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Bericht
Pädagogik

PHZH Zürich

2012

Lena M. ©
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Die Basisstufe als pädagogisches Konzept

Ich stelle mir eine „ideale“ Bildung für 4-8 jährige Kinder in Form der Basisstufe vor. Die Entwicklungsunterschiede vom Kindergarten zum Schulstart sind oft sehr gross. Dies führt oft zu unbefriedigenden Situationen beim Übergang vom Kindergarten in die Schule.

Viele eingeschulten Kinder sind dem Schulstoff voraus, auf der anderen Seite brauchen manche Kinder länger, sich im System „Schule“ zurechtzufinden (vgl. Brunner et al. 2009: 19-36). Deshalb sehe ich die Basisstufe als geeignetes pädagogisches Konzept. Mit dieser sollen diese Probleme gelöst werden.

Die Basisstufe verbindet den Kindergarten und die ersten zwei Primarklassen zu einer gemeinsamen Stufe, wo Spielen und Lernen fliessend ineinander übergehen. Die Basisstufe geht nicht vom Alter der Kinder aus, sondern von den Voraussetzungen der Kinder. Die künstliche Trennung von „Spielen“ im Kindergarten und „Lernen und Leistung“ auf der Schulstufe wird aufgehoben.

Die Kinder werden somit vom lernenden Spielen zum spielenden Lernen hingeführt. Ich finde es schön, dass die Kinder in der Basisstufe die ganze Palette der Lernmöglichkeiten nutzen dürfen und so ihren individuellen Lernweg und Einstieg ins Lesen, Schreiben und Rechnen finden können.

Weitere Vorteile, welche meiner Meinung nach für die Basisstufe sprechen, sind folgende: Eine gute Durchmischung statt homogene Altersgruppen. Die jüngeren können viel von den „Grossen“ lernen und somit können „die Grossen“ den „Kleinen“ gleich ein Vorbild sein. Somit wird die Sozialkompetenz schon früh gefördert.

Dabei wird auch das kooperative Lernen gross geschrieben. Das heisst, die Älteren dürfen den Jüngeren etwas erklären oder ihnen bei einer schwierigen Aufgabe weiterhelfen. Somit ist auch nicht immer gleich die Lehrperson gefragt und zudem macht dies die älteren Kinder auch stolz.

Die relativ lange Dauer der Begleitung der Kinder in der Basisstufe wie auch das Teamteaching eröffnen gute Möglichkeiten, die Vorstellungswelt der Kinder kennen zu lernen und die Kinder bei der Weiterentwicklung und Differenzierung ihrer Konzepte sowie der emotionalen, motivationalen und sozialen Entwicklung wirksam zu begleiten (Brunner et al. 2009: 19-36).

In der herkömmlichen Organisationsform erfolgt die Einschulung nach Alter und Jahrgang, was nicht für alle Kinder das Richtige ist. Ich unterstütze deshalb die Basisstufe sehr, da hier nach individuellem Entwicklungsstand „eingeschult“ wird. Nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Lehrpersonen sehe ich einen Vorteil in der Basisstufe.

Lehrkräfte unterrichten gemeinsam, das heisst im Teamteaching. Somit können sie sich dabei optimal unterstützen. Das Teamteaching kann jedoch auch eine Schwierigkeit darstellen. Die Lehrpersonen müssen gut miteinander kommunizieren können und sich regelmässig absprechen, damit das Teamteaching funktioniert.

Weiter kann es eine Gefahr sein, dass man keine individuellen Lernziele setzt und somit nicht direkt auf die Heterogenität und Vielfalt der Kinder eingeht, was in einer Basisstufe klar im Vordergrund stehen sollte.

In einer Basisstufe finde ich das Lernen am Gemeinsamen Gegenstand (ein Konzept von Georg Feuser) ein wichtiger Grundsatz. Mit diesem Konzept werden alle Kinder eingeschlossen – unabhängig von ihrer Leistungsfähigkeit und ihrem Entwicklungsstand (vgl. Thommen et al. 2010).

Ich finde es schön, wenn alle Kinder an einem gemeinsamen Gegenstand arbeiten können, unabhängig vom Schwierigkeitsgrad. So können sie sich untereinander auch austauschen und es können verschiedene Präsentationen im Plenum stattfinden, was den sozialen Kontakt unter den Kindern keinesfalls unterbindet.

Dabei steht das gemeinsame Thema im Zentrum und alle dürfen etwas zum gleichen Themengebiet arbeiten, was nicht heisst, dass alle das Gleiche machen. Weiter kann ich mir auch die Wochenplanarbeit gut vorstellen in der Basisstufe. Dabei kann jedes Kind individuell an seinem Plan arbeiten.

Obwohl dies deutlichen Mehraufwand für die Lehrpersonen bedeutet, finde ich es eine gute Möglichkeit, die Kinder individuell zu fördern und auf ihrem Wissensstand abzuholen, was mir sehr wichtig wäre.

Als Lehrperson wäre es mir auch sehr wichtig, dass die Raumgestaltung im Vordergrund steht. Da sich im Schulzimmer Kinder unterschiedlichen Alters, verschiedener Körpergrösse und mit je eigenen Ansprüchen befinden.

Mein Wunsch wäre es, dass sich die Kinder im Raum wohl fühlen und darin ihr Lernprozess unterstützt werden kann. Es scheint mir wichtig, in einer Basisstufe aus beiden Traditionen (Kindergarten und Primarstufe) Bewährtes aufzunehmen und neu zu denken. Ich bin der Meinung, dass Kinder in einer ansprechenden Atmosphäre besser lernen können und sie auch gewisse Rückzugsmöglichkeiten brauchen.

Aus diesem Grund finde ich die Raumgestaltung in einer Basisstufe etwas sehr Zentrales.


Literaturverzeichnis

Brunner, Heidi; Birri, Thomas & Tuggener, Dorothea (2009). Eingangsstufe – Einblicke in Forschung und Praxis. Bern: Schulverlag blmv AG, S.77-89; S.19-36.


Quelle:

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