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Aufsatz

Größtes Bismarck-Denkmal in Hamburg: Histo­ri­sche Bedeutung

1.493 Wörter / ~4 Seiten sternsternsternsternstern_0.75 Autor Rainer H. im Nov. 2012
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Aufsatz
Geschichte / Historik

Universität, Schule

Staatliche Realschule Trostberg

Note, Lehrer, Jahr

2012, 3+

Autor / Copyright
Rainer H. ©
Metadaten
Preis 3.20
Format: pdf
Größe: 0.24 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.75
ID# 25167







Bismarck-Denkmal Hamburg

 Das größte Bismarck-Denkmal Deutschlands

Das Bismarck Denkmal in Hamburg ist das größte Deutschlands und erinnert an den 1898 verstorbenen Reichskanzler Otto von Bismarck.

Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck lebte von 1815 bis 1898. In seiner politischen Laufbahn setzte sich Bismarck für soziale Reformen, für den Kampf gegen Sozialisten und die katholische Kirche ein. Alles begann damit, dass Otto von Bismarck schon im Kindesalter konservativ erzogen wurde und ein Befürworter der Monarchie war.

Wie schon seine Vorfahren väterlicherseits kämpfte er zum Wohle des Königs im Revolutionsjahr an der Seite des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV., der nach der Niederschlagung des Volksaufstandes dankbar gegenüber Bismarck, aufgrund seines Einsatzes, war1.

Dieser wurde 1851 nach Frankfurt am Main entsendet, um die Interessen Preußens beim Deutschen Bund zu vertreten.

Im Oktober 1857 übernahm Prinz Wilhelm von Preußen die Regentschaft für seinen Bruder Friedrich Wilhelm IV., da dieser nach einem schweren Schlaganfall gelähmt war. Bismarck wurde von seinem Frankfurter Posten abgelöst und als Botschafter nach St.

Petersburg versetzt. Er wurde ,,an der Newa kaltgestellt“, wie er selbst behauptete. Doch jene Zeit in der russischen Hauptstadt war für seinen weiteren Aufstieg nicht von wenig Bedeutung. Denn dort gewann er grundlegende Einsichten in die Funktionsmechanismen des europäischen Mächtesystems, die ihm später als Dirigent der preußischen und deutschen Außenpolitik sehr halfen.2

Am 23.09.1862 wurde Bismarck von Wilhelm I. zum Ministerpräsidenten bestellt, während  Preußen bereits auf dem Höhepunkt des Konflikts um die preußische Heeresreform stand und Bismarck sich bereit erklärte auch gegen das Parlament zu regieren. In diesem Jahr hielt er außerdem seine berühmte ,,Blut und Eisen“-Rede vor der Budgetkommision des preußischen Landtages. Damit legte Fürst Otto von Bismarck seine Pläne offen: nur Krieg scheint für ihn der Weg zum Ziel zu sein, die Vorherrschaft Preußens zu erlangen.

Daher führte er 1864 seinen ersten großen Krieg gemeinsam mit Österreich gegen Dänemark.

Eine weitere Steigerung seiner Macht und seines Ansehens erzielte Bismarck dadurch, dass er Preußens Staatsräson als leitende Idee nahm, unter der er 1866 das Ziel verfolgte einen kleindeutsch-großpreußischen Staat zu gründen. [1]

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Um dieses Ziel zu verfolgen war ein Bündnis mit der liberalen Nationalbewegung jedoch unumgänglich. Im selben Jahr wurde in einem dreimonatigen Angriffsbündnis mit Italien Krieg gegen Österreich geführt. In dieser Zeit regierte er das Reich vielfach ohne Kabinett und stützte sich auf wechselnde Parteimehrheiten.

1870/1871 führte er schließlich Krieg gegen Frankreich und im Januar 1872 wird Wilhelm im Spiegelsaal des Schlosses Versailles zum deutschen Kaiser proklamiert und der einheitliche deutsche Nationalstaat ausgerufen. Somit wurde Fürst Otto von Bismarck zum ersten Kanzler dieses neu geschaffenen Reiches ernannt.

Deutschland wird aufgrund seiner Größe, seiner militärischen Stärke und der rasant wachsenden Industrialisierung zur stärksten politischen und wirtschaftlichen Macht Europas3. Die fortschreitende Industrialisierung, stärker werdendes Proletariat, Zusammenschlüsse zu Parteien und den damit vorauszusehenden Forderungen nach besseren Lebensbedingungen für das einfache Volk veranlasste Bismarck Ende des 19. Jahrhunderts dazu, die Sozialgesetze einzuführen (Krankenversicherung, Unfallversicherung und etwas später auch die Rentenversicherung), was auch als ,,Zuckerbrot“ bezeichnet wird.
Fast zeitgleich wurde auch das Sozialistengesetz verabschiedet, das sozialistische und sozialdemokratische Organisationen und deren Aktivitäten im Deutschen Reich verbot. 
Damit legte er fortschrittliche und sozialistische Gruppierungen auf Eis, als ,,Peitsche“ bezeichnet.

Er zog sich auf seinen Ruhesitz Friedrichsruh zurück, wo er 1898 starb. Doch der Mythos des ,,Eisernen Kanzlers“ lebt bis in die Gegenwart hinein. [2][3]

Nach Bismarcks Tod 1898 wurden in Deutschland zahlreiche Denkmäler zu Ehren des Reichskanzlers errichtet. Auch die Hamburger Bürgerschaft entschloss sich 1898 zu diesem Schritt. Aufgrund der mageren Spenden konnte ein Wettbewerb für das Denkmal erst 1901 ausgeschrieben werden.

Emil Schaudt und Hugo Lederer erhielten 1902 die Erlaubnis, ein Denkmal auf dem Elbpavillion zu errichten. 1903 erfolgte die Grundsteinlegung des Denkmals. Am 23. August 1905 wurde der Rohbau fertig gestellt und die feierliche Einweihung folgte 1906. Bereits 1914 war das Denkmal im Nationalbewusstsein verankert.

Außerdem galt es als Hamburger Wahrzeichen. Nach dem 1.Weltkrieg verlor die Statue jedoch diesen Status und wurde ein Symbol rechter Kreise, welche die Statue als einen ikonischen Mittelpunkt ihrer Propaganda nutzten. Zudem wurde 1939 aus dem Gewölbe unter dem Denkmal ein Luftschutzbunker gebaut.

Zu Anfangszeiten der BRD fand eine massive Bepflanzung statt, um die freie Sicht auf das Denkmal einzuschränken. Zum 100.Todestag des ersten Reichskanzlers wurde die Statue gesäubert und restauriert und seit 2003 ist das Denkmal bei Nacht auch wieder beleuchtet.[4]

Die 14,8 Meter hohe Statue des ersten Reichskanzlers thront auf einem etwa 20 Meter hohen Sockel. Der frühere Elbpavillon, wurde, als man die Statue platzierte,  ausgeschmückt und so liegen Bismarck Germanische Kämpfer zu Füßen. Im Inneren des Sockels wurden prächtige Wandmalereien angebracht.

Nachdem der Bunker entfernt worden war, hatte das Innere jedoch statische Probleme und ist nicht mehr begehbar, da die wabenförmige Konstruktion sich 9 Zentimeter zur Seite geneigt hat. Auf diesem Sockel ist die steinerne Statue montiert. Alleine der Kopf ist 1,83 Meter hoch.


Die Darstellung Bismarcks nennt man Rolandstatue. Die traditionell hanseatische Form der Rolandsdarstellung ist ein Sinnbild für Marktrecht, Gerechtigkeit, Freiheit und Wohlstand. Zudem trägt Bismarck eine Rüstung und ist auf ein Schwert gestützt. Er wird stark, entschlossen und gewaltbereit gezeigt.

Dies ist einerseits in Bezug zu dessen Politikvorstellung zu setzen, andererseits kann man so auch eine aggressive Haltung Richtung Großbritannien erkennen. Die daraus resultierende Idealisierung Bismarcks als Schutzpatron stieß bei vielen Hamburgern auf Kritik. Das Denkmal sollte ein Symbol sein, das die Interessen Hamburgs und des Reiches, bürgerliche und nationale Ambitionen, sinnbildlich vereinigt.

Die Zentrale Botschaft des Denkmals ist die Vermittlung eines Nationalismus. Bismarck wird so als Schöpfer der Einheit stilisiert. Die Botschaft des Nationalismus sollte durch die traditionellen Symbole des Heiligen Römischen Reiches vermittelt werden. So ist die Kreuzritterrüstung ein Zeichen der Einheit im Glauben und das Schwert ein Symbol der Einheit im Krieg.


Das Monument war in der damaligen Zeit von Beginn an äußerst umstritten. Während das Bürgertum erfreut war, lehnten Arbeiter und Sozialdemokraten das Denkmal ab. Aufgrund ihres gespaltenen Verhältnisses zu Bismarck sahen sie es als Provokation und stellten klar, dass mit dem dafür verwendeten Geld soziale Projekte hätten gefördert werden können.

Auch Künstler kritisierten den Bau des Denkmals im Wilhelminischen Stil. Sie bezeichneten es als „peinvoll stilisiertes Götzenbild“.[7]

Die heutigen Meinungen über das Denkmal sind sehr unterschiedlich, jedoch lässt sich durchgehend der Gedankengang des „vergessenen Denkmals“ erkennen. Die höchste Bismarckstatue Deutschlands wird von den Bewohnern Hamburgs schlichtweg nicht wahrgenommen.

Kaum jemand interessiert sich heute noch für den Koloss aus Granit, der so still und imposant über den Hafen wacht.

Doch alle sind sich einig, dass das Denkmal bestehen bleiben muss. [8]


Das heutige Bismarck-Denkmal ist ein Denkmal, das viele Sachen aussagen kann. Unserer Meinung nach ist es eine Einladung, über unsere Geschichte nachzudenken. Denn eben so wie Bismarck nicht nur der „Eiserne Kanzler“ war, so ist er auch der Schöpfer der Sozialprogramme und einer der führenden Köpfe hinter der Einigung Deutschlands und so ist das Denkmal sowohl Ehren- als auch Mahnmal.

Es soll an die großen Leistungen aber auch an die Kriege erinnern, die so vielen Menschen das Leben kostet haben.

Die Kriege, die Bismarck führte und auch anzettelte, kosteten tausenden Menschen das Leben. So ist das Denkmal ein Mahnmal an die heutige Zeit, dass nicht Blut und Eisen,  sondern Frieden und Gerechtigkeit die Wege seien sollten,  auf denen wir heute wandeln.

Unserer Meinung nach ist es ein Denkmal, das viele Seiten hat und zu dem jeder einzelne seine eigene Meinung hat. Wir haben lange diskutiert und sind dann zum Ergebnis gekommen: Das Denkmal soll jedem einzelnen seinen eigenen Blick auf Bismarck ermöglichen.  Über ihn zu urteilen oder sein Denkmal,  ist nur für jeden einzelnen selbst möglich.




[1]Vgl.: Rainer F. Schmidt von Kohlhammer,Otto von Bismarck (1815-1898): Realpolitik und Revolution, 2004, S. 122f


[2]Vgl.: Wolfram Siemer, Deutschland 1850-1880, in: Informationen zur politischen Bildung: Das 19. Jahrhundert, 2012, S.30

[3]Vgl.: Unbekannte Autoren, Das neue universal- Lexikon, Band 1, 1971, S. 205.

[4]  Vgl.            aufg. 11:25 14.11.12

[5] Vgl. de.wikipedia.org/wiki/Bismarck-Denkmal_%28Hamburg%29 aufg. 11:35 14.11.12

[7]Vgl.    aufg. 10:55 14.11.12


[8] Vgl. 29 aufg 11:03 14.11.12

Quellen & Links

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