6.Quellen
1. Einletung „Haribo macht Kinder froh.“ - der Slogan vieler Generationen von Kindheiten.
Wer kennt sie nicht diese leckeren bunten Süßigkeiten?!
Aber wenn man den „einzig wahren“ Geschmack mal bei Seite stellt und sich fragt: „Haben diese Gummibärchen ihren Ruhm wirklich verdient? Was steckt in ihnen? Und was bewirken sie?“, dann sind wir bei der Frage meiner Hausarbeit angelangt. Denn damit möchte ich mich nun beschäftigen.
2. Inhaltsstoffe und deren chemischer Aufbau
Die genaue Inhaltsangabe der Haribo Saft Goldbären laut Hersteller:
FRUCHTGUMMI MIT 25% FRUCHTSAFT AUS
FRUCHTSAFTKONZENTRAT
Zutaten: Glukosesirup; Fruchtsaft aus Fruchtsaftkonzentraten: Himbeere, Pfirsich, Birne, Schwarze Johannisbeere, Apfel, Limette; Zucker; Gelatine; Dextrose; Säuerungsmittel Citronensäure; Aroma; Frucht- und Pflanzenkonzentrate: Brennessel, Apfel, Spinat, Kiwi, Orange, Zitrone, Mango, Passionsfrucht, Holunderbeere, Aronia, Traube; Überzugsmittel Bienenwachs weiß und gelb, Carnaubawachs; Holunderbeerextrakt; Fruchtsüße aus Johannisbrotfrucht; Invertzuckersirup
2.1. Glukosesirup
Der Glucosesirup besteht aus Glucose (Traubenzucker / C6H12O6) und Fructose (Fruchtzucker / C6H12O6). Diese Zucker entstehen durch die enzymatische Aufspaltung von Stärke.
2.2. Fruchtsaft aus Fruchtsaftkonzentraten
Der Fruchtsaft ist ein flüssiges Erzeugnis. Der Fruchtgehalt beträgt 100%. Der Fruchtsaft aus Fruchtsaftkonzentrat wird im Herkunftsland konzentriert und im Zielland rückverdünnt.
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2.3. Zucker
Saccaharide als Oberbegriff für alle Zuckerarten, wir im Handel auch als Saccharose bezeichnet. Saccharose hat die Summenformel C12H22O11. Die Kohlenstoffatome (C-Atome) bilden einfach bis mehrfach verkettete Ringstruckturen.
2.4. Gelatine
Die Gelatine ist ein Stoffgemisch. Sie besteht aus geschmacksneutralem tierischem Proteinen (Eiweiß). Denaturiertes bzw. hydrolysiertes Kollagen, was vorwiegend den Bindegeweben von Schweinen oder Rindern produziert wird, ist der Hauptbestandteil der Gelantine.
Gelatine gilt nicht als vollwertiges Protein, da ihr die essentielle Aminosäure Tryptophan fehlt.
2.5. Dextrose (Glucose / Traubenzucker)
Chemisch gesehen ist Dextrose ein Einfachzucker (Monosaccharid), wie auch der Fruchtzucker (Fructose). Dieses Monosaccharid ist ein organischer Stoff. Er gehört zu den Kohlenhydraten und entsteht bei der Photosynthese der Pflanzen aus Sonnenlicht, Wasser und Kohlenstoffdioxid. Seine Summenformel ist C6H12O6. Da der Traubenzucker sechs Kohlenstoffatome besitzt, gehört er zu den Hexosen.
2.6. Säuerungsmittel
Säuerungsmittel sind Lebensmittelzusatzstoffe, die Lebensmitteln einen sauren Geschmack verleihen bzw. den Säuregrad erhöhen.
2.7. Aroma Ein Aroma ist ein spezifischer Geruch und/oder Geschmack, der durch chemische Stoffe oder Stoffgemische hervorgerufen wird. Es kann in Erzeugnissen wie z.B. Lebensmitteln, Genussmitteln oder Arzneimitteln enthalten sein.
Der in der Inhaltsangabe des Herstellers verwendete Überbegriff „Aroma“ bezieht sich auf die Geschmacksrichtungen der einzelnen Gummibärchen:
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Apfel: 2-Methylbuttersäureethylester, Buttersäureethylester, Essigsäure-2-methylbutylester, Essigsäure-n-butylester, Essigsäurehexylester, Hexanal, (E)-2-Hexenal, 1-Butanol, 2-Methylbutanol, 1-Hexanol, (E)-2-Hexen-1-ol, β-Damascenon oder α-Farnesen
Es besteht zu etwa 85% aus Estern langkettigerFettsäuren (Wachssäuren), aromatischen Carbonsäuren (z.B.Zimtsäuren) und Hydroxycarbonsäuren. Auch Fettalkohole (Wachsalkohole) und Diole kommen vor.
2.10. Holunderbeerextrakt Das Holunderbeerextrakt hat ein sehr hohes antioxidatives Niveau. Diese Eigenschaft soll im Körper als „Fänger“ für freie Radikale dienen und gilt daher als gesund.
2.11. Fruchtsüße aus Johannisbrotfrucht
Das Fruchtfleisch der Johannisbrotfrucht wird zu Carobpulver vermahlen. Der Zuckergehalt und das spezielle fruchtig-karamellige Aroma des Pulvers erinnern geschmacklich an Kakao. Im Unterschied zu diesem ist Carobpulver aber sehr fettarm und frei von anregenden Substanzen wie Koffein oder Theobromin. Gut verschlossen ist es über mehrere Jahre haltbar.
Der süße Geschmack kommt von den enthaltenen niedermolekularen Kohlenhydraten (Mono- und Disaccharide).
Außerdem sind 35 bis 45% hochmolekulare Kohlenhydrate (Stärke und Ballaststoffe), etwa 5% Eiweiß und etwa 3,5% Mineralstoffe sowie etwa 1% Fett enthalten.
Es enthält Vitamin A, B, Calcium und Eisen.
2.12. Invertzuckersirup
Invertzucker (Invertose) ist ein Gemisch aus stoffmengengleichen Teilen Traubenzucker (Glucose) und Fruchtzucker (Fructose) (Verhältnis 1:1). Eine vergleichbare Zusammensetzung hat auch der Honig, aber es exitieren deutliche Abweichungen vom 50:50-Verhältnis.
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3. Experimenteller Nachweis ausgewählter Inhaltsstoffe
3.1. Nachweis von Zucker
Geräte und Chemikalien:- Reagenzglas
- Reagenzglashalter
- Reagenzglasständer
- Brenner
- Tropfpipette
- Wasser (H2O)
- Fehlingsche Lösung
=> Fehling I (Kupfer(II)-sulfat-Lösung) CuSO4+ Fehling II (Kalium- Natrium-Tartrat-Tetrahydrat -Lösung) C4H4KNaO6 (wasserfrei)
- „Gummibärchen“
Durchführung: - In einem Reagenzglas gleiche Mengen von Fehling I und Fehling II (jeweils etwa 2 ml) miteinander mischen
- Zu der Lösung ein Gummibärchen geben
- In der Brennerflamme zum Sieden erhitzen, bis eine Veränderung zu beobachten ist
Beobachtungen: -Nach dem Erhitzen ist eine rote Eintrübung entstanden
Ergebnisse: - Mit Hilfe der Fehling-Probe lassen sich Aldehyde nachweisen
- Sie werden dabei zu Gluconsäure oxidiert, wobei zweiwertige Kupferionen zu Kupfer(I)-oxid reduziert werden
- Kupfer(I)-oxid fällt dabei als roter Niederschlag aus
=> in Gummibärchen ist Zucker enthalten
2 Cu2+ + 2 OH- + 2 e- => Cu2O + H2O
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3.2. Nachweis von Stärke
Geräte und Chemikalien:- Urglas
- Tropfpipette
- Iod-Kaliumiodidlösung
- „Gummibärchen“
Durchführung: - Ein Gummibärchen auf das Urglas geben
- einigen Tropfen Iodkaliumiodidlösung hinzugeben
Beobachtungen: - Es ist eine blauviolette Färbung entstanden
Ergebnisse: - Die Stärke ergibt mit verdünnter Iod- Kaliumiodid-Lösung eine blauviolette Färbung, da sich Iodatome zwischen die Stärkemoleküle schieben
- sie bilden einen Iod-Stärke-Komplex
=> In Gummibärchen ist in gewissem Maße Stärke enthalten
3.3. Nachweis von Cellulose
Geräte und Chemikalien:- Urglas
- Tropfpipette
- Chlorzinkiodlösung
- „Gummibärchen“
Durchführung: - Ein Gummibärchen auf das Urglas geben
- einigen Tropfen Chlorzinkiodlösung hinzugeben
Beobachtungen:- Es ist eine Blaufärbung entstanden
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Ergebnisse: -Das Zinkchlorid bewirkt eine Quellung der Cellulosefasern
- Die Iod-Atome legen sich dann zwischen die langen Ketten der Cellulose-Moleküle und gehen dort eine Komplexverbindung ein
=> Sie hat eine blaue Farbe
=> In Gummibärchen ist in gewissem Maße Cellulose enthalten
3.4. Nachweis von Fetten und Ölen
Geräte und Chemikalien:- Filterpapier
- Bleistift
- Tropfpipette
- „Gummibärchen“
- Wasser (H2O)
- Öl
Durchführung: - Es werden auf das Filterpapier drei Kreise gezeichnet
- In den ersten kommt ein Tropfen Öl
- In den zweiten kommt ein Tropfen Wasser
- Im dritten wird ein Gummibärchen zerdrückt
- nach einer Weile werden die Flecken verglichen
Beobachtungen:- vom Wasser sieht man nichts mehr
- bei Öl und Gummibärchen bleibt ein Fleck
Ergebnisse: -Öle und Fette haben hohe Siedepunkte und können nicht, wie z. B. Wasser an der Luft verdampfen
=> Sie hinterlassen dauerhafte Spuren auf Papier
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=> in Gummibärchen sind Fette und Öle enthalten
3.5. Nachweis von Eiweiß
Geräte und Chemikalien:- Reagenzglas
- Reagenzglashalter
- Reagenzglasständer
- Brenner
- Tropfpipette
- „Gummibärchen“
- Konzentrierte Salpetersäure (HNO3)
- Kupfersulfat-Lösung (CuSO4)
- Natronlauge (NaOH)
- Wasser (H2O)
Durchführung: - Xanthoproteinreaktion:
- Ein Gummibärchen wird in ein Reagenzglas gegeben und mit ein paar Tropfen Salpetersäure versetzt
- Dann wird es vorsichtig an der Brennerflamme erhitzt
- Nachdem sich das Gemisch aus Gummibärchen und Salpetersäure ein wenig abgekühlt hat, gibt man etwas Natronlauge (NaOH) hinzu
- Biuret-Probe:
- In ein Reagenzglas Wasser einfüllen
- Zu dem Wasser ein Gummibärchen geben und es durch erhitzen in der Brennerflamme langsam auflösen
- Die Lösung abkühlen lassen und die gleiche Menge Natronlauge zu der Lösung geben
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- Tropfenweise Kupfersulfat-Lösung zugeben
Beobachtungen: - Xanthoproteinreaktion:
- Zunächst entsteht ein weißlicher Niederschlag
- Nach dem Erhitzen färbt sich das Gemisch gelblich
- Nach der Zugabe der Natronlauge tritt eine Orangefärbung ein
- Biuret-Probe:
- Nach der Zugabe von Kupfersulfat- Lösung färbt sich die Lösung blau- violett