Das
Hochmittelalter 1170-1230
Dreiständegesellschaft:
Bauern (Nährstand), Ritterschaft (Wehrstand), Geistlichkeit
(Lehrstand)
Unterschiede
innerhalb eines Stands: z.B. Bauern: Freie, Zinsleute (pers. frei,
mussten Abgaben leisten), Hörige (Frondienste + Abgaben), Leibeigene
(Eigentum des Herren)
Flucht
der bäuerlichen Bevölkerung in Städte starkes Wachstum
neue
Schicht: Bürger
Geistlichkeit:
-Mönche
-Weltgeistliche
Gruppe
bildete abgesprungene Theologien: Vaganten (Trink-, Liebes-,
Tanzlieder....)
Adelige
Ritter: große soziale
Unterschiede
Junger
Ritter (Page) : Erziehung
Knappe:
militärische Ausbildung
durch
Ritterschlag zum Ritter
wirtschaftl.
Lebensgrundlage: Land (persönl. Eigentum od. Lehen)
Kein
Lehnen ohne Dienst, kein Dienst ohne Lehnen
Feudalsystem:
Abhängigkeit Lehnsherren-Lehensmann
Lehensherr
zu milte (Freigiebigkeit) u. Lehensmann zu triuwe (Treue u. Gehorsam)
verpflichtet.
Unteste
Stufe: Ministeriale
(niederer Dienstadel)
Nach
Kreuzzügen: Blütezeit des Ritterstands während Regierungszeit
Barbarossas (1152-1190)
Ritter
lösten im 12Jhdt. die Mönche als Träger d. Kultur ab;
Schwergewichtsverlagerung von Klöster in Burgen
Neue
Wertvorstellungen: ritterliche Ehre, Selbstdisziplin, Maßhalten
Frau:
feineres, vollkommenes Geschöpf zur Rittererziehung berechtigt
Seit
1170: höfische Literatur: Sprachform: derbe Ausdrücke,
Dialektwörter
erste
gemeinsame Dichtersprache im dt. Raum
verfiel
mit Niedergang des Ritterstands
Kennzeichen
höfischer Dichtung
-Standesdichtungen
(für und über Adelige)
-idealistisch
(Soll-seins-Dichtung)
-streng
formal
vorherrschende
Formen d. höfischen Dichtung: Epos, Verserzählung, Minnelied
von
unabhängigen höfischen Dichtern dem Adel als Sprechgesang +
musikalisscher Begleitung durch Fiedel/Laute vorgetragen
zogen
von Burg zu Burg berichte über Ereignisse in der Welt
Das
Heldenepos
=älteste
Formen der Dichter vieler Kulutvölker
Epos:
Großform erzählender Dichtung in Versen
Ursprünglich
mündlich vorgetragen
Entwicklung:
während kriegerisch-aristokratischen Gesellschaft
Themen:
Lebensgewohnheiten + Ideale
Vorbild:
Helden
Heldenepos
bearbeitet germanische Heldenlieder aus Völkerwanderungszeit
Letztes:
Hildebrandslied
Durch
mündl. Weitergabe über lange Zeit verändert
Das
höfische Epos
Vorbild:
franz. Versepen des 12 Jhdt.
Stoff:
Sagenkreis um Karl den Großen + Artussage (mit Tristan und Isolde)
Bitannische
König Artus versammelte als feudaler Kriegsherr d. besten Ritter an
Tafelrunde. Jeder Ritter hat eigene Abenteuer und Bewährungsproben
Hauptvertreter:
-Hartmann
von Aue
-Gottfried
von Straßburg
-Wolfram
von Eschenbach
Freude
am höfischen Leben, Pracht, Reichtum, glanzvolle Feste vs. Religiöse
Weltansicht
(irdisch
ist nichtig und vergänglich)
Thema
vieler Werke: Aufhebung des Zwiespalts zw. Diesseitsbejahung und
göttl. gefälligen Verhalten
Wolframs
„Parzival“
Ideale
Lebensform als Gralritter
Parzival:
Sohn eines verstorbenen Ritters, lebt mit Mutter im Wald verlässt
Mutter um Ritter zu werden wird nicht am Kreise des Artus
aufgenommen; Grund: fehlende ritterliche Erziehung durch Gurnemaz
vermittelt (Wesen wahrer Minne und höfisches Gebot)
Parzival
findet Gralsburg, vergisst Gralsgrafen Amfortas nach seinem Leid zu
fragen, Frage aus Mitgefühl hätte Amfortas vom Schmerz befreit und
den Parzival des Königsamts als würdig erwiesen
Parzival
begreift Versagen erst als er die Aufnahme in Tafelrunde geschafft
hat Gralsbotin verflucht ihn vor Ritterschaft Parzival
antwortet mit Trotz du Hass gegen Gott
Viereinhalb
Jahre irrt Parzival auf Suche nach Gral findet nicht aufrgund
Feindschaft zu Gott an Karfreitagmorgen gibt Pferd Zügel frei
Pferd bringt ihn zu Trevrizent
Parzival
ist d. Sohn Trevrizents verstorbener Schwester
Parzival
bekennt Oheim die Schuld
Nach
14 Tagen verlässt er Einsiedelei um Gralkönig zu werden
Gral:
Stein verhindert Altern, spendet Speise und Trank, Kraft himmlischen
Ursprungs
An
jedem Karfreitag legt eine weiße Taube eine kleine weiße Oblate auf
den Stein Inschriften verraten wen Gott zum Gralsdienst beruft.
Im
Gralsritterum: Zwiespalt zw. Diesseits und jenseitsbezogener
Lebensgestalltung
Ideal
des christlichen Ritters: Gott zu dienen und der Welt zu gefallen
Lyrische
Formen:
Das
Minnelied
Aus
Südfrankreich
Von
Minnesänger vor ges. Hofgesellschaft gesungen
sind
gesellschaftliche Konventionen und Bestandteil des gesellschaftl.
Hoflebens
Inhalt:
Lob der Vollkommenheit und Schönheit der Damen
Dreiteiliger
Aufbau: zwei gleichgebaute Versgruppen(Stollen) bilden Aufgesang
Dritter
Teil: Abgesang (geringerer Umfang + andere Reimbindung)
Tagelied
Inhalt:
Abschied im Morgengrauen nach verbotener Liebesnacht
Walthers
Liebeslieder
Walther
von der Vogelweide aus Ministerialgeschlecht
Heimat:
österr. Donautal
Lehrmeister
in der Kunst des Minnegesangs: Reinmar von Hagenau
Walther
lehnte sich gegen die traurige Form des Minnegesangs auf
1198
musste Walther Wien verlassenführte Wanderleben
kehrte
1203 wieder nach Wien zurück um Loblied zu verbreiten
Zeitgenossen
haben Walthers Lieder als verrat des Minnegesangs gesehen
Gegenvorwurf: Tadler wüssten nicht was Liebe ist
Politische
Spruchdichtung Walthers
Da
Walther ein fahrender Sänger an vielen Fürstenhöfen war, erkannte
er Probleme der Politik + Zustände im Reich setzte sich für
starkes Königtum und Wahrung von Recht/Ordnung ein
Sang
Minnelieder als auch Liebeslieder mit politischem Inhalt