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Seminararbeit / Hausarbeit

Das Drama von Manfred Pfister - Figuren- und Figu­ren­kon­stel­la­tion

1.667 Wörter / ~9 Seiten sternsternsternsternstern_0.5 Autorin Andrea F. im Apr. 2009
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Dokumenttyp

Seminararbeit
Deutsch

Universität, Schule

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

Note, Lehrer, Jahr

2008

Autor / Copyright
Andrea F. ©
Metadaten
Preis 3.70
Format: pdf
Größe: 0.44 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.5
ID# 546







Das Drama von Manfred Pfister

Figuren- und Figurenkonstellation

Inhalt

1.                 Kurze allgemeine Definitionen  1

2.                 Figuren und Personen  2

3.                 Das Personal3

4.                 Figurenkonstellation  3

5.                 Konfiguration  4

5.1.             Umfang und Dauer von Konfigurationen  4

5.2.             Konfigurationsstruktur5

5.2.1.        Konkomitante Figuren  6

5.2.2.        Alternative Figuren  7

5.2.3.        Szenische Distanz7

5.2.4.        Dominante Figur7

5.2.5.        Konfigurationsdichte  8

5.2.6.        Repetitive Konfiguration  8

6.                 Schlussbemerkung  9


Vorwort

Ziel meiner Arbeit soll es sein, aufgrund von Manfred Pfisters Werk „Das Drama“, einen Einblick über das Personal und die Figurenkonstellation zu geben. Alle Verfahren bzw. Thesen werde ich, exemplarisch anhand von Goethes „Clavigo“, verdeutlichen.

1.    Kurze allgemeine Definitionen

Personal = alle Figuren die in einem Stück vorkommen.

Person = Mensch als geistiges Einzelwesen.

Figur = Geschöpf eines Autors, Kunstgebilde die eine Funktion verkörpert.

Konfiguration = Teilmenge des Personals die gemeinsam auftreten.

Figurenkonstellation = welche Funktion haben die Figuren im Stück bzw. in welchem Verhältni.....[Volltext lesen]

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3.    Das Personal

Wie bereits oben erwähnt, definiert man das Personal als Summe der auftretenden Figuren. Dies schließt demzufolge sämtliche Hauptfiguren, Nebenfiguren, stumme Figuren und Statisten ein. Ein wesentlicher Aspekt allerdings, wird von dieser Definition ausgeschlossen, und zwar die Repliken.

Repliken sind Figuren, über die im Laufe des Stückes gesprochen wird, welche aber selber nie auf der Bühne zu sehen sind. Allerdings können aber auch solche Repliken wesentlich für den Handlungsverlauf sein.

Aufgrund der nun oben angeführten Definition, kann man das Personal von „Clavigo“ wie folgt bestimmen: Clavigo (Hauptfigur), Beaumarchais (Spieler), Carlos (Gegenspieler), Marie (Clavigos Verlobte), Sophie (Maries Schwester), Buenco, Guilbert (Sophies Gatte), Saint George und einige Nebenfiguren wie ein Bedienter und die Männer im fünften Akt.

Wichtig zu erwähnen ist noch, dass der Umfang für die Personenfülle oder –armut eine wichtige Rolle spielt. Man unterscheidet hier zwischen Monodramen, Einzelpersonenstücke oder vielfigurige Stücke. Bei Goethes „Clavigo“ würde ich zwar von einem vielfigurigen Stück sprechen, welches sich aber noch in einem überschaubaren Rahmen hält, da sich im Höchstfall max. 6 Figuren gleichzeitig auf der Bühne befinden.


4.    Figurenkonstellation

Bei der Figurenkonstellation handelt es sich um eine dynamische Interaktionsstruktur. Wichtig hier ist zu ermitteln, welche Funktionen die Figuren haben bzw. in welchen Verhältnis sie zueinander stehen. Es kann also als ein soziales, psychologisches und mentales Beziehungsgeflecht beschrieben werden, das die Handlung durch seine Kontraste und Parallelen mitbestimmt.

Pfister besch.....

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5.1.                  Umfang und Dauer von Konfigurationen

Auch hier sind zwei Kriterien für die Konfiguration wichtig. Einerseits die Dauer und andererseits der Umfang. Es gibt bei beiden Kriterien folgende Extremfälle:

a)          Umfang

Hier unterscheidet man zwischen „leere Konfigurationen“ oder „Null-Konfiguration“ (keine Figur ist auf der Bühne – meist bei Szenenwechsel) und Ensemble-Konfiguration (alle Figuren des Stückes befinden sich gleichzeitig auf der Bühne).

b)          Dauer

Auch in diesem Fall, kann man zwischen zwei verschiedenen Konfigurationen unterscheiden. Entweder als unveränderte Konfiguration (durchgehende Ensemble-Konfiguration) oder als häufig wechselnde Konfiguration (überstürzende Auftritte und Abgänge).

Konfiguration über den gesamten Textverlauf, erwecken den Eindruck einer langsam vergehenden Zeit, wobei Konfiguration von kurzer Dauer, tempo steigernd wirken.


5.2.                  Konfigurationsstruktur

Pfister beschreibt die Konfigurationsstruktur wie folgt:

„In der Folge von Konfigurationen, an denen eine Figur beteiligt ist, konkretisiert sich ihre Identität, werden durch die sinnfällige Gegenüberstellung auf der Bühne ihrer Kontrast- und Korrespondenzrelationen zu den übrigen Figuren der jeweiligen Konfiguration verdeutlicht.“[4]

Um eine solche Konfigurationsstruktur leichter zugänglich und verständlich zu machen, wird sie in Form einer Matrix dargestellt.

Unten wird die passende Matrix zu Goethes Drama „Clavigo“ angeführt. Die Matrix ist in die jeweils fünf Akte des Stückes gegliedert, wobei innerhalb jedes Aktes, bei jedem Hinzukommen oder Abgehen, eine neue Einteilung begonnen wird.




Akt

1.A.

1.A.

2.Akt

3.Akt

4.A.

4.Akt

5.Akt

Clavigo

x



x

x

x

x



x

x

x





x

x

x

x

x


Carlos

x






x





x









x


Beaum.



x


x






x



x

x

x



x

x

x


Marie


x

x





x

x

x

x


x

x

x

x







Sophie


x

x





x

x

x

x


x

x

x

x




x

x


Guilbert









x

x

x




x

x


x

x

x

x


Buenco


x

x






x

x

x





x


x

x

x

x


Saint G.





x


















Bedienter




x













x






Männer

















x







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Bei unserem Beispiel können Carlos und Marie als solche Figuren beschrieben werden. In keinem der Akte (ausgenommen des 5. Aktes in der sie nur als Tote anwesend ist) sind beide gleichzeitig auf der Bühne. Auch in der Matrix haben keine gleichzeitig ein „x“ aufzuweisen.


5.2.3.   Szenische Distanz

Auch die Distanz zweier Figuren lässt sich aus der Matrix ableiten. Eine geringe szenische Distanz ist dann der Fall, wenn die Figuren sehr oft miteinander auftreten. Dies ist natürlich auch ein Hinweis auf deren Beziehung zueinander. So werden Bedienstete generell immer mit dem Herrn auftreten, oder aber auch Freunde und enge Bekannte oft gemeinsam auf der Bühne agieren.


5.2.4.   Dominante Figur

Dies ist eine Figur, die nicht nur an jeder der Konfigurationen mit einer bestimmten anderen Figur beteiligt ist, sondern auch noch weitere Konfigurationen mit anderen Figuren eingeht.

An unserem Beispiel ist eindeutig zu erkennen, dass Clavigo die dominante Figur des Stückes ist. Er ist der Einzige, der mit allen anderen Figuren aus dem Stück in irgendeiner Weise eine Konfiguration eingeht.


5.2.5.   Konfigurationsdichte

Aus der Matrix lässt sich allerdings auch noch ein anderes wichtiges Merkmale ablesen, und zwar die Konfigurationsdichte. Diese Dichte lässt sich durch eine einfache mathematische Vorgehensweise errechnen. Und zwar wird hier das Verhältnis zwischen der Anzahl der mit „x“ besetzten Matrixzellen zur Gesamtzahl der Matrixzellen ermittelt.

Bezogen auf unser Beispiel würde dieses Verhäl.....

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Bei Goethes „Clavigo“ besteht das Personal aus 11 Figuren (da die Sargträger im 5. Akt aus mindestens zwei Figuren bestehen müssen). Die mögliche Konfiguration wäre in diesem Fall also 2048.

Nun wird in einem Stück allerdings nur ein relativ kleiner Teil der theoretisch möglichen Konfiguration realisiert. Aus diesem Grund, kommt der Realisierung einer bestimmten Konfiguration bereits ein gewisser Informationswert zu. Diese wird repetitive Konfiguration genannt.

Sie kennzeichnet sich auch noch dadurch aus, dass sie immer wiederkehrend in der selben Konfiguration auftreten. Aufgabe dieser Konfiguration ist es, die Aufmerksamkeit der Rezipienten in besonderer Weise auf sich zu ziehen.


6.    Schlussbemerkung

Abschließend betrachtet, kann meine Arbeit nur als eine Art „Einführung“ in die Figurenkonstellation und Konfiguration verstanden werden. Ich habe die Aspekte der Dramentheorie laut Pfister, nur kurz vorstellen können und dann versucht, anhand von Goethes Werk „Clavigo“ diese besser verständlich zu machen.

Obwohl ich die wichtigsten Thesen nur angeschnitten habe, hoffe ich dennoch, man konnte eine guten Einblick über die Komplexität der Figurenkonstellation und Konfiguration gewinnen.




[1] Pfister, Manfred: Das Drama. Theorie und Analyse. 11. Auflage. München: Wilhelm Fink 2001. (= UTB. 580.) S. 221.

[2] Ebda. S. 233.

[3] Ebda. S. 235.

[4] Ebd.....

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