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Anna Seghers Transit: Analyse des ersten Teil­ka­pi­tels Seite 5-7

1.147 Wörter / ~2 Seiten sternsternsternsternstern Autor Heinrich B. im Okt. 2016
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Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Universität Freiburg

Note, Lehrer, Jahr

1,0 2015

Autor / Copyright
Heinrich B. ©
Metadaten
Preis 3.50
Format: pdf
Größe: 0.02 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 59699







7.1.2015

Hauptseminar: Deutsche Literatur von 1933-1945

Dozentin:

WS 14/15

1. Textanalyse: Kapitel 1.1, S. 5-7: Analysieren Sie das erste (Teil-)Kapitel des Romans. Gehen Sie dabei besonders auf narratologische Aspekte ein.

Anna Seghers Roman „Transit“ gilt als eines der bedeutendsten Werke deutscher Literatur. Vor allem von anderen Schriftstellern bekam sie viel Anerkennung. Was macht diesen Roman so einzigartig und erfolgreich? Anna Seghers gelingt es eine magische Spannung um ihren Ich-Erzähler zu erzeugen, die den Leser fesselt.

Er bleibt stets unbekannt und gibt nur einzelne Hinweise auf sein Dasein. Genauso wenig erfahren wir über sein Gegenüber, dem er in einer Pizzeria seine Lebensgeschichte erzählt. Die beiden umgibt stets etwas Geheimnisvolles, was dasVerlangen schürt, mehr über die Beiden, oder vor allem den Ich – Erzähler zu erfahren.

Seghers untermalt dies mit einem speziellen narrativen Stil, der im ersten Teilkapitel des Romans deutlich zu erkennen ist.

Am auffälligsten für die narrative Analyse (nach Martinez/Scheffel) ist der Erzählmodus und die damit verbundene (nicht vorhandene) Distanz. Es handelt sich um einen unmittelbaren, dramatischen Modus, da der Ich-Erzähler persönlich erzählt. Er ist direkt am Geschehen beteiligt, die Sichtweise ist völlig subjektiv.

Der Leser wird direkt in die Pizzeria „gesetzt“, in welcher der Ich-Erzähler seine Geschichte erzählt. Es fehlt quasi eine unabhängige, narrative Instanz, die aus zeitlichem Abstand heraus erzählen kann. Der Ich-Erzähler ist unmittelbar am Geschehen beteiligt. Dadurch entsteht ein Eindruck der Gegenwart der Ereignisse und lässt für den Leser alles sehr real erscheinen.

Die Distanz zum erzählten Geschehen scheint vollkommen reduziert und jede Vermittlungsinstanz wird ausgeschaltet. Der Leser fokussiert sich auf die Perspektive des Ich-Erzählers und wird von ihm geleitet. Seghers mischt dies mit etwas sehr Geheimnisvollen. Sie gibt wenig über den Protagonist preis und noch wenige.....[Volltext lesen]

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Der Bereich A bezieht sich auf die Vorvergangenheit, in welcher der Erzähler sich auf Konsulaten aufhält, Leute kennen lernt, „in Sachen verwickelt ist“, ein Transit besitzt und andere Schiffe bereits untergehen. In der näheren Vergangenheit erzählt er vom mutmaßlichen Untergang der Montreal.

Es lässt sich vermuten, dass dieser erst vor wenigen Stunden/Tage stattgefunden hat, denn bisher ist es noch ein Gerücht und der Ich-Erzähler hat keine Gewissheit. Dem Leser wird sofort vermittelt, dass dieser Untergang immense Bedeutung für den Ich-Erzähler hat.

Die nächste Stufe (C) ist die Gegenwart. In dieser bezieht sich der Erzähler auf die Pizzeria, die mutmaßliche Langeweile seines Gegenübers und auf den Rosé. Im kleineren, unbedeutsameren Zeitabschnitt „D“ bezieht er sich auf die Zukunft, in dem er voraussagt, dass sein Gegenüber den Rose mögen wird und ihn vermissen, sobald er ihn nicht mehr zur Verfügung hat.

In diesen vier Zeitabschnitten wechselt der Ich-Erzähler mehrmals in der Folge: BACACDA . Der Erzähler beginnt mit der Montreal(B), bezieht sich dann auf weitere Schiffe (A), mutmaßt über den momentanen Zustand der Montreal und spricht über Pizza(C), berichtet dann über alte Bekanntschaften auf Konsulat und Präfektur (A), sagt dann aber, er habe die Geschichten satt und interessiere sich mehr für Eisendreher (C), wagt eine Vorausdeutung, wie der Rosé seinem Gegenüber schmecken wird (D) und berichtet dann wieder von der Verwicklung in Sachen(A) .

Meiner Meinung nach unterstreicht dieses fast schon wirre Wechseln der Perspektiven die Nervosität des Erzählers und vielleicht auch seine Freude endlich jemandem erzählen zu können, was er durchgemacht hat. Deswegen beschleicht ihn auch ständig die Angst, den Gesprächspartner zu langweilen und ihn so vielleicht zu verlieren, dann wäre er schließlich wieder mit sich allein.

Der nächste wichtige Aspekt der narrativen Analyse betrifft die Stimme. Es handelt sich hierbei klar um einen extradiegetischen Erzähler, der seine eigene Meinung wiedergibt und nichts wiedererzählt. Dies erfolgt stringent in der bereits angesprochenen Gegenwart, was den Leser an die subjektive Sichtweise des .....

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Er macht den Eindruck genug vom Krieg und der Verfolgung zu haben. Er vergleicht den Tod der Menschen auf der Montreal mit anderen Schiffen und kommt zu dem Entschluss, das Schiffsunglück wäre ein „natürlicher Tod“. Er scheint abgestumpft zu sein. An einer anderen Stelle interessiert er sich mehr für banale Dinge wie Eisendreher und Licht in dem Kinder Hausaufgaben machen.

Nichtsdestotrotz möchte er immer wieder über die Montreal reden. Es scheint, als ob er hin und her gerissen wäre. Er versucht sich zwanghaft auf banale Dinge zu konzentrieren, doch das was er durchgemacht hat, scheint .....


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