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Referat
Geschichte / Historik

Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

2019

Eric A. ©
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ID# 81670







Das Fremde und das Eigene im Mittelalter

Für die Geschichtswissenschaft wurde die Begrifflichkeit der Alterität, also des ‚Fremden‘ oder des ‚Andersseins‘ nicht zufriedenstellend oder nicht konkret definiert. Michael Harbsmeier hat als erstes die Schaffung einer Aufklärung und eines sozial-kulturellen Unterschiedes als Abweichung in den elementaren Bereichen versucht. In diesen erfolgt die Interaktion zwischen dem Menschen und der Natur anders oder umgekehrt, wenn sich die sozialen Beziehungen an Alter, Geschlecht, Rang und Status orientieren und sich differenzierte Individuen demzufolge voneinander unterscheiden.

Diese Sitten und Beziehungen werden schließlich als biologisch oder sozial reproduzierbar sowie als möglich erschlossen.

Einigkeit besteht dahingehend, dass sich die elementare Opposition zwischen dem ‚Eigenem‘ und dem ‚Fremdem‘ von der Antike bis zum Mittelalter als starre soziale, kulturelle und insbesondere religiöse Opposition manifestiert. Durch kulturelle Kontakte wird auf gewisse Weise die Anerkennung des Eigenen durch die jeweilige Gesellschaft initiiert. Die Polarität des Eigenen und Fremden scheint dagegen als unerlässliches Grundmuster kollektiver Selbstfindung – unabhängig von Intuition und Wissen fremder Lebensbereiche – zu gelten.

Die Haltung dem Fremden gegenüber wird durch das Selbstwertgefühl und das Selbstbild, also Elemente des sozialisierten Imaginären, geleitet. Dies erfolgt mit dem universellen Anspruch der christianitas, demzufolge die übergeordnete christliche Religion und Kultur die Basis für die Begegnung mit fremden Kulturen darstellt. Insbesondere hinsichtlich der hochmittelalterlichen Literatur und Geschichtsschreibung nehmen Phänomenen des Fremden eine integrierende Rolle ein, vornehmlich in Bezug auf die Bestimmung der Herkunft, der eigenen Wertordnung, der Sitten, und des Profils eines Stammes bzw. einer Gesellschaft.

Offensichtlich wurden Gegenbilder neben ätiologischen Traditionen zur Definition der Konturen benötigt. Der jeweilige Machtanspruch entscheidet über die Zusprechung von Priorität oder Feindfunktion dem Fremden gegenüber sowie über die Anziehung von Distanz oder feindliche Fremden. Die äußeren Präferenzen einer anderen Welt werden durch V. Rittner einander gegenübergestellt.

Diese kennzeichnet er durch zwei Syndromen. Weit entfernte Beziehungen verkörpern im Falle des positiven Syndroms idealerweise alles Wünschenswerte.

Zunächst stellen sie ein Paradies auf Erden dar und dienen zudem der existenziellen Bewältigung. Als Verbindung zum Paradies dienten fernöstliche Gewürze. Die Menschen des Mittelalters sahen eine märchenhafte Welt in dieser Botschaft und als ein Atemzug wurde der Duft der Gewürze verstanden, der in die diesseitige Welt vom Paradies aus hineinwehte.

Jedoch wird durch Äußerlichkeiten gleichzeitig ein negatives Syndrom impliziert: Die Alienbedingungen bedrohen den Besitz des Menschen und sind dadurch eine Antithese, also eine Negation durchweg. Die besonderen Gefahren, Monster, gigantische Monster und Fabelwesen leben hier. Auf andere Weise kann der Raum hinter dem Vertrauten ebenso feindlich sein, wobei es ihm an allem Vertrauten mangelt, da er leblos, tot und leer ist.

Der Fremde präsentiert sich in der höfischen Literatur präsentiert sich als das Barbarische, Ungezügelte, Animalische durch und durch, als sozial tiefliegendes und rassisches Wesen – das mythische Tiermonster.

Diese Fabelwesen und Monster, also mythische Fantasy-Produkte, lagen am Rande des Weltbildes ihrer eigenen Kultur. Von großer Bedeutung bezüglich Faszination für Mobilität und Reichweite stellte die Überschreitung des Horizonts der Welterfahrung in einer feudalen Gesellschaft, die strukturiert wird über parzellierte, kleinräumige Immobilen, dar.

Das Fremde und Exotische wird in der bildenden Kunst beispielsweise auf dem Tympanon des Hauptportals von Vézelay (um 1125 – 30) aufgezeigt. Afrikanische Pygmäen, Lydier und Panotiker mit riesigen Ohren werden am äußeren Rand des Tympanons auf dem Sturz und auf den Feldern abgebildet: die Defekte fremder Völker, deren künstlichen fremden Züge, die zu Taubheit und Blindheit führten, offenbar geheilt zu werden durch das Wunder der Mission.

Als Motivation wirkte ein Teil des religiösen Elements des Exotismus. Teilweise sollte der Effekt der Erlösungsbotschaft am Unterschied und dem Wesen der Erinnerung verdeutlicht werden. Die Spielmannsichtung, die stark spirituell beeinflusst wird, und die enzyklopädische Imagomundi-Tradition richten sich insbesondere an die Ferne, an die mythischen Geographie.

Jerusalem bildet das Zentrum der allgemein runden, geostierten T-Weltkarte. Dies zeugt von der christlichen Weltsicht und dient der Verdeutlichung der menschlichen Beziehungen zu Gott. Das Bestreben lag in der Veranschaulichung der bedeutsamsten Orte des Heilsgeschehens und der in die Heilsgeschichte einbezogene Geschichte, keineswegs jedoch in der Darstellung des konkreten weltlichen Bildes.

Die Praktikabilität der Weltkarte wurde nicht fokussiert, vielmehr sollte eine Übersicht über die kenntnisreichen Stätten der Erde geboten werden. Der Studie von J.K. Wright zufolge wird in der mythologischen Geographie aufgeführt, dass in geographischem Wissen um die Wende des 12. und 13. Jh. in konzentrischen Kreisen von einem vertrauten Zentrum in vollkommen unbekannte Bereiche der Welt gelegt werden können.

Den monströsen Wundervölkern wurde durch den heiligen Augustin ein Platz in dem von Gott erwählten Schöpfungsplan gewährt, obgleich die menschliche Vernunft dies nicht nachvollziehen konnte. Im 13./14. Jh. werden Zweifel hinsichtlich ihrer Existenz aufgeführt, weder in kritischen Denkern wie in Roger Bacon noch in Albertus Magnus und Nicolaus von Orem.

Die mittelalterliche Ansicht tendierte zur Bezeichnung der Wundervölker als Kinder von Kains, die durch das Zeichen der Sünde ihrer Vorfahren gekennzeichnet wurden. Der berühmte Hang zur Verzerrung und Übertreibung der außerirdischen Monster, der in der Darstellung sowie der bildlichen Reproduktion aufgeführt wird, verdeutlicht eine Erlebnisbereitschaft, die tief verwurzelt ist.

Diese kann hinsichtlich der Kombination von Abweichung und Empfindung gezielt berücksichtigt werden.

Jedoch kann die Popularität des Materials der Wundervölker nicht lediglich durch die Vorliebe für Exotik, aus kollektiven Bedürfnissen und Wunschdenken beschrieben werden. Vielmehr muss sie sicherlich ebenso aus dem Bestreben der christlichen Gesellschaft begriffen werden, sich selbst als normal zu betrachten, was notwendigerweise auch die darauffolgenden Ab- und Ausgrenzungen impliziert.

Die ethnozentrische Weltsicht, die das Mittelalter charakterisiert, tendiert zur Abwertung derer Menschen, die nicht dem eigenen Kulturkreis angehören. Diese gesellschaftlichen Mitglieder wiesen vollkommen eine eigene kulturelle Form auf. Eine solche Haltung führt der dualistischen Ordnung der Weltanschauung zufolge nicht nur zur kulturexternen Alterität, sondern darüber hinaus zu außergewöhnlicher und überdimensionaler Qualität.

Die Sarazenen und Rhomäer sollen sich dieser Überlegung zufolge brüderlich miteinander verbinden und sich nicht aufgrund ihrer verschiedenen Bräuche, Religionen und Lebensweisen fern und fremdartig bleiben. Mystikos wollte trotz des kognitiven Fremden eine gemeinsame Errettung basierend auf der Gerechtigkeit durchführen. Durch die Übernahme der Stadt Valencia im Jahr 1094 durch El Cid wurde den Mauern religiöse Toleranz und politische Weisheit verdeutlicht, ungestörte Besuche der Moscheen garantiert und den Muslimen die Erhaltung ihrer Villen und Besitztümer sowie ihrer Gesetze und Steuern gewährleistet.

Die erste, von Peter Venerabilis in Toledo im Jahr 1143 angeordnet latinische Übersetzung des Korans sollte ein zeitgenössisches Informationsdefizit über den Islam vernichten und die Basis für einen spirituellen Streit bilden. Das von Petrus Venerabilis initiierte Projekt stellte zeitgleich eine nachdrückliche Ablehnung und Kritik der Kreuzzüge dar, als er aufführte: „Ich jedoch greife euch (Muslime) nicht, wie die Unsrigen so oft tun, mit Waffen an, sondern mit Worten, nicht mit Gewalt, sondern mit Vernunft, nicht mit Hass, sondern mit Liebe.

Diese erste Übersetzung des lateinischen Korans bewirkte in der muslimischen Welt keine Reaktion. Kulturkontakte konnten ebenso negativ erfolgen, was der sechste Kreuzzug des französischen Königs Ludwig IX. 1249/1250 nach Ägypten bewies. Im Bewusstsein der europäischen Öffentlichkeit wurden aufgrund der Einnahme des Königs und der Kreuzritterarmee durch die Sarazenen traumatische Erlebnisse ausgelöst, da der König, dem das kollektive Vertrauen in eine natürliche Weltordnung unterstellt war, den feindlichen Händen des Glaubens unterlag.

Bei Joinville wird teilweise der Eindruckt erweckt, dass der Islam zum Status der Antikultur durch das Beobachten des Status der Nichtkultur avanciert. Der Islam darf in jedem Fall einen anderen Systemcharakter mit dem Ähnlichkeiten vorliegen, ausweisen. Anschließend an die Freilassung von Ludwig IX. und der Kreuzfahrerarmee ziehen der französische Monarch und die Ritter nach Palästina.

Den Ergebnissen eines Lernprozesses zufolge lassen sich deutliche Spuren einer veränderten Einstellung beobachten. Diese Veränderung findet im kulturellen Kreuzvergleich von Joinville ihren Höhepunkt und hebt zudem die gleichwertige Bedeutung des Kalifen von Bagdad mit dem christlichen Papst in Rom hervor.

Ein solcher Gedankengang korrespondiert mit einer Dezentralisierung der Weltbeziehungen im Mittelalter. Die Bemühungen des katalanischen Franziskanermönchs Ramon Llull, der die Einrichtung von Seminaren für orientalische Sprachen vorschlug, um ein besseres Verständnis der Mentalität des Erbfeindes zu gewährleisten, wurden aufgrund des emanzipierten Interesses von Joinville mit einem klassifizierenden, relativ neutralen Bericht der Situation um 1300, der das Ziel verfolgte, durch präziseres Wissen effektiver bekämpfen zu können, begründet.

Der Fremde erlebte als Objekt der interkulturellen Wahrnehmung indessen eine etwas tolerante und teilweise objektive Einschätzung, wenn entscheidendes traditionelles Wissen durch den Empirismus überwog. Aufgrund des Bewusstseins einer fremden Kultur mit ihren differierenden Normen- und Wertesystemen und ihren verschiedenen sozialen Lebensweisen sowie Strukturen wurden nicht nur die Grenzen sowie die Relativität der eigenen christlichen Lebensordnung hervorgerufen.

Zudem wurden auf dem Weg der Anerkennung von entstehender Alterität kulturelle Beziehungen ermöglicht.

Weitestgehend wurde das aus der Bibel und Antike übermittelte geographische Wissen und das Wissen des Topos, das auf der traditionellen Autorität basierte durch Beobachtungswissen ersetzt. Dessen Glaubwürdigkeit beruht sowohl auf Augenzeugen als auch auf der Authentizität seiner eigenen Erfahrung.

Der nach dem ersten Kreuzzug im Heiligen Land verbliebene Chronist Fulcher von Chartres formulierte diese neue Situation treffend: Die wir Abendländer waren, sind jetzt zu Orientalen geworden… Schon haben wir die Orte unserer Geburt vergessen… Wer ein Fremdling war, ist jetzt gleichsam ein Eingeborener. Dieser Akkulturationsprozess als dauerhafter und direkter Kontakt zwischen Gruppen von Individuen verschiedener Kulturen und die sich darauf ergebene veränderte Verhaltens- oder Denkform, die die betroffene Kultur charakterisiert, wird sich in wenigen Einzelbemerkungen im Historia rerum in partibus transmarinis gestarum des Erzbischofs Wilhelm von Tyrus verdeutlicht.

Wilhelm zeigt sich entschlossen, dem Nachbarn des Feindes sein Recht auf Freiheit, Eigentum, Wohnung und Familie zu gewähren, wenn auch eine christliche Armee die territoriale oder städtische Souveränität der muslimischen Gemeinschaft beherrschte. Unter heutigen Bedingungen stellte das Zugeständnis an den Feind des Glaubens, gleiche Interessen wie das christliche Abendland zu verfolgen, eine intellektuelle sowie politische Formleistung dar.

Aufgrund von Urteilen und Vorbehalten im Westen gegen diese zutiefst verdächtige Chronik gerieten sie nach dem Jahr 1300 in Vergessenheit. Ein hohes Maß an Assimilation und Akkulturation wird in Marco Polos Darstellung seiner Asienreise dargestellt. Dessen geographischen Kenntnisse der Beobachtung weisen eine hohe Differenzierungsqualität auf, weil Marco Polo von Jugend an erlernt hat, Alterität in Handels- sowie Diplomateneinsätzen zu erleben.

Aufgrund der Freiheit vom Druck der christlichen Kosmologie sowie ihren diskriminierenden Feindbildern wird zusätzlich eine sowohl eine weitaus größere Reichweite als auch Flexibilität des Wissensbedürfnisses ermöglicht. Der geographische Horizont der Ära wurde durch Marco Polo sichtbar erweitert. Sein Reisebericht jedoch korrespondierte nicht mit der Denkweise seiner Leser und zudem nicht mit der christlichen Gesellschaft, dessen Orientierung sich an der Wahrnehmung von Bildung, Weltordnung und Tradition ausrichtet.

Der in den Jahren 1432/33 als Erkundungstour durch das Heilige Land getarnte Bertrandon de la Brocquiere aus Südfrankreich stand im Dienst von Herzog Philip dem Guten von Burgund und bewunderte die Lebensweise der anderen Osmanen vorbehaltslos wie folgt: Sie sind sehr zuvorkommende Menschen im gegenseitigen Umgang und redliche Leute. Ich habe oft beobachtet, dass man, wenn wir aßen und da ein armer Mann vorbeikam, ihn einlud, mit uns mitzuessen, was wir doch gewiss nie tun würden.

Von der religiösen Toleranz seiner zeitweiligen Gastgeber zeigte er sich beeindruckt und empfand Mitleid mit den auf dem Sklavenmarkt angebotenen Menschen. In den Jahren 1465/67 wurde die diplomatische Reise des böhmischen Adligen Leo von Rozmital zu den europäischen Fürstenhöfen, um die westliche Gemeinschaft gegen die wachsende osmanische Gefährdung zu konsolidieren, vom Nürnberger Patrizier Gabriel Tetzel begleitet.

Größtenteils bezieht sich sein Bericht und das Abbild des Fremden darin auf die Iberische Halbinsel und das an der Westküste befindliche Kap Finisterre. Tetzel zeichnet sich durch die Darstellung der subjektiven Beschreibung einer persönlichen Erfahrung aus, die von religiösem Rückgrat weitestgehend frei ist. Durch diese Reise an die Peripherie der Welt des Mittelalters werden zudem die Grenzen des mittelalterlichen Denkens aufgezeigt.

Diesbezüglich besteht an der persönlichen Beobachtung eines fremden, zuvor tabuisierten Verbot Interesse. Dieses Tabu zeugt von einem aufkommenden, an wissenschaftlichen und geographischen Entdeckungen interessiertem Zeitgeist. Von Max Weber wurde dieser Prozess der wachsenden Rationalisierung und des Rückzugs der Frömmigkeit in den Bereich der individuellen Gotteserfahrung mit der Enttäuschung der Welt erläutert.

Der eigene Fremde, also die innere kulturelle Alterität, wird in jeder Gesellschaft impliziert, wobei deutlich die soziale Komponente des Fremden auftritt. Ein wesentliches Kennzeichen des normativen Fremden besteht darin, dass er ein Instrument bezüglich der Regelbildung darstellt. Die Menschen wurden entfremdet, indem sie ihnen gewisse Rechte und Pflichten nahmen.


Obgleich die Identifizierung von Mitgliedern mit der eigenen Gruppe entsprechend der Wirkungsweise normativer Fremder durch diese marginalisierten Personen hervorgerufen wird, sind sie ihren vorherigen Referenzgruppen tatsächlich fremd. Der Begriff der intrakulturellen Alterität gilt im christlichen Abendland gleichermaßen für das Anderssein, insbesondere für die Entstehung eines vordenklichen Bewusstseins, das auf den Vorurteilen und Ressentiments unter den europäischen Völkern beruht.


Im europäischen Katalog der nationalen Krankheiten Jakob von Vitrys werden differenzierte, bösartig genaue Erkenntnisse regionaler Verschiedenheiten zwischen den Schülern aufgeführt. Dahingegen verstand Ottokar von Steiermark die Verbindung von Reichs- und Nationalbewusstsein in seiner steirischen Reimchronik und betonte zeitgleich den nationalen Werur betonte Teile.

Demzufolge entsteht das Empfinden, die westlichen Korrespondenten im zwölften Jahrhundert, die den reichsten und zivilisatorisch überlegenen Status der Byzantiner aufweisen, als Fremde anzusehen, obwohl sie zur christlichen Welt gehörten. Unbekannte und fremde Maßstäbe werden durch den Palast von Basileus, die Empfänge mit ihren Zeremonien, insbesondere die Sitzordnung, die Roben, den Hof, die Spiele, die den Kreuzfahrern überreicht wurden, gelegt.


Der Autor von Seifried Helbling trifft das Problem der Entfremdung mit außergewöhnlicher Schärfe und heimtückischem Humor auf den Punkt. Der Helbling-Autor nimmt in einer Sammlung von fünfzehn zeitsatirischen Gedichten gegen die Habsburger sowie deren außerirdischen Partisanen insbesondere Stellung gegen die Schwaben, die Einfluss und Macht im Zuge von König Albrecht I. in Österreich erhielten und demzufolge die Schlüsselpositionen einnahmen.


Dangens fremdem und gierigen Einwanderern wird der moralische Niedergang von Florenz zugeschrieben. Zudem beschuldigten die Lyoner Symphorien Champier die Ausländer im 15. Jahrhundert, unhöflich aufzutreten und Laster und Unruhe zu verbreiten.


Der ökonomische Aspekt der Alterität wird durch das Misstrauen gegenüber Fremden, durch ungezügelte Feindseligkeit sowie Fremdenfeindlichkeit dargestellt. Die Aufnahmefähigkeit der städtischen Wirtschaft sank gegen Ende des 15. Jahrhunderts in Paris enorm, zudem musste die Flut von Einwanderern gedämpft werden. Zusätzlich stiegen die inneren Spannungen zwischen Händlern, Großhändlern und Handwerkern erheblich.

Bei allen vom Elend bedrohten, die von beruflichen bzw. territorialen Körperschaften der Gemeinschaft unterstützt werden mussten, wuchs das Misstrauen dem Fremden gegenüber sowie seinen gefährlichen Konkurrenten. Zudem entwickelte sich eine mit der Angst vor den Vagabunden und den Armen vermischte Feindseligkeit.


Aufgrund des Fehlens eines dauerhaften Aufenthalts, aufgrund ihrer Obdachlosigkeit sowie aufgrund ihrer weitgehenden Illegalität wurden die Vagabunden und Reisenden ausgeschlossen. Diese Personen bzw. Gruppen lassen sich durch abweichendes Verhalten und soziale Desintegration wesentlich charakterisieren. Nach dem von Teseo Pini im Jahre 1484/86 verfassten Specium cerretanorum entstanden ein Würgespiegel, eine Internationale der Reisenden, Salbenpistolen, Simulanzien, der Kurpfuscher, gefälschte Pilger, falsche Heilige, notorische Gauner sowie Reliquien.


Präventive Maßnahmen wurden gegen Ende des 15. Jahrhunderts sowohl zur Verhinderung der Unterdrückung und des Entzugs der Bewegungsfreiheit als auch zum Zwang der Bettler zur Arbeit ergriffen. Die restriktiven Bettler des 14. und 15. Jahrhunderts verfolgten das Ziel, die Trennung zwischen echten, anständigen Armen und vagen, professionellen Bettlern zu bewirken. Ausländer im positiven Sinne waren der Auffassung von A. Vauchez zufolge die Heiligen des Mittelalters, die einen vielfältigen Einfluss durch seine übernatürliche Stärke ausübten.

Die höchste Autorität wurde durch seine Stellung außerhalb der Gesellschaft sowie aufgrund seiner Lebensweise geschaffen. Häufig der sozialen und kulturellen Elite entsprungen, waren der normalen Menschheit die Götter zweifellos fremd. Ihre Askese verlieh ihr Übermenschlichkeit und trennte sie dadurch noch weiter.



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