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Portfolio
Umweltwissenschaften

Bundesrealgymnasium Stockerau

1, Schneider, 2016

Martina H. ©
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ID# 70902







Sind unsere Meere bald leer gefischt

Geografie Portfolio

Inhaltsverzeichnis

1.Einleitung. 3

2.Ausbreitung der Ãœberfischung. 4

3.Beifang. 5

3.1 Beifang – gesetzlich legal5

3.2 Beifang – Gründe. 6

3.3 Beifang – Lösungsmöglichkeiten. 7

4.Fischereipolitik in Europa. 8

5.Auswirkungen der Ãœberfischung. 9

5.1 Folgen für das Ökosystem Meer9

5.2 Konsequenzen der Fischerei für den Menschen. 10

6.Nachhaltige Fischerei11

7.Fischratgeber. 11

Literaturverzeichnis. 12

Abbildungsverzeichnis. 14

1.Einleitung

Die Situation im Ökosystem Meer ist zunehmend kritisch. Viele Fischarten sind durch Überfischung bedroht, aber nicht nur die große Nachfrage wird den Tieren zum Verhängnis. Auch falsche Fangmethoden und zahlreiche Rückwürfe gefährden die Nahrungsquelle vieler Menschen.

Einen großen Beitrag zur Vernichtung leistet die Industriefischerei. Sie macht fast ein Drittel der gesamten Fänge aus. Aus dem gefischten Gut werden Tiefkühlfisch, sowie Fischmehl und Fischöl hergestellt.

Aufgrund der Nutzung feinmaschiger Netze verfangen sich aber, neben dem gewünschten Speisefisch, auch zahlreiche Krebse oder sogar Haie. Diese falschen Fangmethoden tragen selbstverständlich erheblich zu dem Mangel an Seetieren bei.

In der vorliegenden Arbeit soll genauer auf das Thema Überfischung eingegangen werden, zum Beispiel über die Ausbreitung, dem Beifang oder den Folgen der Zerstörung für Mensch und Tier. Außerdem werden auch Informationen über die Fischereipolitik und nachhaltige Fischerei dargelegt. Nicht zuletzt, wie jeder einzelne von uns mithelfen kann, den Wahnsinn zu stoppen. [1]

2.Ausbreitung der Ãœberfischung

Der Fischfang übersteigt fast überall die Menge der natürlich nachwachsenden Fische, die Fischerei plündert quasi die Weltmeere. In Europa trifft das bereits auf jede zweite Fischart zu. Um trotz alledem der Nachfrage nach Fisch gerecht zu werden, fischen die europäischen Fangflotten lang nicht mehr nur in Europa.

Auch von Gewässern außerhalb beziehen sie ihren Fischvorrat. Zum Beispiel in Afrika, Indien, Asien oder Südamerika. Bereits 30 Prozent des unter der europäischen-Flagge gefangenen Fisches stammen aus nicht-europäischen Fanggebieten. Das hat zur Folge, dass auch außerhalb Europas mehr und mehr Fischbestände in Bedrängnis geraten.[2]

Die Universität in Vancouver (Kanada) startete im Auftrag des WWF das Projekt „See us around“ [3]in welchem sie die Ausbreitung der weltweiten Fischereiflotten untersuchen. Die Grafik auf dieser Seite zeigt „die wachsende Ausdehnung der Fanggebiete seit den 1950er Jahren“[4] Die Abbildung verfolgt das Geschehen bis 2006, denn die aktuellsten, flächendeckenden Informationen kommen aus diesem Jahr.

Bis 2006 also vervielfachen die Fischfangflotten ihren Radius um das zehnfache.[5]

Diese Karte verdeutlicht, abgesehen von der befischen Fläche, die Intensität der Nutzung: „Eine immer größere Meeresfläche wird immer stärker genutzt.“[6]Wissenschaftler analysierten die Primärproduktion (PPR), damit die Auswirkung der Fischerei auf das Ökosystem Meer messbar wird.

3.Beifang

Es ist noch nicht genug, damit, dass die internationale Fischindustrie „gut 80 Millionen Tonnen Fisch und Meerestiere […] Jahr für Jahr aus den Ozeanen“[7] holt. Denn durch unsinnige Fischereigesetze und zerstörerischen Fangmethoden, werden zusätzlich zum gewünschten Fang Jahr für Jahr viele Millionen Tonnen an Meereslebewesen sinnlos mitgerissen und anschließend zurück ins Meer geworfen.

Aber auch wenn die unerwünschten Tiere wieder freigelassen werden, sterben die meisten oder tragen zumindest große Schäden davon. Diese Lebewesen gelangen unbeabsichtigt in die Netze, auch genannt Beifang. Schätzungen zufolge können dem Meer durch dieses Dilemma bis zu 40% des jährlichen Fischfangs verloren gehen.[8] „So sterben beispielsweise für 500 Gramm Scampi bis zu 2500 Gramm Lebewesen, die als Beifang zurück ins Meer geworfen werden.“[9]

„Unterm Strich heißt das: Beifang ist eine gigantische Verschwendung. Sie bringt Arten an den Rand des Aussterbens, bedroht die Basis der Fischerei und zerstört den empfindlichen Lebensraum Meer– ganz abgesehen davon, ob wir es ethisch vertreten können, dass Lebewesen wie Müll behandelt werden.“[10]

3.1 Beifang – gesetzlich legal

Wenn unerwünschte Fische unbeabsichtigt in das Netz eines europäischen Fischers kommen, und dieser für jene Fischart keine Fangerlaubnis hat, muss er, dem europäischen Gesetz nach, diesen Fisch wieder ins Meer zurückwerfen. „Dieser Fang ist somit „Discard“, das bedeutet Rückwurf.“[11] Beim Fangen von „Schollen oder Krabben an der Nordsee“[12] werden zu meist über die Hälfte der gefangenen Tiere wieder ins Meer geworfen – selbst wenn Fische darunter sind an denen ein anderer Fischer Interesse hat.

An der Nordsee gilt seit 2009 und an der Ostsee seit 2010 ein sogenanntes „high-grading Verbot“[13]. In diesem wird Fischern untersagt marktfähigen Fisch wegzuwerfen. Dies tun sie, weil sie hoffen bei einem anderen Hol größere, und somit wertvollere Exemplare zu bekommen. Jedoch ist dieses Gesetz auf Kontrollen angewiesen. Genau in diesem Punkt liegt das Problem, denn die Kontrollen müssen von dem Mitgliedsstaat selbst durchgeführt und bezahlt werden.[14]

3.2 Beifang – Gründe

Doch Schuld an den schrecklichen Quoten des überflüssigen Todes von Meerestieren sind nicht nur schlecht ausgereifte Gesetze, sondern auch die grausamen Fischfangmethoden. Dazu gehören die „Baumkurren-Schleppnetze“[15](Abbildung 2). Bei diesen Netzen graben sich die sogenannten Scheuchkurren in den Meeresboden und ziehen Krebse und ähnliches mit.

Man sollte denken, dass beispielsweise Wale mit Leichtigkeit entkommen können, doch auch diese gewaltigen Riesen tragen zu meist schwere Verletzungen davon.[16]

3.3 Beifang – Lösungsmöglichkeiten

„Etwa 300.000 Wale, Delfine und Tümmler ertrinken jährlich als ungewollter Beifang in den Netzen der Fischerei.“[17] Aber auch viele Haie, Seevögel oder Meeresschildkröten kommen ohne Sinn um. Dabei ist die Lösung bereits klar ersichtlich: „Schlaue Netze“[18], anders geformte Haken oder auch Fluchtlöcher in den Netzen kann der Beifang erheblich verringert werden.

Die Möglichkeiten sind den Fischern also auch der Politik schon lange bekannt. Doch eine Umstellung des gesamten Systems ist nicht so einfach umzusetzen. [19]

4.Fischereipolitik in Europa

Europa ist Weltmeister im leer fischen weltweit gelten 29 % aller Bestände als überfischt im Mittelmeer aber sind es 93 %.

Geregelt wird die Fischerei von der europäischen Union. Die Ziele werden in der so genannten „gemeinsamen Fischereipolitik (GFP)“[20] zusammengefasst. Zu diesen oben genannten Zielen gehören: Beendigung der verschwenderischen Rückrufpraxis, Festlegung einer Höchstmenge und die Minimierung der Auswirkungen auf das Ökosystem.

Nach drei Jahren voller intensiven Verhandlungen verabschieden die Minister Europas das neue Fischereigesetz. Jedoch hätte die Politik die Gefahr der Überfischung bei diesem Gesetz erstmals erst genommen. Es wurde beispielsweise einen Rückwurfverbot beschlossen welches dazu führen sollte alles an Land zu bringen was gefangen wurde.

Dadurch sollte der Beifang minimiert werden. Außerdem sollte nach 2020 in allen EU-Fischereien nur noch so viel gefischt werden wie wieder natürlich nachwachsen kann. Die Fischer sollten sich auch außerhalb der EU an die neuen Regeln halten denn sie fischen oftmals auch vor Afrika.[21]

5.Auswirkungen der Ãœberfischung

Die globale Fischereiwirtschaft bedroht nicht nur das Meer und seine Bewohner, sondern auch wir Menschen haben mit Folgen zu rechnen.

Aufgrund des enormen Drucks auf das Überleben der Fischarten, hat sich deren Größe und Geschlechtsreife verändert. Die befischten Arten werden zunehmend kleiner, da nur genau diese sehr kleinen Fische durch die Maschen der Netze passen und dadurch herausgelangen können. Außerdem werden die Tiere früher geschlechtsreif, sodass sie sich deutlich schneller vermehren können.

Was bei dem rasanten Abfall der Anzahl der Meeresbewohner essentiell ist, um die Erneuerung der Fischbestände zu gewährleisten. Diese Veränderung wirkt sich natürlich auf die Qualität der zukünftigen Fänge aus.

Mit den grausamen Fangmethoden, zu denen zum Beispiel Schleppnetze gehören, werden nicht nur sämtliche Lebewesen, ob als Beifang oder gewolltes Produkt, mitgezogen. Die Netze hinterlassen auch große Zerstörung am Meeresboden. Die Schleppnetze scheuchen nämlich, durch ihre Art am Boden entlang gezogen zu werden, auch kleine Meeresbewohner auf, welche dann ebenfalls in die Netze gehen und reißen dutzende von Meerespflanzen aus.

5.2 Konsequenzen der Fischerei für den Menschen

Neben den Auswirkungen auf die maritimen Ökosysteme, hat die Fischerei auch direkte Konsequenzen für viele Menschen. Als erstes bringt die globale Überfischung Engpässe in der Nahrungsmittelversorgung mit sich. Denn etwa 2,6 Millionen Menschen ernähren sich hauptsächlich von Fisch. Außerdem ist schon jetzt die Verarmung ganzer Gebiete, vor allem an den „Küsten Westafrikas und Asiens“[24], erkennbar.

Am meisten betroffen sind die ärmeren Küstenregionen Westafrikas, Asiens und Südamerikas. In diesen Gebieten sind die Auswirkungen auf die „Ernährungssicherheit großer Bevölkerungsteile“[25]besonders dramatisch. Der Grund dafür ist, dass die EU-Staaten die eigene Nachfrage nicht durch die Fischerei in den eigenen Gebieten, wie beispielsweise der Nordsee, decken können und daher immer neue Fischereiabkommen mit den betroffenen Staaten aushandeln.

Denn die insgesamt etwa 540 Millionen Arbeitsplätze in der Fischereibranche sind durch den Zusammenbruch der Fischbestände in Gefahr.

Auch die Arbeitsbedingungen werden oft kritisiert. Insbesondere die Bedingungen in der thailändischen Fischwirtschaft erlangte durch die Internationale Arbeitsorganisation (ILO). Laut der Organisation wurden gegen Menschen- und Arbeitsrechte verstoßen. Aber vor allem kritisiert ILO die thailändische Fischbranche für Kinderarbeit und Gewalt: [26]

„Rund zehn Prozent der Beschäftigten würden während der Arbeit geschlagen, mehr als ein Viertel von ihnen habe angegeben, zwischen 17 und 24 Stunden arbeiten oder in Rufbereitschaft sein zu müssen. Unter den Befragten seien sieben Kinder unter 15 Jahren und 26 Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren gewesen“[27]

Außerdem darf die Fischerei die Meeresumwelt nicht beschädigen oder das Ökosystem beeinträchtigen um sich nachhaltige Fischerei nennen zu dürfen. Zuletzt sollte auch ein guter Managementplan vorhanden sein. Also ist das Ziel legal und rückverfolgbar zu wirtschaften.[29]

7.Fischratgeber

Fisch ist gesund, doch leider sind viele Arten nicht nur überfischt, sondern zu allem Überfluss auch noch mit Umweltgiften belastet. Im Folgenden führe ich einige Fische zu jeder Stufe der Verzehrbarkeit an und in Abb. 1 sind ebenso ein Fischratgeber sichtbar:

Bedenkenlos essbar: Hering, Karpfen, Makrele

Nicht zu empfehlen: Zander, Nordseegarnele, Alaska-Seelachs, Tintenfisch

Fische und Meeresumwelt sind wertvoll. Betrachten sie Fisch deshalb als besondere Speise uns kaufen sie bewusst ein. Halten sie sich am besten an heimischen Fisch oder achten sie auf BIO- und Umweltsiegel.[31]

Literaturverzeichnis

Maria Hoffman-Schneller, Manfred Derflinger, Gottfried Menschik, Peter Rak (2016):  Durchblick 5 kompetent, westermann wien, Wien

Vgl. WWF(OJ): Die Ausbreitung der Ãœberfischung, letzter Zugriff: 20.10.2016, 18:57

WWF (OJ): Die Ausbreitung der Ãœberfischung, letzter Zugriff: 20.10.2016, 18:57

WWF (OJ): Die Ausbreitung der Ãœberfischung, letzter Zugriff: 20.10.2016, 18:57

Vgl. WWF(OJ): Die Ausbreitung der Ãœberfischung, letzter Zugriff: 20.10.2016, 18:57

WWF (OJ): Eine tödliche Verschwendung, , letzter Zugriff: 20.10.2016, 21:07

Vgl. WWF (OJ): Eine tödliche Verschwendung, , letzter Zugriff: 20.10.2016, 21:07

Vgl. WWF (OJ): Beifangrechner, , letzter Zugriff: 20.10.2016, 21:07

WWF (OJ): Eine tödliche Verschwendung, , letzter Zugriff: 20.10.2016, 21:07

WWF (OJ): Gesetzlich verordneter Wahnsinn, , letzter Zugriff: 20.10.2016, 21:07

WWF (OJ): Gesetzlich verordneter Wahnsinn, , letzter Zugriff: 20.10.2016, 21:07

WWF (OJ): Gesetzlich verordneter Wahnsinn, , letzter Zugriff: 20.10.2016, 21:07

Vgl. WWF (OJ): Gesetzlich verordneter Wahnsinn, , letzter Zugriff: 20.10.2016, 21:07

WWF (OJ):Ohne Rücksicht auf Verluste, , letzter Zugriff: 20.10.2016, 21:07

WWF (OJ):Beifang kann verhindert werden, , letzter Zugriff: 20.10.2016, 21:07

WWF (OJ):Beifang kann verhindert werden, , letzter Zugriff: 20.10.2016, 21:07

Vgl. WWF (OJ): Beifang kann verhindert werden, , letzter Zugriff: 20.10.2016, 21:07

OA(OJ): Die Gemeinsame Fischereipolitik der EU – Trendwende zu nachhaltigem Management dringend nötig, letzter Zugriff: 4.11.2016, 13:38

Vgl. OA(OJ): Die Gemeinsame Fischereipolitik der EU – Trendwende zu nachhaltigem Management dringend nötig, letzter Zugriff: 4.11.2016, 13:38

Jessica Kühn (2014): Löst das Problem der globalen Überfischung genügend Resonanz aus? Eine systemtheoretische Auseinandersetzung mit Luhmanns Resonanzbegriff, Seite: 4-5

Jessica Kühn (2014): Löst das Problem der globalen Überfischung genügend Resonanz aus?  Seite: 6

Jessica Kühn (2014): Löst das Problem der globalen Überfischung genügend Resonanz aus? Seite: 6

Vgl. Jessica Kühn (2014): Löst das Problem der globalen Überfischung genügend Resonanz aus? Seite: 6

Jessica Kühn (2014): Löst das Problem der globalen Überfischung genügend Resonanz aus? Seite: 6

Vgl. OA (2015): Nachhaltige Fischerei, letzter Zugriff: 4.11.2016, 08:34

Vgl. WWF (OJ):Nachhaltige Fischerei: Informationen zum WWF-Meeresprogramm, letzter Zugriff: 4.11.2016, 08:44

Vgl. Bio Ratgeber (OJ): Fisch soll auf den Tisch, aber bitte nicht jeder!, , letzter Zugriff: 4.11.2016, 09:09


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