Charakterisierung
über Jean Baptiste Grenouille
Der
Roman Das Parfüm von Patrick Süßkind thematisiert das Leben von
Jean Baptiste Grenouille,der zum Mörder junger Frauen wird, um sein
Ziel, größter Parfumeur aller Zeiten zu verwirklichen und die
Menschen zu beherrschen.Dabei besitzt Grenouille, der ohne
Geruchssinn geboren wird, die Fähigkeit Gerüche zu erfassen, zu
analysieren und zu speichern, sodass eine neue Duftkompsition
entsteht.
Jean Baptiste Grenouille ist
die Zentralfigur des Romans,um die alle Figuren gruppiert sind.
Er steht im fast jedem
Kapitel des Buches im Mittelpunkt, ist 29 Jahre alt und männlich.
Im
Roman wird Grenouille von seiner Geburt bis hin zu seinem Tod
begleitet. Der Erzähler beschreibt ihn als kleinen,schmierigen
Gesellen. Er hat eine gebeugte Gangart,einem hinkendem Fuß und ist
wegen der Erkrankung am Milzbrand in seiner Kindheit hinter seinem
Ohren am Hals und an dem Wangen vernarbt (S.42/Z.19-21).Wie bereits
erwähnt wurde Grenouille ohne Geruchssinn geboren und deswegen von
anderen Menschen nicht wahrgenommen.Seit seiner Kindheit sind Wörter
wie Liebe und Zuneigung ein Fremdwort für ihn, weil Grenouille
während seiner Kindheit nie Liebe und Zuneigung von seinen
Mitmenschen bekommen hat. Zudem sei er gierig und „pumpe die Ammen
leer“ (S. 11). Seine vierte Amme meint sogar er sei ein „Kind des
Teufels“ (S. 15), weil er keinen Eigengeruch besitzt. Falls die
Menschen mit ihm im direkten Kontakt geraten,empfinden sie ihm als
befremdlich und unheimlich (S.30/Z.32), was zu Folge hat, dass sie
einen Mordanschlag an Grenouille planen (S. 27). Man kann auch sagen,
dass er sehr resistent und hartnäckig ist.Am Kleidung trägt er, was
ihm als Geselle bzw als Lehrling gegeben wird.Ihm ist es gleichgültig
ob seine Kleidung beschädigt wird und er trägt seine Kleidung bis
ihm neue gegeben werden.Bis auf seine Arbeit bei dem Marquis de la
Talliade-Espinasse, dort erhält Grenouille feine Kleidung und hat
die Möglichkeit sich selbst im Spiegel zu betrachten.Dabei
realisiert er dass er eigentlich wie ein normaler Mensch aussieht. Im
Gegensatz zu anderen Menschen nimmt Grenouille die Welt mit der Nase
wahr und nicht mit den Augen. Ein gutes Beispiel für dieses Merkmal
ist, dass er sich ohne Licht zurecht finden kann, ohne dass sich
selbst umzustoßen bzw. zu stolpern. Des weiteren kann er Gerüche
durch Papiere, Stoffe, Wände und geschlossene Türen hindurch riecht
(S.36). Jean Baptiste Grenouille wird im Buch mehrmals mit Tieren
verglichen, die die meisten Menschen verabscheuen. Ein bekanntes Tier
mit dem, er oftmals verglichen wird ist der Zeck, weil er sich selber
isoliert und nur wohlfühlt wenn er nicht beachtet wird (S.29).
Andere Tiere mit dem Grenouille vergleicht wird sind z.B eine Kröte
(S. 17) oder eine schwarze Spinne (S.17).Es scheint so, dass er unter
stark ausgeprägten Misantropie leidet, da er Menschen abgrundtief
hasst und somit für sieben Jahre in einem Berg lebt, damit er unter
Menschen nicht leben muss. Zudem weist Grenouille ein sehr
unmoralisches Verhalten auf, da er einerseits starke Blasphemie
betreibt und andererseits Menschen ohne schlechtem Gewissen tötet.
Er kann in einer in seinem Kopf geschaffenen Welt aus Gerüchen leben
und braucht nichts anderes zum Überleben. Sein Traum das perfekte
Parfum zu entwickeln, setzt sich so in seinem Kopf, sodass er
tödliche Krankheiten wie Cholera und Pest überlebt. Bis auf die
wenigen Momente, in denen er den Geruch seiner Opfer vernimmt, wird
er als gefühlloser Mensch beschrieben, der weder Geborgenheit,
Zuwendung, Zärtlichkeit noch Liebe (S. 28) für seine Seele
benötigt.
Grenouille
ist unaufällig, man merkt nicht ob er anwesend ist oder abwesend
ist.Er ist aber auch nicht aggressiv, hinterhältig oder provozierend
(S. 230/31). Somit man sagen kann dass er eher ein Einzelgänger ist
als ein Gesellschaftsmensch oder Gefühlsmensch ,aber er ist auch ein
Mensch der seine Anerkennung und Karriere gleichgültig ist. Zwar ist
es Grenouille wichtig der größte Parfumeur aller Zeiten (S. 138f
und S. 246) zu werden, doch ihm geht es dabei nicht ums Geld. Er
macht alles nur für sich selbst. So war es ihm nicht wichtig eine
Lohnerhöhung bei Druot zu kriegen, obwohl er später nahezu alles
alleine macht. Damit gibt er seinem Arbeitsgeber das Gefühl dessen
Hilfe zu benötigen, obwohl er selbst davon überzeugt ist, von
keinem Parfumeur der Welt etwas lernen zu können (S. 121).
Der
Wunsch selber nach etwas zu riechen, in die Menge einzutauchen und
als Mensch wahrgenommen zu werden macht ihn so besessen, dass er bei
der Verwirklichung seines Wunsches keine Rücksicht auf Verluste
nimmt. Seine Charakteristischen Sadismus,seine Ausdauer und sein
Talent waren seine Motivation seinen Traum zu verwirklichen.
Doch als Grenouille dann sein
Lebensziel erreicht und das Parfum aus dem Geruch von den 24
hübschesten Mädchen erstellt hat, merkt er, dass er sich getäuscht
hat. Die Menschen lieben den Duft, nicht Grenouille als Person. Nun
empfindet er nur noch Hass, Abscheu und Ekel (S. 305) für seine
Mitmenschen und ihm wird klar, dass er sich nicht selbst über seine
eigene Geruchslosigkeit hinwegtäuschen kann. Er stirbt letztendlich
an seinem Parfum, von dem er eine Überdosis nimmt. Dabei bemerkt er
zu spät, dass sein selbstgemachtes Parfum für ihm nutzlos ist und
schließlich wird er von einer Menschenmenge verspeist.
Es gibt
verschiedene Interpretationsmöglichkeiten für dem Roman das Parfum.
Beispielsweise kann man sagen, dass das Buch zeigt wie wichtig Liebe
und Zuneigung für ein Kind ist um seine Persönlichkeit zu
entwickeln, denn sonst könnte das Kind Liebe als abstoßend
empfinden,sodass er sich wie es bei Grenouille der Fall war zu einem
genialen Scheusal entwickelt.Andererseits erzählt das Parfum vom
Scheitern der Aufklärung, da angesichts der Tatsache dass Grenouille
sein perfektes Parfum trägt, das
Volk ihm vor seiner geplanten Hinrichtung freispricht, obwohl es
erkennbare Beweise gab, dass Grenouille der gesuchte Mörder ist.