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Case Management und multiperspektivische Fallarbeit in der sozialpädagogischen Arbeit mit Erwachsenen: Differenzen und Gemeinsamkeiten
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Seminararbeit
Erziehungswissenschaf­t

Universität, Schule

Universität Trier

Note, Lehrer, Jahr

2010

Autor / Copyright
Adela Wagenknecht ©
Metadaten
Preis 8.80
Format: pdf
Größe: 0.51 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.75
ID# 7668







Inhalt: Die Semi­nar­ar­beit vergleicht Case Manage­ment mit multi­per­spek­ti­vi­scher Fall­ar­beit in der Sozi­al­päd­agogik und beleuchtet deren Unter­schiede und Gemein­sam­kei­ten. Sie bietet eine detail­lierte Darstel­lung der jewei­ligen Phasen, Modelle und Funk­tionen sowie eine Gegen­über­stel­lung beider Metho­den, ergänzt durch ein Schau­bild und ein abschlie­ßendes Fazit mit Anre­gungen für weitere Forschung.
#Case_Management#Fallarbeit_Analyse#Sozialpädagogik

Universität Trier SS 2010 Trier, 27.04.2010


„Case Management und Multiperspektivische Fallarbeit in der sozialpädagogischen Arbeit mit Erwachsenen

- Differenzen und Gemeinsamkeiten“

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung 3

2. Case Management 4

2.1. Warum Case Management? 4

2.2. Modelle und Funktionen des Case Managements 5

2.3. Phasen des Case Managements 6

2.3.1. Intake, Klärungshilfe, Erstberatung 7
2.3.2. Assessment 7
2.3.3. Hilfebedarf und Entwurf der Unterstützungsleistungen 8
2.3.4. Hilfeplanung 10
2.3.5. Unterstützungsprozess in Gang setzen, beobachten und steuern 10
2.3.6. Beendigung der Unterstützung 11
2.3.7. Evaluation 12

2.4. Case Management in der sozialpädagogischen Arbeit mit Erwachsenen 12

3. Multiperspektivische Fallarbeit 14

4. Die Fallperspektiven 16
5. Prozess der professionellen Fallarbeit 20
6. Gegenüberstellung der Methoden 24
7. Schluss und Resümee 27

Literaturverzeichnis 28


Einleitung


In dem Seminar „Sozialpädagogik der Lebensalter“ wurde, unter anderem, das Thema der Multiperspektivischen Fallarbeit thematisiert. Aufgrund unseres Interesses für dieses Konzept haben wir uns entschieden, es in der vorliegender Hausarbeit näher zu beleuchten und einem anderen sozialpädagogischen Konzept, dem Case Management (CM) gegenüberzustellen.

Da beide Konzepte der Einzelfallhilfe bzw. der Fallarbeit entspringen, werden die Konzepte in ähnlichen Fällen genutzt, wobei dennoch keine klare Abgrenzung ersichtlich ist und diese deshalb in der Hausarbeit erarbeitet werden soll.[1]Daher lautet der Titel dieser Arbeit wie folgt:

„Case Management und multiperspektivische Fallarbeit in der sozialpädagogischen Arbeit mit Erwachsenen – Differenzen und Gemeinsamkeiten“.

Die zentrale Frage der Hausarbeit lautet deshalb: Wie unterscheiden sich Case Management und multiperspektivische Fallarbeit voneinander und welche Gemeinsamkeiten gibt es in der sozialpädagogischen Arbeit mit Erwachsenen?

In der Hausarbeit werden wir zunächst auf das handlungsleitende Konzept des Case Managements eingehen und es definieren.

Im Folgenden werden wir auf die Frage eingehen, warum das Case Management entstanden ist und welche verschiedenen Modelle und Funktionen sich entwickelt haben. Aus diesen Entwicklungen heraus haben sich im CM sechs Phasen ausdifferenziert, nämlich Intake, Assessment, Hilfebedarf und Entwurf der Unterstützungsleistungen, Hilfeplanung, Unterstützungsprozess in Gang setzen, beobachten und steuern und als letzte Phase die Beendigung der Unterstützung welche dann erläutert werden.

Des Weiteren wird dann das Case Management in der sozialpädagogischen Arbeit mit Erwachsenen anhand eines Modellprojekts und eines aktuellen Beispiels beschrieben.

Anschließend wird die multiperspektivische Fallarbeit definiert und kurz einführend erklärt, sowie die verschiedenen Fallperspektiven aufgezeigt und ausführlich dargelegt, dazu zählen: Fall von…, Fall für… und Fall mit….

Hierauf folgt eine Verdeutlichung des Prozesses der multiperspektivischen Fallarbeit, der sich durch Anamnese, Diagnose, Intervention und Evaluation auszeichnet. Diese vier Phasen werden auch eingehend beschrieben.

Nachfolgend werden das Case Management und die multiperspektivische Fallarbeit gegenübergestellt. Es werden Differenzen, wie auch Gemeinsamkeiten herausgearbeitet und ein Schaubild erstellt.

Zum Schluss werden wir ein Fazit ausarbeiten, sowie Anregungen zu einer weitergehenden Untersuchung etwaiger offener Forschungsfragen vorgestellt.


2. Case Management


Der Begriff des Case Managements (CM) ist Mitte der 1970er Jahre in den USA entstanden und ist ein handlungsleitendes Konzept in der Sozialen Arbeit.[2]

Neuffer (2007: S. 162) erklärt die Entstehung und das Ziel von CM wie folgt:

 „CM entwickelte sich vor dem Hintergrund einer zunehmenden Differenzierung und Sektoriesierung sozialer Dienstleistungen. Ausgangspunkte waren die nachsorgende Hilfe und ambulante Betreuung von psychisch Kranken im Kontext einer gemeindenahen Psych.....[Volltext lesen]

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  • Tätigkeit im Auftrag der Anbieter

Hier kümmert sich der Case Manager im Wesentlichen um Koordination und Abstimmung, besonders bei Problemen zwischen Klient und Einrichtung. Als Anbieter versteht man hier die Institution, für die der Case Manager arbeitet, wie beispielsweise eine Gemeindepsychiatrische Einrichtung.

Je nachdem, für wen der Case Manager arbeitet, kommt es also zu verschiedenen Funktionen.[8]



2.3. Phasen des Case Managements


Die Phasen des Case Managements zeigen genau auf, welche Hilfen zu welchem Zeitpunkt angebracht sind und wie der Hilfeprozess vonstattengeht. Die folgenden Phasen beschreibt Neuffer (2009) in einem aktuellen Buch.[9]

2.3.1. Intake, Klärungshilfe, Erstberatung


Zu Beginn der Fallarbeit sollte zuerst die Situation des Klienten grob erfasst werden. Dabei ist es wichtig, durch den Klienten selbst und auch durch sein Umfeld Informationen einzuholen und abzuklären, aus welchem Grund Hilfe gegeben werden soll. Dabei sind es oftmals Verwandte oder Freunde, die den Anstoß geben.

Falls die Klienten allerdings zu einer Inanspruchnahme von Hilfe gezwungen werden, ist dies die schlechteste Ausgangsbedingung für eine effektive Unterstützung.

In einem Erstgespräch geht es primär darum, ein Vertrauensverhältnis herzustellen, wobei beide Parteien offen agieren sollten. Dies führt dann zu einer vorläufigen Abklärung des Problems, was eine fachliche Einschätzung des Case Managers ermöglicht. Besonders in dieser ersten Phase ist es wichtig, so wenig wie möglich einzugreifen, dem Klienten Zeit zu lassen und unter Umständen mehrere Termine zu vereinbaren bis die Fallsituation konkret wird.

Im Anschluss daran kann der Hilfebedarf abgeklärt und bewertet werden. Im Idealfall wird nach dem Erstgespräch ein Vertrag abgeschlossen, um die Verpflichtung beider Seiten am Hilfeprozess zu dokumentieren.[10]


2.3.2. Assessment


In dieser Phase spielt die Diagnose, oder auch „psychosoziale Diagnose“ eine große Rolle. Allerdings werden dabei oft die Beziehungen zum Umfeld des Klienten und somit generell die Bedeutung sozialer Institutionen in der Klientensituation vernachlässigt. Der Case Manager ist nun dafür zuständig, auch diese Beziehungen in den Hilfeprozess mit einfließen zu lassen.

Bezüglich ihrer Struktur vereint die „Assessment-Phase „eine Analyse der Situation, eine Einschätzung und eine Prognose.“[11]

Die Basis des Assessment besteht aus der ganzheitlichen systemischen Analyse, wodurch eine Verminderung der Problemkomplexität und der Komplexität der vielen Hilfsangebote möglich ist. Außerdem sollte mit dem Klient immer ressourcenorientiert gearbeitet werden und wenn er es zulässt, auch eine ressourcenorientierte Arbeit mit seinem sozialen Umfeld stattfinden.

Soziale Beziehungen können häufig unterschätzte Unterstützungsmöglichkeiten bieten, welche der Case Manager unbedingt beachten sollte.

Es folgt eine gemeinsame Einschätzung der Situation, wobei hier deren Vorläufigkeit berücksichtigt werden muss da sich die Problemsituation verändern kann und somit eine neue Einschätzung notwendig würde. Der Case Manager muss also herausfinden, welche Bedarfe der Klient benötigt und welche Anforderungen an ihn gestellt werden können. Die Klienten lernen, sich auf ihre belastete Lebenssituation einzulass.....

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Teilziele:

Auf der mittleren Zielebene befinden sich die so genannten „Teilziele“ durch die laut Definition des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend „das Leitziel inhaltlich und zeitlich eingegrenzt, konkretisiert und meist in zwei oder mehrere Teilziele zerlegt“ wird.[13] Teilziele gliedern somit das Leitziel und geben Impulse für die Formulierung von Handlungszielen.

Sie sollten ferner eine positive Herausforderung für den Klienten darstellen, gleichzeitig aber auch realisierbar sein. Weiterhin sollten Teilziele Ergebnisse zur Folge haben, die den Klient motivieren und aus denen gelernt werden kann.

Wie die übergeordneten Leitziele müssen auch Teilziele klar und eindeutig formuliert werden, allerdings sollten sie nicht zu engmaschig sein, damit verschiedene Handlungsziele darunter zusammengefasst werden können.

Handlungsziele:

Handlungsziele sollen exakt ausdrücken, welcher Zustand in einem bestimmten, typischerweise kurzen Zeitraum von einigen Wochen eintreffen soll. Die Attribute dieser Zielkategorie werden am besten s.m.a.r.t. ausgedrückt:

S – spezifisch

M – messbar

A – akzeptabel

R – realistisch

T – terminiert sein [14]

2.3.4. Hilfeplanung


Nach Formulierung der oben beschriebenen Zielkategorien wird der eigentliche Hilfeplan erstellt, in dem alle Beteiligten, inklusive etwaig beteiligter Institutionen, Aufgaben erhalten und ein Vertrag geschlossen wird. Die endgültige Festlegung des Hilfeplans folgt dann in der so genannten Hilfekonferenz, in der das bislang stattfindende Fallgeschehen besprochen wird und über die Hilfen entschieden wird.

An einer Hilfekonferenz nehmen neben dem Case Manager wenn möglich auch der Klient sowie andere Beteiligte, die an dem Hilfeprozess mitwirken, teil. Durch die Erfahrungen die bis zu diesem Zeitpunkt in der Arbeit mit dem Klienten gemacht wurden, wie beispielsweise die erforderliche Intensität der Betreuung, können der Zeitaufwand und der Personalschlüssel ermittelt werden.

Zum Schluss sollte festgelegt werden, in welchem Zeitraum der Hilfeprozess überprüft und reflektiert bzw. evaluiert wird, um eventuell notwendig werdende Zusatzmaßnahmen frühzeitig anstoßen zu können.[15]

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Dabei wird der Hilfeprozess neu erarbeitet und eventuell andere Hilfen, Ziele oder Zeitspannen festgelegt. Hierbei übernimmt der Case Manager die Rolle eines Kontrolleurs, indem er die einzelnen Hilfestellungen auf ihre Ergebniseffizienz hin überprüft. Dies soll jedoch nur dem Klienten mit dem Ziel zu Gute kommen, dessen Situation zu verbessern und sollte nicht negativ auf die Beteiligten im Hilfeprozess wirken.[16]



2.3.6. Beendigung der Unterstützung


Auf Grundlage des Monitoring entscheidet der Case Manager wann die Unterstützung zu beenden ist. Manche Ziele sind schneller erreicht als geplant und lassen den Prozess ein rasches Ende finden, im Idealfall werden die gesetzten Ziele in der vorgegebenen Zeit erreicht und weitere Hilfe ist nicht mehr nötig.

Es kommt allerdings auch vor, dass Klienten den Prozess vorzeitig abbrechen. Gemäß Neuffer (2009: S. 127) sollte es das Ziel eines qualifizierten Abschlusses sein:

  • „das Beenden der Unterstützung und Maßnahmen bewusst zu gestalten (Entpflichtung)
  • den gesamten Hilfeverlauf anhand der Ziele zu reflektieren und auszuwerten
  • weiterführende Maßnahmen, sofern notwendig, nach einer abschließenden Einschätzung einzuleiten.“

Eine nachfolgende Betreuung ist nicht immer geplant, dennoch könnte durch verschiedene Hilfsmittel, wie Fragebögen, Befragungen am Telefon oder ein persönliches Nachgespräch der Hilfeprozess evaluiert werden. Eventuell könnten auch dadurch neue Hilfebedarfe entdeckt werden.[17]


Neuffer (2009) hat in seinem Buch nur diese sechs Phasen für den Ablauf des Case Managements betrachtet. Auf Grundlage der Ausführungen von van Riet und Wouters (2002) sowie Stimmer (2000) möchte ich im Folgenden auch die Evaluation als weitere Phase des Cas.....

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Wendt und Löcherbach (2006: S. 46 f) beschreiben die vielschichtigen Einsatzmöglichkeiten des Case Managements wie folgt:

„Der Anteil fallorientierter Sozialer Arbeit wird auf 75% geschätzt und erstreckt sich unter anderem auf die klassischen Arbeitsbereiche wie Altenhilfe, Arbeitslosigkeit, Berufshilfen – berufliche (Re-)Integration, Arbeit mit Migranten, Arbeit mit Menschen mit Behinderung, Gefährdetenhilfe, Suchtkrankenhilfe […], Krankenhaussozialdienst, Psychiatrie, Rehabilitation.“[18] Daran wird ersichtlich, in welch vielschichtiger Weise Case Management zum Einsatz kommen kann.

Bei dem Modellprojekt „Case Management in der Suchtkranken- und Drogenhilfe“ wurde im Zeitraum von 1995 bis 2000 die Methode des Case Managements für Drogenabhängige und Suchtkranke getestet. Dabei ging es vor allem darum, die Versorgung des Klientels zu verbessern und die Effektivität des Gesamthilfeprozesses zu steigern.

Hierzu ein Zitat, welches die zukünftige Arbeit der Case Manager auf den Punkt bringt: „Die Mitarbeiter sollten chronisch mehrfach beeinträchtigt Abhängige (besser) auffinden, Kontakt aufbauen und halten, sie zu Veränderung motivieren und nach einer ausführlichen Informationssammlung gemeinsam mit den Klienten individuelle Ziele festlegen und eine umfassende Hilfeplanung durchführen.“[19]

Außerdem sollten die Case Manager die Klienten durch den „Dschungel“ der Hilfsangebote führen und ihnen die angemessene Hilfe vermitteln. Im Zuge des Projekts wurden 1660 Klienten, mit einem Durchschnittsalter von 38 Jahren, im Rahmen des Case Managements intensiv betreut, wobei die Mitarbeiter meist in Sucht- und Drogenberatungsstellen tätig waren.

Die Case Manager konnten in diesem Modellprojekt viele Klienten in der Betreuung halten und mit ihnen individuell arbeiten, wobei einige Klienten nur kurzfristig und andere langfristig betreut wurden. Für 41,2% der Klienten wurden Hilfepläne erstellt. Dieser auf den ersten Blick geringe Wert erklärt sich durch das hohe Maß an Beratung und direkter Betreuung, wobei kein Hilfeplan notwendig war. 17,2 % brachen die Betreuung, meist wegen ihres Krankheitsbildes, vorzeitig ab.

Bei 38,9 % wurde die Betreuung allerdings planmäßig und mit Erfolg abgeschlossen, wobei einige Hilfeprozesse nach Ende des Projekts noch weitergeführt werden mussten.[20] 67% der Klienten konnten durch die Hilfen ihre Gesamtsituation stabilisieren und verbessern [21],wie folgendes Zitat zeigt: „Unter Berücksichtigung spezifischer Bedarfe der Zielgruppe wurde eine angemessene Form von Case Management/nachgehender Sozialarbeit entwickelt und belegt, dass diese Methode für chronisch mehrfachbeeinträchtigte Abhängige geeignet ist.“[22]

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Professionelle Fallarbeit wird von einer bloßen sachgerechten Dienstleistung folgendermaßen unterschieden. Theoretischer Weitblick mit Standfestigkeit und Kreativität, kompetentes Ertasten von ungewissen Handlungschancen, verbunden mit der notwendigen Geduld kennzeichnen die Seite der professionellen Fallarbeit.[27]


Michael Galuske erwähnt in seinem Buch „ Methoden der Sozialen Arbeit“ folgende Definition der multiperspektivischen Fallarbeit:


„Unter multiperspektivischem Vorgehen verstehe ich demnach eine Betrachtungsweise, wonach sozialpädagogisches Handeln bewusste Perspektivenwechsel zwischen unterschiedlichen Bezugsrahmen erfordert. Multiperspektivisches Vorgehen heißt z.B., die leistungs- und verfahrensrechtlichen, die pädagogischen, die therapeutischen und die fiskalischen Bezugsrahmen eines Jugendhilfe-Falles nicht miteinander zu vermengen, aber dennoch sie als wechselseitig füreinander relevante Größen zu behandeln.“[28]


Ziel der multiperspektivischen Fallarbeit ist es, durch den ständigen Wechsel der Perspektiven die Komplexität des Handlungsfeldes zu erfassen und damit die Wechselwirkungen zu erkennen. Dabei darf der Sozialpädagoge weder die Komplexität unzulässig reduzieren, noch sich in der Fülle der Einzelheiten verlieren.

Es ist wichtig anzumerken, dass die Fallarbeit sich nicht auf die Klärung von Zuständigkeiten beschränken kann, auch nicht eine ganzheitliche Sichtweise verträgt, sondern spezifischer eine mehrdimensionale Sichtweise beansprucht.[29]

Als Arbeitshilfe wird der multiperspektivischen Fallarbeit nahegelegt, einen Fall von drei möglichen Perspektiven ausgehend zu behandeln bzw. zu untersuchen: „Fall von…", „Fall für…" und „Fall mit…" (Fallanalyse).

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Quellen & Links
  • Diagnose http://www.sign-lang.uni-hamburg.de

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