Ich stelle euch heute mein Buch vor „der Kameramörder“
Der Autor ist Thomas Glavinic
Er wurde 1972 in Graz geboren. Er schreibt seit 1991 Romane, Erzählungen, Hörspiele und Reportagen.
Seine bekanntesten Werke sind: Carl Haffners Liebe zum Unentschieden erschienen 1998
Herr Susi im Jahr 2000 und
Wie man Leben soll 2004 herausgegeben.
Der Kameramörder ist sein dritter Roman 2001. 2002 ausgezeichnet mit dem Glauser-Krimipreis.
Er wurde geschrieben in der Mitvergangenheit, Ich-Erzählperspektive, Tagebuch-/Berichtformat
Die 4 Hauptdarsteller sind: der Ich-Erzähler
Seine Lebensgefährtin Sonja Wagner
Und die Freunde Heinrich und Eva Stubenrauch
Mit dem Satz „ich wurde gebeten, alles aufzuschreiben“, beginnt der Ich-Erzähler das Buch.
Und hier der Inhalt:
Der Erzähler und seine Lebensgefährtin sind über das Osterwochenende beim befreundeten Paar Heinrich und Eva Stubenrauch in die Weststeiermark eingeladen. Sie fahren am Gründonnerstag Nähe Linz weg, machen aber einen Zwischenstopp in der Nähe von Graz um sich in einem Lokal mit anderen Freunden zu treffen.
Aufgrund der starken Alkoholisierung seiner Lebensgefährtin Sonja Wagner übernachten sie in der Nähe.
Am Karfreitag trudeln die beiden nach kurzer Autofahrt gegen 15 Uhr bei den Stubenrauchs in Kaibing ein. Das angemietete Haus und ein angrenzender Bauernhof liegen abgelegen vom Ort. Sie gehen zu viert wandern. Als sie wieder zu Hause sind, schaltet Heinrich den Fernseher ein und liest im Teletext von einem Mord an zwei Brüdern in der Umgebung.
Der dritte Bruder konnte entkommen liegt aber nach seiner Aussage im Tiefschlaf.
Ein ca. 30jähriger Mann hat die 3 Geschwister im Alter von 7, 8 und 9 Jahren am Karfreitag Morgen beim Spielen auf einer Waldlichtung in der Nähe des Elternhauses angesprochen. Er wirkt freundlich, behauptete jedoch ihre Eltern in seine Gewalt gebracht zu haben. Es liege nun an den Jungs, ob ihre Eltern mit dem Leben davonkommen oder einen schmerzhaften Tod erleiden werden.
Die Kinder waren daraufhin eingeschüchtert. Damit die Buben nicht davonlaufen, wurde der ältere Bruder mit einem Schweinestrick an den Täter angebunden. Falls sie doch weglaufen, würde er dem Bruder den Bauch aufschlitzen. Anschließend packt der Täter eine Videokamera aus und filmt, wobei der Täter s.....[Volltext lesen]
Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden. Der benachbarte Bauer geht nur mehr mit dem Gewehr außer Haus. Im Fernsehen bekommen sie „live“ mit, dass die Polizei das Haus der Stubenrauchs einkreist. Ein Polizist kontrolliert die Autokennzeichen und verhaftet daraufhin den Ich-Erzähler. Kommissar beschuldigt ihn, der Ermordung von 2 Kindern und dieser leugnet die Tat nicht.
Thematik und Problematik:
In diesem Buch stehen nicht so sehr die Morde im Mittelpunkt, sondern der Umgang der Medien mit dem Video und der Mediengeilheit der Bevölkerung.
Es wird einerseits die unmoralische Art und Weise der Berichterstattung des Fernsehens, andererseits die Neugier der Zuschauer nach außergewöhnlichen Ereignissen thematisiert.
Das Drama ist für die Medien ist noch spannender, weil die Morde vom Täter aufgenommen wurden und die gesamte Handlung minutiös vorgespielt werden kann. Die aufregende Berichterstattung der Medien erzeugt bei den Freunden Neugier und Angst und nimmt viel Zeit in Anspruch.
Obwohl die Frauen anfangs abgeneigt waren, das Video anzusehen, sitzen sie dann doch mit ihren Männern vor dem Fernsehgerät, denn die Morde sind so ungewöhnlich und noch dazu in der Nähe passiert.
Im Roman wird dargestellt, wie die Medien das Mordereignis zur einmaligen Sensation aufmachen. Mit Sondersendungen, Schlagzeilen, Fotos wird das Thema ausgereizt, sodass fast jeder in den Bann gezogen wird. Dieses Thema dominiert das Fernsehprogramm. Trotz der Proteste wird das Mordvideo von einem Priv.....
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Bitte Dokument downloaden. Die Neugier wird immer wieder durch Liveberichte und schreckliche Vermutungen neu angeheizt.
Nur wenige Menschen können sich dem entziehen. Ich glaube, dass der Autor diese gefährliche Macht der Medien in diesem Werk darstellen wollte.
Der Ich-Erzähler genießt sein Video im Fernsehen, da eine besondere Sensation darstellt. Zum Schluss starrt er auf den Fernseher, wo er die Polizisten auf ihn zulaufen sieht. Es scheint so als hätte er die Taten nur für die Medien inszeniert.
Empfehlung:
Ich würde dieses Buch nur bedingt weiterempfehlen, weil es ein verstörender (dramatischer/ schrecklicher) Krimi ist. In diesem Buch sind einige Situationen sehr detailreich beschrieben, ganz besonderes der psychische Druck, der auf die Opfer ausgeübt wird und die Mediengeilheit der Menschen, aber auch die Quotenjagd der Medien.
Der Ich-Erzähler beschreibt ganz genau die Gefühle der Anderen, aber erwähnt mit keinem Wort sein Mordmotiv noch seine Gefühle. Ich glaube nicht, dass jeder Krimileser dies.....