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Seminararbeit / Hausarbeit

Das Haufen­dorf: eine histo­risch gewach­sene Dorfform - Haufen­dörfer in Thüringen

1.599 Wörter / ~11 Seiten sternsternsternsternstern_0.25 Autor Norbert W. im Mai. 2014
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Seminararbeit
Geowissenschaften

Universität, Schule

Universität Erfurt

Note, Lehrer, Jahr

2,0, Prof. Dr. Wolfgang Bricks

Autor / Copyright
Norbert W. ©
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Format: pdf
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Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.25
ID# 39877







Seminar:  Studium Fundamentale Kulturlandschaft als Ergebnis politisch-anthropogener Gestaltung

Das Haufendorf

eine historisch gewachsene Dorfform


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung   

2. Das Haufendorf - Charakteristik dieser Siedlungsform      

Haufendörfer in Thüringen

3.1 Verbreitung in Thüringen

3.2 anschauliche Beispiele     

3.2.1 Sundremda                    

3.2.2 Mühlberg                       

3.3.3 Stressenhausen 

4. Schlussbetrachtung

Literaturverzeichnis               

Abbildungsnachweis               


1      Einleitung    

Zur Zeit des Mittelalters lebten große Teile der Bevölkerung in ländlichen Gebieten. Die Menschen wohnten in kleinen Dörfern, die meist aus nicht mehr als 12 - 15 Höfen bestanden. Weit verbreitete Dorfformen sind zweifelsohne das Reihendorf, das Straßendorf, das Angerdorf, der Rundling und das Haufendorf.

Dabei ist das Haufendorf die mit Abstand häufigste Dorfform im Mittelalter.

Diese Hausarbeit will nun die Charakteristik eines solchen Dorfes ergründen, geschichtliche Einblicke über die Entwicklung liefern und über die Verbreitung, speziell in Thüringen, aufklären. Dabei soll das politische Zusammenleben der Menschen betrachtet werden und anschauliche Beispiele aus der Thüringer Region vorgestellt werden.


2      Das Haufendorf - Charakteristik dieser Siedlungsform


Haufendörfer zählen zu den ältesten historischen Siedlungsformen und werden zum Teil der fränkischen Besiedlung des Frühmittelalters zugesprochen (vgl. Schmidt & Schottke 2010, S. 47). Erste urkundliche Erwähnungen lassen sich sogar bis ins 8. und 9. Jh. zurück bezeugen (vgl. Vogt 1999).

Ein starker Anstieg der Bevölkerung und die Konzentration kleinerer Siedlungen führten bereits im Mittelalter zum Zusammenwachsen benachbarter Weiler oder Gehöfte (vgl. Rolle 2009).

H. Uhlig und C. Lineau definieren diese geschlossene Dorfform als eine gedrängte Anordnung der Hofreiten auf einem flächigen Areal mit scheinbar regellosem Grundriss. Der Dorfraum besitzt daher keinesfalls eine gleichförmige Bebauung, zeichnet sich aber i.d.R. durch eine kompakte Struktur aus, welche oft eine lineare Begrenzung nach außen aufweist (vgl. Born 1977, S. 117).

Unterschieden wird darüber hinaus zwischen Haufendörfern mit Kern und - ohne Kern. Zeichnet sich ein Haufendorf durch einen Dorfkern aus, so wurden die Hofstätten im Inneren häufig um einen zentralen Platz oder Teich haufenartig angeordnet (vgl. Bruells 2005).

Von dort führt ein stark verzweigtes Erschließungsnetz vom Ortsinneren weg. Die Gehöfte sind umschlossen von Gärten, Ackerland und abschließenden Allmendeflächen (vgl. Forschungsgruppe Kulturla.....[Volltext lesen]

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Neben den Bauern gab es in der Dorfgemeinschaft des Mittelalters noch die sog. Häusler. Sie verdienten als Tagelöhner oder Handwerker ihr Geld. Die meisten von ihnen hatten keine häuslichen Besitztümer, sowie Acker- und Wiesenflächen. Daher wurde ihnen auch meist die Allmendenutzung versagt.

Im Gemeinderat waren sie als Dorfbewohner dennoch ganz normal stimmberechtigt und durften an Entscheidungen teilhaben (vgl. Vogt, 1999).


Typische Ortsnamen, welche auf ein Haufendorf hinweisen, enden oft auf -mar, -lar, -ingen oder –aha und verweisen auf als Haufendörfer entstandene Siedlungen (vgl. Schels 2012).

Diese beeindruckende ländliche Siedlungsform, in der die einzelnen Häuser unregelmäßig verstreut beieinander stehen und keinem bestimmten Dorfgrundriss folgen ist typisch für den nord-, mittel- und südthüringischen Raum. Im Siedlungsraum östlich der Saale wurden die Sorben sesshaft, weshalb die Haufendörfer dort nur vereinzelt auftreten und meist fehlen (vgl. Schmidt & Schottke 2010, S. 63).


3      Haufendörfer in Thüringen

3.1    Verbreitung in Thüringen


Wie bereits deutlich wurde, konzentrieren sich die Thüringer Haufendörfer in Nord-, Mittel- und Südthüringen. Im Innerthüringer Becken, insbesondere im früh besiedelten Siedlungsraum zwischen Unstrutaue und Hainich-Dün-Hainleite ist eine Häufung dieser Siedlungsform festzustellen.

Auch in den geschützten Randlagen der Goldenen Aue (um Nordhausen) und der Helme-Unstrut-Niederung (Bad Frankenhausen-Atern) tritt diese Dorfform vermehrt auf. Eine weitere Konzentration ist auch im Saale-Ilm-Grenzraum der Ostkolonisation sowie im fränkisch geprägten Altsiedlungsgebiet südlich der Werra im kleinteiligen Berg- und Hügelland zwischen Bad Salzungen-Meiningen-Themar-Römhild zu erkennen (vgl. Schmidt &am.....

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Ein typischer Vertreter für ein Haufendorf mit Ortskern ist der Ort Mühlberg. Am 1. Mai 704 wurde Mühlberg zusammen mit Arnstadt und Großmonra zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Dementsprechend ist Mühlberg der älteste Ort Thüringens.



Heutzutage ist Mühlberg ein Ortsteil der Gemeinde Drei Gleichen. Mühlberg liegt östlich im Landkreis Gotha im Gebiet der Drei Gleichen. Beim Blick aus der Luft sind die charakteristischen Merkmale eines Haufendorfes deutlich zu erkennen. Es ist ein flächig bebautes, geschlossenes Dorf.

Die Anordnung der alten Gehöfte ist unregelmäßig und wirkt planlos. Allenfalls lassen sich um den Ortskern geplante Strukturen erkennen. Im Gegensatz dazu stehen die Neubaugebiete im Norden, Westen und Süden des Dorfes. Hier lässt sich eine regelmäßige Anordnung der Häuser erkennen.

Die Neubauten sind zum Großteil traufständig angeordnet und stehen in regelmäßigem Abstand zueinander. Teilweise ist in den Neubaugebieten der gleiche Häusertyp verwendet worden, was die Gleichmäßigkeit unterstützt.

3.2.3  Stressenhausen

Der Ort Stressenhausen ist ein Ortsteil von Straufhain im Landkreis Hildburghausen und wurde zum ersten Mal 1191 urkundlich erwähnt (vgl. Kahl 2010, S. 276). Es ist ein deutlicher Vertreter des Haufendorfes ohne Kern (vgl. Kaiser 1933, S. 110).

Sämtliche charakteristischen Merkmale der Siedlungsform sind vertreten, jedoch lässt sich nicht einmal partiell eine strukturierte Gehöftanordnung erkennen, da es in Stressenhau.....

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Literaturverzeichnis


Born, Martin (1977): Geographie der ländlichen Siedlungen. Die Genese der Siedlungsformen in Mitteleuropa. In: Borcherdt, Ch. u.a. (Hrsg.): Teubner Studienbücher: Geographie. Stuttgart: Teubner


Bruells, Dr. Susanne (2005): URL: Zugriffsdatum: 22.06.2012


Forschungsgruppe Kulturlandschaft, FH Erfurt (2009): URL: , Zugriffsdatum: 22.06.2012


Henkel, Gerhard (1995): Der ländliche Raum. Gegenwart und Wandlungsprozesse seit dem 19. Jahrhundert in Deutschland. In: Borcherdt, Ch. u.a. (Hrsg.): Teubner Studienbücher: Geographie. Stuttgart: Teubner


Kaiser, Ernst (1933): Landeskunde von Thüringen. Erfurt: Stenger


Meyers Online Lexikon (2012): Begriff Haufendorf. URL: , Zugriffsdatum: 22.06.2012



Rolle, Birgit (2009): Das (historische) Dorf. Siedlungsentwicklung und Raumordnung. URL: , .....

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Abb. 2: Schmidt, Catrin; Schottke, Maja (2010): Historische Siedlungsformen und

-landschaften. In: Bauhaus-Universität Weimar u.a. (Hrsg.): Kulturlandschaft Thüringen. Weimar: Verlag der Bauhaus-Universität Weimar, S. 58


Abb. 3:


Abb. 4: ühlberg&um=1&ie=UTF-8&hq=&hnear=0x47a477be53e78951:0xa208ec40a0b8ca0,Mühlberg&gl=de&sa=X&ei=G9ToT6SzH8rUsgbOt8nCCw&ved=0CA8Q8gEwAQ


Abb. 5: Kaiser, Ernst (1933): Landeskunde von Thüringen. Erf.....

Quellen & Links

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