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Mitschrift
Pädagogik

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

2010/2011, hackl

Sophie S. ©
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ID# 12286







 šžšžšBildungstheoretische Zugänge›ž›ž›


Bildung: Begriff Pädagogisch und gesellschaftlich relevant, heißes Thema in den Medien


Geschichte


deutschsprachiger Raum: (kurz geschichtlich)

greift zurück auf Humanismus14. – 16. Jhdt. –> man könnte aber auch überall anfangen

àblühende Zeit

àviele Künstler

àGroßteil spielt es sich in Italien ab

àZeit d. Aufklärung/Renaissance/Umbruchs

àbringt erste Ideen wie Demokratien ablaufen

àFrage: Was ist Bestimmung des Menschen? vorher war klar Gott hat Menschen erschaffen, leben ist Prüfung ob Himmel/Hölle nachher Erklärung nicht mehr gültig à was ist Ziel der Erziehung?

àgreift auf antikes Denken zurück, vernünftiges Denken des Menschen wurzelt in der (altgriechischen) Sprache

àGriechische Sprache. Knochengerüst der menschlichen Vernunft

àwarum griechisch?

àKultur, Denken auf Griechisch bezogen

àantikes Rom orientiert sich kulturell zu Griechenland

àerlernen der Sprache ist Einführung in menschliche Zivilisation


àRenaissance: vor allem in Italien nimmt Idee der Antike wieder auf

àab 15. Jhdt.: Humanisten (Gelehrte à heute Wissenschaftler) eher philosophische Wissenschenschaft

àsie haben „studia humanista“ betrieben …der menschlichen Dinge

àberühmter Humanist: Petraca

àGiovanni Pico delta Mirandola (1486) à Traktat über die Würde d. Menschen

·         Botschaft: Mensa ist sein eigener Bildhauer

·         Gott sieht man als jemanden der uns in einer freien Welt erschaffen hat, im 15. Jhdt. unvorstellbare, revolutionäre Meinung

Deutscher Neuhumanismus:

17. Jhdt.:

àkriegerische Zeit (Bsp. 30-jähriger Krieg)

àkulturelle Stagnation u. Krise der kulturellen Entwicklung

àes gab da schon sehr interessante Ideen


18. Jhdt:

àwieder Anknüpfung an die Antike

àNachahnung der griechischen Werke in der Malerei u. Bildhauerkunst


Aufklärungspolitik


Jean-Jaques Rousseau 1712-1778

àwichtiger Vertreter

àpädagogisches Jhdt. 18. Jhdt.

àEmil: berühmter Erziehungsroman – kein wissenschaftliches Werk

àErziehung nicht einfach Mittel sondern hat Ziel

àKind ≠ kleiner Erwachsender

àLernen aus Interesse an Sache (Kein Lob/Tadel)

àauch nicht bestrafen à die Welt an sich soll bestrafen

àErzieher nicht als Autorität auftreten, er muss Welt so gestalten, dass Kind selbst bestraft oder so aussehen lässt

àhat etwas von schwarzer (manipulativer) Pädagogik

àSpiel: sehr wichtig

àidealtypisch ein Element des Bildungsprozesses

àMotivation für etwas (zu lernen) soll aus der Welt selber kommen


Philanthropen

ànehmen Ideen auf

à2. Hälfte des 18. Jhdt.

à„Menschenfreunde“

àkeine Autoritätsrituale (Schule mit Spiel und Spaß)

àmoderne Sprachen, Mathematik, Naturwissenschaften à wichtig

àVorrang der Gesellschaft vor Kind à Gemeinnützigkeit

àZiel: Einordnung, Brauchbarkeit, Funktionieren als Glied d. Gesellschaft (Berufs- u. Standeserziehung)



Neuhumanismus vs.

Aufklärungspädagogik



= alte humanistische Einstellung

= neue moderne, technische Welt




Sprache im Vordergrund, sie ist Träger d. Vernunft, v.a. Latein/Griechisch

NaWi ist viel wichtiger, Sprache nicht so wichtig


Aneignung d. Ãœberlieferung
Zuwendung zu Vergangenheit

Aneignung der gegebenen, realen, vorkommenden Welt

Kann auf alle Bereiche des Lebens angewandt werden

Kann auf alle Bereiche des Lebens angewandt werden

àAufklärungspädagogie kritisiert:

àMensch weltfremd erzogen (sie können über alles gescheit reden aber nichts anwenden)

àKeine Erziehung für reale Welt


àNeuhumanismus kritisiert:

àMensch wird auf animalisches Dasein reduziert

àsie erziehen nur zur Anpassung

àBildung wird am Alter der Nützlichkeit geopfert


àMögliche Synthese:

àweder Sprache noch NaWis im Vordergrund

àsondern beide als Medium von Bildung

àNaWi-Sprache = Formeln


Wilhelm von Humboldt (1767-1835)


àberühmtester Bildungstheoretiker seiner Zeit

àkommt aus reichem Haus (braucht sich über sein ökonomisches Leben keine Sorgen machen)

àer und Bruder waren Universalgenies

àgroßer Vorarbeiter/Vordenker d. Sprachwissenschaften

àethnologische Reise ins Baskenland

à„Er interessierte sich für alles!“

àer verstand sich nicht als Bildungstheoretiker sondern als Denker über die Gesellschaft

àBegriff Bildung: nicht Fachterminus (damals)

àBildung ist unabschließbarer Weg (man ändert sich auch selbst) der Individualität zu sich selbst


Individualität:

àinnere Formkraft, mit der der Mensch das Angeeignete in das eigene Wesen verwandelt

àKreislaufprozess:

àObjekte Weltgegebenheiten ermöglichen u. prägen individuelle Formen à wir eignen uns die Welt an (ohne Welt kein Individuum)

àIndividueller Aneignungsprozess ermöglicht u. prägt Wahrnehmung d. Welt (ohne Individuum keine Welt)

Sprache:

àMedium d. Bildung

àdurch Sprache kann ich etwas vor Augen führen

àMedium d. Allgemeinen u. Ergebnis d. Aktivität des individuellen Geistes

àsprachliche Struktur ist Schranke u. Eröffnung d. Möglichkeit von Heimat u. Freiheit


àGrundlegendes Werk: Ideen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen ( 1792)

àwie muss Staat organisiert sein, dass er Bürger in Bildung nicht einschränkt?

àDer wahre Zweck des Menschen … (siehe PPP)

àAllein außer der Freiheit … (siehe PPP)

àJeder Mensch … (siehe PPP)

àWas hier gleichsam … (siehe PPP)

Bildungstheorie als Gesellschaftskritik


Theodor W. Adorno (1903-1969)

àberühmtester Vertreter

àbisschen auf Marxismus u. klassische Aufklärung

àjüdische Abstimmung – deswegen Flucht

àpessimistischer Denker

àverstand sich nie als Erziehungstheoretiker

àPhilosoph, Psychologe

à1959: Theorie der Halbbildung

àberühmtes Werk zur Bildungstheorie

àgeht aus von gesellschaftlicher Ausgangsdiagnose von seiner Zeit nach dem Krieg

àProblem an dem er seinen Aufsatz aufhängt


Ausgangsdiagnose:

àstellt Art d. Verfallserscheinung fest, was ursprünglich mit Bildung gemeint war gibt es nicht


== > Sozialisierte Halbbildung

àAusdruck der Lernprozesse die Mensch unterlauft à unterbewusst unterlauft – kommt eben

àSozialisieren: jemanden Eingewöhnen ohne dass man es mitbekommt

àSozialisierte Bildung = Paradoxen, sozialisiert wird Bildung ausschließlich rhetorischer Trick um Gegenteil hervorzurufen


== > Allgegenwart des entfremdeten Geistes

àGeist: reflektierende Vernunft d. Menschen (Verstand) nicht einfach unproblematisch, teilweise sind wir uns selber fremd à Phänomen der Entfremdung

àsehr weit verbreitet à allgegenwärtig, sie sind also eigenen Feinde


Ausgangsdiagnose:

àTrotz und mit Hilfe der modernen Information verbreite

àbeides trägt dazu bei


Bildungsbegriff

àwird rekonstruiert

àwas war innere Logik des Bildungsbegriffs?

àkritische Reflexion d. Bildungsbegriffs

àArbeitsbegriff: was heißt Bildung?

àBildung ist für einzelnen Menschen das was Kultur für die Menschheit
(Kultur nach d. Seite ihrer subjektiven Zuneigung à Originalzitat)


àwas wollten sie mit Bildung?

àeinerseits: sollte Bildung leisten: „Bändigung animalischer Menschen durch Anpassung aneinander“ à Originalzitat

àBändigung d. animalischen Menschen: neugeborenes Kind hat etwas tierisches (unterscheidet sich nicht von höheren Primaten: 1. Lebensjahr kein großer Unterschied zwischen Baby und Schimpansen wenn gemeinsam aufgezogen)
Mensch kommt eigentlich als Tier auf die Welt, das menschliche eignet er sich erst später an  à das ist Aufgabenstellung der Bildung

àandererseits: „Rettung des Natürlichen gegen hinfällige menschliche Ordnung“ à Originalzitat

àMensch lebt immer unter bestimmten Lebensumständen (Bsp.: Indianerstamm, Stadt, …)

àDramatik der Bildung: nicht nur Mensch zu zivilisierter sondern Gesellschaft die Menschen zivilisiert zu kritisieren, weil sie selber unmenschlich ist
Gesellschaft kann nicht Menschen zivilisieren, weil Gesellschaft selber schrecklich ist

àBildung einerseits Prozess der Zivilisierung aber gleichzeitig auch Gesellschaft kritisieren

àWarum Rettung d. Natürlichkeit? weil wir alle Natürlichkeit in uns tragen (z.B. Mitgefühl) die uns von Geburt an mitgegeben wurden

àdeswegen Bildung so schwierig weil man in beide Richtungen denken muss


àWenn man einen Teil weglässt à keine Bildung
wenn man 1. Teil weglässt à Kind einfach wachsen lassen, geht aber gar nicht da man was tun muss und dann ist das auch schon Erziehung

àwenn Gesellschaft nicht kritisiert dann einfach nur Anpassung (à Diktatur)

àAdorno sagt das ist nicht von ihm, schaut nur auf vorige Bildungstheorien

Bildung als historisches Phänomen:

àmit Denken des Bürgertums entsteht Bildungsbegriff
(Bildung emanzipiert sich mit Bürgertum)


1. Idee:

àBildung soll zweckfrei sein,
Bildung mit Zweckbezug: Herabwürdigung zu Fremdbestimmung – ich muss mich freiwillig weiterbilden

àBürgertum: muss sich das auch leisten können ohne Zweckbezug etwas zu lernen, Zeit haben, nicht arbeiten
das hat nur Bürgertum (Zweckbezug)
Arbeiter/Bauer können sich das nicht leisten


2.  Idee:

àZiel: in Idee der Bildung steckt Menschheit ohne Status und Übervorteilung


Kritik der bürgerlichen Bildung

àes entsteht Geisteskultur (bezieht sich nicht auf reale Verhältnisse) die abgehoben ist von materieller (es kommt zu Apologie der blinden Verhältnisse) Kultur (am Tag Arbeiter ausbeuten/am Abend Gedichte lesen)

àEinerseits: Bildungspartizipation und Mordpraxis der Nazis(am Tag Leute in KZ foltern und am Abend Mozart/Beethoven spielen)

àda war nicht Idee der Bildungsprozesse
es liegt im Umgang des Bürgertums mit Bildung.
Bildung und gesellschaftliche Wirklichkeit haben sie voneinander getrennt

àKulturgüter sind Lügen, wenn sie nichts sind als Kulturgüter

àkeine weiteren Auswirkungen/Zusammenhänge


Reale Funktion der Bildung

àda Bürgertum Bildung zweckfrei betrieben hat, haben sie trotzdem Zweck realisiert sie sind klüger geworden und somit Aufstieg des Bürgertums

àIdee: alle Menschen mit Bildung versorgen abgespielte Version: Volksbildung (nur beschränkte Bedingungen)
„Emanzipation des Proletariats (Bauerntum) durch Bildung unmöglich“

àBildung nur in geistiger Welt nicht in realer Welt

àHalbbildung: besteht darin dass kulturelles Wissen an Menschen angepasst wird, nicht umgekehrt à Wissen muss sich nach Menschen strecken

àPhänomen dass nicht mehr Bildung Menschen herausfordert sich zu entwickeln, sondern dass sich Mensch gar nicht mehr entwickeln braucht.


Halbbildung

Kulturindustrie (20. Jhdt.)

àhängt mit Massenmedien zusammen somit wird Kultur massenhaft verbreitet

à2 Phasen:

1.    Phase: Massenhafte Verbreitung von Hochkultur, bestehende Kultur in Massenmedien hineingearbeitet (Bsp.: aufnehmen und Schallplatten pressen und zu Hause abspielen)

2.    Phase: Neue Formen von Unterhaltungskultur, wir erzeugen neue Unterhaltungskultur möglichst schnell, möglichst viel verkaufen


Zerstörung der Bildungswirkung der Kultur

àviel Kapital in neue Kultur investiert

àsomit an Kunden angepasst

ànicht so wie früher weil für Kultur wichtig ist

àsomit entsteht klassische Form von Unterhaltungsnummern

àwenn Musik kompliziert, kann ich sie mir beim ersten Mal nicht merken

àMelodie so unterkomplex dass ich sie sofort höre/verstehe


à„Anpassung der Bildungsinhalte an Ausgesperrte“  (die normal keinen Zugang zur Bildung haben)

àKeine produktive Herausforderung u. Veränderung

àVorspiegelung von Freiheit u. Selbstständigkeit


àVortäuschen von schneller Erkenntnis

àwir leben in Welt wo gut ist was schnell ist

àleichte geschriebene Bücher sind oft nicht leichter zu verstehen weil man einfach nur darüber liest
wenn ein Buch leicht zu lesen ist, hat man nichts verstanden

àwas ist Performance, was ist wahre Realität?


Bildung als Emblem des Status

àVortäuschung von „Gebildetheit“ durch Versatzstücke
Bsp.: ich stelle Bücher hin, die ich gar nicht gelesen habe

àAngeber: Wie, das wissen sie nicht?

àMenschen reagieren dann schnell gereizt u. böse – Unsicherheit weil sie eigentlich doch nichts wissen


ànicht Vorstufe der Bildung sonder Feind

àweil weitere Bildung nicht zulässt (wirkt störend und blockierend)

àHalbbildung: es gibt Tendenz zur Halbbildung (=gesellschaftliches Phänomen)
es gibt aber auch immer Möglichkeit d. Bildung

àdaher niemand von Halbbildung gefeit, auch nicht Autor dieses Aufsatzes


Heinz-Joachim Heydorn (1916-1974)

àErziehungswissenschaftler! (meistens sonst Philosophen, weil Erziehungswissenschaft noch sehr jung)

àÄhnliche Ziele wie Adorn

àbeide Uni Frankfurt

àKritische Theorie (Vertreter beide)

àDer Widerspruch von Bildung und Herrschaft

àstehen in permanentem historischen Wiederspruch


Bildung = Emanzipation

àwenn man versteht wie Welt und man selbst funktioniert ist es nicht möglich beherrscht zu werden


àBildung ist ein Zerreißen ursprünglicher Lebenszusammenhänge

àes muss zerrissen werden der Schleicher des „Nichterkenners“ das über uns hängt

àdann erst erkennen wir uns selbst


àEntsinnlichung durch Abstraktion à könnte Sinnlichkeit aufheben

àDurchbrechen des unmittelbaren Zusammenhangs mit der Welt

àwir reagieren spontan, sinnlich, unmittelbar à ohne Nachdenken

àSinnlichkeit bindet uns direkt an die Welt

àBrechung der Gewalt durch unmittelbare Sinnlichkeit

àAbstraktion: geht aus einzelner Situation heraus und überlegt allgemein


àEntfremdung der Vorstellung

àVorstellung die wir haben müssen uns fremd werden

àman lebt in Vorstellungswelten

àsoll so sein, dass wir aus anderer Kultur kommen und unsere betrachten


Massenschule = Unterwerfung

àfür breite Bevölkerung

ànicht dazu da um Menschen im Glücksstreben zu helfen

àFunktion: Menschen werden zurecht gestampft


àMateriale (à was muss wer lernen, à bestimmte Kaiser) statt
formale Inhalte (àjemand soll sich mit feudalen Herrschaftsformen beschäftigen, man kann sich Kaiser aussuchen, à Inhalte müssen nicht festgelegt werden)
werden vermittelt

àwäre in Schulen Glück der Kinder das Ziel gäbe es keine Materialien


àRealien statt Humaniora

àRealien = Naturwissenschaften statt
Humaniora = Geisteswissenschaften

àwenn sich Menschen selbst bestimmen sollten, müssen sie kulturwissenschaftliche Inhalte erlernen


àHauptaugenmerk: sollen was lernen was verwertbar ist nicht wie sie glückliche Menschen sind


Historische Entwicklung der Qualifikationen

àWandlung


àIndustriearbeit (damals extrem dominant)

àseit 18. Jhdt. gibt es Phänomen der Industriearbeit

àWandel darin: immer abstrakte, komplexe, wissenschaftliche

àalle möglichen technologischen Veränderungen

àgab noch keinen elektrischen Strom

àman kann damals alles sehen und unmittelbar wahrnehmen

àgab es bei Einführung der Elektrizität viele Tote weil Strom nicht wahrnehmbar ist und Menschen sich das nicht vorstellen konnten

àalle diese Fortschritte bewirken mehr Komplexität/Abstraktion/Wissen

àdadurch werden Menschen gebildet

àdieses Denken in gewissen Bereichen weiterentwickelt in anderen nicht


= = > Dadurch entwickelt sich Selbstvertrauen


Positivismus als Verblendung

àprinzipielle Herangehensweise an die Welt (nicht Philosophie gemeint)

àverwendet weil darauf hinweisen, dass es Art gibt zu denken sodass ich nur „Positive Objekte (im Sinne von vorhanden, anschaubar) /Unmittelbares wahrnehmen

àzeigt immer das „Jetzt“ so als wäre noch nie was anderes gewesen

àakzeptiert nur „hartes“ Wissen (zählbar, rechenbar, …) Rest ist Spekulation

àheutige Welt bringt uns bei: viel Geld verdienen, harte Fakten

àunsere Welt positivistisch ausgerichtet, nicht Umgang mit Menschen

àWürde des Menschen nicht messbar; glücklich? wieso? nicht messbar
Technik: materialer Ausdruck des Positivismus

àGewährleistet Wissenszunahme und trotzdem bleiben sie gleich manipulativ, unhistorisch (wie ist es, Vergangenheit u. Zukunft nicht positiv), selbstschlüssig (es ist so! wird nicht hinterfragt)
subjektlos (alles beruht auf Naturprozesse; man kann es nicht beeinflussen; formal

àWissen wird immer abstrakter – Abstraktion bleibt jedoch leer


àErscheinung = Wesen

àdas was ich sehen kann ist das was es ist

àes ist nicht mehr an Wirklichkeit da als ich sehen kann


Alternative: Bildung

àBildung:

àHistorisches Denken

àGenetisches Denken (Dinge sind in Bewegung; zufällige Momentaufnahme; diese Bewegung, Entfaltung der Welt ist wichtig)


Hans Christoph Koller (geb. 1956)

nennt seinen Ansatz:

Theorie transformatorischer Bildungsprozesse

àVorgänge von Bildung, reale Abläufe stehen im Vordergrund


Grundfiguren des Welt- u. Selbstverhältnisses

àFiguren soll ausdrücken, wir haben Denkmuster in der wir Welt und uns Selbst abbilden

1.    Autonomes Subjekt: sozialreferentielles Subjekt à unsere Subjektivität formt sich durch die anderen

2.    Narrative Gegebenheit von „Welt“ (Anlehnung an Kokemohr)
à wie wir Welt reflektieren immer in Form von Erzählungen

3.    Habitus – „strukturierende Strukturen“ (bezieht sich auf Bourdieu)
à Summe jener Gewohnheiten die uns gar nicht auffallen
àstrukturierende Strukturen: wir haben diese Strukturen aufgebaut die wir selber gar nicht merken, sie bringen weitere Strukturen mit sich


àEins dieser drei Dinge können nicht bei Bildung aufgehoben werden

àmuss in Rahmen der 3 Konzepte entstehen


Krise à Transformation

àWelt- u. Selbstverhältnis à subsumptionsresistente Erfahrung

àErfahrungen lassen sich in Welt- u. Selbstverhältnis einordnen (Alle Menschen sind gut, ich gehe raus, Mensch lächelt mich an)

àMöglichkeiten:

à1. Bildung (à Figuren werden transformiert)

à2. Bildungsabwehr (wäre nur möglich wenn ich Abschattung vornehme à Verdrängung)

àBildung keine harmonische „innere“ Reifung

àMenschen entwickeln sich

àohne Krisenerfahrung kann es keine Bildung geben


Krisenanlass: Das Fremde

àDas Fremde zeigt sich indem es sich uns entzieht (Waldenfels)

àwir sehen es indem wir es nicht sehen

à3 Möglichkeiten der Begegnung mit Fremden:

1.    Aussonderung: Bekämpfen & Vernichten
Bsp.: ich lese Buch nicht und schmeiße es weg
Bsp.: Menschen sehen anders aus, weg in KZs

2.    Aneignen: Dem Eigenen unterordnen, nehme das was es zum Fremden macht

3.    Anerkennung: auf seine Anspruch antworten
à nicht vernichten, nicht krampfhaft entfremden = Geduld


Begehren als Antrieb und Blockade von Bildung

àDas Reale, Natürliche (Tiere)

àdas Imaginäre (künstlerisch, ikonisch, unmittelbar wahrnehmbar)

àdas Symbolische (Sprache und dieses = Gesellschaft)


== > Anlehnung an Freud: gibt Prinzip im Menschen das nennt er ES à Triebe

àtierisch – keine ICH-Funktion

àzw. den beiden: „ICH“ - selbstreflektive


àwenn Kinder auf die Welt kommen nur Reale und wenn vor Spiegel erkenn sie erst was sie wirklich sind, sie sehen sich als 3. Person – Perspektive

àdramatisch für Kind weil erstmals als Mensch sehen

àImaginäre (Prinzip wie künstlerisch): sinnlich unmittelbare (=Rezeption) Mittelbarkeit (=Werk an sich) == > KUNST

àBegehren:

àgeboren und gehen Bedürftigkeit nach

àKultur erlaubt das vollkommene Nachgehen der Bedürftigkeit nicht

àwir haben Bedürftigkeit und als Ersatz kulturelle Figur

àdie Bedürftigkeit nicht ganz ausgelöscht, Rest à Begehren

àKultur filtert Bedürftigkeit somit entsteht Begehren

àauf einer Seite Blockade (fixiert; Krise nicht aufnehmen)

àTreibende Moment für Antrieb


Empirie: Latente Bildung

àwo passieren Transformationsprozesse

àFaktisch aufweisbar: objektive Anschlussmöglichkeit für Bildungsprozess

àBsp.: Kinder: in Milchdose ein Loch, drehen Dose um, keine Milch rinnt heraus weil Vakuum entsteht wenn hinten kein 2. Loch, Kinder wissen das nicht

àauf Auflösung drängende Dissonanz

àmuss nicht aufgelöst werden ist jedoch eine Möglichkeit auf die gedrängt wird

àwie lang dauert es bis aufgelöst wird? wird aufgelöst


Bildungstheorie … aus der Sicht von Schulpädagogen


Wolfgang Klafki

àBestimmungen zum Bildungsbegriff

àberühmtester deutscher Bildungstheoretiker

àgeb. 1927 (schon im Ruhestand)

àin sich konsistenten Begriff von Schulpädagogik

à1991: Neue Studien zur Bildungstheorie und Didaktik à wichtigstes Werk:

Bildung als Zusammenhang von 3 Grundfähigkeiten

àSelbstbestimmungs-

àMitbestimmungs-

àSolidaritätsfähigkeit

àZiel = sich selbst bestimmen (definieren) zu können, wer ich bin, wer ich sein möchte …

ànur Selbstbestimmung (Kernausgangspunkt) kann man missverstehen

àSelbstbestimmung als autistische Form des Ich-Seins

àdeswegen Mitbestimmung à man kann nur im Rahmen d. Sozialität selbstbestimmen

àeine gewisse Gruppe à alle anderen auch ausgeschlossen

àdeswegen: Solidaritätsfähigkeit: Form von Mitbestimmung à man kann niemanden ausschließen, man ist ein Teil von etwas Größerem
schon kleine Kinder: Mitgefühl
Mensch hat Fähigkeit sich in alles eingebettet zu fühlen
Mensch ist nicht allein



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