Essstörungen
„Etwa
jedes fünfte deutsche Kind zwischen elf und 17 Jahren ist nach
Angaben des Robert Koch-Instituts essgestört.“
Essstörungen
können in drei Hauptformen unterteilt werden: Magersucht,
Ess-Brech-Sucht, sowie Esssucht.
Die
Ursachen sind bei allen drei Formen von Essstörungen sehr
vielfältig. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass nie ein einzelner
Faktor der Auslöser für eine Essstörung ist, sondern meist eine
ganze Verbindung dafür verantwortlich ist. Die häufigsten Ursachen
sind jedoch familiäre Konflikte bzw. Probleme, ein vermindertes
Selbstwertgefühl, oder eine starke Unzufriedenheit mit dem eigenen
Körper. Außerdem lassen sich vor allem Jugendliche (zu) stark vom
Schönheitsideal der Medien beeinflussen. Dadurch steigt für sie der
Druck, diesem zu entsprechen.
Die
am häufigsten verbreitete Essstörung ist die Magersucht (Anorexia
nervosa). Betroffene haben das krankhafte Bedürfnis, ihr Gewicht
immer weiter zu vermindern. Sie sind deshalb auffallend dünn und
empfinden sich auch dann noch als zu dick, wenn sie schon unter
starkem Untergewicht leiden. Abgesehen von der auffallenden, starken
Gewichtsabnahme, sollten weitere Anzeichen hellhörig machen.
Beispiele hierfür sind ein verändertes Essverhalten oder
verstärktes Sporttreiben. Die Folgen einer Magersucht sollten
außerdem nicht unterschätzt werden. Unmittelbare Folgen sind zum
Beispiel das Absinken des Stoffwechsels, des Pulses, sowie des
Blutdrucks und der Körpertemperatur. (Die Betroffenen sind oft müde
und frieren oft.) Das Hauptproblem bei Magersucht ist aber die
mangelnde Versorgung des Körpers mit Nährstoffen. Dies hat zur
Folge, dass der Körper Muskelmasse abbaut und die Knochen sehr
brüchig werden. Auch das Immunsystem ist aufgrund der mangelnden
Nährstoffversorgung sehr anfällig für Infektionen, welche sehr
schnell gefährlich werden können. Bei etwa 10-15% der Betroffenen
endet die Erkrankung sogar tödlich.
Die
Ess-Brech-Sucht, auch Bulimie genannt, ist eine weitere Form von
Essstörungen. Vom äußeren Erscheinungsbild sind bulimische Frauen
oder Männer unauffällig, meist schlank. Es ist kaum zu erkennen,
dass sie Probleme haben und Hilfe benötigen, da ihre Fassade nach
außen perfekt wirkt.
Kennzeichen
der Bulimie sind häufige Essattacken, bei denen in kurzer Zeit große
Nahrungsmengen aufgenommen werden. Um die Kalorienzufuhr „rückgängig“
zu machen und nicht zuzunehmen, ergreifen Betroffene sofort wieder
gewichtsreduzierende Maßnahmen, meistens das Erbrechen. Weitere
Symptome der Bulimie sind heimliches Essen oder das horten von
Nahrungsmitteln.
Auch
die Essstörung Bulimie kann schlimme Folgen haben. Schäden an den
Zähnen ist eine davon. Die Magensäure, die beim Erbrechen die Zähne
angreift, ist dafür verantwortlich. Weitere Folgen sind Störungen
im Magen und Darm oder Herz-Rhythmus-Störungen. Oft sind Betroffene
auch von seelischen Folgen, wie Depressionen oder Angststörungen
geplagt.
Die
letzte Hauptform der Essstörung isst die Esssucht, bzw. Fettsucht
(Adipositas). Charakteristisch sind wiederkehrende Essanfälle. Es
gibt aber einen riesigen Unterschied zur Bulimie: Esssüchtige
unternehmen nach einem Essanfall keinerlei gewichtsreduzierende
Maßnahmen. Die Betroffenen haben kein Hunger- oder Sättigungsgefühl
und wenig bis keine Bewegung. Dies führt häufig zu Übergewicht.
Die
Folgen der Esssucht unterscheiden sich kaum bis gar nicht von denen
der Bulimie. Schäden am Herz-Kreislauf-System verursachen
Bluthochdruck und erhöhte Blutfettwerte. Durch das starke
Übergewicht kann es zu Schäden an Knie- und Hüftgelenken kommen.