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Seminararbeit / Hausarbeit

Außerschulisches Lernen: Pflanzen am Wasser

8.512 / ~28 sternsternsternsternstern_0.75 Neele G. . 2015
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Seminararbeit
Biowissenschaften

Universität Bremen

2011

Neele G. ©
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sternsternsternsternstern_0.75
ID# 50771







Außerschulisches Lernen: Pflanzen am Wasser 31.07.2011


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung 2

2. Bedingungsanalyse 3

3. Didaktische Analyse 8

4. Methodische Analyse 12

5. Geplanter Unterrichtsgang 13

6. Einordnung in den Bildungsplan und den Perspektivrahmem 21

7. Reflexion: 22

8. Rezension ausgewählter Literatur 23

9. Literaturverzeichnis: 27

10. Anhang 28

1. Einleitung

„ Typisch: Der Lehrer nimmt den Bach durch:
Er zeigt ein Bild.
Er zeichnet an die Wandtafel.
Er beschreibt.
Er schildert.
Er erzählt.
Er schreibt auf.
Er diktiert ins Heft.
Er gibt eine Hausaufgabe.
Er macht eine Prüfung.
Hinter dem Schulhaus fließt munter der Bach vorbei.

Vorbei.“ (Knauf 2009, S. 172)


Dieses Gedicht wurde 1973, vor knapp 40 Jahren von Schulmann verfasst, hat aber bis heute nur wenig an Gültigkeit verloren. Wir wissen alle, dass der Unterricht heute nicht mehr so stark lehrerzentriert ist, wie in diesem Gedicht geschildert wird, dennoch wird hier ein Problem deutlich, dass heutzutage immer noch seine Präsenz zeigt. Es ist offensichtlich, dass der Lehrer sich große Mühe gibt, den Kindern den Lerninhalt näher zu bringen, in dem er verschiedene Methoden anwendet.

Dennoch übersieht er das Naheliegende, nämlich das Klassenzimmer zu verlassen und den Bach selbst zum Lernort zu machen. Hierdurch würde er den Kindern die Möglichkeit geben sich real mit dem Lerninhalt zu beschäftigen und selbst tätig zu werden, was die Lernbereitschaft und den Lerngehalt der Kinder fördern würde.


In der folgenden Arbeit werde ich meine Konzeption zum Thema „Pflanzen am Wasser“ vorstellen. Für diese Ausarbeitung habe ich mir das Perspektivschema zur Unterrichtsplanung von Klafki zu Hilfe genommen und werde mich daran orientieren. Hierdurch sollen meine didaktisch- methodischen, sowie theoretischen Überlegungen zur Unterrichtsgestaltung verdeutlicht und darstellt werden.

Anschließend werde ich den geplanten Unterrichtsgang anhand von zwei Lernstationen für den Primarbereich und einer Lernstation für den Elementarbereich darlegen und gegebenenfalls ihre Methodik und /oder ihre Didaktik überarbeiten.

Danach werde ich mein Thema in den Bildungsplan und den Perspektivrahmen einordnen, um dann im letzten Teil meiner Arbeit eine kurze Reflexion über die Auswahl der Stationen und ihre Methodik zu geben, sowie eine Beurteilung der gefunden Literatur zu meinem Thema und den Nutzen für mich als Studierende herauszuarbeiten.

2. Bedingungsanalyse

Um einen guten Unterricht durchführen zu können, ist es notwendig sich mit den Ausgangsbedingungen der Lerngruppe auseinanderzusetzen.

Wie viele Schüler und Schülerinnen befinden sich in der Klasse? Welches Alter haben die Kinder? Gibt es Besonderheiten, die berücksichtigt werden müssen wie Migrationshintergründe oder Behinderungen?

Meine Unterrichtseinheit ist für Kinder in der dritten oder vierten Klasse ausgelegt und sollte eine Anzahl von 30 Kindern nicht überschreiten. In jedem Fall ist bei dem Aufsuchen eines außerschulischen Lernorts mindestens eine zweite Kraft unerlässlich, zusätzlich wären noch weitere Kräfte nötig, wenn Kinder mit Behinderung im Unterricht integriert wäre, denn die Gefahr des Wassers darf nicht unterschätzt werden.

Wichtig für die Vorbereitung der Unterrichtseinheit ist auch die Kenntnis über die speziellen fachlichen Voraussetzungen und den sachkulturellen Entwicklungsstand der Kinder. Haben die Kinder bereits Vorerfahrungen, an denen man anknüpfen kann? Über welches Vorwissen verfügen die Kinder und welche Interessen sollten aufgegriffen werden? Da die Schüler bis Ende des zweiten Schuljahres „Namen, Aufbau und jahreszeitliche Veränderungen ausgewählter Pflanzenarten in der Umgebung beschreiben“ (der Senator für Bildung und Wissenschaft 2007, S.4), sowie „Verantwortung im Umgang mit Pflanzen und Tieren übernehmen“ (ebd.

S. 4) können sollen, gehe ich davon aus, dass die Schüler und Schülerinnen schon allgemeine Kenntnisse über Pflanzen besitzen, auf das weiter aufgebaut werden kann.

Um das Interesse und die Vorfahrungen bzw. bereits vorhandenen Kenntnisse von Schüler und Schülerinnen im Alter zwischen acht und zehn Jahren zum Thema ‚Pflanzen am Wasser’ herauszufinden habe ich mir das Buch „Interessenförderung. Eine Studie zum Sachunterricht“ zu Hilfe genommen. Auf der Grundlage dieses Buches und den in der Studie nachgegangenen Fragen entwickelte ich einen eigenen Fragenkatalog.

Ich führte ein Interview mit der 9-jährigen Viertklässlerin Leonie, um dann die Antworten mit den Ergebnissen aus der Studie zu vergleichen, da das Buch bereits vor 13 Jahren erschienen, und die Studie somit etwas älter ist.

Bevor ich zu der Auswertung des Interviews komme, möchte ich hier noch einen kleinen Einblick in die soziale und persönliche Situation Leonies geben. Leonie


wohnt in Finndorf nicht weit vom Bürgerpark und Unisee entfernt. Die Familie hat einen Garten, in dem sie sehr viel Zeit mit Spielen verbringt. Leonies Eltern besitzen keinen Teich, was sie sehr schade findet, da sie gerne im und mit Wasser spielt. Sie ist ein junges aufgewecktes Mädchen, das die vierte Klasse besucht und sehr viel Spaß an der Schule hat. Allgemein kommt sie mit dem Lernstoff in der Klasse gut zurecht und Freunde in der Klasse hat sie auch.

In ihrer Freizeit trifft sie sich gerne mit ihrer besten Freundin, die ein eigenes Pferd besitzt, um das sie sich dann zusammen kümmern.


Zuerst einmal wurde in der Studie betrachtet, welchen generellen Bezug die befragten Schüler/innen zum Thema „Leben am Gewässer haben“. Da in der Studie alle Kinder in der Nähe ihrer Wohnung einen Teich hatten, war zu erwarten, dass die meisten Kinder schon Erfahrungen mit einem Gewässer sammeln konnten. Dies war auch bei Leonie der Fall, da sie häufig am Wochenende Zeit mit ihren Eltern im Bürgerpark, Unisee, aber auch am Werdersee verbringt.

Nach der Frage, wie oft sich Leonie an einem Gewässer aufhalte, antwortete sie mit oft, was auch bei über der Hälfte der Schüler/innen aus der Studie der Fall war. Allerdings haben fast ein Drittel der Kinder aus der Studie angegeben nur ‚selten’ oder ‚fast nie’ an einem Gewässer zu sein, was die Bedeutung erhöht, ein Gewässer als außerschulischen Lernort aufzusuchen.

Je nach Gebiet kann der Anteil der Schüler und Schülerinnen, die nur ‚selten’ oder ‚fast nie’ an einem Gewässer sind variieren. Leben die Kinder eher ländlich und haben in ihrer Nähe mehrere Möglichkeiten, sich an Gewässern aufzuhalten, so ist der Anteil der Kinder geringer, bei „Stadtkindern“, die kein Gewässer in ihrer Nähe haben, so ist der Anteil derer, die nur selten ein Gewässer aufsuchen selbstverständlich höher.

Danach wurden die Schüler/innen gefragt, welche Tätigkeiten sie besonders gerne am Wasser unternehmen. 38,1% der Kinder antwortete, dass sie dort am liebsten baden würden, 29,1% antwortete mit Spielen. 23,6% geben die Beschäftigung mit Tieren als ihre Lieblingstätigkeit an, keiner allerdings erwähnte die Beschäftigung mit Pflanzen. Pflanzen erwähnte Leonie auch nicht, aber sie konnte sich auch nicht auf eine Lieblingstätigkeit beschränken.


oder ähnliches nutzen, sondern eher eine beobachtende Rolle einnehmen. Aber auch hier wird nur das Beobachten von Fischen geschildert, die Beschäftigung mit Pflanzen wurde auch bei den Gartenteichen nicht angegeben.

Im Anschluss an die Frage nach ihrer Lieblingstätigkeit habe ich Leonie eine Teichsituation vorgelegt, in der sechs Beschäftigungsmöglichkeiten (baden, einen Dammbauen, angeln, Fische beobachten, Enten beobachten und Pflanzen bestimmen) vorgegeben waren. Aus diesen sechs Möglichkeiten sollte sie die drei auswählen, die sie am liebsten unternehmen würde. Aufgrund ihrer vorangegangen Angaben, sie würde gerne schwimmen und im Matsch spielen, war die Überraschung nicht groß, dass Baden und Dammbauen auf Platz eins und zwei landeten.

Fische beobachten setze sie auf Platz drei. Ähnlich fiel auch die Studie aus: Platz 1: schwimmen (55,6%), Platz 2: Dammbauen (18,9%), Platz 3: angeln (10,0%), Platz 4: Fische beobachten (8,9%), Platz 5 und 6 belegten das Enten beobachten (3,3%) und Pflanzen bestimmen (3,3%).

„Beschäftigung mit Tieren und Pflanzen werden im Vergleich zu spielerisch-sportlichen Aktivitäten als deutlich unattraktiver eingeschätzt. Die Tatsache, dass spielerische Betätigungen am Teich bei den Kindern beliebter sind als die Beschäftigungen mit Tieren und Pflanzen bedeutet jedoch noch nicht zwangsläufig, dass letztere unbeliebt sein müssen.“ (Hartinger 1997, S.117) Dieses Ergebnis zeigt uns, dass es sinnvoll sein kann, biologische Tätigkeiten mit spielerischen Tätigkeiten zu verbinden, um so die Begeisterung und das Interesse der Schüler und Schülerinnen zu erhöhen und somit ihre Lernbereitschaft zu steigern.

Im Folgenden geht es um die Einschätzung des Interesses von biologischen Inhalte und Tätigkeiten. Hiermit soll überprüft werden, ob Interesse besteht oder nicht.

Als ich Leonie fragte, wie viel Spaß es ihr machen würde, Enten zu beobachten bzw. Pflanzen zu bestimmen, antwortete sie mir, dass sie dies gerne machen würde und Spaß daran hätte. Auch die Studie zeigt, dass über die Hälfte angaben ‚sehr viel Spaß’ oder ‚viel Spaß’ dabei zu haben. „Nur etwa 10% lehnten die Tätigkeit völlig ab.“ (Hartinger 1997, S. 118)

An einer anderen Stelle des Fragebogens wurden die Schüler/innen gebeten aus sieben verschiedenen Tätigkeiten mit Tieren und Pflanzen diejenigen Aktivitäten auszuwählen, die sie sehr gerne unternehmen würden. Die Kinder wählten häufiger das Bestimmen von Pflanzen als zum Beispiel das Beobachten von Enten oder


Bei der nächsten Frage, nämlich welche Aktivitäten die Kinder im Umgang mit Tieren und Pflanzen am Wasser am liebsten durchführen würden, zeigte sich, dass die aktiven Tätigkeiten deutlich mehr gewählt wurden, als die weniger aktiven. Mikroskopieren, Keschern, mit der Lupe untersuchen und auch das Bestimmen von Pflanzen sind Tätigkeiten, die mit Nutzung von Hilfsmitteln die Eigenaktivität der Schüler/innen stark ansprechen.

Im Buch wird geschildert, dass die befragten Kinder gewisse Grundkenntnisse hinsichtlich des ‚Lebens am Gewässer’ besaßen, dass jedoch viele Selbstverständlichkeiten nicht gewusst wurden. „So hatten 75% der Schüler/innen Kenntnis davon, dass Fische Sauerstoff aus dem Wasser entnehmen; nur 51% der Kinder wussten, dass sich aus einer Kaulquappe ein Frosch entwickelt.“ (Hartinger 1997, S.117) Diese Frage konnte Leonie auf Anhieb richtig beantworten, aber wenn es um das Aufzählen von bekannten Pflanzen am und im Wasser geht, fiel ihr erst keine Pflanze ein.

Erst im Laufe unseres Gespräches fiel ihr die Seerose wieder ein. Sie erzählte mir, dass sie gerne mehr Pflanzennamen kennen würde. Sie konnte mir beschreiben, aus welchen Teilen eine Pflanze besteht und dass die Pflanze Licht und Wasser zum Wachsen und Leben braucht wusste sie auch. Sie erzählte mir, dass sie in der Schule schon einmal ein Beet angepflanzt haben, so dass es ihnen möglich war, das Wachstum der Pflanzen zu beobachten.

Wie das genau mit der Fortpflanzung einer Pflanze funktioniert konnte sie mir nicht beschreiben, sie wusste aber dass dies entweder durch Insekten passiert oder aber auch ohne sie vonstatten gehen kann. Das ist sicherlich eine Basis auf die man gut aufbauen kann. Jedoch ist Leonie nur eins von vielen Kindern aus einer Klasse. Ihr Wissen muss nicht die Regel sein, so dass man das individuelle Wissen jedes Kindes im Blick behält und berücksichtigen muss.


aber, dass sie einmal eine sehr schöne Pflanze direkt am Uferrand entdeckt habe, die sie dann mit ihrer Mutter bestimmen wollte. Dafür nahmen sie ein Bestimmungsbuch zur Hand. Dieses Buch sei aber noch zu schwer für sie gewesen. Nicht mal ihre Mutter habe die Pflanze im Buch gefunden.

Auf die letzte Frage, was sie denn allgemein zu diesem Thema lernen möchte, antwortete sie mir: „Hm, warum kann man nicht ganz viele neue Blumen pflanzen, damit sie nicht mehr so selten sind?“ Damit meinte sie die Pflanzen, die aufgrund ihrer Seltenheit geschützt sind und nicht gepflückt werden dürfen. Aber auch die Frage, warum manche Pflanzen lieber am Wasser und manche lieber auf der Wiese wachsen, konnte sie sich nicht so richtig erklären und hätte diese gerne beantwortet.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Kinder sich prinzipiell nicht ungern mit Pflanzen oder Tieren am Wasser beschäftigen, jedoch ist Spiel und Sport noch beliebter. Wichtig ist deswegen, dass man bei der Unterrichtplanung beachtet, dass eigene Untersuchungen und Aktivitäten der Kinder ermöglicht und gefördert werden.

Um den Unterricht also gut planen zu können, ist es von großer Bedeutung zu wissen, welche Interessen und welche Vorkenntnisse die Kinder haben. Durch solch eine Befragung ist es möglich dies zu ermitteln und die Lehrkraft hat somit die Möglichkeit, den Unterricht darauf auszulegen. (vgl. Hartinger 1997, S. 112 ff.)


Sind diese Fähigkeiten der Schüler jedoch vorhanden und ein Verlassen auf sie ist möglich, so sollte dem Ausflug nichts mehr im Wege stehen.


Sind die Bedingungen seitens der Schüler geklärt, ist es als Lehrkraft noch unabdingbar, sich mit den gegebenen ‚Raumbedingungen’ auseinander zu setzen. Hierbei gilt es, sich ein Gewässer auszusuchen, das erstens nicht allzu weit von der Schule entfernt ist, zweitens nicht zu schmal und zu tief ist und drittens ein Ufergelände aufweist, welches überschaubar und flach ist.

Ist das Ufergelände zu abschüssig und steil, so muss man bestimmt nicht lange darauf warten, bis das erste


Kind ausrutscht und ins Wasser fällt. Ist das Ufergeländer flach, so können die Kinder einfach und kontrolliert ans Wasser gelangen, denn auch wenn das Thema Pflanzen am Wasser behandelt wird, sollten die Kinder die Möglichkeit bekommen, ins Wasser zu gehen, um dort weitere Erkundungen durchzuführen.


3. Didaktische Analyse

Die didaktische Analyse beinhaltet die Überlegung zur Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung der Thematik für die Schüler und Schülerinnen. Zusätzlich bedacht werden muss die Struktur des Inhalts mit den allgemeinen Sachinformationen.

Welche Farbe hat eine Ente? Jedes fünfte Kind einer vierten Klasse beantwortet diese Frage mit gelb. Je jünger die Kinder sind, desto größer die Überzeugung einer gelben Ente. In der ersten Klasse beantworten 70% der Kinder diese Frage falsch. (vgl. Brämer 2010, S. 13) Kann man hier schon von Naturentfremdung sprechen? Die Farbunsicherheit in Bezug auf die Ente lässt sich zum Teil auf die heutige Medienwelt zurückführen.

Denkt man an die Sesamstraße, die Sendung mit der Maus oder die Tigerente so wird die Ente meist durchgängig gelb dargstellt. (vgl. ebd., S. 13). Dennoch lässt sich vermuten, dass die Antworten der Kinder anders ausfallen würden, wenn das Naturerleben einen höheren Stellenwert, sowohl in ihrem schulischen als auch außerschulischen Leben eingenommen hätte. Aber auch Wissenslücken in anderen Bereichen sind erschreckend.

Was ist eine Linde? Welche Farbe hat Raps? Wie werden Chips hergestellt? Dies sind ebenfalls Fragen, die den Kindern Schwierigkeiten bereiten und denen man durch den Umgang mit der Natur entgegenwirken kann und auch sollte. Diese Wissenslücken können jedoch durch theoretischen Unterricht wieder ausgeglichen werden, und sind nicht so folgenschwer wie der fehlende Naturumgang der Kinder.


(Brodbeck, URL: ) weshalb die frühkindliche Zusammenführung von Kind und Natur noch wichtiger wird.

In einer Unterrichtseinheit in der ein außerschulischer Lernort aufgesucht wird, werden die Begegnungen zwischen Kind und Natur gefördert und es findet das erste Naturerleben statt. Im ‚Zwiebelschalenmodell’ nach Janssen ist dies die emotionale Ebene, die als erstes angesprochen wird und auf die später aufgebaut werden kann.

In der nächsten Ebene, der Sachebene, sollen die Kinder erst einmal die Natur beschreiben, sie dann versuchen zu erklären und im letzten Schritt verstehen.

Mit einer Unterrichtseinheit über ‚Pflanzen am Wasser’ soll „die Einbindung des Menschen in natürliche Abläufe und seine Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen den Kindern ebenso deutlich werden wie eine Vorstellung von den Grenzen und Beherrschbarkeit der Natur“ (Bildungsplan Sachunterricht – Primarstufe, S. 5). Die Kinder lernen sich mit der Natur auseinanderzusetzen und ihre Wichtigkeit für das menschliche Leben ein- und wertzuschätzen.

Im ‚Zwiebelschalenmodell’ nach Janssen wird dies die Bewusstseins- und Handlungsebene genannt. Die Kinder erlangen ein Bewusstsein für die Natur und erkennen und hinterfragen sie. Das Erkennen und Hinterfragen, sowie das Handeln in der Natur stehen in einer Wechselbeziehung zueinander und beeinflussen sich gegenseitig.

Aus diesen Gründen sollte das Lernen in der freien Natur einen höheren Stellenwert in der Schule einnehmen und häufiger durchgeführt werden. Auch wenn ein Ausflug mit mehr Arbeit verbunden ist, so ist es für die Entwicklung der Kinder von großer Bedeutung.


Nun gehe ich vertieft auf die thematische Strukturierung meines Unterrichts ein. Hierbei ist es wichtig, sich vorab mit den allgemeinen, aber auch konkreten Sachinhalten auseinander zu setzen. In Bezug auf mein Themenschwerpunkt‚


Pflanzen am Wasser’ sollten folgende Themenbereiche abgedeckt werden. Welche allgemeinen Merkmale zeichnet eine Pflanze aus? Welche Funktion haben die einzelnen Pflanzenorgane? Was braucht eine Pflanze, um wachsen und leben zu können? Wie pflanzen sie sich fort und was bedeutet Keimung? Welche Pflanzenarten am Wasser sind geschützt? Diese Themenschwerpunkte sind im Bildungsplan für Sachunterricht verankert, so dass dies das Minimum an Wissen für die Kinder nach der Unterrichtseinheit darstellt.

Die wesentlichen Sachinformationen werde ich nun kurz erläutern und das weitere Auseinandersetzen mit dem Thema einem Lehrer/ einer Lehrerin voraussetzen.

„Was uns die Pflanze am allermeisten als Pflanze kennzeichnet, ist das grüne Blatt.“ (Grohmann 1981, S. 9) Das Blatt sitzt am Stängel und dort wo es entspringt wird es Knoten genannt. Letztlich bilden diese drei Dinge das Gerüst einer Pflanze. Der Stängel ist meist lang und dünn, während sich das Blatt zur Fläche ausbreitet. Dadurch kann viel Sonnenlicht aufgefangen werden.

Dies ist überlebenswichtig für die Pflanze. Die Wasserpflanzen fangen mit ihrem Blatt nicht nur die Sonnenstrahlen auf, sie atmen damit auch den ganzen Sauerstoff, der sich im Wasser gelöst hat. Das Besondere bei Pflanzen ist, dass sie nicht nur Sauerstoff verbrauchen, sondern auch welchen produzieren. Dieser Prozess wird Fotosynthese genannt. Die Pflanzen besitzen das Chlorophyll.

Dieser Stoff ist nicht nur für die Grüne der Blätter verantwortlich, sondern er verwandelt auch mit Hilfe von Licht Kohlendioxid in Glukose um. Bei diesem Vorgang wird Sauerstoff freigesetzt. Da die Pflanzen aber nicht so viel Sauerstoff zum Leben benötigen, wie sie produzieren, wird der überschüssige Sauerstoff an die Umwelt abgegeben. Den Sauerstoff den die Pflanze abgibt, können die Menschen und Tiere dann wieder einatmen. (vgl. )


diese Nährstoffe sind unabdingbar für das Überleben der Pflanze. Ohne diese Stoffe würde die Pflanze eingehen und sterben.

Die Blüte sitzt am oberen Teil der Pflanze und setzt sich von außen nach innen aus Kelchblättern, Kronblättern, Staubbeutel und dem Stempel zusammen. Bei warmem Wetter platzen die Staubbeutel auf und die Pollen werden freigesetzt. In diesen Pollenkörnern entwickeln sich Samenzellen, dies ist der männliche Teil zur Fortpflanzung. Nun können diese Samenzellen entweder mithilfe von Insekten oder durch den Wind transportiert werden und zum weiblichen Teil der Pflanze gelangen, wo dann eine Bestäubung, also die erfolgreiche Befruchtung möglich wird.

Neben der geschlechtlichen Fortpflanzung gibt es allerdings auch noch die vegetative Vermehrung. Dies ist ebenfalls eine Art der Fortpflanzung, bei der sich aus der Wurzel, dem Stängel oder dem Blatt eine neue Pflanze entwickeln kann. (vgl. Pol 2006)

Ist noch keine Pflanze vorhanden, so kann sich diese aber aus einem Samen entwickeln. Der Samen ist eine Art kleiner Kern, in dem die Erbinformation der Pflanze stecken. Möchte man nun erreichen, dass der Samen anfängt zu keimen, so gibt es bestimmte Kriterien die eingehalten werden müssen. Um den Samen herum sollte ein feuchtes Milieu herrschen, das heißt, die Pflanze muss mit ausreichend Wasser versorgt werden.


Das Pflücken von Wildpflanzen wird gesetzlich geregelt durch die Listen geschützter Pflanzen. Diese Listen enthalten Arten, die ohne unbedingt sehr selten zu sein durch übermäßiges Sammeln bedroht sind: attraktive Arten, endemische Arten, Heilpflanzen usw. „‚Besonders geschützt’ bedeutet, dass man keine Wurzeln, Wurzelstöcke, Zwiebeln oder Rosetten wild wachsender Pflanzen sammeln darf.“ ( )


Ist die Pflanze ‚streng geschützt’ so heißt das, „dass man keinen Teil der geschützten, wild wachsenden Pflanzen sammeln oder beschädigen darf, also auch nicht die Blätter und Blüten.“ (ebd.)

Die weiße Seerose, die Sumpfdotterblume oder die gelbe Teichrose gehören zum Beispiel zu den geschützten Pflanzen, so dass den Kindern den Umgang mit diesen Pflanzen noch einmal explizit erklärt werden muss. Das Pflücken der Pflanze oder das Abreißen der Blätter ist nicht erlaubt!


Das wichtigste Ziel, welches man mit der Unterrichtseinheit ‚Pflanzen am Wasser’ und dem dazu gehörigen Aufsuchen eines außerschulischen Lernortes erreichen möchte, ist das Entwickeln von Freude im Umgang mit der Natur. Nur wenn Freude, Spaß und Interesse vorhanden ist, setzen sich die Kinder aktiv mit ihr auseinander und lernen etwas dabei, um so ein Umweltbewusstsein zu erlangen und danach zu handeln.


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