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Erörterung
Erziehungswissenschaf­t

Elisabeth-Schulen, Berlin

2017

Lena P. ©
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ID# 70427








Studiengang zum*zur Erzieher*in (Sozialpädagogik)

Abgabe am 16.10.2017

: F., P., R., S., S., W.

Heute nur gespielt und geträumt?!

Anjas Sohn Malte kommt bald in die Kita. Das ist eine Übergangssituation für beide. Anja hat sich umfassend Informiert, doch die Fülle der Informationen hat sie verunsichert und überfordert. Bei der Entscheidung für eine Kita orientiert sie sich an selbst erarbeiteten Kriterien, welche letztlich die Wahl erschweren - keine Kita entspricht ihren Vorstellungen.

Die Unklarheit über den richtigen Erziehungsstil hindert sie am Loslösen von ihrem Sohn, auch in Alltagssituationen fällt es ihr schwer ihren Sohn sich selbst zu überlassen und greift schnell ein.1

Freiräume sind zur Selbstbildung und Persönlichkeitsentwicklung der Kinder erforderlich.

Ein Freiraum ist „die Freiheit, die eine Person oder eine Gruppe zur Entwicklung… und Entfaltung ihrer Identität und Kreativität benötigt.“ (). Ein Freiraum im Pädagogischen Sinne zeichnet sich durch mehrere Merkmale aus. Zu den Bedingungen, die ein Freiraum erfüllen muss, zählen soziale, räumliche und zeitliche Faktoren.

Der Freiraum ist gekennzeichnet durch genügend Bewegungsfreiheit, wie zum Beispiel in einem großen Raum, auf dem Spielplatz, im Wald oder einem anderen beliebigen Naturgebiet, auf spielgerecht gestalteten Plätzen usw. Dieser sollte Kindern ausreichend Material zum Spielen bieten, welche die Sinne anregen und vielseitig verwendet werden können.

Auch Bewegungselemente, wie Spiel- und Sportgeräte, Klettergerüst u.ä., geben den Kindern Anreiz zum Spielen und Ausprobieren, so werden motorische Fähigkeiten entwickelt und gestärkt. Im Wald zum Beispiel finden die Kinder umgefallene Baumstämme, auf denen durch Balancieren und Klettern Geschicklichkeit und Körpergefühl erprobt werden können.

Auch die Spielräume in Kindergärten sollten abwechslungsreich und großzügig gestaltet sein, wodurch freies Spielen und Erforschen gefördert wird, dieser Raum soll an die Spiel- und Bewegungsbedürfnisse angepasst und entsprechend vorbereitet werden.

Dieser „rauschartige“ Zustand des Vertieft-Seins ist bei Kindern im Kita-Alter recht häufig, pro Tag ca. 20 - 50 mal.2 Das hilft ihnen Ihre Umwelt offen und mit allen Sinnen wahrzunehmen, zu erforschen. Damit das Kind oder die Gruppe von Kindern die Zeit ausgiebig zum Spielen konzentriert nutzen kann, muss die betreuende Person für angemessene Rahmenbedingungen sorgen.

Spielzeit und Raum sind festgelegt und über die Anzahl der Mitspieler kann gemeinsam eine Regelung getroffen werden. So wird das Spiel zum gemeinsamen Erlebnis.3

Die Entscheidungsfreiheit als Merkmal des Freispiels betrifft die freie Wahl des Materials, als auch des Spielinhalts. Die Kinder sollen selbst darüber entscheiden was sie spielen und wie sie spielen, entscheidend ist, dass sie dem Spiel selbst einen Sinn geben. Für den/die Erzieher/in bedeutet das, sich mit Vorgaben und Korrekturen zum Spielgeschehen zurückzuhalten aber gleichzeitig die Kinder zu motivieren und zu inspirieren.

Dadurch kann das Kind in seiner individuellen Geschwindigkeit und aus eigenem Antrieb verschiedenste Erfahrungen sammeln. Die Tätigkeit soll nicht die Kinder nicht unter- oder überfordern, gleichzeitig jedoch wird eine bewältigte Herausforderung zur Motivation für neue.

Beispielsweise Grundlegende Naturgesetze oder die Beschaffenheit verschiedener Dinge.4

Nicht zu unterschlagen ist jedoch die Notwendigkeit einer Bindungsperson, die das Kind kennt und der es vertraut, welche die Aktivität des Kindes im Freiraum beobachtet und betreut. Die Bezugsperson unterstützt das Kind, gibt Hilfestellung und Anregungen. Aber auch beim Spielen kann diese einbezogen werden, dabei ist es wichtig, dass sie den Spielverlauf nicht unterbricht oder nach eigener Vorstellung beeinflusst, sondern die Fantasie der Kinder anregt und auf Dialoge und Aufforderung zum Mitspielen angemessen eingeht, also interagiert.5 Die vertrauensvolle Beziehung zwischen Erzieher/in und Kind ist die Basis für das freie Spielen.6 Das Kind muss sich respektiert und geborgen fühlen, damit es frei von Hemmung oder sogar negativen Gefühlen seine Umwelt entdecken, lernen und spielen kann.7 Um eine solche, von Vertrauen und Nähe geprägte Beziehung zu einer vorerst fremden Person eingehen zu können, bedarf es einer guten Eingewöhnung in die neue Umgebung, die den Kindern sowie den Eltern mögliche Ängste nimmt und Vertrauen aufbaut.

Ziel der Eingewöhnung ist es, eine solide Grundlage zu schaffen, auf der Malte sich auch im Raum der Kita ungehindert und aktiv selbst bilden und seine Persönlichkeit, aufgrund von Selbsttätigkeit mittels Selbstgestaltung, entwickeln kann. Das gegenseitige Einverständnis und Vertrauen zwischen Eltern, Erzieher/innen, Kind und Kita-Konzept ist Voraussetzung für die, für Mutter und Kind erfolgreiche Bewältigung des Übergangs.

1Gröschner, A.: Die Mütter vom Kollwitzplatz

2Prof.Dr. Gerald Hüther, Video: Wie Lernen am besten gelingt, veröffentlicht auf YouTube am 7.9.12

4Berliner Bildungsprogramm 2014, S. 14, Bildung ist ein aktiver Prozess

5 Textor, M. R.: Drei Formen der Bildung, S. 3

6Berliner Bildungsprogramm 2014, S. 15, Bildung braucht Bindung und Beziehung

7 Textor, M.R.: Drei Formen der Bildung, S. 8-9

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