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Interpretation

Charak­te­ri­sie­rung von Fausts Weltbild im Kontrast zu Wagner

1.541 Wörter / ~3 Seiten sternsternsternsternstern_0.2 Autor Tim M. im Jan. 2021
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Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Gesamtschule Walddörfer Hamburg

Note, Lehrer, Jahr

13

Autor / Copyright
Tim M. ©
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Format: pdf
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Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 106160







Charakterisierung von Fausts Weltbild im Kontrast zu Wagner


Die Beziehung zwischen Faust und Wagner wird erstmals in der Tragödie „Faust 1“ von Johann Wolfgang von Goethe aus dem Jahr 1808 in der Szene namens „Nacht“ in Form eines Dialoges zwischen Faust und Wagner dargestellt. Dieser Dialog zieht sich von Vers 510 bis Vers 600 und behandelt den Kontrast zwischen dem Weltbild von Faust und Wagner.

Außerdem zeigt dieser Dialog neben dem Thematisieren des Kontrastes der Weltbilder auch den Kontrast zwischen Faust und Wagner im Hinblick auf menschliche Züge und Verhaltensweisen.

Im Folgenden wird die Figurenkonstellation des Textabschnittes der Verse 510 bis 600 untersucht und Fausts Weltbild im Kontrast zu Wagners Weltbild charakterisiert. Dazu wird außerdem Fausts Figurenrede analysiert.

Nachdem Wagner in das Zimmer von Faust hereinplatzt ist und ihn bei seinem Versuch mit der Geisterwelt Kontakt aufzunehmen unterbricht, erhofft sich Wagner etwas über die Kunst des Redens von Faust zu lernen, da Wagner denkt, dass Faust soeben ein griechisches Trauerspiel zitierte.

Faust versucht ihn zu lehren, doch will er ihn auch so schnell wie er ins Zimmer gekommen ist wieder loswerden, um mit seinen Experimenten fortzufahren. Somit erfährt man, dass Wagner der Schüler und Nachfolger von Faust ist und immer neues von Faust lernen will.

Faust stellt sich als Lehrende Person gekonnt über Wagner, weißt ihn zurecht und kritisiert ihn immer mal wieder. Faust nennt Wagner z.B. „trockner Schleicher“ (Vers 521) oder den „ärmlichsten von allen Erdensöhnen“ (Vers 609). Somit haben Faust und Wagner eine Schüler-Lehrerbeziehung oder eine Beziehung zwischen einem Anfänger und einem Fortgeschrittenem.

Eigentlich hat die ganze Szene „Nacht“ eine mysteriöse und düstere Atmosphäre. Doch diese wird durch das Auftreten von Wagner kürzlich gebrochen. Wagners auftreten trägt eine gewisse Komik mit sich. Wagner tritt mit Schlafrock, Schlafmütze und Lampe auf(Regieanweisung zwischen V. 521 und 522), was stark an einen Zeichentrickcharakter oder Karikaturen erinnert.

Durch dieses Auftreten wird nun die zuvor herrschende Anspannung durch die Begegnung mit Faust und dem Erdgeist stark vermindert. Somit hat der Leser einen kleinen Vorgeschmack des Kontrasts zwischen Faust und Wagners Auftreten. Faust, der eine gewisse Seriosität ausstrahlt, wird somit von Wagner, der eher tollpatschig in Fausts Arbeitszimmer kommt und die angespannte Lage Fausts überhaupt nicht .....[Volltext lesen]

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Auf die Aussage von Wagner, dass er seine Perfektion durch das Wissen anderer erreicht, antwortet Faust in den Versen 566 bis 569. Er fragt Wagner ob das Bücherwissen denn wirklich den Sinn des Lebens erfüllt und man dadurch volle Zufriedenheit erlangt. Er beantwortet sich diese Frage selber, indem er behauptet, dass man Erquickung erst gewinnt, wenn sie dir aus eigener Seele quillt (Vers 668-569).

Somit stützt er sich auf die Philosophie und deutet diese als persönliche Frage. Das heißt, dass Faust sich viel mehr mit philosophischen Fragen um z.B. den Sinn des Lebens beschäftigt, währenddessen Wagner nicht wirklich in diese Tiefe, die Grundlage für Fausts Aussagen ist, eindringt.

Deswegen kann oder will Wagner auch nicht Fausts Aussagen verstehen, sondern bleibt weiter bei seiner „oberflächlichen“ Sicht auf die Dinge.

Wenn man nun Faust und Wagner auf einer anderen Ebene anschaut kann man sie ziemlich passend mit zwei literarischen Epochen vergleichen. Faust charakterisiert dabei die Epoche Sturm und Drang in der viel über die Gefühle und die inneren Werte geschrieben wurde. Wagner hingegen verkörpert die Epoche der Aufklärung in der es viel über das objektive Wissen geht und an den glauben des Fortschritts.

Natürlich wirken noch andere Merkmale in diese Epochen mit ein, trotzdem kann man sie oberflächlich als Charakterisierung von Faust und Wagner verwenden.

Somit hat der Satz von Wagner in Vers 601: „Zwar möchte ich viel, doch möchte ich alles wissen“, für Faust und Wagner eine verschiedene Bedeutung. Wagner im Gegensatz zu Faust trennt sein Privatleben von seinen Studien. Er ist viel mehr ein Wissenschaftler aus Freude und durch Faszination am Lernen und am Wissen, wie es in den Versen 530 bis 531 verdeutlich wird: „Ach! Wenn man so in sein Museum gebannt ist, Und sieht die Welt kaum einen Feiertag, […] Wie soll man sie durch Überredung leiten?“.

Dies sagt Wagner zu Faust, der wie erwähnt die Wissenschaft zu seinem Leben gemacht hat und durch sie versucht sich selbst Erfüllung zu finden. Das Wissen, was Wagner so sehr bewundert interessiert Faust nicht, er trebt sondern viel mehr nach dem Wissen, das die großen Zusammenhän.....

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Dadurch gelangt Faust nicht wirklich in eine dominierende Rolle, da Wagner seine Kritik überhaupt nicht wahrnimmt und ihm weiter über seine Sicht der Dinge berichtet.

Um Fausts Figurenrede weiter zu analysieren ist zu sagen, dass Faust überwiegend in Paarreimen und Kreuzreimen spricht. Außerdem hat Faust tendenziell längere Textpassagen als Wagner. Daraus lässt sich schließen, dass Faust dies nur tut um Wagner, der Fausts aussagen nicht wirklich versteht, diese klar zu machen sodass er sie schlussendlich versteht.

Dies gelingt ihm aber nicht wirklich, sodass er immer weiter mit Wagner spricht, bis dahin, dass Wagner wieder geht ohne letztlich Fausts Absichten wahrzunehmen. Dazu ist noch zusagen, dass am Ende von vielen Versen von Faust ein Ausrufezeichen steht. Somit sind viele seiner Sätze Aufforderungen oder Ausrufe an Wagner.

Dies macht Faust, um zu versuchen Dominanz über Wagner auszuüben und um ihm seine Aussagen klar und deutlich vorzuführen, damit Wagner diese auch wirklich versteht.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass Faust und Wagner einen Kontrast zwischen Weltbild, Auftreten und Sprache aufweisen. Das Weltbild von Faust definiert sich durch das Streben nach mehr Wissen, was über das irdische hinaus geht, sowie das Streben nach eigenen Erkenntnissen und Erfahrungen.

Sein Vorgehen dabei ist die Orientierung an den Menschen und der Natur. Während des Gespräches ist Faust in der Rolle des Lehrers und versucht dominant zu sein. Dabei fließt ein negativer Grundton mit in seiner Sprache ein. Wagner hingegen nutzt alte Studien und studiert altes Wissen um zur Erkenntnis zu kommen und nutzt die Wissenschaftler vor ihm als Vorbild.

Sein Vorgehen dabei ist die Wissensanreicherung durch das Wissen von anderen sowie das Studieren alter Bücher. Außerdem kennt Wagner anders als Faust meist nur die Theorie. Wagner tritt während des Gesprächs eher heiter und etwas tollpatschig auf, neben dem seriöse.....

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