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Hausübung

Aufstieg Chinas zu einer Weltmacht

763 / ~2 sternsternsternsternstern_0.2 Dirk A. . 2016
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Hausübung
Geowissenschaften

Karl Franzens Universität Graz

100%, Judith Pizzera, 2016 SS

Dirk A. ©
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ID# 56537







Aufstieg Chinas zu einer Weltmacht

Human Proseminar 09.04.16

DieVolksrepublik China ist in drei Jahrzehnten vom Entwicklungsland zum globalen Wirtschaftsgiganten aufgestiegen. Wie das Land, das nach Maos Tod 1976, einen kommunistischen Kurswechsel der KPCh ( Kommunistische Partei Chinas) durch Deng Xiaoping eingelegt hat, heute in der Weltwirtschaft ganz oben mitspielen kann, liegt an einem komplexen Wirkungsgeflecht verschiedenster Faktoren und Dynamiken.

Xiaoping regierte die daraus hervorgegangene Volksrepublik China bis 1997 weiter. Es entstand ein neues Lebensgefühl: Konsum, Vergnügen, Karriere. Mao wäre über diese Entwicklung, die immer mehr in Richtung Kapitalismus geht, entsetzt gewesen. Man hat in der Geschichte der Menschheit kein so großes Wirtschaftswachstum verzeichnen können, wie das Chinas.

Dies hat natürlich auch seinen Preis. Dabei spielen Aspekte wie Ausbeutung, Unterbezahlung, miserable Arbeitsbedingungen und rechtliche und soziale Schwerelosigkeit der Arbeitnehmer eine große Rolle. Trotzdem hat der Aufschwung mehreren Millionen Chinesen einen wesentlich höheren Lebensstandard ermöglicht.

Die bisherige sozialistische Zentralverwaltungswirtschaft wurde durch eine sozialistische Marktwirtschaft abgelöst, was zum Beispiel die Entstehung von Privatbetrieben in allen Sektoren ermöglicht. Xiaoping betrieb eine sehr starke Öffnungs- und Reformpolitik. China wurde durch die niedrigen Arbeits- und Fertigungskosten bald zu „Werkbank der Welt“.

Bald stellte sich die Produktion parallel auch auf eigene, selbst entwickelten Waren um, um nicht mehr nur Waren aus westlichen Industriestaaten nachzubauen und zu kopieren und damit eine eigene Stärke hervorzubringen, die auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig sein kann.

China ist heute nicht nur das Land, das den Weltmarkt mit Billigwaren überschwemmt und damit in westlichen Ländern Arbeitsplätze vernichtet, es ist inzwischen auch Hersteller von Luxusgütern. Mit Beginn des 21. Jahrhunderts investierten chinesische Unternehmen zunehmend im Ausland.

2001 wurde China in die WTO aufgenommen, heute nutzen sie ihre wirtschaftliche Kraft zum verstärkten weltpolitischen Einfluss als einer der fünf Vetomächte der UN. Wie sich das Land mit diesem extrem starkes Wirtschaftswachstum entwickelt, ist schwer vorherzusehen.

Nach Prognosen übersteigt China schon 2020 die USA im BSP. Und das Land weiß um seine Stärken und auch wie sie bei international bei politischen und wirtschaftlichen Angelegenheiten einzusetzen. Peking zeigt seine Muskeln dadurch, dass westliche Staaten und Großmächte stets daran erinnert werden, wie sehr ihr wirtschaftlicher Wohlstand von ihrer Treibkraft abhängt.

Ein Beispiel des „Aufholens“ ist ein 400 Mrd. Euro Konjunkturpaket für Infrastruktur wie Straßen, Brücken und Flughäfen. Und das Land rüstet auch militärisch auf. Experten vermuten, dass Chinas Militärausgaben sich auf 150 Milliarden belaufen, davon 78 Mrd. allein 2010. Peking vertritt seine globalen Interessen immer lauter.

Auch hat das Land über 2,6 Billionen Dollar Devisenreserven angehäuft. Durch ihre hohe Liquidität verdienen sie stark an den Kreditmärkten und können auch mehr Direktinvestitionen tätigen. Die Weltfinanzkrise hat die chinesische Wirtschat auch glimpflich und wenig angeschlagen überstanden.

China ist auch ein sehr rohstoffreiches Land, noch mehr als es die USA waren. Außerdem ist es eine sehr lehrbegierige Nation, was sich auch an der letzten Pisa- Studie wiederspiegelt, bei der die Teilnehmer aus Shanghai den ersten Platz erreichten.

Doch China hält sich nicht gern mit Fragen der Demokratie und Menschenrechte auf, auch innerpolitisch gibt es eine Dinge die in unseren westlichen Wertvorstellungen von diesen Grundprinzipien abweichen, wie die starke Korruption, eine zensierte Opposition und die miserable Regierungsführung.

Freiheit und Frieden gehören trotz aller wirtschaftlichen und technischen Errungenschaften in China immer noch nicht zur Normalität. Viele erfolgreiche Unternehmen und Geschäftsleute wandern deswegen nach Europa und Nordamerika aus, weil sie die staatliche Willkür der KP fürchten.

Nach wie vor wird mit eiserner Härte gegen Kritiker der KP-Herrschaft vorgegangen. Das ist einer der Punkte, der es China international noch nicht ermöglicht, als Super/Großmacht gesehen zu werden. Die Partei misstraut Menschen, die sich organisieren und informieren und für ihre Rechte kämpfen.

Die Chinesen jedoch sehnen sich immer mehr nach einem Rechtsstaat, der sie vor einer solchen Willkür schützt, sie wollen gesünder leben und Weltoffenheit kennenlernen. Aus diesem Grund bemühen sich viele Familien um ausländische Staatsbürgerschaften, auch weil die Regierung Ausreisen grundsätzlich nicht verbietet.

Man will die eigenen Kinder auf gute Schulen schicken, da man in der Heimat ohne Beziehungen wenige Chancen auf eine gute Zukunft hat.



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