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Interpretation

Bertolt Brecht: Schlechte Zeit für Lyrik

1.501 Wörter / ~4 Seiten sternsternsternsternstern_0.5 Autorin Julius M. im Okt. 2010
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Literaturanalysen zur Epoche Exilliteratur: Die Abitur & Hausaufgabenhilfe: Interpretationen zu Bertolt Brecht, Rose Ausländer, Else Lasker-Schüler, ... Domin, Heinrich Heine (Textanalysen, Band 3)
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Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Schlechte Zeit Für Lyrik Interpretation

Universität, Schule

LDVC Gymnasium Nauen

Note, Lehrer, Jahr

2010

Autor / Copyright
Julius M. ©
Metadaten
Preis 3.00
Format: pdf
Größe: 0.12 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.5
ID# 2444







Exilliteratur

Schlechte Zeit für Lyrik (1939/41)
Bertolt Brecht

Bertolt Brecht schrieb das Gedicht “Schlechte Zeit für Lyrik” 1939 in Dänemark, während des Nationalsozialismus in Deutschland. Er versucht damit seinen inneren Konflikt in Bezug auf sein Exilleben und der nationalsozialistischen Diktatur auszudrücken.

Bertolt Brecht (eigentlich: EugenBerthold Friedrich Brecht) wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg als ältester von zwei Söhnen des Fabrikdirektor Berthold Brecht und dessen Frau Sophie geboren. Sein Interesse für das Schreiben begann im Alter von sechzehn Jahren, als der junge Brecht mehrere Texte in der “Augsburger Neusten Nachrichten” veröffentlichte.

Am 28. Februar 1933, einen Tag nach dem Reichstagbrand, flüchtet er nach Prag, da er als bekennende Marxist einer der größten “Volksfeinde” der Nazis war.  1935 verlor er dann schließlich seine deutsche Staatsbürgerschaft, seine Bücher wurden verbrannt und seine Theaterstücke durften nicht mehr weiterhin aufgeführt werden.

Von Prag zog er in die Schweiz, dann nach Paris und letztlich nach Dänemark. In seiner dänischen “Zufluchtstätte” wird deutlich, das Brechts Zuflucht zwar idyllisch, aber auch teilweise abgelegen war und es somit zu einer Isolation  seiner selbst führte und er sich nach Gesellschaft sehnte.

Als der Krieg näher kam und deutsche Truppen Dänemark besetzten flüchtete er nach Schweden, dann nach Finnland und letztendlich nach Amerika. Er bezeichnet die Stadt in der er unterkommt als “würdelos” und als “Weltrauschgiftzentrale”. 1942 verschlechtert sich seine finanzielle Lage enorm.

Er ekelte sich vor dem typisch kapitalistischen amerikanischen Lebensstil. 1949 endete sein Exilleben und er wandert nach Berlin zurück. Er litt 16 Jahren unter Geld- und Integrationsproblemen im Exil. Am 14. August 1956 stirbt Bertolt Brecht an den Flogen eines Herzinfarktes in Ostberlin.

Das Gedicht “ Schlechte Zeit für Lyrik” besteht aus fünf Strophen und insgesamt 21 Versen. Es hat kein festes Versmaß, sowie keine Reimform und unterschiedliche viele, lange Verse und ist dialektisch aufgebaut. Der Gestus ist ziemlich nachdenklich, trübsinnig und teilweise spöttisch und zwiespältig.

Das lyrische Ich des Gedichtes wird schon in der zweiten Strophe deutlich und im Vers 18-22 bestätigt sich die Vermutung letztendlich und ist somit Bertolt Brecht, denn aus der Biografie kann man entnehmen, das Brecht die selben Ansichten, wie die de.....[Volltext lesen]

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Die zweite Strophe besteht aus vier Versen und stellt den Kontrast zu der ersten Strophe dar. Die Strophe beginnt mit den Worten “verkrüppelter Baum” und es scheint so als wäre dies die Realität. Es wird deutlich gemacht das die Ursache für diesen verkrüppelten Wachstum bei dem schlechten Boden liegt, aber trotz dessen wird nur der Baum beschimpft.

Die Feststellung der Oberflächlichkeiten der Menschen in der ersten Strophe wird hiermit bestätigt, sowie das Bild des Brechts. Denn er wird ebenfalls von den Menschen beschimpft wegen seines kritischen und unschönem Schreibens, obwohl die Schuld bei der politische Situation liegt, die ihm nicht zulässt seine harmonischen Gedichte zu verfassen.

Die “Vorübergehenden” im Vers sechs sollen die Personen darstellen, die die Exilanten wie Abschaum behandeln und die nicht den wahren Grund für die Lage der Exilanten sehen beziehungsweise sollen sie die Personen darstellen die ganz oberflächlich den Baum die Schuld geben.

Der Baum wird nämlich auch beschimpft, anstatt der wirkliche Verursacher, der schlechte Boden. Im letzten Vers seiner zweiten Strophe stimmt er den Beschuldigungen letztendlich zu, denn durch diesen Umständen den sowohl Baum, als auch Brecht erliegen, sind sie tatsächlich “Krüppel” und “Unglücklicher“.

Es wird klar das  das lyrische Ich unter Selbstzweifel leiden muss.

Die aus sieben Zeilen bestehende dritte Strophe fängt wieder mit harmonischen Wörter wie “grüne Boote” und “lustige Segel” an, jedoch wird dieses Bild im 9. Vers durch den Widerspruch “Sehe ich nicht” zerstört. Im 10. Vers wird dann deutlich das Brecht zwischen all den wohlklingenden Bild die harte Realität sieht, was er mit den Worten “der Fischer rissiges Garnnetzt” deutlich macht.

Brecht sieht nur schlechtes Leid in der harten Arbeit des Fischers. Durch diesen Vers wird wieder erneut deutlich, das man nur glücklich, beliebt und schön sein kann, wenn man unter guten Bedingungen lebt und glücklich ist, was in dem Fall des Fischers, des Baumes und vo.....

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Seinen inneren Konflikt macht er mit den Worten “Begeisterung” auf der einen Seite und “Entsetzten” auf der anderen Seite klar. Er stellt es so dar, als müsse er sich für eines von beiden entscheiden. Er würde gerne über das “Schöne” schreiben, doch es wird ihm klar, das das Entsetzten über Hitlers Rede und das nationalsozialistische Deutschland größer ist und ihm somit zum “Schreibtisch drängt”.

In der letzten Strophe werden seine immer entgegengesetzte Behauptungen und seine Widersprüche aufgehoben mit der Entscheidung, das das Schlechte in ihm “gesiegt” hat.

Zum Titel/Text Bezug ist zu sagen, das die Lyrik im wesentlichen etwas “schönes” darstellen soll, aber es durch den Umständen übermannt wird vom Schlechten und er somit keine Zeit hat etwas lyrisches und schönes zu verfassen. Das ist dann letztendlich auch der Grund, warum das Gedicht episch ist.

Die Thesen die Brecht anwendet sind größtenteils sehr schlüssig und verständlich. Seine dialektische Struktur ist klar aufgebaut und gut zu erkennen.  Das Gedicht soll, wie schon viele Gedichte von Exilanten, eine Art von Widerstand gegen das Nazi-Deutschland und eine Aufklärung darstellen.

Brechts Position gegen den Nationalsozialismus wird sehr gut deutlich gemacht in diesem Gedicht. Er versucht den Lesern die harte Realität nahe zu bringen, was ihm auch gelingt. Es wird auch verständlich gemacht, das die ganze herrschende Situation einen enormen Einfluss auf sein Schreiben .....


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