Angst
und Sport
Erwartungsangst:
Ist eine durch Erfahrung
entstandene Angst. Sie ist auf eine angstvolle Erfahrung in der
Vergangenheit zurückzuführen. Die Erwartungsangst ist eine
Wiederholung eines negativen Erlebnisses und kommt einer Abwehr- und
oder Vermeidungsangst zuvor. Im Sport spielt die Erwartungsangst eine
wichtige Rolle. Sie können eine sportliche Leistung negativ
beeinflussen. Dazu gehören z.Bsp Angstgegner usw. Sie ist auch in
Situationen bedeutsam, bei denen man sich früher verletzt hat. Die
Erwartungsangst kann vor einer neuerlichen Verletzung die sportliche
Leistungsfähigkeit stark vermindern. Sitzt die Angst sehr tief kann
es sein, dass man nie wieder an seine frühere Leistungsfähigkeit
anschließen.
Zwei Beispiele für
Sportler, die nach einem Unfall bzw einer Verletzung die übliche
Hemmschwelle überwinden konnten.
Der Amerikaner Greg
Louganis, der bei einem Vorkampf mit dem Hinterkopf gegen das Brett
schlägt und mit fünf Stichen genäht werden musste. Nach ein paar
Trainingssprüngen überwindet er seine Hemmschwelle.
Hermann Maier, der nach
einem furchtbarem Trainingssturz schmerzhafte Prellungen davonträgt.
Nach 3 Tagen erobert er Gold im Super-G.
Ein Beispiel für
jemandem, der nach einem Unfall nie wieder an alte Erfolge anknüpfen
konnte.
Karl Wendlinger prallte
mit seinem Formel-1 Wagen gegen eine Leitplanke und zog sich dabei
schwere Kopfverletzungen zu. Er lag mehrere Tage im Koma. Es blieben
psychische Spuren zurück und er konnte nicht mehr an alte Erfolge
anknüpfen und wurde von seinem Rennstall entlassen. Erst Jahre
später konnte er wieder Leistungen im Motorsport erzielen.
Soziale Angst:
Leistungsbewertungen
stellen eine Bedrohung des Selbstwertgefühls dar. Tritt häufig in
Situationen des Betrachtwerdens auf. Turnunterricht, Gymnastik,...
Die soziale Angst kann
auch zu einer Erwartungsangst führen. Beide Ängste gehören zu den
erworbenen Ängsten.
Angstvermeidung
und Angstreduktion
Die Aktivierung des Sympathikus
(Steigerung des Herzschlags,Erweiterung der Pupillen und der
Bronchien,...) kann sich positiv auf die sportliche Leistung im
konditionellen Bereich (Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit) auswirken.
Weniger Vorteilhaft ist diese Aktivierung im koordinativen und
taktischen Bereich (z.B.: Turnen und Ballspiele), da sich hier die
Angst negativ auswirkt.
Angst reduzierende Maßnahmen:
Eingeständnis der Angst
Das Aussprechen und
Eingestehen der Angst kann sie reduzieren da es den Sportlern hilft,
das Gefühl zu haben, mit der Angst nicht allein zu sein.
Sportler neigen dazu,
die Angst als ,,Respekt” zu bezeichnen. Sie sagen nicht: ,,Ich habe
Angst vor der Streif.” sondern ,,Ich habe Respekt davor”
Kleingruppenarbeit
Üben in kleinen Gruppen mit vertrauten Personen reduziert die
soziale Angst.
Körperkontakt
Ist vor allem bei
Kinder und Jugendliche sehr hilfreich. Z.b.: Genügt Handfassung,
während einer Übung um dem Kind die Angst zu nehmen
Vertrautheit und Vertrauen
In einer neuer Angst
auslösenden Situation ist es besser, wenn viele bekannte und
vertraute Reize mit dabei sind. So ist die Angst geringer. Sie sinkt
auch wenn Freunde oder Glücksbringer mit dabei sind.
Mehr Informationen und Klarheit
der Aufgabe
Die Angst vor dem
Unbekannten zählt zu den angeborene Ängsten. Deshalb
vervollständigt die Fantasie die Aufgabe auf angsteinflößende Art,
falls sie nicht ganz genau erklärt wurde ->je besser man sich
informiert, desto weniger Spielraum bleibt für negatives Denken.
Schwierigkeiten
Die Aufgaben sollten
immer individuell angepasst werden,denn um so schwieriger die Aufgabe
ist, um so größer ist auch die Angst. Methodische Übungsreihen
sind hier sehr wichtig. Im Nachwuchsbereich sollt man die Übungen
so gestalten, dass sie zu Erfolgserlebnissen führen und nicht zu
Erwartungsängsten führen.