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Interpretation

Das Brot: Interpretation einer Kurzgeschichte

1.126 Wörter / ~2 Seiten sternsternsternsternstern Autorin Klaudia L. im Sep. 2016
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Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Leibniz Universität Hannover

Note, Lehrer, Jahr

2016

Autor / Copyright
Klaudia L. ©
Metadaten
Preis 5.30
Format: pdf
Größe: 0.02 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 58532







In der Kurzgeschichte „Das Brot“ von Wolfgang Borchert, erschienen im Jahr 1946, geht es um ein Ehepaar, dessen Vertrauensbasis wegen einer Lüge um den nächtlichen, heimlichen Verzehr einer Scheibe Brot in Frage gestellt wird.


Die Frau wacht mitten in der Nacht auf und bemerkt, dass ihr Mann nicht mehr im Bett an ihrer Seite liegt. Sie steht auf und findet ihn in der Küche. Die Krümel auf der Tischdecke lassen erkennen, dass der Mann Brot gegessen haben muss. Er gibt dies jedoch nicht zu und behauptet, er sei nur aufgestanden, weil er ein Geräusch gehört habe.

Die Frau durchschaut seine Lüge, will ihn aber nicht beschämen. Sie einigen sich in einem verlegenen Gespräch auf ein Geräusch von der Dachrinne und gehen zurück ins Bett. Dort hört sie ihren Mann heimlich kauen. Am nächsten Tag überlässt die Frau dem Mann eine ihrer Scheiben Brot.

Zunächst vermeiden beide den Blickkontakt, letztendlich setzt die Frau sich aber zu ihrem Mann an den Tisch.


Die Geschichte spielt sich innerhalb von 24 Stunden ab. Sie beginnt nachts um halb drei mit dem Erwachen der Frau und findet ihren Abschluss am nächsten Abend zur Abendbrotzeit. Dabei ist der Schauplatz der Figuren auf die Küche und das eheliche Schlafzimmer beschränkt.


Die Frau steht in der Kurzgeschichte im Zentrum der Handlung: durch die wiederholte Verwendung von dem Personalpronomen „sie“ (vgl. Z. 1, 3, 5, 6, 8, ff.) wird ihre besondere Stellung betont. Sie ist diejenige, die ihrem Mann nicht beschämen möchte, indem sie ihn nicht direkt auf den Brotverzehr anspricht und am nächsten Tag sogar bereit ist, eine ihrer Scheiben Brot zu opfern (vgl. Z. 69).

Dabei lässt sie ihn in dem Glauben, dass sie das Brot nicht so gut vertragen würde („Doch, abends vertrag ich das Brot nicht gut. Iss man. Iss man.“, Z. 69) und verspürt Mitleid mit ihm (vgl. Z. 66). In ihrem Großmut beschämt sie den Mann aber doch: er senkt sich tief über seinen Teller und kann ihr nicht in die Augen blicken (vgl. Z. 64 ff.). Und erneut ist sie es, die die Situation auflöst und sich trotz seines Verhaltens zu ihm an den .....[Volltext lesen]

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Die Kurzgeschichte ist von einem parataktischen Satzbau gekennzeichnet: dieser zeigt sich zum Teil stark ausgeprägt in unvollständigen Sätzen (vgl. Z. 9-11), wobei der Wortschatz sehr eingegrenzt und einfach gehalten bleibt. Der Satzbau und der Wortschatz, sowie das Weglassen der Namen verdeutlichen die Kargheit der gesamten Situation, ebenso wie die verwendeten Adjektive: „still“ (Z. 4), „leer“ (Z. 5), „dunkle“ (Z. 6), „alt“ (Z. 20), „kalten“ (Z. 26).

Die vielen Wiederholungen der wörtlichen Rede (zum Beispiel „Ich habe auch was gehört“, Z. 19, „ich hörte hier was“, Z. 30, „Ich hab auch was gehört“, Z. 31) stehen zum einen für die Einfachheit der Figuren, lassen den Leser zum anderen aber auch die Peinlichkeit der ganzen Situation spüren.

Der Dialog zwischen dem Ehepaar spannungsgeladen, der Leser wartet förmlich auf den Moment, in dem sich einer der beiden Figuren „verplappert“ oder das Ganze in einen Streit mündet.


Einen besonderen Stellenwert nimmt in der Geschichte das Brot ein. Es ist ein einfaches Nahrungsmittel, scheint aber in der Geschichte rationiert zu sein (jeder Figur stehen abends maximal vier Scheiben Brot zu (vgl. Z. 59ff.). Die wiederholte Nennung des Brotes, beziehungsweise der Brotkrümel und des Brottellers (Z. 10, 11, 12) betonen das Nahrungsmittel als Dreh- und Angelpunkt der Geschichte.

Vom verbotenen Verzehr des Brotes geht der Konflikt zwischen den Eheleuten aus. Das Messer mit dem Brot geschnitten wurde, strahlt durch seine bloße Anwesenheit etwas Bedrohliches für die gesamte Situation in der Küche aus. Der Mann, der das Messer nutzt, begeht einen Vertrauensbruch.


Zusätzlich spielen die Gegensätze von Helligkeit und Dunkelheit sowie Wärme und Kälte eine besondere Rolle: das Licht bringt den Vertrauensbruch zu Tage (Z. 8: „Sie machte Licht.“), gleichzeitig kriecht „die Kälte der Fliesen“ (Z. 15) langsam an ihr hoch. Im weiteren Verlauf bietet das Schlafzimmer, also das gemeinsame Bett, und die Dunkelheit dort die Möglichkeit, den Konflikt auf sich beruhen zu lassen (vgl. Z. 41 ff.). Obwohl der Verrat noch im Raum steht, bringt das gleichmäßige Kauen des Mannes die Frau dazu, einzuschlafen (vgl. Z. 58).

Am nächsten Tag findet die Vergebung und die Auflösung der Situation wieder unter der Lampe steht (vgl. Z. 70) – die Bedeutungen von „die Wahrheit ans Licht kehren“ und „ein Licht am Ende des Tunnels“ gehen in der Ge.....

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