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zu Bertolt Brecht
Biographische
Skizze zu Bertolt Brecht:
Bertolt
Brecht wurde am 10. Februar 1898 als Eugen Berthold Friedrich Brecht
in Augsburg geboren und wuchs in gutbürgerlichen Verhältnissen auf.
Nach seinem Abschluss am örtlichen Gymnasium begann der junge
Brecht, der sich schon früh für Dichtung interessierte und auch
eine eigene Schülerzeitung herausgebracht hatte, mit seinem Studium
in den Fächern Medizin und Philosophie. Nachdem er sich zunächst in
diesen beiden Fächern eingeschrieben hatte, erkannte er schnelle,
dass es viel mehr die Philosophie war, die in reizte und beschränkte
sich seine Zeit an der Universität hauptsächlich auf Vorlesungen in
diesem Fach - vor allem Seminare zur Gegenwartsliteratur faszinierten
ihn. Zu dieser Zeit lernte er auch viele seiner späteren Vorbilder
kennen und schrieb schon an einigen seiner bekanntesten Gedichte.
Wenig
später, im Oktober 1918, wurde Brecht schließlich zum Militärdienst
ins Lazarett einberufen, tat sich dort allerdings in keinster Weise
hervor und konnte seinen Dienst schon 1918 wieder beenden. In diesem
Jahr kam außerdem sein erstes Kind, Frank Banholzer, zu Welt,
welches aus einer lockeren Beziehung zwischen Brecht und der
17-jährigen Paula Banholzer entstand. Nach seiner Trennung von ihr
heiratete er die österreichische Opernsängerin Marianne Zoff, die
vier Monate später Mutter ihres gemeinsamen Kindes wurde. Im Oktober
1924 zog Bertolt Brecht von München nach Berlin, wo er mit seinem
weltberühmten Werk Die
Dreigroschenoper eine
neue Form des Musiktheaters schuf. Das Stück avancierte in den
Jahren 1928 bis 1933 zu einer der erfolgreichsten deutschen
Theaterproduktionen, worüber sich Brecht selbst entsetzt zeigte, da
das Stück außer seiner Sicht bitterböse Satire an der deutschen
Gesellschaft war. 1929 heiratete der mittlerweile geschiedene Dichter
die Schauspielerin Helene Weigel, und bekam auch mit ihr wenig später
einen Sohn, Stefan.
Einen
Tag nach dem Reichstagsbrand emigrierte die Familie aufgrund von
Brechts marxistischer Einstellung über Prag und Wien in die Schweiz,
wenig später nach Paris und schließlich nach Svendborg in Dänemark.
Von dort machte er sich ein Jahr später auf nach Moskau und
schließlich in die USA. Dort angekommen ließ sich Brecht mit seiner
Frau, seinen Affären und seinen Kindern in Santa Monica nieder und
versuchte relativ erfolglos Aufträge für Hollywood-Filme zu
bekommen. Er traf sich regelmäßig mit anderen deutschen Emigranten,
befreundete sich mit Charlie Chaplin und schrieb an einer zweiten
Fassung seines Theaterstücks Leben
des Galilei, in dem er
dieses Mal vor allem die Kriegsverbrechen kritisierte, die die
Amerikaner mit Hilfe der Atombombe begannen hatten. Wenig später
verließ Brecht die USA aufgrund seiner gesellschaftlichen Ansichten.
Eigentlich wollte Brecht nun in
die Bundesrepublik Deutschland, konnte allerdings aufgrund eines
Einreiseverbots für Staatenlose, die von den Nazis ausgebürgerten
worden waren, nicht in das von den Alliierten kontrollierte Land und
ließ sich daraufhin für einige Zeit in der Schweiz nieder. 1950
erhielten Brecht und seine Frauen schließlich österreichische
Pässe. Da er zu diesem Zeitpunkt jedoch schon in Ostberlin lebte,
zog er nicht mehr um. In der DDR für seine Werke ausgezeichnet,
geriet der Autor in eine zwiespältige Lage, als sich nach dem Tod
des sowjetischen Diktators Stalin die Hoffnung vieler DDR-Bürger auf
eine Liberalisierung in einem Aufstand entlud, der von Ostberlin auf
andere Städte übergriff. In zwei Briefen nahm Brecht daraufhin
ausführlich Stellung zu diesem Thema und entschied sich schließlich
dafür, das harte Eingreifen des Staates zu befürworten, auch wenn
er einige Forderungen des Volkes durchaus verstehen konnte.
Privat
wirkte Bertolt Brecht in den letzten Tagen seines Lebens recht
bescheiden, zurückhaltend und fast ein wenig schüchtern, doch wenn
es sich um künstlerische Auffassungen handelte, vertrat er nach wie
vor eine klare Meinung: Es ging ihm immer um die Sache, nie um seine
Person. Am 14. August 1956 verstarb der Autor in Berlin, im Alter von
58 Jahren, an einem Herzinfarkt.
Episches
Theater:
Der
von Bertolt Brecht geprägte Begriff episches Theater ist eine
Vermischung der zwei literarischen Gattungen Drama und Epik. Episches
Theater distanziert sich bewusst vom klassischen Drama nach
Aristoteles und dessen Scheinrealität. Der wesentliche Unterschied
zwischen diesen zwei Gattungen bestand darin, Brecht nicht den Ansatz
verfolgte mit den Zuschauer mit Emotionen zu unterhalten, sondern
viel mehr zum Denken zu bewegen. Der Dichter wollte mit seiner
„Erfindung“ wichtige soziale Konflikte wie Kriege, Revolutionen,
und soziale Ungerechtigkeit thematisieren, was in seinem berühmten
Werk Das Leben des
Galilei durchaus zum
Vorschein kommt. Er wollte eine Form des Theaters, das die Zuschauer
diese Probleme erkennen lässt und ihnen hilft sie zum Besseren zu
verändern, so verstand der marxistische Brecht seine Dramen selbst
oft als „Instrument der Aufklärung im Sinne einer revolutionären
gesellschaftlichen Praxis“.
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dramatisches
Theater
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Episches
Theater nach Brecht
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Der
Zuschauer …
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… konsumiert
vorwiegend, muss sich keine Gedanken machen
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… soll
sich Gedanken machen, eine eigene Meinung bilden
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Das
Stück wirkt durch …
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… Emotionen
und Suggestion
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… Fragen
und Argumente
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Der
Zuschauer soll …
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… unterhalten
werden
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… nachdenklich
werden
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Die
Handlung ist …
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… in
einige wichtige Akte aufgeteilt
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… in
mehrere Szenen mit Prolog und Epilog aufgeteilt
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Der
Verlauf des Stücks …
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… ist
chronologisch und besitzt einen deutlichen Spannungsbogen
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… besitzt
keinen wirklichen Spannungsbogen, auch chronologische Sprünge
sind durchaus möglich
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Quellen
(Stand: 9.12.14):
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