Bericht
Betriebspraktikum in der
Doc Morris Apotheke
Inhaltsverzeichnis
1. Erwartungen: 1
2. Tätigkeitsbericht: 2
3. Berufsbeschreibung: 6
4. Ausbildung: 6
5. Lohn: 7
1. Erwartungen:
Ich
werde mein Schulpraktikum vom 16.Januar.2012 bis 27.Januar.2012 in der Doc
Morris Apotheke absolvieren. Meine Erwartungen an meinem Praktikum sind, dass
ich einen Einblick in die Arbeitswelt und Tagesabläufe im Berufsleben mitbekomme.
Da ich viele Erfahrungen im Bereich Mode gemacht habe, wollte ich andere Berufe
mir genauer vornehmen und vielleicht auch neue Zukunftspläne und Erfahrungen
sammeln. Ich wollte das Arbeitsspektrum und die Berufsfelder in einer Apotheke
erkunden. Da ich mich für Naturwissenschaften speziell im chemischen und
physikalischen interessiere, wählte ich eine Apotheke zu meinem
Praktikumsplatz. Des Weiteren wäre es wünschenswert, sowohl praktische als auch
theoretische Kenntnisse in Physik und Chemie erweitern zu können. Ich erhoffte
mir auch einen Einblick in ein chemisches Labor und den Umgang mit Chemikalien
und Laborinstrumente zu erlernen. Außerdem schien mir der soziale Aspekt als
Apotheker wichtig.
Da
ich sozial sehr engagiert bin und den Umgang mit Menschen liebe, dachte ich
mir, dass die Apotheke der richtige Ort ist. Den Umgang mit alten, jungen,
kranken Menschen und die Beratung zum Kauf des richtigen Arzneimittels
erscheint mir ebenfalls sehr wichtig. Vor allem erwarte ich, dass ich nicht nur
zuschauen darf, sondern in die Aktivitäten mit eingebunden werde, sodass ich
mir ein besseres Bild von dem Alltag in der Apotheke machen kann und wertvolles
Wissen und Erfahrungen mitnehmen kann. Meine Hoffnungen für das zweiwöchige
Praktikum liegen darin, ein angenehmes Arbeitsumfeld sowie kameradschaftliche
Kollegen zu bekommen, selbstständig arbeiten und meine mäßigen Kenntnisse über
verschiedene Programme sowie Arbeitsstritte zu verbessern.
Mein
Ziel ist, während der Praktikumszeit eine ausreichend umfassende Vorstellung
vom Berufsfeld Pharmazie zu entwickeln, die mich entweder in meinem Vorhaben
bestärkt, den Weg einer wissenschaftlichen Berufslaufbahn und somit der
Laborarbeit einzuschlagen oder mich über gänzlich andere Berufsperspektiven
nachdenken lässt, falls mir die Arbeit im Labor gar nicht zugesagt haben
sollte. Mit diesem Bewusstsein der Wichtigkeit des Praktikums, werde ich
versuchen, mich soweit wie möglich im Betrieb einzubringen.
2. Tätigkeitsbericht:
Mein
Betriebspraktikum führte ich vom 16.Januar.2012 bis 27.Januar.2012 in der Doc
Morris Apotheke in Nordenham durch. Ich musste jeden Tag von 8.00 Uhr bis 13.00
Uhr und von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr anwesend sein. Außer an Mittwochs habe ich
nur vormittags gearbeitet. Das Team, mit dem ich zwei Wochen zusammenarbeitete,
empfing mich sehr herzlich und das erleichterte mir meinen Einstieg. Die
vielfältigen Tätigkeiten bereiteten mir große Freude. Am ersten Tag wurden mir
zuerst die Kolleginnen, eine Pharmazeutisch-technische Assistenten(PKA), vier
Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PTA) und der Apotheker
und die Apotheke selbst vorgestellt. Dabei lernte ich die Funktionen
der einzelnen Räume kennen.
Betritt
man eine Apotheke, sieht man nur den Verkaufsraum, die sogenannte Offizin. Die
Apotheke besteht aus einem Verkaufsraum, wo die Kunden sich selber an den
Freiwahlprodukten bedienen können, einem Labor, wo unter Anderem Salben
gemischt und Stoffe wie z.B. die Schmelztemperaturen geprüft werden. Einem
weiteren Büro, wo der Filialleiter seine Arbeit in aller Ruhe erledigen kann,
einer Rezeptur, wo die Medikamentenpräparate in Ziehschränke aufbewahrt werden,
einem Kühlraum im Keller, wo gekühlte Arzneimittel wie Basiscremes aufbewahrt
werden, drei weiteren Kellerräumen, wo besonders Übervorrat an Medikamenten
aufbewahrt wird, aber auch Dekorationen, Informationsbroschüren über
Krankheiten und Arzneibehälter gelagert werden. Meine erste Aufgabe war es,
gemeinsam mit der PKA das Schaufenster zu dekorieren. Zunächst musste ich die
Weihnachtsdekoration herausnehmen, teilweise auch entsorgen. Dann haben wir die
neue Medikamentenwerbung, die die Apotheke jeden Monat wegen einem Vertrag
zugeschickt bekommt, aufgebaut und weitere Dekoration hinzugefügt werden. Meine
Hauptaufgabe allerdings war es, bei der Warenbearbeitung mitzuarbeiten, d.h.
die Ware jeweils ein-und auszuräumen. Wenn im vorderen Bereich den Geschäfts
Warenbedarf bestand, durfte ich nachfüllen.
Eine
gar nicht so einfache und anstrengende Aufgabe, denn es gibt mehrere Bereiche:
erstens die Freiwahl, zweitens die Sichtwahl und drittens die Offizien. Wenn
man nun die richtige Stelle für das Produkt bzw. das Medikament gefunden hat,
vergleicht man die PZN(Pharmazentralnummer), die jeweils nur auf Medikament
zutrifft, damit es zu keinen Verwechslungen und eine Ordnung da ist, sortiert
man es ein. Da es aber mittlerweile sehr viele verschiedene Medikamente von
verschiedenen Firmen gibt, wird ein Großteil der rezeptpflichtigen Medikamente
im Lager untergebracht. Wenn eine Mitarbeiterin an der Kasse ein solches
verkaufen möchte, muss man das Produkt erst aus den langen Ziehschränken im
Lager suchen, was ich auch sehr oft am Tag machen musste, was Dank kleiner
gelber Kärtchen an der Seite der Schubfächer mit entsprechender Bezeichnung und
PZN nach kurzer Eingewöhnungszeit leicht zu machen ist. Zu meinen täglichen
Aufgaben gehörten auch das Einscannen der neuen Medikamenten-Lieferungen und
das anschließende Einsortieren dieser in das Generalalphabet, in welchem die
Arzneimittel gelagert werden. Für diese Tätigkeit benötigt man sehr viel Geduld
und eine hohe Konzentration.
Die
Medikamente werden fünf bis sechsmal täglich vom Großhändler in die Apotheke
geliefert. Ich musste jeden Tag Bestellungen vom Großhändler auspacken,
einscannen und einräumen. Medikamente wie z.B. Betäubungsmitteln werden im
Tresor aufbewahrt. Für die Ware bekommt man auch Rechnungen, mit dem man
vergleichen kann, ob man auch alles bekommen hat und später unterschreiben und
dann die Rechnungen einheften muss. Einige Medikamente, die in der Apotheke
selbst verpackt werden, beschriftete ich und versah sie mit Kapseln und
Beipackzetteln. Hierbei konnte ich sehr selbstständig arbeiten. Anschließend
wurden diese Medikamente von mir ins Generalalphabet einsortiert. Da die Medikamente
natürlich wie alle anderen Produkte nicht ewig halten können, müssen jene, die
das Verfallsdatum überschritten haben, entsorgt am Computer eingescannt werden,
dass das Verfallsdatum abgelaufen ist. Dafür stehen drei Behälter bereit, in
den einen kommen für die Medikamente, in einen anderen die Papieranteile(z.B.
Verpackung, Beipackzettel) und in den letzten Plastik und Ähnliches fürs
Recycling. Auch aus den Praxen bekam die Apotheke Medikamente, welche ich
entsorgen musste. Da die Doc Morris Apotheke mit der Stadt Apotheke zusammen
arbeitet, musste ich sehr oft rüber laufen und entweder Medikamente abholen
oder auch Medikamente rüber bringen. Wenn in der Apotheke Medikamente gefehlt
haben, statt den Kunden rüber zu schicken, musste ich mit dem Rezept schnell
rüber laufen. Beim Holen der Medikamente durfte ich auch nicht vergessen, diese
am Computer einzuscannen, damit man wusste, dass die Partnerapotheke das
Medikament abgeholt hat. Auch Ärzte musste ich die bestellten Medikamente
bringen oder auch Überweisungen.
Etwa
zwei bis dreimal in der Woche lieferte ich Impfstoffe und Medikamente an Ärzte,
die sich in der Umgebung befanden. Auch das ist eine sehr verantwortungsvolle
Tätigkeit, wo Zuverlässigkeit vorausgesetzt wird. Doch wenn die Medikamente
weder in der Apotheke noch in der Partnerapotheke waren, wurde die Medikamente
bestellt und mit dem Apothekenauto geliefert. Diese Tätigkeit durfte ich einmal
mitmachen, was mir auch sehr viel Spaß gemacht hat. Ich hab auch oft Medikamente
zu den Kunden nach Hause gebracht. In der Woche wurden fünf bis sechsmal
Salben hergestellt, wo ich beim Anrühren zugucken durfte. Unter Beaufsichtigung
durfte ich zwei Salben mischen. Im Labor musste sehr viel auf Hygiene geachtet
werden. Der Arbeitsplatz muss vor und nach der Herstellung gründlich
desinfiziert werden. Die erste Salbe habe ich, nach dem ich die bestimmten
Chemikalien oder Cremes ins Gefäß nach Mengenangabe gelegt hab, durfte ich das
Ganze mit einem Stab 10 Minuten lang umrühren, je nachdem wie groß die Menge
ist, die hergestellt werden muss. Die zweite Salbe herzustellen war weniger
Aufwand, denn hier musste ich nur die bestimmten Inhalte zusammen finden und
das Umrühren wurde durch ein Mischgerät, wird auch Topitec genannt, in drei
Minuten erledigt.
Nach
jeder Salben Herstellung musste ich das Etikett ausdrucken und ein Protokoll
schreiben was dann der Filialleiter Herr unterschreiben musste. Doch
bevor man Salben herstellt, müssen die Stoffe überprüft werden wie z.B. das
Verfallsdatum, Siedetemperatur oder auch die Schmelztemperatur. Ich durfte
gemeinsam mit einer PKA die Schmelztemperatur eines Stoffes überprüfen. Da ich
meine Kenntnisse aus dem Chemieunterricht benutzen konnte, fiel mir die Arbeit
nicht schwer. Dafür muss man sehr konzentriert, sorgfältig und sauber arbeiten.
Vorher musste ich natürlich meinen Arbeitsplatz desinfizieren und Handschuhe
tragen. Zunächst musste ich den Stoff erhitzen und die genaue Schmelztemperatur
bestimmen. Nebenbei musste ich alles protokollieren, später das Protokoll am Computer
übertragen und speichern und das Etikett für den Stoff ausdrucken. Auch lernte
ich, wie man Kapseln anfertigt. Eine der Angestellten nahm mich mit in die
Rezeptur. Sie erklärte mir, dass die leeren Kapseln aus purem Eiweiß bestehen.
Diese wurden von uns in eine Kapselmaschine sortiert. Dann erklärte sie mir die
Funktion der Maschine.
Die
schon fertige Zusammensetzung des Medikamentenpulvers wurde von ihr mit einem
Löffel auf diese Kapselmaschine verteilt. Nun nahm sie eine Karte, mit einer
leichten Rundung und verteilte das Pulver gleichmäßig in jede, bis dahin leere,
Kapsel. Sie erklärte mir, dass die Kapseln noch nicht ganz voll wären. Mit
einem Mörser klopfte sie gegen die Maschine und das Medikamentenpulver rutschte
in der Eiweißschale nach unten. So verdichtete sich das Pulver und die Kapseln
konnten nachgefüllt werden. Diesen Vorgang nannte sie: ,,Klopfen. ‘‘Die
Maschine fertigt nur 30 Kapseln, auf ihrem vorliegenden Rezept waren jedoch 120
Kapseln verschrieben und sie wiederholte deswegen den Vorgang viermal. Die
fertig gestellten Kapseln wurden von ihr auf ein Stück Zellstoff gelegt, damit
sie so trocken wie möglich lagen. Nach Beendigung des Vorgangs wurden die
Kapseln in einen Glasbehälter gegeben. Das Etikett für diese Glasverpackung
wurde von der PTA und mir erstellt. Was auch üblich für die Apotheke ist, ist
das Blutdruckmessung. Der Blutdruck sollte nach mehreren Minuten Ruhe im Sitzen
am Oberarm gemessen werden. In der Apotheke wird der Blutdruck mit elektrischen
Geräten gemessen. Nachmittags durfte ich dann Werbungen stempeln oder auch
zusammenknicken. Sehr oft wurde mir das Geld der Apotheke zum Wechseln
anvertraut, was mich sehr gefreut hat, weil ich gemerkt hab, dass die Apotheke
mir gegenüber vertrauen hat.
3. Berufsbeschreibung:
Wenn man in eine Apotheke
eintritt, kann man sich wirklich nicht denken, was hinter dem Verkaufsraum
geschieht. Man sieht immer nur die PTAs und Apotheker vorne, denn die PKAs
dürfen nur in Ausnahmefällen als Vertretung verkaufen, und man denkt sich, dass
diese pharmazeutischen Berufe sehr leicht sind, dass sie nur das Rezept richtig
lesen und den Kunden die richtigen Arzneimittel geben müssen, dass sie
vielleicht sogar einfach nur versuchen müssen, den Kunden möglichst viele
Sachen zu verkaufen. Doch das ist falsch.
Hinter den pharmazeutischen
Berufen steckt viel mehr als das reine Verkaufen. Sie müssen ihre vielseitige
Arbeit verantwortungsbewusst ausüben. Wenn man einfach ohne zu überlegen die
Tätigkeiten ausübt, kann es schnell zu schlimmen Folgen kommen, deren ganze
Verantwortung in der Hand des Apothekers liegt. Beispielshalber könnten sich
die Ärzte schnell bei den Kommastellen vertippt haben und wenn die PTA jetzt
einfach dem Rezept nachgeht, anstatt 0,05g 0,5g einer Substanz in die
Salbenmischung dazuzugeben, passiert schnell ein Desaster.
4. Ausbildung:
Es gibt mehrere Berufe, die man
in einer Apotheke findet. Die wichtigsten sind der Berufe eines/einer
Apothekers/Apothekerin, Pharmazeutisch Technischer Assistent/Pharmazeutisch
Technische Assistentin(PTA) und Pharmazeutisch Kaufmännischer
Assistent/Pharmazeutisch Kaufmännische Assistentin.
Der Beruf in den ich einen
Einblick gewinnen durfte, war der Beruf PKA(pharmazeutisch-kaufmännischen
Angestellten). Die Ausbildung eines/einer Pharmazeutisch Kaufmännische
Assistent/in dauert drei Jahre und ist ein Lehrberuf. Die Ausbildungsdauer kann
aufgrund sehr guter Leistungen verkürzt werden. Während dieser Zeit besucht man
einmal in der Woche die Berufsschule und ist ansonsten in der Apotheke
beschäftigt. In der Berufsschule wird einem die Grundkenntnisse in
Betriebswirtschaftslehre, kaufmännischem Rechnen, Marketing, Werbung und
zahlreichen weiteren kaufmännischen Aspekten des Apothekenalltags vermittelt.
Pharmazeutisches und
kaufmännisches Interesse sind ebenso wichtig wie Sorgfalt, Zuverlässigkeit und
Teamfähigkeit. In einer Apotheke wird der Auszubildende praktisch ausgebildet
und parallel dazu eine Berufsschule besucht. Die praktische Ausbildung wird
durch fachbezogenen Berufsschulunterricht ergänzt. Zu Beginn des
2.Ausbildungsjahres wird in einer schriftlichen
Zwischenprüfung der Ausbildungsstand der PKA-Schüler ermittelt. Die PKA sind
auch in öffentlichen Apotheken, aber auch in Krankenhausapotheken, in der
Industrie, im pharmazeutischen Großhandel, in Drogerien oder Verwaltungen und
Behörden tätig. Doch in der Apotheke lernen sie zusätzlich Wichtiges zu
Arzneimitteln, Pflanzenschutz, Kosmetik und Diätprodukten. Inder Apotheke
fallen täglich zahlreiche kaufmännische Tätigkeiten an wie z.B. Retouren
schreiben, buchen oder auch Rechnungen abgleichen. Diem PKA kümmert sich auch
darum, dass alle Medikamente am richtigen Platz liegen. Sie gestaltet ebenfalls
das Schaufenster, mit und berät bei Kosmetik und Pflanzenschutz.
5. Lohn:
Während
der Ausbildung erhält die PKA folgende Vergütung:
1. Ausbildungsjahr: 501 Euro
2. Ausbildungsjahr: 567 Euro
3. Ausbildungsjahr: 623 Euro
Das
Gehalt von ausgelernten Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten ist nach
Berufsjahren gestaffelt:
1. bis 2. Berufsjahr: 1 497 Euro
3. bis 6. Berufsjahr: 1 559 Euro
7. bis 9. Berufsjahr: 1 619 Euro
10. bis 13. Berufsjahr: 1 722 Euro
ab dem 14. Berufsjahr: 1 852 Euro