Jugend ohne Gott
In der Zeit des Nationalsozialismus.
Autor
Ödön (Edmund) von Horváth
war österreichischer Schriftsteller.
Horváth wurde am 9. Dezember 1901 im italienischen Fiume als Sohn
eines Diplomaten aus ungarischem Kleinadel geboren. 1923 begann er
ein Studium der Germanistik und Theaterwissenschaften in München,
lebte anschließend als freier Schriftsteller in Murnau am Staffelsee
und in Berlin. In Berlin kam Horváth u.a. mit Max Reinhardt und
Gustav Gründgens in Kontakt. 1931 erhielt er für Geschichten aus
dem Wiener Wald (1931) den Kleist-Preis. 1933 emigrierte Horváth
zuerst nach Wien, 1938 dann nach Frankreich. Er starb am 1. Juni 1938
nach einem Unfall in Paris.
Seine wichtigsten
Stücke sind:
Geschichten aus dem Wiener Wal
Glaube Liebe Hoffnung
Kasimir und Karoline
Jugend ohne Gott
Inhaltsangabe
Der Roman wird aus Sicht eines Geographie- und
Geschichtslehrers geschrieben, zum Teil in Form von
Tagebucheinträgen. Der Lehrer hat eine antinationalistische
Einstellung, er traut sich aber nicht öffentlich dazu zu stehen.
Eines Tages hält er es jedoch nicht mehr aus und sagt seine Meinung:
Neger sind auch Menschen. Die Eltern der Schüler sind empört. Die
Aufsichtsbehörde mahnt ihn und seine Klasse hat kein Vertrauen mehr
zu ihm. Während eines Aufenthaltes in einen vormilitärischen
Zeltlager wird ein Schüler von einem anderen Schüler erschlagen,
nur weil dieser wissen wollte, wie es aussieht, wenn ein Mensch
stirbt. Als der Lehrer während der Gerichtsverhandlung gesteht, dass
er das Tagebuch eines Schülers heimlich gelesen hat, wird er aus
seinem Amt entlassen. Im Verlauf des Romans erkennt der Lehrer, wie
viele Menschen genau derselben Meinung über die Nationalsozialisten
sind, jedoch wenige von ihnen sich trauen aktiv etwas zu unternehmen.
Schließlich erhält er eine neue Aufgabe als Missionar in Afrika.
Problematik des Werkes
Der Lehrer hat Identitätsproblem. Er kommt mit sich
nicht klar und muss in einer feindlichen Umgebung klar kommen. Es war
leicht die Jugend in den Dreißiger zu beeinflussen. Sie hatten keine
eigene Meinung. Dies gilt auch für die Eltern dieser Jugend. Diese
Manipulation wurde durch die Medien, Radio und Propaganda-Zeitung
erreicht.
Persönliche Stellungnahme
Das Buch ist sehr verständlich geschrieben und
interessant. Mich hat es erstaunt, dass die Jugend so leicht zu
manipulieren war und, dass sie überhaupt nicht über die Folgen und
Auswirkungen nachgedacht haben. Man kann in dem Buch die
verschiedenen Situationen gut nachfühlen. Der Schlusssatz „Der
Neger geht zu den Negern“ ist meiner Ansicht nach, gut gelungen.