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Referat
Deutsch

Akademisches Gymnasium Graz

2007, Prof. Buchegger

Tina B. ©

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ID# 18460







Der Autor              Berthold Brecht                             Friedrich Dürrenmatt                               Rainer Kipphardt

            Bertold Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren. Sein Literaturstudium – nebenbei studierte er noch Naturwissenschaften und Medizin – wurde durch den ersten Weltkrieg unterbrochen, eine Zeit, die ihn zum erbitterten Kriegsgegner machte.
In diesem Jahr schrieb er sein erstes Drama "Baal", das 1922 an den Münchner Kammerspielen, wo Brecht als Dramaturg wirkte, uraufgeführt wurde und seinen Ruf als Dramatiker begründete. 1924-26 war Brecht Dramaturg bei Max Reinhardt in Berlin 1927 wurde "Mann ist Mann"  urauf-geführt und seine erste Gedicht-sammlung "Hauspostille" herausgegeben. 1928 gelang ihm mit der von Kurt Weill vertonten "Dreigroschenoper" ein Welterfolg. 1933 nach der Machtübernahme von Adolf Hitler begann Brechts Weg ins Exil. Seine Stücke waren verboten worden und 1935 wurde ihm auch die Staatsbürgerschaft entzogen. So begann Brechts lange Reise mit vielen Stationen über Prag und Paris nach Dänemark, dann über Schweden nach Finnland und schließlich im Jahre 1941 über Moskau und Wladiwostok in die USA, wo er sich mit seiner Frau, der Schauspielerin Helene Weigel, in Kalifornien niederließ. In den Jahren des entstanden seine wichtigsten Werke, wie so großartige Dramen wie "Mutter Courage und ihre Kinder". "Der kaukasische Kreidekreis" oder "Das Leben des Galilei"  Das war das einzige Stück, das in den USA aufgeführt. Brecht verließ die Vereinigten Staaten im Jahre 1947 und zog nach Ost-Berlin, wo er mit seiner Frau 1949 das "Berliner Ensemble" gründete, das zu einer der wichtigsten Experimentierbühnen Europas wurde. Im "Berliner Ensemble" kamen dann endlich die "Mutter Courage" und andere Brecht-Stücke zur Aufführung. Brecht starb am 14. August 1956 in Berlin.
       Friedrich Dürrenmatt wurde 1921 in Bern geboren. Nach dem Gymnasium  studierte er Theologie, Philosophie und Germanistik. Ursprünglich wollte Dürrenmatt Maler werden, er illustrierte später auch manche seiner Stücke und verfasste zum Teil auch ganze Bühnenbilder. Schon während seines Studium schrieb er seine ersten Erzählungen. Dürrenmatts erstes Stück „Es steht geschrieben“ wurde 1946 veröffentlicht. Zahlreiche weitere Stücke folgten. 1947 heiratete er die Schauspielerin Lotti Geißler. 1950 wurde sein erster Kriminalroman „Der Richter und sein Henker“, der als Fortsetzungsroman in der Zeitschrift „Der schweizer Beobachter“ erschien, ein großer Erfolg. Einen weiteren weltweiten Erfolgt erzielte er 1956 mit der Uraufführung seiner Komödie „Der Besuch der alten Dame“. Das Theaterstück „Die Physiker“ wurde in der Theatersaison 1962/63 das erfolgreichste Stück.  Ab 1966 begann er fremde und eigene Stücke für das Theater zu bearbeiten, so wie Goethes "Urfaust".  Er bevorzugte als Dramatiker die Form der Tragikomödie verbunden mit Elementen der Satire und des schwarzen Humors. Friedrich Dürrenmatt starb 1991 in der Schweiz.

            Heinar Kipphardt wurde am 8. März 1922 Schlesien geboren. Nach seinem Medizinstudium arbeitete er zunächst als Facharzt für Psychiatrie. Nebenher besucht er Vorlesungen über Philosophie und  Theaterwissenschaften. Noch als Arzt veröffentlichte er seine ersten Gedichte unter dem Titel "Es ist noch nicht zu Ende". Von 1951 bis 1959 war er Chefdramaturg am Deutschen Theater Berlin, kündigte den Vertrag nach Ausein-andersetzungen um den Spielplan aber auf. Kurz vor dem Bau der Berliner Mauer übersiedelte Kipphardt 1959 in die Bundes-republik, war kurze Zeit Dramaturg am Schauspielhaus in Düsseldorf und ließ sich 1960 in München nieder; wo er als freier Schriftsteller lebte bzw. 3 Jahre Chefdramaturg der Münchner Kammerspiele war.

Er starb 1982 in München.

Er schrieb zahlreiche Erzählungen wie z.B. "Fremd stirbt ein junger Bruder" und

"Späte Erkenntnis", Theaterstücke wie die das Lustspiel "Die Stühle des Herrn Szmil" die Komödie "Die Nacht, in der der Chef geschlachtet wurde.“

1964 war dann die Premiere des Fernseh-Dokumentarspiels "In der Sache J. Robert Oppenheimer". Das Stück wird auch als Bühnenfassung in West- und Ost-Deutschland ein Erfolg.

 

 

Das Stück       Das Leben des Galileo           Die Physiker   In der Sache J. Robert Oppenheimer

 

Inhalt  Dieses Schauspiel erzählt die Geschichte des Astronomen und Mathematikers Galileo Galilei. Galilei

lehrt 1609 in Padua als Universitätsprofessor das Ptolemäische Weltbild – die Erde ist das Zentrum des Universums -, welches von der Kirche anerkannt wird.
Außerdem konstruiert er in dieser Zeit sein Fernrohr. Als Hofmathematiker in Florenz beobachtet Galilei durch sein Fernrohr, dass die Mondoberfläche uneben ist und ebenso wenig selbst leuchtet wie die der Erde. Außerdem entdeckt er die vier Jupitermonde, die er die  "mediceischen Gestirne" nennt. Eines Tages fällt ihm auf, dass einer dieser vier kleinen "Sterne". Er kann sich die Beobachtung nur dadurch erklären, dass der Jupiter die Sicht verstellt, der "Stern" sich also hinter dem Planeten befindet. Das widerspricht jedoch dem Ptolemäische Weltbild und befürwortet das Weltbild des Kopernikus.

Die Kirche lädt Galilei nach Rom ein, wo der Chefastronom des Vatikans die Berechnungen Galileis überprüft - und nach einigen Stunden deren Richtigkeit anerkennt. Die Theologen und Inquisitoren aber bezeichnen die Lehre von Kopernikus als "töricht, absurd und ketzerisch im Glauben". 

Am Tag, als sich Galileis Tochter Virginia verloben will, schwört Galilei unter Druck auf das Weltbild des Ptolemäus. Acht Jahre lang hält sich Galilei an das kirchliche Verbot. Als dann aber der Mathematiker Urban VIII. Papst wurde, schöpft Galilei neue Hoffnung und beginnt unverzüglich, sich mit den Sonnenflecken zu beschäftigen, um zu beweisen, dass sich die Erde um die Sonne dreht.  Seine Tochter verliert dadurch allerdings ihren Bräutigam, da der sich weigert, das Kind eines "Ketzers" zu heiraten.

 

Mit Einverständnis der Kirche erscheint 1632 Galileis "Dialog über die beiden hauptsächlichen Weltsysteme", doch als der Papst merkt, dass die Öffentlichkeit das Buch als überzeugende Beweisführung für Kopernikus auffasst, lässt er Galilei verhaften. Schon als Galilei die Folterinstrumente gezeigt werden, schwört er nochmals alles ab. Bis zu seinem Tod lebt Galilei als Gefangener der Inquisition in einem Landhaus außerhalb von Florenz. Einer seiner ehemaligen Schüler besucht ihn dort. Galilei erzählt ihm,. Dass seine Bewacher ihn zwar nicht am Schreiben hindern, aber ihm jede Seite sofort wegnehmen. Heimlich habe er jedoch eine Kopie seines Hauptwerkes „Discorsi“ angefertigt, die sein Freund nun über die Grenze schmuggeln solle. Der meint begeistert, sein ehemaliger Lehrer habe doch nicht aus Feigheit widerrufen, sondern um dieses wichtige Werk vollenden zu können. Aber Galilei gesteht: „Ich habe widerrufen, weil ich den körperlichen Schmerz fürchtete.“            „Die Physiker“ sind eigentlich ein Kriminalstück. Die Geschichte spielt in einem Privatsanatorium in der Schweiz der sechziger Jahre. Im älteren Teil des Sanatoriums wohnen nur mehr 3 Männer, die zufälligerweise alle Physiker sind.In diesem Sanatorium, das eigentlich eine Irrenanstalt ist, wurde eine Krankenschwester erwürgt. Der Täter war ein Irrer, der Physiker Ernesti, der sich für Einstein hält. Doch dieser Mord, dieser Vorfall wie man es im Sanatorium sagen muss, war nicht der erste dieser Art. Erst 2 Monate zuvor hatte ein anderer der drei Bewohner, Georg Beutler, der sich selbst für Newton hält, ebenfalls eine Krankenschwester erwürgt.
Die Polizei hat hier nicht viel zu sagen, da die Männer ja krank sind. Aufgrund des zweiten Mordes gibt der Polizeiinspektor der Leiterin der Anstalt, Fräulein Dr. Mathilde von Zahnd den Rat, starke Männer an Stelle der Krankenschwestern als Pfleger einzusetzen.

Kurz nachdem der Inspektor gegangen ist, kommt Frau Rose, die sich vom 3. Physiker, Herrn Möbius, der vorgibt, König Salomo sei ihm erschienen, hatte scheiden lassen mit ihrem neuen Mann und ihren drei Kindern. Sie wollen sich verabschieden, weil sie auswandern wollen. Möbius fragt seine 3 Söhne nach ihren Berufsvorstellungen. Und als einer von ihnen sagt, er wolle Physiker werden, beginnt Möbius den Irren zu spielen und wirft seine Familie hinaus. Einige Zeit später kommt die Krankenschwester Monika, die Möbius ihre Liebe gesteht und ihm erklärt, sie beide könnten aus dem Irrenhaus wegziehen. Daraufhin  erdrosselt
Möbius die Krankenschwester.
Nun kommen riesige Pfleger, die Türen werden versperrt und die Fenster vergittert.
Beim Mittagessen gesteht Newton den beiden anderen Physikern, dass er eigentlich Kilton, der Begründer der Entsprechungslehre, ist und er Möbius für einen Geheimdienst ausspionieren wollte. Daraufhin gibt Einstein zu, dass auch er nicht verrückt ist. Er heiße Eisler, sei der Entdecker des Eisler-Effektes, und arbeite ebenfalls für einen Geheimdienst.
Zuletzt gibt auch Möbius zu, dass er nicht verrückt ist. Er sei aber hinter das Geheimnis der Schwerkraft gekommen und er fürchte, dass seine Entdeckung für die Menschheit verheerende Folgen hätte.
Aus diesem Grund ist er in das Irrenhaus geflüchtet.
Sie reden darüber, dass sie als Physiker zu forschen hätten, wie die Ergebnisse aber verwendet werden, liege nicht in ihrer Verantwortung.
Möbius gibt bekannt, dass er seine Manuskripte verbrannt hätte, weil er die Menschheit nicht für reif halte.
Da erscheint die Fräulein Dr. von Zahnd und die Physiker müssen erkennen, dass ihre wahre Identität längst bekannt ist. Fräulein Dr. von Zahnd hat alle Manuskripte von Möbius fotokopiert und will alle Ent-deckungen im Auftrag Salomos, der auch ihr erscheint, zur Weltherrschaft ausnutzen. Es zeigt sich, dass die Irrenärztin selbst geisteskrank ist. Die Physiker selbst sind durch die Morde als gefährliche Geistes-kranke im Irrenhaus eingeschlossen. Eine Lösung aus dem Dilemma weiß auch Dürrenmatt nicht.

 

            Im Dokumentarstück „In der Sache J. Robert Oppenheimer" gibt Heinar Kipphardt ein Anhörungsverfahren wahrheitsgetreu wieder, das am 12. April 1954 gegen den Atomphysiker Oppenheimer eingeleitet wird. Dort soll geklärt werden, ob sich der Physiker, nachdem das Atombomben-projekt abgeschlossen wurde, bei einem weiteren Projekt des amerikanischen Militärs - dem Bau der Wasserstoffbombe - loyal und zuverlässig verhalten hat oder nicht. Das Verhör findet in einem gesicherten Raum im Gebäude der Atomenergiekommission in Washington statt. Der Sicherheitsausschuss besteht aus drei Männern: Gordeon Gray, einem Zeitungsverleger und ehemaligen Staatssekretär im Kriegsministerium, Ward V. Evans, einem Chemieprofessor und Thomas A. Morgan, dem Generaldirektor der Atomausrüstungs-Company. Oppen-heimer sagt aus, dass der Abwurf der Atombombe eine politische Entscheidung gewesen und er nicht selber entschieden habe, ob und wo sie abgeworfen werden sollte. Trotz seiner moralischen Skrupel habe er engagiert an der Entwicklung der Atombombe gearbeitet, was später jedoch bei der Wasserstoffbombe ganz anders gewesen sei. Im weiteren Verlauf des Verfahrens werden Oppenheimers kommunistische Beziehungen erläutert, die offensichtlich eine große Rolle in der Frage der Sicherheitsgarantie spielen. Oppenheimer gibt auch zu, dass er während er an einem Geheimprojekt arbeitete, zeitweise Sympathien für die kommunistische Politik gehabt, was für die Mitglieder des Sicherheitsausschusses natürlich nicht tragbar ist. Der Zeuge Lansdale, ein ehemaliger Geheimdienst-offizier, ist der Ansicht, dass Oppenheimer ein Kommunist sei, er ihm jedoch zu damaliger Zeit durchaus die Sicherheits-garantie zugesprochen hätte, weil er von Oppenheimers Arbeit überzeugt gewesen sei. Im zweiten Teil des  Stückes erfährt man, dass die Öffentlichkeit über dieses Verfahren informiert wurde, obwohl dies dringendst vermieden werden sollte. Zu diesem Zeitpunkt soll erörtert werden, ob die Loyalität gegenüber einer Regierung und einem solchen Kriegsprojekt mit der Loyalität gegenüber der Menschheit  vereinbart werden kann. Oppenheimer ist im Zweifel. Einerseits musste er sein Bestes für die Regierung geben, andererseits wusste er um die Folgen, die durch die Entwicklung oder durch den Einsatz einer H-Bombe entstehen könnten. Er war nur mehr bereit, beratend mitzuarbeiten. Edward Tellers, der Leiter des Wasserstoff-Bomben-Projekts anschließende Aussage belastet Oppenheimer schwer. Auch Griggs, Chefwissenschaftler der Air Force, trägt sehr viel zur negativen Darstellung Oppenheimers Arbeit dar. Erst der nächste Zeuge, der Physiker Rabi, ein Freund Oppenheimers versucht, eventuelle Irrtümer zugunsten seines Freundes richtigzustellen, und sagt aus, dass auch er nicht an Oppenheimers Loyalität zweifle. Nach einer Verfahrensdauer von mehr als einem Monat ergehet das Urteil. Mit zwei zu einer Stimme wird beschlossen, dass Oppenheimer die Sicherheitsgarantie nicht wiedererteilt werden kann, da ihm grundsätzliche, charakterliche Mängel nachzuweisen seien. Im Schlusswort, das übrigens vom Autor frei erfunden und eingefügt wurde, kündigt Oppenheimer selber seinen Rücktritt als Atomwissen-schafter in Kriegsprojekten an. Er ist sich keiner Schuld bewusst, sondern sieht sich "als Opfer einer bestimmten politischen Konstellation".

 

 

Der historische Hintergrund     

 

Die geozentrische Idee beruht auf Aristoteles und Ptolemäus. Sie nahmen an, dass die Erde der Mittelpunkt des Universums sei und dass sich alle Planeten in Kreisen um die Sonne bewegen.

Kopernikus gab den geozentrischen Standpunkt auf. Seine wichtigsten Thesen sind:
- Die Erde dreht sich täglich um die eigene Achse, die tägliche Bewegung der Gestirne ist also nur scheinbar.
- Die Sonne ist ruhend und das Zentrum des Universums und die Erde umkreist sie.
- Die Erde ist nur ein Planet unter vielen, die  die Sonne umkreisen, und hat keine  Sonderstellung im Universum.

Kopernikus löste so den Konflikt zwischen Kirche und Naturwissenschaft aus. Vor Kopernikus wurde unter Naturwissenschaft die Erklärung von Naturphänomenen durch Studium und Auslegung der Bibel verstanden.  Die Bibel wurde noch nicht metaphorisch gedeutet, sondern man hielt sich recht genau an ihren Wortlaut. Berechnungen und Messungen waren als Methoden der Wahrheitsfindung von der Kirche nicht akzeptiert. Die Kirche behielt diese Auffassung der Naturwissenschaft noch lange bei, während die Naturwissenschaftler selbst sich ganz anderer Methoden bedienten. Durch diese Ablehnung naturwissenschaftlicher Grundprinzipien war ein Konflikt zwischen Naturwissenschaftlern und Kirche vorprogrammiert. Galilei war der erste, der die These Kopernikus´ auch gegen den Widerstand der Kirche behauptete.

Erst 1992 – 350 Jahre nach Galileis Tod wurde er offiziell von der Kirche rehabilitiert. Papst Johannes Paul II. stellt fest, Galilei sei Unrecht geschehen, als ihn die Inquisition im Jahre 1633 unter Folterdrohung zwang, dem koperni-kanischen Weltbild abzuschwören. Der Papst gesteht den Richtern der Inquisition aber zu, sie hätten „guten Gewissens" gehandelt."           Die Geschichte des Physiker Möbius ist nicht erfunden, sondern steht für Albert Einstein, der mit seinen Erkenntnissen den Grundstein für den Bau einer Atombombe lieferte. Nachdem Einstein die Gefährlichkeit seiner Erfindung erkannte, konnte er deren Herstellung nicht verhindern. Im Juli 1939 erfuhr  Einstein über die kriegstechnischen Möglichkeiten, die sich aus der Uranspaltung mit Kettenreaktion und Massendefekt – der Formel E = m.c² - ergeben könnte. Kurz darauf unterzeichnete er einen Brief an Präsident Roosevelt, in dem darauf hingewiesen wird, dass die Kernspaltung des Elements Uran zu einer wichtigen Energiequelle und insbesondere zur Herstellung neuer Bomben von höchster Detonationsgewalt nutzbar gemacht werden könne. Außerdem berichtete er über die Anstrengungen deutscher Wissenschaftler auf diesem Gebiet .Die Unterzeichnung des Briefes an Roosevelt war Einsteins einziger, wenn auch womöglich wichtiger Beitrag zur Entwicklung der Atombombe. An den wissenschaftlichen Arbeiten wurde er nicht mehr beteiligt, z.T. weil er sich inzwischen mit seinen vergeblichen Versuchen zur Formulierung einer einheitlichen Feldtheorie und seiner Ablehnung der Quantentheorie isoliert hatte, z.T. weil er als Kommunistenfreund als politisch unzuverlässig galt.

            1936 vereinbarten Japan und das Deutsche Reich ein Abkommen zur Abwehr der Kommunistischen Internationale. Dieses Abkommen richtete sich insbesondere gegen die UdSSR. Die Mitgliedsstaaten vereinbarten Neutralität im Falle eines Krieges. Italien, Ungarn, Spanien, Rumänien u.a. Staaten schlossen sich diesem Pakt an.  Als Gegeninitiative verbündeten sich die USA, Großbritanien und die UdSSR zur Anti-Hitler-Koalition mit dem Ziel, das faschistische Naziregime zu  überwinden. Seit 1941 arbeiteten in den USA Wissenschaftler an der Herstellung einer Bombe, die freiwerdende Kernbindungsenergie zur Zerstörung benutzen sollte. In Deutschland war 1938 Otto Hahn die Atomspaltung erstmalig gelungen, und nun glaubten die Wissenschaftler in den USA, unter denen sich Emigranten aus den europäischen Diktaturen befanden, sie ständen im Wettlauf mit Deutschland. Das traf jedoch nicht zu und die erst nach der Niederlage Deutschlands einsatzbereite Bombe wurde gegen Japan eingesetzt. Der Krieg in Europa war im Mai 1945 vorbei, der Krieg gegen Japan ging vier Monate später mit weltweitem Schrecken zu Ende. Am 6. August 1945 zündeten die Amerikaner über Hiroshima die erste Atombombe, die mit einer riesigen Druck- und Feuerwelle den Stadtkern vernichtete und das umliegende Gebiet radioaktiv verseuchte. Von 320.000 Einwohnern starben 200.000, unzählige wurden schwer verletzt .Als noch eine zweite Atombombe auf Nagasaki fiel, die 130.000 Tote forderte, kapitulierte Japan bedingungslos.

 

Der Vergleich In seinem Lehrstück befasst sich Brecht mit der Verantwortung der Wissenschaft gegenüber der Menschheit.  Galilei ist sicher der erste moderne Physiker, der sich gegen die Kirche stellt. Das Kernproblem ist, ob die Wissenschaftler die Verantwortung für die sozialen und politischen Folgen ihrer Erfindungen übernehmen müssen oder ob das durch eine Art hypokratischen Eid, den die Ärzte ablegen müssen, also einen Eid, dass auch  Wissenschaftler ihr Wissen einzig zum Wohl der Menschheit anwenden dürften, sichergestellt werden könnte.  Brecht stellt den Naturwissenschaftler als Träumer, der den hypokratischen Eid einführen will,  für eine bessere Welt hin.     Das Stück Dürrenmatts wird als als eine „absurde Komödie“ bezeichnet. Es wird das Problem der Auswirkungen von Erkenntnissen in der Physik auf die Menschheit behandelt. Vor allem die Erfindung der Atombombe gaben den Anstoß für dieses Werk. In erster Linie geht es Dürrenmatt um die Verantwortlichkeit der Wissenschaftler für die Konsequenzen ihrer Forschungen, aber im Weiteren auch um die Frage, wer diese Verantwortung tragen soll, wenn die Wissenschaftler es nicht tun. Es wird aufgezeigt, dass niemand nach freiem Willen handeln kann, sondern sich dem Willen anderer unterwerfen muss. Es scheint, dass es für Dürrenmatt keinen Unterschied zwischen den Menschen in der UdSSR und den USA gibt. So stellt er auch seine Agenten im Buch dar. Und beide politischen Systeme benutzen die Wissenschaft nur als Diener um  ihre Macht zu erweitern. Der Physiker Möbius entdeckt eine Formel, die alle Probleme der Physik löst. Er erkennt, welche Macht in dieser Formel steckt und opfert sein Leben als freier Mensch, nur um die Menschheit vor dem Untergang zu bewahren. Am Ende erkennt er, dass alles umsonst war: "Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden " Bei Dürrenmatt ist der Naturwissenschaftler  Gefangener der Geschäftsleute und der Politiker.     Klipphardt zeigt in seinem Dokumentarstück auf, wie sich Wissenschaftler für ihre Erkenntnisse bzw. Erfindungen verantwortlich fühlen. Auf der einen Seite steht Oppenheimer, der sich darüber Gedanken macht, was  mit seinen Erforschungen angerichtet werden könnte und auf der anderen Seite sein Nachfolger Teller, der sagt, „dass Entdeckungen weder gut noch böse sind, weder moralisch noch unmoralisch, sondern nur tatsächlich“.

 Bei Oppenheimer ist der Naturwissen-schaftler nicht mehr als einzelner wichtig, sondern nur in einer Organisation von Forschern. Dabei steht er aber im Konflikt zwischen der Loyalität gegenüber dem Staat oder gegenüber der Menschheit.

 

 

Trotz der unterschiedlichen Formen behandeln alle  drei Physiker-Stücke das gleiche Kernproblem, die Verantwortung der Wissenschaftler gegenüber der Menschheit. Der Vorschlag Brecht´s, einen hypokratischen Eid für alle Naturwissenschaftler einzuführen, bringt keine Lösung. Doch auch Oppenheimers Lösung, der Rückzug auf die "reine Forschung", ist keine Lösung. Die Verantwortung des Wissenschaftlers endet nicht bei seinen Forschungsergebnissen; sie erstreckt sich auch auf den Bereich der praktischen Anwendung. Er hat jedoch nicht die Macht einen Missbrauch zu verhindern. Selbst die groteske Lösung Dürrenmatts, die freiwillige Einschließung ins Irrenhaus, war dazu nicht in der Lage.

 

 

 


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