China und Indien -
Ankerländer und Motoren des globalen Wandels
-Globalisierung - Gewinner &
Verlierer
-Gewinner: Asien, insbesondere
China und Indien, aber auch Thailand und Vietna
-Verlierer: Afrika, insbesondere
südlich der Sahara und Teile Latein-Amerikas
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Es gibt eine Machtverschiebung der
Weltwirtschaft in Richtung Asien.
Die Ankerländer:
Die Ankerländer Brasilien, Südafrika,
Indien, Indonesien und der Iran haben eine große Bedeutung für die
Weltpolitik und die Weltwirtschaft, denn sie sorgen für die
regionale Sicherheit und Stabilität, aber auch für Desintegration
und Unsicherheit. Indien, Brasilien und Südafrika bilden eine Art
„G3 des Südens“
Die Ankerländer sind sehr heterogen,
weshalb konstruktive Allianzen aufgebaut werden müssen, um Konflikte
zu vermeiden.
Ohne Kooperation mit China und Indien
werden die meisten Probleme unlösbar sein z.B., Klimawandel und
Stabilisierung schwacher Staaten.
Die zunehmende Bedeutung von Indien und
China wurde lange übersehen, erst in jüngster Zeit werden sich die
westlichen Nationen der zunehmenden Bedeutung bewusst.
Ursachen für den Aufstieg von China
und Indien:
Nicht nur das hohe und lang anhaltende
Wachstumstempo und die Bevölkerungsstärke, sondern auch die großen
Währungsreserven, das Wirtschaftswachstum, das Exportvolumen und
das BIP haben zum wirtschaftlichen Aufschwung der beiden
Industrienationen beigetragen. Indien und China durchlaufen rasche
technologische Lern- und Aufholprozesse und haben ein großes
quantitatives Wachstum, doch Indien wird in den nächsten 10-15
Jahren ein größeres Wachstum als China durchlaufen. Trotzdem leben
350 Mio. Menschen unter der Armutsgrenze von einem Dollar pro Tag und
das Unruhepotential ist hoch. Auch Hungersnöte und Gewaltexzesse
sind keine Seltenheit.
China und Indien haben zunehmend
weltpolitische Ambitionen, denn sie engagieren sich in
internationalen Organisationen und China unterzeichnet viele
Verträge, welche die Waffenkontrolle und die Abrüstung absichern.
Außerdem ist Indien als die „Stimme
des Südens“ ein zentraler Akteur in der G20 und ein führendes
Entwicklungsland, eine Atommacht und ein strategischer Partner der
USA.
Trotzdem steht China der Umbruch zu
einer liberalen Gesellschaftsordnung noch bevor, denn China macht
keine großen demokratischen Fortschritte, sondern sucht sein Heil in
einer autokratischen Zentralregierung. In Zukunft wird deshalb auch
die Verteidigung der Menschenrechte schwieriger werden mit dem
Aufstieg Chinas, einem nicht demokratischen Staat.
Anpassungsdruck in der Weltpolitik
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Anpassungsdruck in der Weltwirtschaft
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Anpassungsdruck auf den globalen
Energiemärkten
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-Indien könnte eine machtvollere Rolle spielen, v. A. als
„Sprecher“ d. Entwicklungsländer
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-enormer Konkurrenzkampf & Kostendruck für europäische &
amerikanische Unternehmen
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-Wettbewerb um die Sicherung von Energieressourcen ist
Konfliktherd
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-China und Indien könnten zu Geberländern für
Entwicklungsländer werden werden
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-Auswirkungen auf Lateinamerika, Afrika & andere asiatische
Nachbarländer-> Zukunft liegt im Export von Primärgütern
nach China & Indien
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-hohe COâ‚‚-Emissionen
Chinas & Indiens
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-rasch steigende Qualifikationen & technolog. Lernprozesse
der chinesischen Arbeitskräfte
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Es gibt einen Übergang von der
unipolaren zur multipolaren Machtkonstellation in welcher Indien,
China und die USA zentrale Pole sein werden.
-3 Fallstricke, die den
friedlichen Ãœbergang zu einem fairen Multilateralismus verhindern
könnten:
1.Den Supermächten fällt es generell
schwer die globale Dominanz aufzugeben und ein Modell global
geteilter Führerschaft zu akzeptieren
2.Der faire Multilateralismus kann
nicht einfach an den westlichen Multilateralismus anknüpfen, da die
USA eine Vormachtstellung inne hatten, die europäische Außenpolitik
relativ schwach war, Grenzen des zwischenstaatlichen
Multilateralismus existierten und der Aufstieg Chinas und Indiens die
globalen Machtkonstellationen bedeutend verschob
3. Das Souveränitäts-, Macht- und
Staatsverständnis Chinas und Indiens könnte die Handlungs- und
Problemlösungsfähigkeit der Politik lähmen, da hierzu
zwischenstaatliche Kooperation nötig ist, wodurch
nationalstaatliche Steuerungsressourcen gebündelt werden, denn die
Reichweite nationalstaatlichen Handelns ist nur begrenzt.
Positive Merkmale der aktuellen
Situation:
1. Es ereignen sich kaum Konflikte um
Territorien.
2. Es existieren keine fundamentalen
ideologischen Konflikte.
3. Aus der gegenseitigen
wirtschaftlichen Abhängigkeit resultiert ein gemeinsames Interesse
an internationaler Stabilität und einer geregelten Weltwirtschaft.
4. Das demokratische Fundament
erleichtert die friedlichen Beziehungen erheblich.
5.USA, China, Indien und die EU müssen
sich gegenseitig als gutartige Mächte wahrnehmen
Drei Mechanismen, die zwischen
Aufsteigern und Absteigern eine friedliche Kooperation begünstigen:
1. Gemeinsame Herausforderungen,
die nur durch Kooperation gelöst werden können, z.B. Klimawandel
oder Terrorismus.
2. Der Aufbau gemeinsamer Institutionen
und gemeinsame Werte, Normen und Regeln schaffen Vertrauen und sind
on Vorteil für eine globale Zusammenarbeit und die Bewältigung von
Problemen
3. Gemeinsame kulturelle Erfahrungen
und Normen fördern das gegenseitige Verständnis und den Aufbau
gemeinsamer Interessen.
-> Die demokratische Organisation
Indiens und die Menschenrechte bilden eine bessere Basis für eine
gute Zusammenarbeit mit den westlichen Industriegesellschaften, als
die kommunistische Verwaltung und nicht-liberale Einstellung Chinas