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Stundenentwurf
Kunst/Design

Universität Kassel

3,0, Meier, 2013

Lara P. ©
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ID# 75222








Name

Studienrätin auf Probe für Kunst und Gesellschaftslehre an der


Entwurf für die Verbeamtungslehrprobe

im Fach Kunst


Thema der Unterrichtseinheit: Arrangements von

Zeichnungen und Texten –

Erstellung eines Gruselkochbuchs


Thema der Stunde: Ideenfindung für ein Gruselkochbuch

Thematischer Aspekt: Das Thema und formale Grundprinzip

eines Kochbuches verstehen

und erste Skizzen der Ideenfindung anlegen

Lerngruppe:

Zeit: 2. Mai 2014, 1. Stunde, 7:55–8:40 Uhr

Raum: 21 KU

Schulleiter:

  1. Zur Lerngruppe


Die heutige Unterrichtsstunde findet in der Klasse 6h der Ahnatal-Schule in Vellmar statt, in der ich seit Anfang des Schuljahres im Fach Kunst unterrichte.

Die Klasse setzt sich aus 25 Schülerinnen und Schülern1, 13 Mädchen und 12 Jungen, zusammen. Die Schüler sind mir gegenüber sehr freundlich und aufgeschlossen. Die Lerngruppe ist in manchen Arbeitsphasen mitunter unruhig und hat ein großes Mitteilungsbedürfnis. Damit korrespondiert, dass ein großer Teil der Klasse noch sehr verspielt und kindlich ist. Der andere Teil befindet sich gerade im Übergang vom Kindes- zum Jugendalter2 und zeigt langsam Interesse am anderen Geschlecht.

Einige Schüler neigen in manchen Arbeitsphasen zur Passivität. Besonders drei Schüler und zwei Schülerinnen lassen sich schnell ablenken und müssen wiederholt aufgefordert werden, sich wieder ihren Aufgaben zu widmen. Ein Schüler (Paul) muss oft zur Ruhe und Aufmerksamkeit angehalten werden, da er sonst relativ häufig stört, jedoch ist er immer sehr charmant und sozial engagiert, was zum Problemfall der Klasse führt: bei Dorian wurde ADHS diagnostiziert und er wird mit Ritalin behandelt.

Trotzdem ist er verhaltensauffällig und wurde bereits von Schulsozialarbeitern beobachtet, da er sich oft dem Unterricht oder Regeln verweigert. Er braucht eine besondere „Behandlung“ seitens der Lehrkraft, was vom Rest der Klasse zum Glück akzeptiert wird. Ein anderer Schüler (Maurice) ist noch zu erwähnen, da er „schwer ansprechbar“ ist, oft regelrecht auf seinem Stuhl „lümmelt“, träumt oder sich mit unterrichtsfremden Inhalten beschäftigt.

Nur durch ständiges Ermahnen schafft er es, am Unterricht teilzunehmen. Leider hat er auch Probleme bei Gruppenarbeiten eine Gruppe oder einen Partner zu finden.3 Ein Mädchen (Julia) wiederholt die Klasse, ist oft krank und wird nur von wenigen Mädchen in der Klasse als Freundin akzeptiert. Ein anderes (Sinem) wiederum ist sehr still und in sich gekehrt und erweckt manchmal den Anschein, als verstehe sie die Lehrkraft nicht.

Auf Nachfragen schüttelt sie meist nur den Kopf oder nickt. Jedoch sprechen ihre Kunstwerke für sich, denn sie ist vor allem im Zeichnerischen stark.

Am Fach Kunst selbst zeigt sich die Lerngruppe insgesamt interessiert, ist sehr kreativ und Neuem gegenüber aufgeschlossen und neugierig. Um Unruhe zu vermeiden und im Sinne einer Binnendifferenzierung werden die leistungsstarken und schnellen Schüler zur Überbrückung mit kleinen Zusatzaufgaben gefördert. Um auch in der heutigen Stunde möglichst alle Schüler zu aktivieren und damit Unruhe entgegen zu wirken, habe ich mich für verschiedene thematische Herangehensweisen entschieden.4


  1. Didaktisch-methodische Ãœberlegungen


Die Hauptaufgabe des Kunstunterrichts besteht laut Kirchner und Otto darin, den Lernenden möglichst vielfältige ästhetische Erfahrungsmöglichkeiten zu eröffnen. Praxis und Konzept des Unterrichts muss es daher sein, die Schüler in entsprechenden Prozessen zu begleiten und selbstständig werden zu lassen.5


Im Lehrplan für den Bildungsgang Realschule sowie für Gymnasien in Hessen ist die Auseinandersetzung mit Bilderwelten, Comics oder Bildergeschichten als verbindlicher Unterrichtsinhalt festgehalten.6 So stellt die Unterrichtsstunde heute die Einführungsstunde in die Unterrichtseinheit „Arrangements von Zeichnungen und Texten für ein Gruselkochbuch“ dar und greift vor allem die kindliche Fantasie und Offenheit der Schüler auf.

In dieser Klasse spielen die Jungs noch gerne mit den beliebten Fantasy-Sammelkarten von Yu-Gi-Oh!, einer japanischen Manga-Serie. Die Mädchen teilen diese Begeisterung nicht, sind jedoch sehr begeisterungsfähig für spannende, künstlerische Themen. Gerade im Hinblick auf den Genderaspekt stellt dieses Thema, auch für die Jungen, eine Möglichkeit dar, angesprochen zu werden und ihren Fantasien und Ideen Ausdruck zu verleihen.

Zu Beginn der Stunde werde ich den Schülern von einem Fundstück aus dem Internet berichten, das von einem sehr seltsamen und ekligen Rezept für einen Trank handelt.7 Als Anregung für den Trank habe ich den Zaubertrank der Hexen aus Shakespeares „Macbeth“8 genommen und etwas umgeschrieben. Ich habe dieses Stück ausgewählt, da viele unglaublich gruselige Zutaten beschrieben werden, die die Fantasie der Schüler anregen sollen.

Dieser Einstieg soll bei den Schülern auch Neugierde für das Projekt wecken. Im Anschluss folgt ein kurzes Blitzlicht, um nur kurz einen Eindruck zu bekommen, was bei den Schülern nach der Geschichte passiert ist. Haben sie schon Ideen? Oder kennen auch eklige Gerichte? Nun werden die Schüler nämlich aufgefordert, selbst eklige Gerichte zu nennen, die sie kennen oder ihnen spontan einfallen.

Es folgt dann eine kurze Partnerarbeit. Die einzelnen Schüler werden aufgefordert, sich mit ihrem Nachbarn zusammen ca. zehn eklige und gruselige Gerichte zu überlegen und diese auf einem Blatt schriftlich festzuhalten. Diese Gerichte werden sie später im Verlauf der Einheit noch brauchen. Diese kurze Partnerarbeit stellt eine Ermutigung für alle Kinder dar, besonders auch für diejenigen, die sich gerne bei der Erarbeitungsphase zurückziehen oder Schwierigkeiten haben, sich sinnvoll einzubringen und fördert darüber hinaus die Selbstständigkeit der Schüler, denn sie können ihre eigenen Ideen einbringen.

Des Weiteren ist die Partnerarbeit an dieser Stelle altersangemessen, da die Kinder sich gerne über Ideen untereinander austauschen und wirkt dadurch kreativitätsfördernd, anders als bei Einzelarbeit. Darüber hinaus soll diese Phase die Eigeninitiative der Schüler für die Umsetzung des Projektes fördern.

Nachdem der inhaltliche Aspekt, das Thema „Grusel“ bis zu dieser Stelle der Stunde weitgehend geklärt wurde, geht es in der nun anschließenden Phase um den methodischen Aspekt des Kochbuches, seine formale Gestaltung.

Ich werde den Schülern die Frage stellen, wie so ein Gruselkochbuch ihrer Meinung nach denn aussehen könnte. Das Prinzip eines Kochbuches sollte allen Schülern bekannt sein. Im Fach Deutsch behandeln die Schüler im Jahrgang sechs zudem das Thema Beschreibung9 (eines Spiels, eines Vorgangs, eines Kochrezeptes), was gute Anknüpfungspunkte für ein fächerübergreifendes Projekt mit dem Fach Kunst bietet.

Sollten einige Schüler noch nie ein Kochbuch gesehen haben, können entweder die anderen Schüler bei der Beschreibung helfen, oder ich werde – wenn dies auch nicht klappen sollte – ein Kochbuch zeigen. Die Antworten der Schüler werde ich schriftlich und unsortiert an der Tafel festhalten. Ich werde diese bewusst unsortiert anschreiben, um den Schülern nicht das Gefühl zu geben, einige Begriffe könnten wichtiger, andere unwichtiger oder gar falsch sein.

Der nächste Schritt wird dann die Umsetzung in die Praxis sein. Den Schülern wurde schon zu Beginn des Unterrichts für diesen Zweck Papier ausgeteilt, das spart Zeit. Die Schüler werden nun aufgefordert, jeweils zwei Din A4 Bögen ordentlich in der Mitte zu falten, so dass ein kleines Heft entsteht. Ich werde ihnen dann die Frage stellen, welches Problem mit den einzelnen Blättern auftauchen könnte.

Denn Texte und Bilder sollen sinnvoll und verständlich miteinander verbunden werden, worauf müssen die Schüler also besonders achten. Es wird wahrscheinlich die Heftung eines Buches oder Heftes zur Sprache kommen. Falls die Schüler Schwierigkeiten an dieser Stelle haben sollten, könnte man, um die Schwierigkeit der Doppelseiten deutlich zu machen, ein falsch geheftetes Buch und ein richtig geheftetes Buch zeigen.

Erst jetzt werden die Schüler mit der praktischen Arbeit beginnen, in dem sie zuerst eine Skizze für das Deckblatt des Gruselkochbuchs gestalten sollen. So ist die Stunde letztendlich auch handlungsorientiert. Vielmehr steht jedoch das Nachdenken und die Planung im Mittelpunkt der Stunde, da ein Kochbuch, das für alle verständlich sein soll, bestimmte Regeln und Normen einhalten muss.

Hier wird an Vorwissen aus dem Deutschunterricht angeknüpft und die Schüler werden kognitiv gefördert.

Alternativ hätte man die Stunde auch umdrehen und mit dem Falten der Blätter und den formalen Regeln eines Kochbuches beginnen können. Jedoch ist die Aktivierung zu Beginn der Stunde ein viel emotionalerer und Fantasie-anregenderer Einstieg, der mehr an die Lebenswelt der Schüler anknüpft als die konkrete Ausarbeitung und Planung von Regeln und Anordnungen.

Dies hätte im Verlauf der Einführungsstunde zu weit geführt und die Schüler zu sehr mit kognitiver Arbeit belastet und nicht kreativ-schaffend gefordert.


  1. Lernmöglichkeiten


Die Schüler haben in der Stunde die Möglichkeit, ihre überfachlichen Kompetenzen zu erweitern. In besonderer Weise werden die Lern- und Arbeitskompetenz gefordert, indem die Schüler .

  • sowohl Arbeitsschritte gliedern und genau planen müssen.

  • einen Transfer zu anderen Unterrichtsfächern herstellen sollen.


Darüber hinaus haben die Schüler auch die Möglichkeit, ihre fachlichen Kompetenzen im Bereich Planen und Gestalten sowie im persönlich-ästhetischen Bereich im Ansatz zu erweitern, indem die Schüler .

  • Vertrauen in die eigene erfinderische Fantasie gewinnen.


    1. Tabellarischer Verlaufsplan


    Phase

    Inhalt

    Arbeitsform

    Medien/

    Material

    Einstieg

    Begrüßung,

    Fundstück aus dem Internet

    vorlesen

    LI



    Ãœberleitung

    Blitzlicht zu ekligen Gerichten, die die Schüler evtl. kennen,

    Problematisierung (Leberwurst/ Spinat).

    Begriff des Ekligen klären

    UG


    Partnerarbeit,

    Erarbeitung I

    Schüler erarbeiten zusammen mit ihrem Partner zehn gruselige und eklige Gerichte, ohne Kochanweisung und Zutaten

    PA

    Papier

    Ergebnis 1

    Kurzer, exemplarischer (ca. fünf Schüler) Austausch über die Gerichte. Sind diese auch gruselig genug?

    Noch nie dagewesene Gerichte!

    Thema klären: Gruselkochbuch

    SV/ UG


    Ãœberleitung

    Frage: Wie sieht so ein Gruselkochbuch aus? Was muss da alles hinein?

    Wie sieht ein normales Kochbuch so aus? An der Tafel unsortiert sammlen

    UG

    Tafel, evtl. Beispiel

    Erarbeitung II

    Tafelbild für den Inhalt und Aufbau des Gruselkochbuchs

    Vorne-Innen-Hinten, was kommt wo hin?

    UG

    Tafel

    Ergebnis II

    Anfertigung des Grundprinzips des Gruselkochbuchs, wie Faltung und Heftung.

    Schüler falten ihre A4 Papiere

    Probleme beim Heftchen und den einzelnen Seiten?

    Mit Klebeband befestigen


    UG/ EA

    Papier,

    Klebeband,

    evtl. Beispiele

    Reserve

    Schüler erarbeite erste Skizzen für das Deckblatt ihres Kochbuchs

    EA

    Papier, Stifte

    LI: Lehrerimpuls; SV: Schülervortrag; EA: Einzelarbeit; PA: Partnerarbeit; UG: Unterrichtsgespräch;


    1. Literatur


    • Bildungsstandards und Inhaltsfelder. Das neue Kerncurriculum für Hessen. Sekundarstufe I – Realschule. Kunst. Hessisches Kultusministerium.

    In: Kunst und Unterricht, Heft 223/ 224, Friedrich Verlag, 1998.

    • Kirchner, Constanze/ Otto, Gunter: Praxis und Konzept des Kunstunterrichts.

    • Lehrplan Deutsch. Bildungsgang Gymnasium. Jahrgangsstufe 5-13.

    Hessisches Kultusministerium.

    • Lehrplan Deutsch. Bildungsgang Realschule. Jahrgangsstufe 5-10. Hessisches Kultusministerium.

  • Montada, L. / Oerter, R.: Entwicklungspsychologie. Ein Lehrbuch, Beltz Verlag, Frankfurt, 1995.

  • zuletzt

    besucht am 21.04.14.


    1. Anhang


    Zaubertrank als Einstieg zum Thema „Gruselkochbuch“


    Sumpfger Schlange Schwanz und Kopf
    im Zaubertopf Braten und kochen.
    Molchaugen und Krötenzehe,
    Hundezunge und Hirn der Krähe.
    Ein wenig vom zähen Saft des Bilsenkrauts,
    Eidechsenbein und Flaum vom Kauz.

    Wolfszahn und Kamm des Drachen,
    Hexenmumie, Gaumen und Rachen
    aus des Haifischs scharfem Schlund.
    Schierlingswurz aus finsterem Grund.
    Eibenrinde, in einer Vollmondnacht vom Stamm gerissen.
    Sowie die Hand eines frisch erwürgten, frechen Knaben
    zusammen mit in den Kessel geben.
    Zu Schluss noch die Eingeweide eines Tigers hinzugeben
    und der Trank wird fertig sein.


  • Frei nach William Shakespeares „Macbeth“


    Kochbuch schreiben

     

    Für viele ist das Kochen nicht nur ein notwendiges Übel und eine tägliche Pflichtübung, sondern ein Hobby und eine Leidenschaft. Im Laufe der Zeit sammeln sich unterschiedliche Rezepte an, teils alte Familienrezepte, teils die Lieblingsrezepte des Kochs, teils Rezepte, die der Koch irgendwann einmal irgendwo entdeckt hat und teils selbst ausgedachte Rezepte.

    Rezeptsammlung

    Manch einer spielt dann mit dem Gedanken, seine Rezeptsammlung in ein Kochbuch umzuwandeln. Es ist nicht allzu schwer, ein Kochbuch zu schreiben, denn im Unterschied zu beispielsweise einem Roman oder poetischen Gedichten steht bei einem Kochbuch nicht der künstlerische Ausdruck im Vordergrund.

    Dennoch muss der Autor einige Punkte beachten, wenn er sein eigenes Kochbuch schreiben möchte:

     

    Anleitung zum Kochbuch schreiben

     

    Der erste Schritt beim Schreiben eines Kochbuches besteht darin, einen Rahmen für das Kochbuch zu finden. Das bedeutet, der Autor sollte sich überlegen, um welches Thema es in seinem Kochbuch gehen soll. So kann er beispielsweise seine Lieblingsrezepte oder klassische Rezepte zusammentragen oder in seinem Buch auf eine bestimmte Küche eingehen.

    Zubereitung und Zutaten

    Daneben kann er sich auf bestimmte Zutaten konzentrieren, beispielsweise indem er ein Kochbuch für die Zubereitung von Fisch, Nudeln, Gemüse oder einzelne Gemüsesorten schreibt. Eine weitere Möglichkeit wäre, sich auf bestimmte Speisen zu beschränken, etwa Suppen, Salate oder Desserts.

    Steht das Konzept und sind die Rezepte ausgewählt, beginnt das eigentliche Schreiben. Sinnvoll hierbei ist, zunächst eine Rezeptvorlage zu erstellen und alle Rezepte auf Basis dieser Vorlage zu verfassen. Dadurch ergibt sich nämlich automatisch ein einheitliches und stimmiges Gesamtbild.

     

    Eine Rezeptvorlage enthält üblicherweise fünf Elemente.

    Hierzu gehören die Überschrift, also der Name des Gerichts, und ein Bild und diese beiden Elemente werden meist im oberen Bereich angeordnet. Danach folgt die Zutatenliste, die aufführt, welche Zutaten in welchen Mengen benötigt werden.

    Statt Zutatenliste kann der Autor diese Rubrik auch Einkaufsliste oder ähnliches nennen, allerdings sollte der Autor nicht vergessen, anzugeben, für wie viele Portionen die angegebenen Mengen gedacht sind. Das vierte Element der Rezeptvorlage ist die Anleitung, die Schritt für Schritt aufzeigt, in welcher Reihenfolge und in welcher Form die Zutaten verarbeitet werden.


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