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Fachbereichsarbeit

Bewe­gungs­för­de­rung in der KiTa: Konzepte und Methoden

2.013 Wörter / ~9 Seiten sternsternsternsternstern Autor Maximilian J. im Sep. 2015
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Fachbereichsarbeit
Sozialarbeit

Universität, Schule

Pädagogische Hochschule Heidelberg - PH

Note, Lehrer, Jahr

1,3 2015

Autor / Copyright
Maximilian J. ©
Metadaten
Preis 6.50
Format: pdf
Größe: 0.18 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 49240







Bewegungsförderung in der KiTa


Inhaltsverzeichnis

Einleitung 1

1 Bewegungsfunktionen für die Kindesentwicklung – Zusammenhänge 2

2 Kindgerechte Bewegungsförderung in der KiTa – wichtige Spielarten 2

3 Anforderungen an und Grundlagen einer bewegungsfördernden KiTa 5

Fazit 6

Quellenverzeichnis 7

Anhang: Tabelle 1 – Bewegungsfunktionen für die kindliche Entwicklung 8

Einleitung


Körper- und Bewegungserfahrungen sind für Kinder besonders im Kindergartenalter von herausragender Bedeutung. Durch Bewegung erfahren sie nicht nur ihren Körper oder schärfen ihre Sinne. „Bewegung – der Motor des Spracherwerbs“ titelt Renate Zimmer (2014b) im „Handbuch Sprachförderung durch Bewegung“ (Zimmer 2014b) und belegt, dass Sprache nicht nur den Handlungsspielraum erweitert, sondern Sprache erst durch die bewegungsunterstützte Wahrnehmung der Umwelt entsteht.

Darüber hinaus sorgt Bewegung für Körperorientierung und Körperschemata (von Loh 2003, S: 250). Ohne diese beiden wichtigen Komponenten bleibt die Vorstellung vom eigenen Körper unvollständig und verzerrt. Möglich ist dabei auch, dass Kinder Berührungen am eigenen Körper „nicht lokalisieren“ können oder sich eine körperliche Unsicherheit herausbildet, die im Extremfall zu „Störungen der Wahrnehmungsverarbeitung auf der Hirnstammebene“ führt (Ebd.).

Bewegung stellt somit eines der wichtigsten Elemente in Bezug auf die Gesamtentwicklung des Kindes dar. Darüber hinaus ist Bewegung das Mittel schlechthin, um neu Gelerntes und Erfahrenes zu verarbeiten und somit den Lernprozess zu fördern. Ohne Bewegung werden viele erlernte Informationen nicht erinnert bzw. nicht verarbeitet. Darüber hinaus befinden statistische Erhebungen immer häufiger, dass immer mehr Kinder unter Bewegungsmangel leiden, ihre Zeit vor dem Fernseher oder der Spielkonsole verbringen und dadurch Bewegungs- und Wahrnehmungsstörungen aufweisen (Arbeitsgemeinschaft Gesundheit des Bodenseekreises 2005, S. 14; vgl. Voelcker-Rehage 2005, S. 358).

Doch wie sieht eine kindgerechte Bewegungsförderung in einer Kindertagesstätte (KiTa) aus und welchen Ansprüchen muss sie heutzutage genügen? Was sind in diesem Zusammenhang kindgerechte Bewegungsräume und welche Voraussetzungen und Kenntnisse müssen pädagogische Fachkräfte mitbringen, um eine entsprechende Bewegungsförderung anbieten zu können?

Diesen Fragen widmen sich die vorliegenden Seiten, innerhalb derer zunächst der Zusammenhang zwischen Bewegung, Körpererfahrung und Lernfähigkeit erläutert wird. Daraufhin werden Konzepte und Ansätze aufgezeigt, die eine kindgerechte Bewegungsförderung zum Ziel haben.

Abschließend wird auf die dafür notwendigen Herangehensweisen, Vorkenntnisse und das Kindbild eingegangen, die für eine kindgerechte Bewegungsförderung durch die pädagogischen Fachkräfte in ei.....[Volltext lesen]

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Hierbei entstehen ebenso Fähigkeiten der Problemlösung und mit steigendem Alter gewinnen die Elemente an Bedeutung, die mit Überlegungen und Vorstellungsvermögen zusammenhängen. Die spielerischen-konstruktiven Tätigkeiten verlieren dabei mit der Zeit an Bedeutung (Zimmer 2014a, S. 192). Mittels dieser Konstruktionsspiele werden daher nicht nur die taktilen und sensomotorischen Fähigkeiten gefördert, sondern das Kind lernt spielerisch die bis dahin erworbenen grobmotorischen mit den feinmotorischen Bewegungen so zu kombinieren, dass 'neue' Lösungen (in Form von Konstruktionen) hervorgebracht werden.

Die Fiktions- und Illusionsspiele stehen nicht immer im unmittelbaren Zusammenhang mit ausgiebiger körperlicher Bewegung, sondern die Spielelemente, die für Bewegungsspiele zur Verfügung stehen, werden umgedeutet und in einen neuen Sinn- und damit Spielzusammenhang gebracht. Diese Spielarten beinhalten z.B. ein Springseil, das eine Schlange symbolisiert, die sich über den Sand schlängelt, um den Ball, der eine schnelle Maus auf der Flucht vor der Schlange symbolisiert, zu fangen.

Diese Spielarten fördern daher den Prozess des „inneren Handelns“, des Denkens (Zimmer 2014a, S. 192f.) Die Objekte des körperlich anstrengenden Bewegungsspiels (Seilspringen oder Ballspielen) werden somit in den Entwicklungsprozess des kognitiven Vermögens eingebunden. Somit geht es bei diesen Fiktions- und Illusionsspielen um geplante und erlebnisorientierte Vorgehensweisen, die kognitive und feinmotorische Fähigkeiten fördert.

Die Rollenspiele dienen z.B. zur Verarbeitung von Alltagserlebnissen oder sie ermöglichen eine Verarbeitung von Ängsten oder Schwächen, indem das Kind z.B. Rollen übernimmt, vor deren Erscheinung es sich selbst fürchtet, wie die einer Hexe, eines Ungeheuers oder einer traumatischen Situation z.B. im Straßenverkehr, indem es die Rolle eines Lastwagens oder eines für das Kind riesigen Baggers übernimmt.

Durch die Rollenübernahme werden Bewegungs- und Verhaltensgrenzen nivelliert, denn ein gefährlicher Löwe muss brüllen und angreifen, ein starkes Ungeheuer muss Schrecken verbreiten und ein kleiner Igel muss sich einigeln. Diese Spiele haben, im Gegenzug zu den Illusions- und Fiktionsspielen, daher einen starken körperlichen Aspekt, denn die übernommenen Rollen werden durch Bewegungen dargestellt und kommen durch körperliche Mittel zum Ausdruck.

Darüber hinaus sind die Verhaltensregeln zeitweise außer Kraft gesetzt und dem Kind werden dadurch Verhalten „erlaubt“, die im realen Alltag nicht akzeptiert sind. Die dadurch aktivierten Bewegungsabläufe sind vielfältig und erstrecken sich sich größtenteils auf extreme Bereiche der Grob- bzw. Feinmotorik, je nach übernommener Rolle. Wesentlich ist bei Rollenspielen allerdings, dass das Kind dadurch Spannungen abbauen kann, sich Wünsche realisiert und durch die Spielinhalte sein seelisches Gleichgewicht stabilisieren kann (Verarbeitung von Ängsten, Ab.....

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3Anforderungen an und Grundlagen einer bewegungsfördernden KiTa


Bewegung ist in einer bewegungsfördernden KiTa das Gestaltungselement erster Ordnung, woraus sich die bewegungspädagogische Arbeit rekrutiert. Als „Akteur seiner Entwicklung“ wird dem Kind innerhalb der geeigneten Umgebung ermöglicht, die Bewegungsbedürfnisse zu befriedigen und sich und seine Fähigkeiten zu entfalten. Das Kind wird in einer entsprechenden Einrichtung als „Bewegungswesen“ verstanden, dem die pädagogischen Fachkräfte eine entwicklungsfördernde Umgebung zur Verfügung stellen.

Das Kind wird, wie bereits im letzten Abschnitt genannt, als „Akteur seiner Entwicklung“ begriffen, wodurch sich fünf methodische und didaktische Grundlagen für eine entsprechende Einrichtung und die Fachkräfte eröffnen (Steidl-Bolzano 2008, S. 46).

Alle Bewegungserziehungen sind kindgemäß („Kindgemäßheit“), was bedeutet, dass der jeweilige Entwicklungsstand des Kindes beachtet werden soll, an welchem angesetzt wird. Das Kind soll sich durch die Umgebung zum Handeln und Bewegen herausgefordert fühlen, aber nicht durch Aufforderung der Fachkräfte zum Handeln und Bewegen gedrängt werden.

Eine weitere Grundlage ist die „Offenheit“ des Angebots, das Kinder mitgestalten können müssen, indem ihre spontanen Einfälle in die Bewegungssituation integriert werden. Hieraus ergibt sich der Lerneffekt, Situationen selbstständig bestimmen, gestalten und verändern zu können, was wiederum das Selbstwertgefühl steigert (Steidl-Bolzano 2008, S. 46).

Die weiteren drei Grundlagen bzw. Herangehensweisen sind „Freiwilligkeit“, „Entscheidungsfreiheit“ und die „Selbststtätigkeit“, die an dieser Stelle nicht detailliert ausgeführt werden, da sie bereits partiell in den genannten didaktischen Grundlagen enthalten sind. So ist die Freiwilligkeit bereits Element der Offenheit und auch die Entscheidungsfreiheit entsteht, wenn das Angebot offen ist und nicht zu überladen, sodass d.....

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Die vorliegende Arbeit hat mit dem speziellem Fokus auf den Zusammenhang zwischen Bewegung und kognitiver Fähigkeit sowie dem Hervorheben einiger Spielarten und deren Funktionen gezeigt, dass Erziehung zur Bewegung weder kostenintensiv noch schwierig umzusetzen ist. Besonders im Alter zwischen 3 und 6 Jahren benötigen Kinder für ihre Entwicklung ein offenes Angebot, sich bewegen und spielen zu können, um mit ihrer Umwelt Kontakt aufnehmen, sie kennenlernen und Erfahrenes verarbeiten zu können.

Fehlt Bewegung, fehlt dem Kind damit die Möglichkeit zur Kommunikation mit seiner Umwelt. Doch nicht nur diese Art von Kommunikation wird durch Bewegungsmangel unterbunden. Wie gezeigt wurde, ist sprachliche Kommunikation und das Erlernen der Sprache selbst ein Prozess, der durch Bewegung in der Umwelt positiv beeinflusst wird.

Aus diesen Gründen sollten Bewegungsangebote in allen KiTa vorhanden sein, auch in jenen, die sich nicht ausschließlich auf die Fahnen geschrieben haben, eine bewegungsfördernde KiTa zu sein.

Quellenverzeichnis



Arbeitsgemeinschaft Gesundheit des Bodenseekreises (2005): Bewegungsfreundlicher Kindergarten. Ein Leitfaden zur Bewegungsförderung. Friedrichshafen, URL: [Zugriff 25.08.2015].


Graf, Christiane et al. (2003): Zusammenhänge zwischen körperlicher Aktivität und Konzentration im Kindesalter – Eingangsergebnisse des CHILT-Projektes, In: Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, Jahrgang 54, Nr. 9, S. 242-246.


Steidl-Bolzano (2008): Bewegungsqualität im Kindergarten. Offene Bewegungsangebote zur Förderung von motorischen, materialen und sozialen Erfahrungen. Saarbrücken: VDM.


Voelcker-Rehage, Claudia (2005): Der Zusammenhang zwischen motorischer und kognitiver Entwicklung im frühen Kindesalter – Ein Teilergebnis der MODALIS-Studie. In: Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, Jahrgang 56, Nr. 10, S. 358-363.


von Loh, Siegrun (2003): Etwicklungsstörungen bei Kindern. Medizinisches Grundwissen für pädagogische und therapeutische Beruf.....

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