<
>

Berufsorientierung im Lehrplan der Mittelschule

Wie entsteht ein Lehrplan? Wer sagt, was kommt da rein? Wieso braucht man einen Lehrplan? Wie war es früher? Wie heute?

Ich gliederte meine Informationen in den

  1. Lehrplan in der Geschichte

  2. Lehrplan Heute

  3. Rahmenlehrplan

  4. Heimlicher Lehrplan

1. Die frühesten Funde Lehrplan ähnlicher Methoden sind Aufgaben auf Tontafeln in Mesopotamien und auf Papyri in Ägypten. Das war etwa zwischen dem 5. Jahrtausend vor Christus bis 641 nach Christus. Dann gab es eine erste Entwicklung hinsichtlich der Lehrpläne. Durch Marcus Terentius Varro entstanden die Sieben freien Künste, auch septem artes liberales / studia liberalia, um ca. 100 v.Chr.

Das waren unter anderem Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Astronomie und Musik. Sie waren die Grundlage für den Unterricht in (Kloster)schulen und Universitäten bis ins 15. und 16. Jahrhundert. Zu dieser Zeit war der Lateinunterricht sehr wichtig, für die Mathematik zum Beispiel wurde nur sehr wenig Zeit aufgewandt.

Die Lehre und Unterrichtung erfolgten in den Anfangsstadien ungeplant und unreflektiert. Jedoch gab es einen ersten Planungswillen im Bereich der Ausbildung. Man versuchte eine vorgesehene Handlung in Abschnitte zu teilen und zeitlich zu ordnen. Oft gab es trotzdem erst ein erzieherisches Geschehen, bevor es zu einem pädagogischen Handeln kam.

Ein Lehrplan kann sich erst bei bewussten und institutionalisierten Erziehungsprozessen herausbilden!

Der Wissenszuwachs im 16. / 17. Jahrhundert erforderte neue Fächer. Hinzu kamen Mathematik, Naturwissenschaften, Geographie und Geschichte.

Der eigentliche erste Lehrplan, auch „ordinatio studii“ genannt, ist in den evangelischen Schulordnungen des 16. Jahrhunderts begründet. Johann Amos Comenius (1592 – 1670), ein böhmischer Philosoph, Theologe und Pädagoge, stellte ihn damals auf. Er teilte den Lehrstoff auf, erstellte Tabellen, Übersichten und einen Stundenplan.

Ein philosophischer Grundsatz seiner Pädagogik lautete: „omnes omnia omnino excoli“, das heißt: „ Alle alles ganz zu lehren.“ Comenius forderte nicht nur zwangsfreien Unterricht, sondern lehnte Zwang in jeder Hinsicht ab. Er sah die Bildung, vor allem der jungen Menschen, als den rettenden Weg, aus den Irrtümern der Menschheit zur Ordnung der Welt.

Wichtige Lernprinzipien waren für ihn das „Lernen durch Tun“, Anschauung vor sprachlicher Vermittlung und Muttersprache vor Fremdsprache. Comenius forderte eine allgemeine Reform des Schulwesens mit einer Schulpflicht für Jungen und Mädchen aller Stände mit einer einheitlichen Schulausbildung.

Solch eine Forderung hatte es bis dahin noch nie gegeben und viele dieser Prinzipien sind noch heute ein Bestandteil des Bildungssystems.

Aufgrund dieses 1. Lehrplans entstanden bald darauf territoriale und universelle Lehrpläne!

Im Jahr 1900 erfolgte die Gleichstellung von Gymnasien mit Realgymnasien und Oberrealschulen. Man einigte sich auf einen Bildungsabschluss, der allgemeinen Hochschulreife und teilte die Oberstufe in einen naturwissenschaftlichen und einen sprachlichen Zweig auf. Um 1960 entstanden die ersten Gesamtschulen, die den Abbau der Standesunterschiede fördern sollten.

Es gab eine Lernzielbewegung, in der die genaue und kleinschrittige Unterrichtsplanung in den Vordergrund trat und an einigen Schulen kam es zum ersten Einsatz von Computern. 1980 erfolgte eine Reform der gymnasialen Oberstufe. Es entstanden das Kurssystem mit Kurshalbjahren, die Leistungs- und Grundkurse, sowie Pflicht- und Wahlfächer.

Mithilfe des Lehrplans können sich die Schüler über den Umfang und Ablauf des Unterrichts informieren und der Lehrer hat eine Grundlage für die Organisation seines Unterrichts. Ein Lehrplan ist jedoch so offen formuliert, dass der Schüler und Lehrer innerhalb des thematischen Rahmens ihre eigenen Interessen verfolgen können.

Für Schulbücher sind die Regelungen des Lehrplans bestimmender.

In Deutschland werden die Lehrpläne von den Kultusministerien der Länder für die einzelnen Schulformen erlassen. Sie gelten als Mittel zur Umsetzung bildungspolitischer Ziele.

3. In dem Rahmenlehrplan werden allgemeine, übergeordnete Bildungs- und Erziehungsziele im Gesamtkontext schulischer Lehr- und Lernarbeit beschrieben. Es werden Bildungs- und Erziehungsziele angegeben, die für die Entwicklung des Jugendlichen in den Bereichen der Selbst-, Sozial- und Sachkompetenz bedeutsam sind.

Rahmenlehrpläne sollen die Kontinuität der Bildungs- und Erziehungsarbeit sichern, damit Wechsel zwischen Schulstufen und Schulen möglichst problemlos verlaufen und sie sollen für eine hohes Maß an gleichwertiger Bildung sorgen, damit die Abschlüsse der Schulen miteinander vergleichbar sind.

Sie bieten der Einzelschule einen Freiraum zur fachlichen Ausgestaltung, dadurch erhält sie aber auch eine größer werdende Selbstverantwortung für ihre didaktische, methodische und organisatorische Arbeit, was mit einer Rechenschaftslegung verbunden ist.

Ein Rahmenlehrplan entwickelt sich prozessorientiert. Er baut immer wieder auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen auf und nutzt gleichzeitig die Erfahrungen der Praxis von Einzelschulen. Dadurch entsteht eine positive Wechselwirkung zwischen „Staat“, Wissenschaft und Schule, da sie alle an diesem Entwicklungsprozess teilhaben.

Die Lernziele werden hier nicht offen kommuniziert, sondern unter- und unbewusst. In den Erziehungswissenschaften wird dieser heimliche Lehrplan oft unter einem gesellschaftskritischen Aspekt gesehen. Es heißt der Schüler werde in der Schule dazu erzogen im gegebenen Gesellschaftssystem zu funktionieren.

Einerseits verspreche die Schule Aufklärung und Emanzipation, andererseits bringe sie die Schüler dazu sich anzupassen und stabilisiere dadurch das herrschende „System“. Die Kinder lernen nicht nur die Inhalte, die sie bewusst lernen sollen, sondern sind auch Teil von Sozialisationsprozessen, wie nicht vom Lehrer gesteuerte Interaktionen in der Lerngruppe, das Verhalten in der Peer Group und die Imitation von Vorbildern.

Ich habe hier ein kleines Zitat, was die Aufgaben und Ziele des heimlichen Lehrplans nochmal kurz zusammenfasst:

– Meyer 1988, S. 65


Als ich nun alles herausgearbeitet hatte, fasste ich es für die PowerPoint Präsentation verkürzt zusammen. Meine Gruppe traf sich dann noch ein weiteres Mal, um unsere Ergebnisse zu besprechen und alles zusammenzufügen. Da ich mit meinem Teil sehr viel Theorie abdeckte und wir 1,5 Stunden füllen sollten, war nun unsere Idee unsere Kommilitonen zu fordern und sie einen Teil selbst erarbeiten zu lassen.

In der Durchführung sah es dann so aus.

Wir teilten unsere Kommilitonen in verschiedene Gruppen, gaben ihnen Lehrplanauszüge aus verschieden Jahrgangsstufen der Mittelschule und stellten folgende Fragen. Welche Lernziele haben die jeweiligen Klassen bezogen auf die Berufsorientierung? Wie sollen diese Lernziele mithilfe der Lerninhalte verwirklicht werden? In den Lerninhalten findet ihr einige Methoden der Berufsorientierung, reflektiert kritisch deren Vor- und Nachteile.

Ich werde nun nicht nochmal wiederholen, auf welche Ergebnisse wir hierbei gestoßen sind, da dies zu umfangreich wäre und mein Teil des Referats sich weitestgehend auf die Geschichte bezog.

Letztendlich lässt sich sagen, dass ich unser Referat als guten Einstieg in das Seminar Berufsorientierung bei Jugendlichen halte. Denn für uns als angehende Lehrer ist der Lehrplan eine große Hilfe und Unterstützung. Wenn wir uns nicht sicher sind, was für Methoden oder Material wir anwenden sollen, finden wir gute Tipps darin.

Berufsorientierung im Unterricht an Mittelschulen ist besonders wichtig, da sich die Schüler hier schon sehr früh für einen Beruf entscheiden müssen und nicht so viel Zeit dafür haben, wir zum Beispiel ein Schüler auf dem Gymnasium. Deshalb liegt es an uns Lehrern den Schülern Möglichkeiten und Wege zu zeigen, damit sie am Ende zufrieden mit ihrer Wahl sind.




Quellen

  • aufgerufen am 24. Oktober 2014

  • aufgerufen am 23. Oktober 2014

  • aufgerufen am 21. Oktober 2014

  • aufgerufen am 23. Oktober 2014

  • aufgerufen am 22. Oktober 2014

  • aufgerufen am 22. Oktober 2014

  • aufgerufen am 22. Oktober 2014

  • aufgerufen am 21. Oktober 2014



| | | | |
Tausche dein Hausarbeiten