·Ein infinites Verb allein kann nicht das Prädikat bilden
3. Satzklassifikation
3.1 Satzart
·Kommunikative Funktion des Satzes steht im Vordergrund
oWird bestimmt durch Modus, Stellung des finiten Verbs, Intonation und Zeichensetzung
oAussagesatz, Fragesatz, Aufforderung
3.2 Satztyp
·Einteilung nach Satztyp basiert auf der Verbstellung des finiten Verbs
a) Stirnsatz
·Das finite Verb steht an 1. Stelle, v.a. bei Entscheidungsfragen und Aufforderungen
oz.B. „Gehst du heute ins Kino?“, „Antworten Sie bitte!“
b) Kernsatz
·Das finite Verb steht an zweiter Stelle, d.h. nach dem ersten Satzglied (typisch für Aussagesätze)
c) Spannsatz
·Endstellung des finiten Verbs (typisch für Nebensätze)
oz.B. „Nachdem ich mein Examen mit einer sehr guten Note bestanden hatte, bekam ich eine Anstellung in einer Schule, die in Nürnberg ist.“
·Nur eingeleitete Nebensätze (d.h. mit Subjunktion oder Relativwort) sind Spannsätze
oz.B. „Wenn ich gewinne, dann …“ (Spannsatz)
oz.B. „Gewinne ich im Lotto, dann …“ (Stirnsatz)
·Vorsicht bei Ellipsen!
3.3 Satzform
·Einfacher Satz: nur ein finites Verb
·Komplexer Satz: mehrere finite Verben
·Satzreihe (Parataxe): Reihung von Hauptsätzen
·Satzgefüge (Hypotaxe): hierarchische Struktur von HS/HS und mind. einem NS
·Paranthese: ein von der der Satzstruktur unabhängiger Schaltsatz
Beispiele:
·Nebensätze können weiterhin nach ihrer syntaktischen Funktion in Gliedsätze (Ergänzungssätze, Angabesätze) oder in Attributsätze .....[Volltext lesen]
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·Genetiv-Ergänzung (Gen-E)
·Dativ-Ergänzung (Dat-E)
·Akkusativ-Ergänzung (Akk-E)
·Präpositional-Ergänzung mit fester Präposition (Präp-E)
·Prädikatsnomen-Ergänzung (Präd-E) als eigenständiges Satzglied
·Präpositional-Ergänzung mit unfester Präposition oder Angabe
b) Arten von Angaben
c) Formale Kriterien für Ergänzungen und Angaben
·Satzglieder können aus einem Wort oder einer Wortgruppe, einem Nebensatz oder einer Infinitiv- oder Partizipialkonstruktion bestehen
·Wörter oder Wortgruppen:
oSyntagma: eine Gruppe von syntaktisch zusammengehörenden Wörtern, die in der Regeln unmittelbar aufeinander folgen
oKlassifikation nach der Wortart des Satzgliedkerns (nicht weglassbar)
·Satzförmige Satzglieder (= Gliedsätze)
oErgänzungs- oder Angabesätze
oz.B. „Wer zu spät kommt, verpasst das Beste“
à E-Nom
oz.B. „Als ich ein Kind war, hatte ich Angst im Dunkeln“
à Temporalangabe
·Infinitiv- oder Partizipialkonstruktionen
oz.B. „Ich trainiere, um fit zu bleiben“
à Finalangabe
oz.B. „Eine Tüte tragend, kam er ins Haus“
à Modalangabe
6. Attribute
6.1 Definition und Allgemeines
·Attribute sind syntaktisch nicht notwendige Anreicherungen eines Satzgliedes (Beifügung bzw. Gliedteil)
·Sie charakterisieren den Gliedkern und bestimmten diesen genauer
·Attribute können wiederrum erweitert werden:
oKoordination: „der hungrige und piepsende Vogel“
oSubordination: „der sehr hungrige Vogel“
6.2 Attributtypen
a) Vorangestellte Attribute
·Unbestimmte oder bestimmte Artikel, Interrogativpronomen oder Possessivpronomen zählen nicht zu den Attributen!
·Konjunktionen und Präpositionen sind ebenfalls keine Attribute, sie leiten den Kern ein!
b) Nachgestellte Attribute
6.3 Apposition
·Merkmale:
oDer Kern ist grundsätzlich ein Substantiv
oDie Apposition ist referenzidentisch mit ihrem Bezugswort, d.h. Apposition und Satzgliedkern beziehen sich auf denselben Sachverhalt
oDie Referenzidentität wird auch dadurch ersichtlich, dass Apposition und Bezugswort in einen Kopulasatz (z.B. ist-Satz) umgewandelt werden können
àStudentin Lena à Lena ist Studentin à Apposition = Studentin
oDie Apposition ist weglassbar und kann meist an Stelle ihres Bezugswortes stehen
àProfessor Meier hält die Vorlesung à Meier hält die Vorlesung àDer Professor hält die Vorlesung à Apposition = Professor
a) Lockere Apposition
·Stimmt meist mit ihrem Bezugswort im Kasus überein
·Ist ein nachgestelltes Attribut, das vom Satzgliedkern stimmlich durch eine kleine Pause bzw. durch Kommas getrennt ist
·Bsp.: „Herr Müller, unser neuer Chef, lädt uns heute ein“
b) Enge Apposition
·Steht vor oder nach dem Bezugswort und wird nicht durch Kommas getrennt
·Um das Bezugswort eindeutig festzustellen, muss der Nominativ in den Genitiv gesetzt werden
·Die enge Apposition wird nicht flektiert
·Bsp.: „Der Bäcker Bock macht die besten Brötchen“ (Nominativ)
„Die Brötchen des Bäckers Bock sind die besten“ (Genitiv)
à Apposition = Bock
·Apposition nach Mengen- und Maßangaben
oTeil-Ganzes-Beziehung im gleichen Kasus
oBsp.: „Ich verwöhne euch mit einer Kanne starkem Kaffee“
à „starken Kaffee“ ist Apposition zu „Kanne“
·Namen, Titel, Verwandtschafts- und Berufsbezeichnungen als Apposition
oz.B. Die Universität Erlangen-Nürnberg, Frau Müller, Malermeister Schmitt
·Variante der engen Apposition (mit wie und als)
o„Wir suchen eine Expertin wie Lisa Bauer für unser Projekt“
oMax als begeisterter Sportler konnte am Wettlauf teilnehmen
6.4 Grafische Darstellung von attributierten Satzgliedern
Bsp. 1: „Die Informationsabende zur Frage der Schulfähigkeit“
Stemma:
(die) Informationsabende
Kern 1: substantivisch
zur Frage der Schulfähigkeit
Attribut: präpositionale Fügung, nachgestellt
(zur) Frage
Kern 2: substantivisch
der Schulfähigkeit
Attribut: Genitivfügung nachgestellt
Bsp. 2: „Die schönsten bayerischen Seen“
Stemma:
(die) Seen
bayerischen
schönsten
Bsp. 3: „Die Sprachwissenschaftlerin, die bereits während ihres Studiums bedeutende Arbeiten geschrieben hat, nimmt heute an der Konferenz in Rom teil.“
Die … hat: Attribut zum substantivischen Kern „die Sprachwissenschaftlerin“; nachgestellter Attributsatz (Relativsatz mit Relativpronomen)
In Rom: nachgestellte präpositionale Fügung zum substantivischen Kern „an der Konferenz“
Attribute im Relativsatz:
bereits: vorangestelltes adverbiales Attribut zum substantivischen Kern „(während ihres) Studiums“
bedeutende: vorangestelltes adjektivisches Attribut zum substantivischen Kern „Arbeiten“
7. Beso.....
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·Bsp.: „Die Studentin kämmt sich“
·Das Reflexivpronomen ist ein Satzglied (hier: E-Akk)
à es kann erfragt, ersetzt und verschoben werden
à es kann durch das Wort „selbst“ verstärkt werden und mit anderen Personalpronomen oder Substantiven kombiniert werden
b) Formal reflexive Verben
·Nur der Form nach reflexiv
·Reflexivpronomen hat aber keine eigene Bedeutung und zählt zum Verb
·Bsp.: „Der Student freut sich über das bestandene Examen“
à oben genannte Proben funktionieren nicht
c) Reziproke Verben
·Drücken ein Wechselverhältnis aus
·Können entweder den semantisch reflexiven oder den formal reflexiven Verben zugeordnet werden
·Bsp. 1: „Maria und Peter lieben sich“ (Semantisch reflexiv)
o„Es“ steht als Personalpronomen für ein neutrales Substantiv im Nominativ oder Akkusativ und ist damit eine Ergänzung, für die alle Satzgliedtests positiv sind
oBsp.: „Das Kind liegt im Bett. Es schläft. Die Mutter sieht es.“
·Scheinsubjekt/-objekt:
o„Es“ kommt bei 0-wertigen Verben als Scheinsubjekt vor
oDas Scheinsubjekt kann zwar verschoben, aber nicht ersetzt werden und zählt deshalb zum Prädikat
oBsp.: „Es regnet heute.“, „Hast du es eilig?“
·Korrelat:
o„Es“ bezieht sich auf einen nachfolgenden Nebensatz oder auf eine nachfolgende Infinitivkonstruktion und fällt bei Voranstellung des Nebensatzes/Infinitivkonstruktion weg
oKann durch „das“ im Hauptsatz wieder aufgenommen werden
oBsp.: „Es interessiert mich, etwas über Linguistik zu erfahren“
oBsp.: „Ich find es toll, dass du mir hilfst“
·Platzhalter:
o„Es“ bewahrt die korrekte Verbstellung, indem es die erste Position im Satz besetzt
o„Es“ ist nicht verschiebbar und fällt bei Umstellung weg, ist dabei nicht auf ein Satzglied bezogen und weder Satzglied noch Attribut
oBsp.: „Es ist gestern etwa.....
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·Ein freies Morphem kann auch frei vorkommen (z.B. Schule, schön, er)
·Ein gebundenes Morphem kann nicht alleine stehen (z.B. komm-, Brom-, …)
·Aber: Allomorphe, wie Schül- (Schüler) oder Händ- (Hände) werden nicht als gebunden bezeichnet, weil die Klassifizierung erst einen Schritt später auf Morphemebene stattfindet
b) lexikalisch – grammatisch
·Lexikalische Morpheme tragen eine lexikalische Bedeutung, d.h. sie beziehen sich auf Gegenstände, Handlungen usw.
·Es gibt freie und gebundene lexikalische Morpheme
à Bsp.: {Schule} ist ein freies lexikalisches Morphem
{les-} (Verbstamm zu lesen) ist ein gebundenes, lexikalisches Morphem
·Lexikalische Morpheme werden auch als Basismorpheme bezeichnet
·Freie grammatische Morpheme:
oStellen Beziehungen zwischen sprachlichen Einheiten her und haben keine selbstständige Bedeutung
oFunktionswörter, wie Konjunktionen/Subjunktionen, Präpositionen, Artikel, etc.
·Gebundene grammatische Morpheme:
oFlexionsmorpheme (FM), die Flexionsmerkmale, wie Person, Numerus usw. angeben, z.B. {-er}, {-en}
oWortbildungsmorpheme (WBM)
à Wortbildende Bedeutung
à Suffixe, Präfixe, Zirkumfixe und Affixoide
3. Besonderheiten
a) Unikale Morpheme
·Morpheme, die nur in einer einzigen Verbindung – und zwar in Zusammensetzung mit einem freiem Morphem – erscheinen
·Sie kommen nur gebunden vor und tragen heute keine Bedeutung mehr
·Bsp.: {Him-} in Himbeere, {Boll-} in Bollwe.....
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oBsp.: Brombeere, Auerhahn, Fledermaus, Bräutigam
·Mit metaphorischem Erst- oder Zweitglied:
oBeide Wortteile sind gebräuchliche Basismorpheme, die aber in metaphorischem Verhältnis zueinander stehen
Glossar: Textsorten und ihre Beschreibung bzw. Bedeutung Anekdote: kurze, witzige, nicht unbedingt verbürgte, aber charakterisierende Geschichte über eine historische Persönlichkeit Aphorismus: versteht man eine kurzgefasste Aussage, die schlagkräftig und prägnant einen bestimmten…
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