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Seminararbeit / Hausarbeit

Sokrates­' Philosop­hie & Unschuld­: Tiefgrün­dige Analyse in Seminara­rbeit

4.432 Wörter / ~14 Seiten sternsternsternsternstern_0.75 Autorin Antonia S. im Sep. 2011
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Seminararbeit
Geschichte / Historik

Universität, Schule

Universität Leipzig

Note, Lehrer, Jahr

2010, Frau Rücker

Autor / Copyright
Antonia S. ©
Metadaten
Preis 4.00
Format: pdf
Größe: 0.29 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.75
ID# 9007







-       Das Leben des Sokrates –


Wie stand Sokrates zur Demokratie?

Ist Sokrates zu Unrecht verurteilt worden?


1.Einleitung - Sokrates, der antike Philosoph


(…) „was ich nicht weiß, das bilde ich mir auch nicht ein zu wissen.“ [1]

Diese Worte stammen von dem antiken Philosophen Sokrates, der im Mittelpunkt meiner Hausarbeit stehen soll. Es gibt sehr viele interessante Themenbereiche, über die man im Falle Sokrates schreiben kann. Ich werde mich im Folgenden mit zwei wesentlichen Fragestellungen im Bezug auf Sokrates auseinandersetzten.

Zum einen möchte ich versuchen die Frage zu beantworten, wie Sokrates zur Demokratie stand und zum anderen, ob Sokrates im Asebie- Prozess zu Unrecht verurteilt worden ist. Hierfür werde ich mich hauptsächlich mit den Werken von Platon „Apologie“ und Xenophon „Erinnerungen an Sokrates“ auseinandersetzen. Beide Autoren befassen sich mit der Anklageschrift, der Verteidigungsrede von Sokrates sowie mit seinem Leben.

Meine erste These für diese Arbeit lautet also:

Sokrates spielte eine große Rolle in der athenischen Demokratie, er verabscheute aber die Verfahrensweise der Ämterwahl.

Die zweite These beschäftigt sich, wie bereits eingangs erwähnt, mit dem Prozess: Sokrates ist zu Unrecht zum Tode verurteilt worden.

Den Aufbau meiner Arbeit habe ich wie folgt gegliedert.

Als erstes möchte ich ein paar Worte zur Quellenlage sagen, im Anschluss folgen eine kurze Zusammenfassungüber das Leben von Sokrates, welche politischen Entwicklungen sich zu seiner Zeit vollzogen haben- bzw. gab es Veränderungen? An dieser Stelle werde ich auch die Frage beantworten wie Sokrates die Demokratie empfand und was er von der Politik hielt.

Um meine zweite These belegen zu können, werde ich im Vorfeld näher auf den Prozess an sich, die Ankläger, die drei Anklagepunkte und seine Verteidigungsrede eingehen. Dazu werde ich hauptsächlich mit der Apologie arbeiten, denn sie beinhaltet wie eingangs erwähnt, seine gesamte Verteidigungsrede vor Gerichtim Asebie- Prozess (Prozess wegen Gottlosigkeit).

Hierbei handelt es sich jedoch nicht um eine wörtliche Mitschrift sondern um eine im Nachhinein von Platon verfasste Überlieferung.

2.Quellenproblem

Da Sokrates selbst keine eigenen Schriften verfasst hat, bin ich bei meinen Recherchen auf die Schriften anderer Autoren angewiesen, die über Sokrates geschrieben haben.

Als wichtigste Zeugnisse gelten die Schriften von Aristophanes (Wolken), die frühen Schriften von Platon, die sokratischen Schriften des Xenophon und die Sokrates betreffenden Notizen von Aristoteles. Jeder einzelne Autor sieht Sokrates jedoch mit eigenen Augen, so dass es verschiedene Ansichten und Meinungen zu seinem Leben und Schaffen gibt. In vielen Punkten ähneln sie sich aber auch.

Zum größten Teil werde ich mich in meinen Ausführungen deshalb auf Platon und Xenophonstützen, da mir diese für mein Thema am besten geeignet erscheinen.


3.    Wer war Sokrates - Der Versuch einer Biografie

Das genaue Geburtsjahr von Sokrates ist in der Geschichte nicht überliefert worden und lässt sich daher nur erschließen. Hierbei hilft seine Verteidigungsrede aus dem

Jahre 399 v. Chr., als er im Asebie- Prozess vor Gericht stand.

„Es ist heute das erste Mal, daß ich vor Gericht erscheine, siebzig Jahre alt.“[2]

Rechnet man nun zurück, so erhält man als ungefähres Geburtsjahr das Jahr

470/469 v. Chr. Die Aussage vor Gericht kann jedoch nicht als exakte Altersangabe gewertet werden, da Sokrates sein Alter auch auf- oder abgerundet haben könnte.

Sokrates ist als Sohn des Steinmetzen Sophroniskos und der Hebamme Phainarete geboren und gehörte zum athenischen Demos Alopeke.[3] Da Sokrates in den ersten vierzig Jahren seines Lebens noch nicht bekannt war, ist uns auch über diesen Zeitraum nicht sehr viel von ihm überliefert worden. Gewiss ist jedoch, dass er denselben Beruf wie sein Vater ausübte, also ein Steinmetz/ Bildhauer war und Marmor bearbeitete.[4]

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Als der Politiker Kleisthenes an die Macht kam, führte er in den Jahren 509/507 v. Chr. die Phylenreform in die Politik ein. Neue politische Basiseinheiten wurden die Demen (Gemeinden), in denen die Bürger eines bestimmten Land- und Stadtbezirkes zusammengefasst wurden. Die ca. 100 Demen (kleinste Einheit, eigentlicher Wohn- und Verwaltungsbezirk) ordnete er drei regional gegliederte Einheiten zu, die so genannten Trittyes.[12] Die Trittyen bestanden aus der Stadt Athen mit dem dazugehörigen Umland, dem Küstengebiet und dem Binnenland.

Ihnen zugeordnet waren jeweils zehn Phylen.[13] Diese Neuordnung sollte die Einflussmöglichkeiten adliger Familien verhindern bzw. reduzieren (alte Phylen = gentilizische Phylen). Ansonsten gab es weiterhin die Einteilung des Volkes in die vier Vermögensklassen. Die Reichsten besaßen ein Vermögen von über 500 Scheffel, das war die Gruppe der Tyrannis- Aspiranten, die nach politischer Macht strebten und die Ärmsten hatten weniger als 200 Scheffel, das war die Gruppe der Theten, welche noch keine militärische Funktion besaßen.[14] Dieser Punkt ist in sofern wichtig, da die Ämterverteilung und somit das politische Mitspracherecht (Mitspracherecht = Timokratie) nach Vermögen erfolgte.

Auch die Verfassung wurde in entscheidenden Punkten geändert.[15] Der Ratwurde von 400 auf 500 Mitglieder aufgestockt (50 Mitglieder aus jeder Phyle) und über die Betreffenden entschied das Los. Aus den Phylen wurde dann durch Wahl oder Los der Rat zusammengestellt. In den Volksversammlungen herrschte während der Diskussionen die so genannte Isegoria. Hiermit ist die Redefreiheit gemeint.

Mit den Reformen des Kleisthenes wurde vor vielen Jahren ein entscheidenderSchritt in der Entwicklung der athenischen Demokratie unternommen. Perikles setzte dies im Anschluss fort.

Während der Herrschaft des Perikles, ebenfalls ein Politiker, kam es jedoch zu vielen kriegerischen Auseinandersetzungen. Unter anderem waren das der Perserkrieg (mit der Schlacht bei Marathon, im September 490 v. Chr.) und der Peleponnesische Krieg(431- 404 v. Chr.). Auch der oligarchische Umsturz 411 v. Chr. mit der Gewaltherrschaft der 30 tat sein übriges.

Hier waren 30 Tyrannen an der Macht, die durch ihre Taten viel Unruhe stifteten.[16] Von ihnen berichtet auch Sokrates in seiner Verteidigungsrede vor Gericht, worauf ich im späteren Verlauf meiner Arbeit noch näher eingehen werde.


4.1.Sokrates und die Politik

Im Folgenden werde ich versuchen eine Antwort auf die Frage zu finden wie Sokrates zur Demokratie stand bzw. welche Rolle er in der athenischen Politik spielte.

Im Jahre 406 v. Chr. gehörte Sokrates dem Rat der 500 an. Ansonsten bekleidete er kein weiteres politisches Amt.Ihm war die radikale Demokratie Athens mit ihrer Ämterbesetzung durch das Los zuwider. Sokrates bezeichnete es als Torheit,

„(…) die Vorsteher des Staates durch Bohnen zu ernennen, während doch zum Steuermann niemand einen durch Bohnen erwählten haben wolle, noch zum Zimmermann, noch zum Flötenspieler, noch zu anderen sonstigen Geschäften, obgleich die Fehler in diesen Geschäften viel weniger Schaden brächten als in Staatsangelegenheiten(…)“.[17]

Dieses Zitat spiegelt seine Meinung zur athenischen Ämterbesetzung wider. Damit meint er, dass es nicht klug ist die Ämter auszulosen. Er vergleicht das politische Amt mit anderen Berufen, wobei er aber auch sagt, dass es bei den Berufen weniger Schaden bringen würde, als bei der Ämterbesetzung. Es ist von Vorteil, wenn jedes Amt auch von Jemandem besetzt wird, der sein Gebiet versteht und sich darin auskennt.

Also nach ihren Fähigkeiten bzw. nach ihren Talenten. Dies ist mit dem Losverfahren nicht gegeben.

Als zentrale Aussage, die ich den Worten von Sokrates entnehme, kann man also feststellen, dass der Staat zum größten Teil aus unfähigen Männern besteht, was Sokrates missfällt. Er fordert, dass jeder, der ein Staatsamt antritt auch gründlich darauf vorbereitet sein muss.

In dem nun folgenden Zitat erfahren die Geschworenen, warum Sokrates kein p.....[Volltext lesen]

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Er fragte, welche Kenntnisse und Fähigkeiten sie für dieses Amt besaßen,ob sie den Anforderungen entsprechen würden und gab ihnen zum Schluss Hinweise, wie sie die noch fehlenden Kenntnisse erlangen konnten.[25] Auf eine Frage des Sophisten Antiphons, warum er nicht selbst in der Politik tätig war, antwortete Sokrates mit der Gegenfrage:

„In welchem Falle tue ich wohl mehr für den Staat, wenn ich als einzelner mich in der Politik betätige oder wenn ich mich bemühe, möglichst viele Menschen für eine solche Wirksamkeit zu befähigen?“[26]

Für Sokrates ist es also wichtig, denen Hilfestellungen zu geben, die diese auch nötig haben. Er meint damit auch, dass er so viel mehr für den Staat und die Demokratie tun könnte, als wenn er selbst ein Amt bekleiden würde. Doch einige wollten seine Hilfe, aus Angst vor Bloßstellungen, nicht.

Mit Hilfe dieser aufgeführten Fakten kann man meines Erachtens nach erkennen, dass Sokrates die Demokratie, mit der Auslosung der Ämter ablehnte, jedoch trotzdem versuchte, sie zu befähigen und diejenigen, die für ein Amt gewählt worden waren auf ihr Amt vorzubereiten. Als Fazit für meine erste These kann ich also sagen, dass Sokrates die Verfahrensweise der politischen Ämterwahl verabscheute und auch in direkter Form nichts mit der Politik zu tun haben wollte, sich aber indirekt doch mit ihr beschäftigte und versucht, die neu in ein Amt Gewählten zu unterstützen, bzw. ihnen Ratschläge für ihr Amt mit auf den Weg zu geben.

Ob er damit nun aber eine große Rolle in der Demokratie spielte lasse ich letztendlich offen.


5.        Der Asebie – Prozess

Um im weiteren Verlauf meiner Arbeit die einzelnen Anklagepunkte mit Hilfe Sokrates Worten widerlegen zu können, werde ich nachfolgend versuchen einen kurzen Abriss über den Prozess, die Ankläger, die Anklagepunkte, den Aufbau der Verteidigungsrede Sokrates und das Ende zu geben.

An sich bedeutet das Wort Asebie - Prozess soviel wie Prozess wegen Gottlosigkeit. Doch der Vorwurf, dass Sokrates nicht an Gott glaubt, bleibt nicht der einzige Anklagepunkt im Prozess. Dem schließen sich noch zwei weitere an, auf die ich im weiteren Verlauf noch eingehen werde.

Der Prozess gegen Sokrates fand im Jahre 399 v. Chr. statt. Es gab drei direkte Ankläger und viele Verdeckte, gegen die sich Sokrates zu behaupten hatte. Die verdeckten Ankläger waren diejenigen, die schon Jahre vor dem Prozess dafür gesorgt hatten, dass Sokrates in aller Munde war. Es waren u.a. die Komödienschreiber, die sich über Sokrates lustig gemacht hatten, weswegen S.....

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3)      „Sokrates vergeht sich wider die Gesetze, indem er die Jugend verdirbt und nicht an die vaterländischen Götter glaubt, sondern einen Glauben an eine neue Art von Dämonentum huldigt.“ [29]


Sokrates Äußerungen zu den Anklagepunkten werden von Platon in einem Monolog dargestellt.Er lässt Sokrates zu den einzelnen Punkten Stellung beziehen und zwingt Meletos mit direkten Fragen zu Antworten.[30]


6.Die Verteidigungsrede und der Tod Sokrates

Die Verteidigungsrede von Sokrates besteht dem Verhandlungsverlauf entsprechend aus drei Teilen. Am Anfang steht das eigentliche Plädoyer, in dem Sokrates die drei Anklagepunkte anspricht und den Geschworenen seine Sichtweise zu den einzelnen Punkten erklärt. Erst als er zum dritten Punkt der Anklage kommt, ändert sich der Ablauf seiner Rede.

Zu Beginn trägt Sokrates seine Verteidigungsrede als Monolog vor den Geschworenen vor. Dann stellt er Zwischenfragen, die er direkt an Meletos richtet. Nach der Verteidigungsrede folgen der Schuldspruch mit dem Strafantrag und seine Abschiedsworte nach der Verkündung der Todesstrafe.

In einem Strafprozess in Athen stimmen die Geschworenen immer zweimal ab. In der ersten Abstimmung geht esdarum, ob derjenige in den einzelnen Anklagepunkten schuldig ist oder freigesprochen wird. Wird er für schuldig befunden, müssen die Geschworenen ein weiteres Mal über das Strafmaß abstimmen.

Zu Beginn seiner Verteidigung erklärt Sokrates den Geschworenen, dass es schon im Vorfeld viele Missverständnisse um ihn gegeben und dass die Öffentlichkeit ein verzerrtes Bild von ihm und seinem Tun durch die Komödienschreiber bekommen hab.[31] Hiermit meint er meines Erachtens vor allem Aristophanes, von dem das Werk „Wolken“ stammt.

Dieser zieht Sokrates Bestreben und seine Suche nach Definitionen ins Lächerliche. So gesehen muss sich Sokrates also nicht nur vor den anwesenden Anklägern verteidigen, sondern auch die früheren Vorwür.....

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Das missfiel den Befragten, denn Sokrates zeigte ihnen, dass sie nicht weise waren, sondern sich nur für weise hielten. Somit machte er sie sich zu Feinden und folglich auch zu seinen Anklägern. Keiner von ihnen wollte hören, dass sie nicht weise waren.

Um das Missverständnis aufzuklären, dass er niemanden unterrichtet hatte, erzählt er, dass sich ihm so viele junge Männer aus reichem Hause anschließen, weil sie sehr viel freie Zeit haben und daher freiwillig zu ihm stoßen.[37] Sie finden es interessant wie Sokrates die Menschen befragt und probieren dies aus diesem Grund selbst aus.[38]


6.2.Anklagepunkt Nummer 2

Dieses Verhalten schürt natürlich noch mehr den Zorn der von Sokrates Verhörten, so dass sie die Jünglinge befragten, was Sokrates ihnen denn beibringen würde. Da diese daraufhin keine Antwort wussten, weil er ihnen ja nichts beibrachte, erzählten sie ihnen, dass Sokrates sie die himmlischen Erscheinungen lehrt, sowie den Unglauben an die Götter und wie man schlechte Dinge zu Guten macht.[39] Das sind aber alles Punkte, mit denen man gemeinhin die Philosophen in Verbindung bringt.

Durch diese Äußerungen seiner jugendlichen Anhänger kommt es dann auch zum zweiten Anklagepunkt.

Sokrates Nachforschungen führen dazu, dass er den Befragten zeigt, dass sie nur vorgeben etwas zu wissen, es aber eigentlich gar nicht tun.[40]Sich diese Tatsache einzugestehen, fällt ihnen sehr schwer. Damit macht Sokrates das Publikum darauf aufmerksam, dass nur dadurch die ganzen Verleumdungen zustande gekommen sind, er selbst aber nichts unrechtes getan hat, sondern nur Fragen stellt und den Leuten zeigt, wie weise bzw. wie dumm sie wirklich sind.

Der erste und der zweite Anklagepunkt gegen Sokrates befassen sich hauptsächlich mit den Anklägern vorausgegangenerZeiten. Anders .....

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Damit ist für Sokrates der erste Teil erledigt, denn er hat auf diese Weise bewiesen, dass er die Jugend nicht verdirbt und wenn, dann unabsichtlich. Dafür kann er aber nicht bestraft werden.

Als nächstes wendet er sich dem zweiten Teil des Anklagepunktes zu, der besagt, dass er nicht an die Götter glaubt. Hier hält Sokrates Meletos vor, dass dieser ihn wohl mit Anaxagoras verwechseln würde, denn dieser hielt die Sonne für einen Stein und den Mond für eine Erde. Sokrates selbst glaubt, so wie die übrigen Menschen auch, dass beides Götter sind.[44] Auch hier stellt Sokrates viele Fragen, mit denen er versucht, den Glauben an die Götter mit dem Glauben an andere Dinge zu vergleichen.

Immer wieder zieht er auch hier Meletos hinzu. Er fragt, ob es Menschen gibt, die an menschliche Eigenschaften glauben, aber an Menschen nicht. Außerdem fragt er, ob es jemanden gibt, der nicht anPferde glaubt aber an die Eigenschaften von Pferden.[45]

Dies ist eigentlich nicht möglich. So zählt er weitere Beispiele auf, u.a. die Flötenspieler und die Dämonen. Er stellt dazu immer wieder die gleiche Frage bis er wieder zu den Göttern zurückkommt. Meletos gibt auf Sokrates Fragen nun zu, dass die Dämonen die Kinder von Göttern sind. Worauf hin Sokrates auf die Anklageschrift verweist, denn diese besagt, dass Sokrates an eine neue Art von Göttern glauben würde.

Da Dämonen aber die Sprösslinge von Göttern sind, beweist das, dass Sokrates also doch an Götter glaubt.[46] Denn Dämonen sind also auch Götter. Eine wirkliche Antwort auf seine Glaubensfrage gibt Sokrates in diesem Punkt jedoch nicht, sondern lässt die Geschworenen darüber urteilen. Er ist der Meinung, dass das gesagte ausreichen muss.[47] Außerdem hatte er bereits im ersten Anklagepunkt bewiesen, dass er an die athenischen Götter glaubt, denn er hatte zwar versucht den Orakelspruch des Gottes Delphi zu widerlegen, kam aber am Ende zu dem Schluss, dass der Gott seinen Namen nur als Beispiel genannt hatte und damit sagen wollte:

„ Derjenige unter euch, ihr Menschen, ist der weiseste, der wie Sokrates erkannt hat, dass seine Weisheit in Wahrheit keinen Heller wert ist.“[48]

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Quellen & Links

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