiner Gefühle. Das bedeutet, dass Goethe dieses Gedicht/die Gedichte-Reihe unmittelbar, als er verliebt war, geschrieben haben muss.

Klar ist auch, wenn jemand so etwas schriebt und so viel Zeit in eine Sache investiert, den Boden unter den Füßen verliert, wenn man im Stich gelassen oder verlassen wird.




| | | | |
Tausche dein Hausarbeiten