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Anschauliches Erzählen als Unterrichtsmethode: Warum das Erzählen von Geschichten in der Grundschule für Kinder wichtig ist
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Seminararbeit
Pädagogik

Universität, Schule

Universität Landau

Note, Lehrer, Jahr

2009 Modulprüfung

Autor / Copyright
Magdalena Nowitzki ©
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Format: pdf
Größe: 0.97 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.75
ID# 2230







Anschauliches Erzählen als Unterrichtsmethode

Warum das Erzählen von Geschichten in der Grundschule für Kinder wichtig ist


Inhalt

1.           Einleitung. 2

2.           Erzählen. 4

2.1.       Erläuterung des Begriffs „Erzählen“. 4

2.2.       Warum Geschichten erzählen für Kinder wichtig ist 7

2.2.1.   Die Vorteile des Erzählens gegenüber den Medien. 10

3.           Anschauliches Erzählen. 11

3.1.       Anschaulich Erzählen, wie das gelingen kann. 12

3.2.       Die Phasen einer ansprechenden Geschichte. 12

3.3.       Wie man eine Geschichte anschaulich gestalten kann. 14

4.           Erzählen in der Schule. 18

4.1.       Die Schülererzählung. 18

4.2.       Die Lehrererzählung und ihre  Funktionen. 20

5.           Der fächerspezifische Einsatz der  Lehrererzählung, einige Beispiele. 25

6.           Schlussbemerkung. 27

7.           Literaturverzeichnis. 28


1.             Einleitung

„Seit alters her und überall in der Welt werden Geschichten erzählt, in Küchen ebenso wie in Kirchen, in Palästen und auf Straßen, beiläufig oder hochoffiziell. Schon immer war das Er­zählen einerseits Bestandteil des Alltags, andererseits auch eine Kunst.“ [1]

„Nur erzählend können wir Menschen unser Leben verstehen. Und besonders Kinder als Lebensanfänger brauchen Geschichten, denn sie geben ihnen im Chaos der Welt Sinn und Orientierung. Eine Kindheit ohne Geschichten darf es nicht geben. Deshalb brauchen Kinder Menschen, die ihnen Ge­schichten erzählen - von Mensch zu Mensch, von Angesicht zu Ange­sicht.“[2]

Erzählen ist ein menschliches Grundbedürfnis. Es ist das Medium der sozialen Interaktion, auf die der Mensch physisch und psychisch angewiesen ist. Der Mensch als soziales Wesen ist auf Kommunika­tion angewiesen, nicht nur, um seine Existenz zu sichern, sondern auch, um sich zu sozialisieren und zu integrieren. Es ist die Kompetenz des Menschen, die ihn in die Lage versetzt, sich die Welt zu er­klären und sie zu verstehen.

Ohne das Erzählen, die Kommunikation im Allgemeinen, kann es kein soziales Miteinander geben. Es kann keinen Austausch von Wissen und Erfahrungen geben. Kultur kann sich nicht entwickeln. Erzählen bietet den Menschen eine Möglichkeit, mit anderen in Kontakt zu treten, sich auszutauschen und ebenso stellt es ein Ventil dar, sich von psychischer Erregung zu entlasten.

Lexika und Wörterbücher unterscheiden zwischen schriftlicher und mündlicher Erzählung. In dieser Hausarbeit, in der ich erörtern möchte, ob das Erzählen als Unterrichtsmethode sinn­voll ist und in welchen Bereichen es genutzt werden kann, möchte ich mich auf den Bereich der Mündlichen Er­zählung beschränken.

Ziel dieser Hausarbeit ist es, zu klären, ob Erzählen – durch den Lehrer oder – durch Schüler, als Unterrichtmethode geeignet ist, und wo Raum und Gelegenheiten sind, dies in den Un­terrichtsalltag zu integrieren.

Welche Bedeutung die Erzählung für Kinder hat, wurde mir bewusst, als ich mich im Rah­men der Hausarbeit damit befasst habe. Es muss nicht nur Aufgabe des Unterrichts sein, den Schülern die nötigen Kompetenzen für erfolgreiche Kommunikation zu vermitteln, ebenso gilt es für Pädagogen den Wert des Erzählens in sich zu erfassen, und es den Kindern nicht länger vor zu enthalten.

Wäh­rend meiner Literaturrecherche habe ich erkannt, wie viele Möglichkeiten es gibt, das Erzählen in der Schule zu integrieren und dieses durchaus sinnvoll als Unterrichtsmethode zu nutzen.

Das Thema Erzählen umfasst ein sehr weites Gebiet und es war mir nicht möglich im Rahmen der vorlie­genden Hausarbeit alle Bereiche tiefer zu erläutern. Es war mir wichtig darzustel­len, welchen Wert Erzählen für Kinder hat und wie bedeutsam es für die Entwicklung ver­schiedener Kompetenzen ist. Die Ergebnisse dieser Ausarbeitung lassen erkennen, wie sinn­voll es ist, das Erzählen in den Unterricht zu integrieren.

Wichtig war mir auch darzustellen, wie anschauli­ches Erzählen aussehen kann, da Lehr­pläne davon schreiben, schulinterne Cur­ricula dies als Zielsetzung nennen, Pädagogen Artikel über den Wert der Erzählungen verfas­sen, aber in diesem Zusammenhang meist nicht erläutert wird, was damit eigentlich gemeint ist. Auch zu diesem Bereich konnte ich im Rahmen dieser Hausarbeit eher einen oberflächli.....[Volltext lesen]

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Dieses unterscheidet sich von monolo­gischem - eine Person erzählt den Anderen eine Ge­schichte - und dialogischem  - zwei Perso­nen erzählen sich wechselseitig Geschichten. Bei der „gesel­ligen Erzählpraxis“ erfindet eine kleinere oder größere Gruppe von Kindern gemeinsam eine Ge­schichte und erzählt sie dann. Es geht um das „gemeinsame Ausdenken, Erfinden, Erzählen (und vielleicht auch Aufschrei­ben) einer Geschichte“.[11]

Das Erzählen dient unterschiedlichen Funktionen. So trägt es zur Bewahrung und Überliefe­rung ge­schichtlicher Erinnerungen bei.[12] Es hilft Wissen und Kulturgut zu überliefern und zu bewahren, wie auch Aebli dies beschreibt. Er bezeichnet das Erzählen als „ursprüngliche Form der Entwicklung und Überlieferung von Kultur und somit als Element der Sozialisa­tion“.[13] Ebenso geht es um Darstellung des Selbst, wie auch um Berichte von Erlebtem.

So geben Erzählungen nach Aeblis Verständnis “das Handeln und Erleiden von lebendigen We­sen wieder“. Ebenso geht es um psychische Entlastung[14] und durchaus hat das Erzählen im traditionellen Verständnis auch eine unterhaltende Funktion, insbesondere zu Zeiten, in de­nen Menschen noch keine Unterhaltungsmedien hatten. Nach Flader/Hurrelmann ist Er­zäh­len „die sprachliche Vergegenwärtigung“ einer zurückliegenden singulä­ren Erfahrung des Sprechers, die „dem Hörer (den Hörern) die Teilnahme an fremdem Erleben er­möglicht“.

„Durch Erzählen sollen Erfah­rungen, Wissen, Überlegungen und Empfindungen mitgeteilt, Vorstellungen, Denkoperationen und Bedeutungserlebnisse übermittelt werden.“[15]

In der Alltagssprache hat der Terminus Erzählen unterschiedliche Bedeutungen und Ver­wen­dungszwecke. Hier wird der Begriff „Erzählen“ häufig synonym zu den sprachlichen Handlun­gen wie anschaulich darstellen, berichten, mitteilen und sagen verwendet.[16] Aber ebenso im Sinne von Lügen („Du kannst mir viel erzählen“ oder „Was vom Pferd erzäh­len“) oder Schimpfen bzw.

Tadeln („Jemandem ein paar Takte erzählen“ oder „Dem hätte ich aber was erzählt“) findet der Begriff des Erzählens Verwendung.

Im Allgemeinen kann man sagen, dass es sich beim Erzählen um eine basale, sprachliche Handlungsform handelt, die in allen Kulturen elementar ist. Diese sprachliche Handlungs­form ist in allen Altersgruppen, sozialen Klassen und Gruppen und in allen gesellschaftlichen Institutionen ein wesentlicher Bestandteil. Sozialisationsforscher sind sich einig darüber, dass der Mensch, der Homo Sapiens, niemals bis heute hätte überleben können, wenn er nicht die Kompetenz der Kommunikation schon frühzeitig entwickelt und genutzt hätte.

Der Mensch war nur als soziales, kommunizierendes, Wissen und Erfahrungen austauschendes Wesen überhaupt im Stande sich gegen größere, stärkere Lebewesen und gegen Launen der Natur zu behaupten, und Lösungen und Strategien für die dadurch entstehenden Probleme und Herausforderungen zu finden.

Kennzeichnend für eine mündliche Erzählung ist, dass der Erzähler auf dramaturgische Mittel zurückgreifen kann. Durch Gestaltungsmittel, wie Gestik, Mimik, Lautmalerei, Stimmführung, verkürzte Sprache und direkte Rede, etc. kann er sein Erzähltes spannend und fesselnd ge­stalten, wie dies Claus Claussen beschreibt. Desweiteren stellt er folgende Merkmale dar: Das mündliche Erzählen „ist näher an den persönlich erlebten Eindrücken und ihren ge­fühlsmäßigen „Tönungen“; mündliches Erzählen hat viel mehr Ausdrucksmittel als die Laute, die durch Buchstaben wiedergegeben werden“.[17]


2.2.       Warum Geschichten erzählen für Kinder wichtig ist

„Kinder als Lebensanfänger brauchen Geschichten.“ Astrid Lindgren

Wie bereits dargestellt, ist das „Erzählen“ ein Grundbedürfnis eines jeden Menschen. Zu al­len Zeiten wurde es genutzt um Wissen und Erfahrungen weiterzugeben, und um sich psy­chisch zu entlasten und emotional mitzuteilen. Das Erzählen von Geschichten ist sowohl menschliches Grundbedürfnis als auch das elementare Medium zur Vermittlung von Erfah­rungen und Werten.

Das Erzählen von Geschichten stellt ein wichtiges Instrument zur Sprachentwicklung und Sprachförderung von Kindern dar. Das Erleben von erzählten Ge­schichten hilft Kindern bei der Identitäts- und Persönlichkeitsentwicklung, es fördert die sozio-emo­tionalen Fähigkeiten, Partizipation, Integration und die Entwicklung kultureller Intelli­genz. „Kinder erklären sich die Welt durch Geschichten, durch gehörte, wie durch selbst ge­spielte, welche im Rollenspie.....

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Dies ist besonders bedeutsam im Zusammenhang mit den „Literacy“-Kompetenzen, die die Rahmenpläne für alle Schulen in Deutschland vorgeben.[22]


„Woher auch immer eine Erzählung kommt und was für eine Botschaft sie auch vermittelt, ihr Zauber liegt darin, das Denken herauszufordern und die Phantasie anzuregen.“
Anita Ganeri


Die Fantasie und das Imaginationsvermögen der Kinder kann sich beim Geschichtenerzählen richtig entfalten. Im Gegensatz zu insbesondere visuellen Medien sind die Kinder gefragt, eige­ne Vorstellungen zu entwickeln. Sie bekommen keine fertigen Bilder präsentiert, son­dern sind gefordert diese Arbeit selbst zu leisten. Durch Geschichten werden sie angeregt, innere Bilder und Vorstellungen zu ent­werfen.

Diese Fähigkeit zur Imagination kann heute nicht mehr als selbstverständlich vorausgesetzt werden. Die Fantasie der Kinder ist besetzt durch medial produzierte und vorgegebene Bilder. Es kann nicht mehr davon ausgegangen werden, dass Kinder über die elementare Kompetenz verfügen, Gehörtes oder Gelesenes in eigene Vorstellungen umzuwandeln. Hier gilt es einen Freiraum zu schaffen, innerhalb des­sen sich die eigene Fantasie entwickeln kann und Kinder die eigene Vorstel­lungskraft entde­cken kön­nen.[23] Fantasie ist die Grundvoraussetzung für kreatives und künstlerisches Wirken, sowie für architektonisches und gestalterisches Wirken, ebenso wie für literarische Fähigkei­ten und sogar in der Mathematik benötigt man Fantasie, um gezielt Problemlösungen entwic­keln zu können.

„Die Fähigkeit zur Imagination ist eine wichtige notwendige Kompetenz, um später geschrie­bene Botschaften verstehen oder kreative Ideen entwickeln zu können. Fantasie wiederrum gilt als we­sentliche Voraussetzung für zweckgerichtetes Handeln. Ein solches Handeln ist nur möglich, wenn eine Vorstellung davon existiert, wie ein Problem gelöst werden könnte, bzw. wenn die Vorstellung eines konkreten Handlung.....

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Er merkt so­fort, wenn Langeweile aufkommt, oder wenn das Publikum abschweift. Diese situationsspe­zifische Variationsmöglichkeit ist ein großes Po­tential, das dem Erzähler, im Gegensatz zum Vorlesen von Büchern, die Möglichkeit gibt, individuell und sensibel auf sein Publikum zu reagieren. Wie bereits erwähnt, kann der Erzähler die Aufmerk­samkeit seines Audito­riums immer wieder durch gestische und mimische Gestaltungsmittel zurück gewinnen.

Durch die lebhaftere und betontere Sprache, durch bewusst eingesetzte direkte Rede, kann der Er­zähler die Aufmerksamkeit der Zuhörer fesseln. Der Erzähler hat die Möglichkeit seine Ge­schichte und sein verwendetes Vokabular dem Entwicklungsstand, dem Sprachstand, dem Wis­sens­stand, dem Lebensraum und der persönlichen Situation seiner Zuhörerschaft anzu­passen.

So kann er gezielt bestehende Fragen und aktuelle Themen, wie auch sensible Themen (z.B. den Tod eines Mitschülers oder andere menschliche und zwischenmenschliche Fragestellungen) zum Inhalt seiner Erzählung machen. Dabei hat der Erzähler die Chance auf Gefühlslagen direkt zu reagieren, und diese sogar zu beeinflussen. Dies birgt ein Potential, das man sich auch im Unterricht zu Nutze machen kann.

Da der Geschichtenerzähler frei in der Wortwahl und sprachlich flexibel ist, kann er, um dem Sprach- und Wissensstand seiner Zuhörer gerecht zu werden, seine Wortwahl variieren und somit dem Audi­torium anzupassen. Er kann schwierige Wörter und Fremdworte ersetzten, erklärend beschreiben, Worte austauschen, oder sogar weglassen. Somit kann er auch direkt auf Emotionen (Angst, Span­nung, Langeweile, Freude, Lachen) und fragende Blicke reagie­ren.

Da der Geschichtenerzähler kein Buch halten muss, kann er seinen ganzen Körper nutzen, um sein Erzähltes gestisch zu untermalen und somit lebhafter und interessanter werden las­sen. Der Erzähler ist in direkter Interaktion mit seinem Auditorium, nichts steht zwischen ihm und dem Publikum, noch nicht mal ein Buch.[27]


3.             Anschauliches Erzählen

Veranschaulichung gilt als eines der aktuell gültigen Unterrichtsprinzipien. Es bedeutet, den „Unter­richts­stoff so darzubieten, dass die Schüler ihn mit Hilfe ihrer Sinnesorgane und entspre­chend ihrer Auffassungsgabe umfassend und zutreffend erkennen können. Eine An­schauung liegt dann vor, wenn das Erkannte in seinen Details in sich schlüssig und als Ganzes widerspruchsfrei den Vorer­fahrungen zugeordnet werden kann.

Vor allem junge Kinder sind auf Veranschaulichung angewiesen, denn sie steigert Lerneffektivität und Gedächtnishaf­tung.“[28]

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Dieses narrative Grundschema hat Erzählern und Schriftstellern aller Zeiten geholfen, ihre Geschichten zu erzählen oder aufzuschreiben. Daraus ergibt sich für den Er­zähler ein Erzählgerüst, an dem sich jede Ge­schichte orientieren kann.[30]

In der Eröffnung schildert der Erzähler eine Ausgangssituation, er stellt die Hauptperson vor, die Zeit in der sie lebt, den Rahmen der Geschichte und stellt dar, worum es in der Geschichte geht: Neulich, als wir mit dem Fußballspielen fertig waren,…

Ein motorisches Moment muss folgen, ein besonderes Ereignis tritt ein, die Geschichte bekommt ein Thema, eine Verlaufs­richtung. Etwas ändert sich. Die Geschichte gerät aus dem Gleichgewicht und ver­lässt den er­warte­ten Verlauf: Da entdeckten wir plötzlich, dass Felix weg war…

Die Reaktion auf dieses eintreffende Ereignis – auch die Gefühle dabei: Wir gerieten fast in Panik, denn…

In der Krise versuchen die Helden der Geschichte, das Probleme zu lösen. Das Problem wird geschildert und Lösungsversuche vorgestellt, Überlegungen dazu angestellt. Die Helden können dabei natürlich auch auf Hindernisse und Schwierigkeiten treffen: Was sollten wir bloß machen? … Die Phase der Krise sorgt für die nötige Spannung in einer Geschichte. Wird der Held die Schwierigkeiten bewältigen können? Werden alle gesund und munter davon kommen?

Am Höhepunkt angelangt, müssen die Zuhörer von ihrer Anspannung, ihren Emotionen und Empfindungen entlastet werden. Die Spannung ist bis zum Maximum gestiegen. Eine glückliche Lösungen oder ein Scheitern tritt ein. Der Held stirbt oder heiratet die Prinzessin: Da sahen wir auf einmal, dass Felix …in der Ver­einsgaststätte saß  und ein Eis aß…

Der Ablauf oder Ausklang: Mit dem Höhepunkt ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Einige Fragen sind noch offen. Noch nicht jede Person der Geschichte hat ihre Geschichte zu Ende gebracht. Im Ablauf wer­den ausstehende Fragen beantwortet, die Neugierde der Zuhörer gestillt. Die Zuhörer erfah­ren noch, was aus den Figuren geworden ist. Während des Ausklangs verweilen die Zuhörer noch einen Moment in der Welt der Helden und Figuren.

Die Moral oder Abschied: Einige Geschichten werden aus einem guten Grund erzählt. Sie tragen moralische Inhalte, sollen Rat­schläge geben oder sogar erzieherisch wirken. Im sogenannten  Endbild oder Ab­schied  ist nun Raum für die Moral. Natürlich hat nicht jede Geschichte eine Moral, und es ist auch nicht sinnvoll in jede Geschichte eine Moral hin.....

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Die Erzählperspektive

Bereits bevor der Erzähler seine Geschichte erzählt, wählt er eine Erzählperspektive. Diese nimmt Einfluss auf den Verlauf der Geschichte, sowie den Blickwinkel auf die Geschichte. Der Erzähler kann zwischen ver­schiedenen Erzählhaltungen wählen. Wer ein Ereignis aus seinem Leben erzählt, spricht naturgemäß in der 1. Person. Bei einer erfundenen Geschichte kann der Erzähler sich für eine bestimmte Erzähl­perspektive entscheiden.

Nach Franz Karl Stanzel differenziert man drei Perspektiven. Der auktoriale, d.h. der allwissende Erzähler hat den Überblick über das gesamte Geschehen. Er kennt die Gedanken und Situationen aller Figuren. Er weiß mehr als die handelnden Personen. Der personale Erzähler schildert das Geschehen aus dem Blick­winkel einer bestimmten Person oder eines in der Geschichte vor­kommenden Gegenstan­des.

Er weiß nur so viel wie diese eine Person oder der Gegenstand. Er teilt die Werte und Gedanken einer Person und teilt diese mit. Der neutrale Erzähler ist ein Beo­bachter, er weiß nur, was er aus der Außenperspektive sieht. Wesentliches bleibt ihm verborgen. Er kennt nicht die Gefühle und Gedanken oder Pläne der Personen. Eine Erzäh­lung aus dieser Perspek­tive käme zum Beispiel zustande, wenn eine Ehescheidung aus der Sicht eines Kindes erzählt wird.[32] Der Erzähler hat die Freiheit seine Erzählperspektive frei zu wählen und kann dadurch ein zusätz­liches Element, um Spannung zu erzeugen, einsetzen.


Sprachliche und Stimmliche Gestaltungsmittel

Durch bewusste sprachliche Gestaltung wird der Erzähler den Anforderungen seines Publi­kums ge­recht. Er nutzt literarische Stilmittel um der Erzählung ihren eigentlichen Charme zu verleihen. Sie verleihen der Erzählung das Lebendige, sie verleihen ihr den Reiz und lassen sie interessant und spannend werden. Man unterscheidet literarische Stilmittel zwischen rhetorischen Figuren und Tropen.

Zu den literarischen Stilmitteln gehören, neben vielen an­deren, Wiederholungen und Varia­tionen. Kinder lieben Wiederholungen. Sie vermitteln ihnen Vertrautheit und Sicherheit. Kinder lieben es, wenn sich lustige Namen oder ganze Sätze wiederholen. Wie zum Beispiel: „Spieglein, Spieglein an der Wand…“. Wiederholungen laden dazu ein, mit zu machen und das bindet die Auf­merksamkeit, das Interesse und den Spaß der Kinder an der Geschichte.

Ebenso können Steigerungen aller Art, Thesen und Anti­thesen, Kommentare und lyrische Einschübe die Geschichte bereichern. Durch rhetorische Fragen bringt man die Zuhörer dazu, aktiv bei der Geschichte zu bleiben, sie gege­benenfalls sogar mitzugestalten.[33] Mit Hilfe der Stimme kann man die Geschichte lebhaft und interes­sant gestalten. Leerstellen und Pausen erhöhen die Spannung.

Vorausdeutungen regen die Fantasie der Zuhörer an.[34] Durch stimmliche Gestaltungsmittel wie Setzen von Pausen, Innehal­ten oder Beschleu­nigung, Heben oder Senken der Stimme, Lautäußerungen wie Schnarchen, Niesen, Röcheln, Zischen, Lachen oder auch Atemgeräusche lassen sich die Per­sonen einer Erzäh.....

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Quellen & Links

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