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Seminararbeit / Hausarbeit

Das Ende der Ära des Deng Xiaoping 1979-1997

2.833 / ~15 sternsternsternsternstern Patrick S. . 2012
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Seminararbeit
Politik

Universität zu Köln

2003, 3,0

Patrick S. ©
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sternsternsternsternstern
ID# 23450







Hausarbeit

Das Ende der Ära Deng Xiaopings

1990-1997

Hochschule:

Universität zu Köln

Studiengang:

Regionalwissenschaften Ostasien. Diplom

Proseminar:

Grundzüge der modernen chinesischen Geschichte

Dipl. Reg.wiss. Björn Alpermann

Autor:

A.

3786447

Inhaltsverzeichnis


Seite


1.Einleitung 1

2.Die Ausgangslage nach dem 4. Juni 1989 2

2.1 Reaktion der Partei 2

3.Zwei Flügel 3

3.1 Konservativer Flügel 4

3.2 Liberaler Flügel 5

4.Dengs Reise in den Süden 5

4.1 Auswirkungen der Südreise 6

4.2 Der 14. Parteikongress 7

5.Die Wirtschaft 1989 – 1997 7

5.1 Probleme 8

5.2 Lösungen 8

6.Dengs Erbe 10

7.Fazit 11

Literaturverzeichnis

1. Einleitung


Die Ära des Deng Xiaoping beginnt mit seiner Ernennung zum Staatspräsidenten im Jahre 1978 und endet mit seinem Tod im Jahre 1997.

Die Thematik der vorliegenden Hausarbeit ist ausschließlich das Ende der Ära des Deng Xiaoping.

Von 1990 bis 1997 durchläuft China eine Zeit der Umstrukturierung und Reformierung. Das Land durchlebt wirtschaftliche Krisen und Höhepunkte. Daraus folgernd, wird weites gehend chronologisch vorgegangen. Allerdings werden die wirtschaftlichen Ereignisse gesondert aufgeführt, um den Wandel, der sich im laufe dieser Epoche vollzieht, besonders schlüssig und sachlich wiederzugeben.

So werden nach einer kurzen Schilderung der Ausgangssituation, die Reaktionen der Partei und die anschließende Spaltung in zwei Flügel wiedergegeben. Im weiteren werden Deng Xiaopings Reise in den Süden und die darauf folgenden Reaktionen im Parteikongress wiedergegeben. Anschließend werden Dengs Reformpolitik und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft, in chronologischer Folge behandelt.

Ein letzter Blick auf Dengs Erbe, nachdem sich der Machtwechsel entgültig vollzogen hatte, rundet die Arbeit ab.

Natürlich lässt sich, durch die in Punkt eins beschriebene Ausgangssituation, nur schwer erahnen, wie es die chinesische Regierung geschafft hat nach den Ausschreitungen am 4. Juni 1989 die Vorrechte der Kommunistischen Partei zu behaupten?

Außerdem soll veranschaulicht werden, wie der am Anfang dieser Periode, von Deng Xiaoping eingesetzte Jiang Zemin seine Macht in dieser unruhigen und brisanten Lage festigen konnte?

2. Die Ausgangslage nach dem 4. Juni 1989


Wirtschaftliche Stagnation, ist der Preis den China zahlen muss für die brutale Niederschlagung der Demokratiebewegung auf dem Tiananmen-Platz.1 Auf Grund dieses unmenschlichen Verhaltens verschlechterte sich auch das Ansehen der Partei vor dem Volk und dem Ausland. Über diese Ereignisse zu tiefst betroffene Staaten verhängten Wirtschaftssanktionen und forderten Chinas Ausschluss aus internationalen Organisationen.2 Die kommunistische Partei muss nun einen Weg finden aus dieser prekären Situation zu entkommen.

2.1 Reaktionen der Partei


So kam es, dass die KP einen Sündenbock brauchte, den man auch schnell fand. Chen Yun macht Zhao Ziyang, welcher Dengs auserwählter Nachfolger werden sollte, für die Korruption und den Studentenaufstand verantwortlich.3 Er habe sich zurückgehalten und nichts gegen die bevorstehenden Aufstände unternommen und galt so als Sympathisant.

Zhao Ziyang wurde seiner Ämter enthoben und Jiang Zemin, ein weiterer Anhänger Deng Xiaopings trat die Nachfolge als Generalsekretär an.4 Er kam als Parteichef aus Shanghai, und sollte in Zukunft Dengs politische Interessen vertreten. Deng Wahl fiel auf ihn, da er die Studentenunruhen 1986 und 1989 in Shanghai friedlich und ohne Gewalt zu beenden wusste.

Deng selber verhinderte, dass ihm der Prozess als Konterrevolutionär gemacht wurde, indem er auf die Ereignisse folgend eine Rede hielt, die sich gegen die Konterrevolutionären der Demonstration richtete. In dieser bezeichnete er sie indirekt als Abschaum.

Gleichzeitig sprach er ein großes Lob an die Volksbefreiungsarmee aus.5

Mit dieser Rede begann die Kampagne gegen die Korruption, schließlich war Korruption ausschlaggebend für die Demonstrationen. Sinn war es das Vertrauen des Volkes zurückzugewinnen und diente auch dazu konterrevolutionäre Mitglieder der Demokratiebewegung über Funk und Radio aufzuspüren und festzunehmen.6

Dabei wurden nicht einmal Studenten besonders hartnäckig gesucht und bestraft, sondern vielmehr die Arbeiter, die sich gegen die Regierung auflehnten. Studenten wurden so zum Beispiel nur mit einer Freiheitsstrafe von vier Jahren bestraft und Arbeiter hingegen mit 15 Jahren oder sogar mit der Todesstrafe.7 Außerdem wurde die Partei von innen gesäubert, was auch schon unter Mao eine beliebte Methode war, um sich politischen Gegnern zu entledigen.

Tausende Parteimitglieder wurden scharf kontrolliert und beobachtet. Auch nachträglich wurden Alibis in der Zeit vor und während der Demonstrationen überprüft. So kam es, dass viele Parteimitglieder, die die Demokratiebewegung unterstützt hatten, aus der Partei ausgestoßen wurden.8

Auch Deng Xiaoping, auf wessen Befehl die brutale Niederschlagung statt fand, legte im Herbst 1989 sein letztes Amt, als Vorsitzender der Militärkommission nieder. Er blieb jedoch weiterhin durch Jiang Zemin politisch dominant und agierte bis 1992 mit einigen anderen Veteranen aus dem Hintergrund.9

An dieser Stelle etwa begann der Machtwechsels zwischen der Generation, die in der Revolution gekämpft hat und der ersten Post-Revolutions-Generation.

3. Zwei Flügel


Die parteiliche Stärke und Einheit geriet ins wanken. Zwar konnte diese Krise einigermaßen überwunden werden, aber der Zerfall anderer kommunistischer Staaten im gesamten Ostblock und das Auseinanderfallen der Sowjetunion ließen Zweifel in der Regierung aufkommen.10 Hierzu kamen die Kritiken des Auslands, insbesondere der US-Amerikaner, die öffentlich Kritik am chinesischen Standpunkt gegenüber den Menschenrechten ausübten.

Auch im eigenen Land gab es Unruhen, die durch die Unabhängigkeitsforderungen Tibets und Xinjangs ausgelöst wurden. Durch diese innerparteilichen Differenzen kam es zur Spaltung der Parteispitze. Die Meinungen über die politische und wirtschaftliche Richtung, die China jetzt einschlagen musste gingen auseinander.

Der Konservativer Parteiflügel unter Chen Yun und Li Peng, die immer noch an den alten Gedanken der Ideologie festhielten und der etwas Liberalere Flügel unter Deng und Jiang Zemin, die neue Ideen hatten um China zuretten.

An dieser Stelle muss man unbedingt erwähnen, dass Deng nicht liberal war, sondern nur einige westliche Ideen hatte, die die wirtschaftliche Stagnation wieder in Gang setzen sollten.11

3.1 Konservativer Flügel


Der Konservative Flügel zeichnete sich durch den starken sozialistischen Glauben aus. Diesen sahen sie jedoch durch die Annährung an den Westen in Gefahr. Man dachte, dass dies den Zerfall der chinesischen kommunistischen Werte bringen würde und dass durch die drohende Verwestlichung mit ihrer Marktwirtschaft die chinesische Wirtschaft aus dem Gleichgewicht kommen würde.

Außerdem würde die Inflation nochweiter angeheizt werden.12 Ihrer Ansicht nach „laufen Kapitalismus und eine liberale Demokratie Hand in Hand.“13

Der Konservative Flügel verfolgte das Ziel, die marxistisch-leninistische Politik wieder in den Vordergrund zu stellen. Denn eine Demokratisierung würde keine Alleinherrschaft der Partei zulassen.

3.2 Liberaler Flügel


Auf der anderen Seite stand der Liberale Flügel, der die Marktwirtschaft für den Grund des Überstehens der Krise hielt und diese sogar anpries. Denn nach Deng ist es „die wahre Natur des Sozialismus, die Produktivität zu befreien und sein höchstes Ziel, Wohlstand für Alle zu schaffen.“14 Er verfolgte eine beschleunigte Politik der Reform und Öffnung, um das Wirtschaftswachstum erhöhen und die ökonomische Situation, der Wirtschaftszentren zu retten.

4. Dengs Reise in den Süden


Am 18. Januar 1992, Deng ist 87 Jahre alt, entschied er sich zu einer fünfwöchigen Reise durch Chinas Wirtschaftszentren im Süden, um das Vertrauen des Volkes zurückzugewinnen. Er stellte sich selbst als Privatmann dar, um dem Volk näher zustehen.

Einige Ziele der Route waren Kanton (Guangzhou), Wuchang, Shanghai und die Wirtschaftszonen Shenzhen, Zhuhai.15

Bei allen seinen öffentlichen Auftritten warnte er vor wirtschaftlichem Stillstand und strebte die marktwirtschaftliche Entwicklung und die Öffnung zum Westen an. „Eine langsame Entwicklung kommt der Stagnation, ja womöglich sogar einem Rückschritt gleich.“16

Er legte alles daran sich nationalistisch darzustellen, um zu zeigen, dass der Weg der wirtschaftlichen Umstrukturierung nur über Reformen einzuschlagen sei.

„Die Aufgabe des Sozialismus ist es, das Land reich und stark zu machen.“17

Dennoch wich er nicht von seinen „vier kardinalen Grundsätzen“ ab.18 Er hielt weiterhin den Sozialismus, die Alleinherrschaft der Partei, die Diktatur des Proletariats und die Ansichten von Marx Lenin und Mao für den politischen Leitfaden der Partei.

Gleichzeitig sprach er sich auch gegen den konkurrierenden Flügel aus, um dem Volk zu zeigen, wer sie aus dem wirtschaftlichen Ruin heraus führen kann. „Ideologie (kann) keinen Reis wachsen lassen.“19 Deng wollte die Skeptiker nicht nur leiden lassen, sondern ihren Führern die Macht entreißen.20

4.1 Auswirkungen der Südreise


Zunächst schwiegen die Medien über die Südreise, so dauerte es seine Zeit bis sich die Berichterstattungen im Land verbreiteten, zudem sorgte Jiangs Parteibüro in Shanghai für gute Presse.21 Auch 57 Generäle der Volksbefreiungsarmee reisten in den Süden, um sich vor Ort von dem Erfolg der Reise zu überzeugen.22

Auf diese Weise griff er seine politischen Gegner nur indirekt an und demonstrierte ihnen eindringlich Dengs Macht.

Gegen so eine Popularität kam der Konservative Flügel jedoch nicht an. So musste Chen Yun, Dengs berühmtester und hartnäckigster Gegner im Frühling 1992, innerhalb der KP ideologisch kapitulieren.

Daraufhin kam es im Mai 1992 zu einem äußerst wichtigen Ereignis. Die Inhalte der gesammelten Reden, die Deng während seiner Reise hielt wurden im „Zentralen Dokument Nummer 4“ („Central Document no. 4“) festgehalten.23 So entstanden neue Parteirichtlinien.

4.2 Der 14. Parteikongress

Im Oktober 1992 fand der 14. Parteikongress statt, wo Deng Xiaoping als „Architekt des chinesisch geprägten Sozialismus“ gefeiert wurde.24

Einer der wichtigsten Punkte des Kongresses war die Abschaffung, der von Deng Xiaoping für den Übergang des Machtwechsels gegründeten Beraterkommission unter Chen Yun.

In Folge dessen wurden jetzt auch die zentralen Organe der Partei durch Anhänger Dengs geführt.25 Im Zentralkomitee wurden 46%, der Mitglieder durch Akademiker ersetzt. Dadurch wurde das Durchschnittsalter auf 56 Jahre herabgesetzt.

Der neu gebildete „Ständige Ausschuss“ bestand nun aus Zhu Rongji, ein Finanzexperte und Bürgermeister aus Shanghai, Jiang Zemin und Li Peng. Diese drei sind die mächtigsten Männer des Landes.

Auch die Ausländische Presse feiert Deng, „als den Modernisierer, der den Maoismus zur Ruhe gelegt hat.“ Deng hat es geschafft sich durch Förderung des Kapitalismus vom brutalen Diktator zu rehabilitieren.26

Dies waren die entscheidenden Schritte für den Vollzug des Machtwechsels, denn jetzt verschwanden viele, der damaligen Revolutionsanhänger entgültig von der Bildfläche. Das neue Ziel der Partei hieß „sozialistische Marktwirtschaft“ an Stelle von „sozialistisch geplanter Warenwirtschaft“. Dieser Gedanke wurde neben den Lehren von Marx, Lenin und Mao in die Partei Ideologie aufgenommen.

5. Die Wirtschaft 1989 - 1997


Um eine inflationäre Entwicklung zu vermeiden und aus Angst vor der Gefahr, die sich hinter der drohenden marktwirtschaftlichen Entwicklung verbarg, wollte Li Peng kurz nach den Ereignissen des 4. Juni 1989 das Wirtschaftswachstum auf 6% festsetzen und die Wirtschaftszonen sogar abschaffen.27 Dies hielt er in seinem Vorschlag des 8. „Fünf-Jahres-Plan“ fest.28

5.1 Probleme


Ein so schnelles Wirtschaftswachstum, welches 1992 durch Dengs Südreise in Gang gesetzt wurde, brachte natürlich negative Konsequenzen mit sich, die es galt zu beseitigen.

Zunächst kam es zur Inflation, die 1993 in großen Städten bei 25% und ein Jahr später bei 24% landesweit lag.

Zudem hat sich das Ausmaß der Korruption und der bürokratischen Geldmacherei wieder vergrößert, wodurch sich die Aktienspekulationen unüberschaubar ausgeweitet hatten. An diesem Punkt verlor die Regierung die Kontrolle über die größeren, boomenden Wirtschaftszonen.29

5.2 Lösungen


Daraufhin zog Deng Xiaoping den Vize Premier Zhu Rongji aus Shanghai an seine Seite. Dieser hatte sich durch seine unglaubliche Leistung, die Ordnung in Shanghai wieder herzustellen, ausgezeichnet. Dies schaffte er, ohne die Bevölkerung oder die Autorität Pekings übermäßig zu bekämpfen.

Deng machte ihn zum Vorsitzenden der Volksbank, damit ihm alle Wege offen standen sein Wirtschaftsprogramm durchzuführen. In Zhus Augen war es möglich die Inflation zu senken, indem auch das Wirtschaftswachstums von 12% auf 8% gesenkt wird.30

Um finanzielle Kontrolle zurückzugewinnen, wurde 1994 eine Steuerreform durchgesetzt, die neue Steuern einführte und eine neue Aufteilung zwischen der Zentralregierung und den lokalen Regierungen vorsah.32 Dadurch hatte die Zentralregierung erst jetzt die Macht den Steuerfluss zu kontrollieren. Bisher war die lokale Steuereintreibung nicht überschaubar und nachvollziehbar.

In diesem Jahr wurden neben den vier bereits existierenden Spezialbanken und anderen Treuhandgesellschaften, drei weitere Staatsbanken mit speziellen wirtschaftspolitischen Aufgaben gegründet. Dazu werden, auf Grund der Inflation 1995 die Reform des Bankensystems, das Zentralbank- und das Geschäftsbankengesetz verabschiedet.

Die neugegründeten Geschäftsbanken wurden aufgeteilt in Banken, die sich an Leistungskriterien orientierten und solche, die nach wirtschafspolitischen Richtlinien Kredite vergaben. Dies war ein weiterer Schritt die Inflation zu verringern, ohne das Bundes-Inland-Produkt zu senken.33 Um das Wirtschaftswachstum wieder anzuheben, war es nach Zhu nötig, dass Unternehmer Arbeiter entlassen können.

Zusätzlich reduzierte er Staatsausgaben und den Import von Luxusgütern, er überwachte Spekulationen von Aktien und verschärfte Steuereintreibung.34

Auch Jiang Zemin forderte eine Teil-Privatisierung der Staatsindustrie. Alle staatlichen Unternehmen, außer den Größten, sollten auf verschiedenen Wegen privatisiert werden. Die größten Unternehmen sollten an Teilhaber, die auch ausländischer Herkunft seien konnten, übertragen werden.35

Durch diese Maßnahmen konnte die Inflationsrate gesenkt werden und lag 1996 nur noch bei 6%. Das BIP hat sich während dieser Zeit stabilisiert und lag 1992 bei 12%, 1993 bei 14% und 1994 bei 12%. Durchschnittlich lag das BIP zwischen 1991-1997 bei 11%.

Der Kongress übernahm die kapitalistischen Methoden, um das Wirtschaftswachstum anzutreiben und titulierte es offiziell als „Sozialistisches-Marktwirtschafts-System“. Dieser Begriff ist, wie nicht anders zu erwarten durch Deng Xiaoping entstanden.36

Um solch einen wirtschaftlichen Fortschritt zu belohnen bewarb sich China für die Austragung der Olympischen Spiele für das Jahr 2000. Leider viel die Wahl durch eine Mehrheit von nur einer Stimme auf Australien.37



Nach Dengs letztem Auftritt in der Öffentlichkeit im Februar 1994 zu den Neujahrsveranstaltungen war Jiang Zemin Generalsekretär der Partei, Präsident der VR China und Vorsitzender der Zentralen Militärkommission. Er verfolgt weiter Dengs Ideen eines schnelle Wirtschaftswachstums, einer kapitalistischen Umstrukturierung und einer leninistischen Partei.

Deng erlag am 19. Februar 1997 im Alter von 92 Jahren einer Lungenentzündung der Parkinsonschen Erkrankung. Er war der letzte Revolutionär und durch sein Ableben wurde die letzte Stufe des Machtwechsel überschritten.38

Zum 15. Parteikongress im September 1997 wurde Jiangs Privatisierungsplan aufgenommen.

Die drei mächtigsten Männer zu diesem Zeitpunkt waren Jiang Zemin, Li Peng und Zhu Rongji, welcher Li Peng in naher Zukunft als Premier ablösen sollte.

7. Fazit


Das Vertrauen des Auslandes, des Volkes und der Partei konnte durch die Wirtschaftspolitik und den Machtwechsel wieder zurückgewonnen werden. Ausschlaggebend war das rapide Wirtschaftswachstum, welches in der Geschichte Chinas und weltweit einzigartig war.

Obwohl es bestimmt niemals Deng Xiaopings Ziel war, China zu einem kapitalistischen Staat zu machen, wird Deng dennoch der Vater des chinesischen Kapitalismus genannt.39 Trotz alle dem bleibt China durch die Verankerung der Ideologie in der Partei, ein sozialistisches Land. So kann die Kommunistische Partei eine Alleinherrschaft, auch mit einem kapitalistischen Marktsystem rechtfertigen.

Jiang Zemin schaffte es seine Macht auch nach Dengs Ableben zu festigen. Er konnte Dengs Anhängern, die an ein Chaos nach Dengs Tod glaubten, überzeugen, dass der Machtwechsel schon früher, im Stillen statt gefunden habe. Denn Deng hat sich in den letzten drei Jahren (1994-1997) immer mehr an den Rand des politischen Geschehens gestellt.

Obwohl Jiang mehr Titel als Mao und Deng inne hatte, konnte er nicht mehr Persönlichkeit als Staatschef gewinnen als seine Vorreiter. Jiang hatte während Dengs aktiver Zeit immer in seinem Schatten gestanden. Nun kopierte er ihn, um mehr Ansehen und Respekt in der Partei zu erlangen. z.B. 1997 als er, wie Deng 1979 in die USA reiste um seinen Posten als Parteichef zu feiern.40 So sahen die Anhänger Dengs in Jiang stets ihren höchsten Führer und standen hinter seinen Ansichten und Taten.

Die Ära des Deng Xiaoping war ein sehr unstetige und interessante Epoche. China durchlief politische und wirtschaftliche Krisen, um durch Deng Xiaoping zu einer Weltmacht mit großem wirtschaftlichen Potential zu werden.

Obwohl wir nicht genau sagen können, was das 21. Jahrhundert für China bringen wird, wissen wir schon jetzt, dass es auf dem richtigen Weg ist.

Literaturverzeichnis

1. Meisner, Maurice (1999). Mao’s China and after, New York.

2. Spence, Jonathan D. (2001). Chinas Weg in die Moderne, München.

3. Baum, Richard, (1994). „Burying Mao“ - china’s politics in the age of Deng Xiaoping.

4. Heberer, Thomas (1994). Zwischen Krise und Chance: Neue soziale Herausforderung des ländlichen China. In: Herrmann-Pillath/Lackner. Länderbericht China, Band 351, Bonn.

5. Naughton, Berry (1995). Growing out of the plan – Chinese economic reform 1978-1993, Cambridge.

1Meisner, Maurice: Mao’s China and after, 1999, S. 514.

2 Spence, Jonathan D., Chinas Weg in die Moderne, 2001, S. 872.

3 Baum, Richard, „Burying Mao“ - china’s politics in the age of Deng Xiaoping, 1994, S. 319.


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